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Katzenpflanzen: Sind Bromelien für Katzen giftig?

Zimmerpflanzen wie Bromelien können das eigene Zuhause nicht nur optisch aufwerten, sondern tragen auch nachweislich zum Wohlbefinden bei und schaffen eine angenehme Atmosphäre. Allerdings ist es im Katzenhaushalt mit den Pflanzen oft schwierig. Denn viele Zimmerpflanzen sind für Katzen giftig, mitunter so giftig, dass der Kontakt tödlich enden kann. Man tut daher gut daran, auf giftige Pflanzen im Katzenhaushalt zu verzichten und nur auf ungefährliche Pflanzen zurückzugreifen.

Eine Möglichkeit stellen hier die Bromeliengewächse dar, von denen sicherlich die Ananaspflanze die bekannteste ist. Es gibt aber auch noch zahlreiche weitere Bromelien, die als Zierpflanzen verkauft werden und den Haushalt auch mit Katzen verschönern können.

Herkunft der Bromelie

Bromelien haben ihren Ursprung in den üppigen Regenwäldern Mittel- und Südamerikas, wo sie seit Jahrhunderten in ihrer natürlichen Umgebung gedeihen. Sie sind äußerst anpassungsfähig und in einer Vielzahl von Lebensräumen zu finden. Insgesamt gibt es über 3.000 Arten, von denen die Ananas (Ananas comosus) wohl die bekannteste darstellt.

Ihre exotische Herkunft und ihre einzigartige Schönheit führten dazu, dass die Bromelien im Laufe der Jahre nicht nur in die botanischen Gärten und Gewächshäuser Europas gelangten, sondern dass die Bromelie auch zu einer der beliebtesten Zimmerpflanzen weltweit avancierte.

Aussehen der Bromelien

Bromelien sind für ihr ansprechendes Aussehen und ihre vielfältigen Formen und Farben bekannt. Es gibt hier verschiedene Arten mit unterschiedlichsten Blattstrukturen, Blütenformen und Größen. Die Blattformen der Bromelie reichen von dünn und grasartig bis hin zu festen, fleischigen Blättern. Manche besitzen auch scharfe Stacheln an den Blatträndern. Besonders attraktiv macht die beliebten Zimmerpflanzen aber ihre lebendige Farbgebung, die sich auch an den Blüten zeigt.

Am bekanntesten unter den Bromelien ist mit Sicherheit die beliebte Ananas, aber auch Tillandsien, die bekannten „Luftpflanzen“, sind sehr beliebt. Durch diese Vielfalt kann man bei den Bromelien unter zahlreichen Vertretern wählen und trotz Katzen ein wenig Abwechslung in den heimischen Pflanzendschungel bringen.

Sind Bromelien giftig für Katzen?

Nein. Bromeliengewächse oder Ananasgewächse werden als ungiftig für Katzen und andere Haustiere betrachtet und stellen keine unmittelbare Vergiftungsgefahr dar, wenn sie von Katzen gefressen werden. Was jedoch immer besteht, ist die potentielle Gefahr einer Vergiftung durch Pestizide oder Dünger. Zudem wurden bei einigen Vertretern hautreizende Stoffe (z. B. in Bromelin) in den Blättern nachgewiesen. Heißt, auch wenn die Pflanzen nicht unmittelbar giftig sind, so sollte man trotzdem darauf achten, dass sie von den Katzen nach Möglichkeit nicht gefressen werden.

Mögliche Gesundheitsprobleme bei Katzen durch Bromelien

Auch wenn Bromelien als ungiftig und relativ sicher für Katzen gelten, sollte man einige Vorsichtsmaßnahmen treffen, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Unter anderem kann das Kauen an den Pflanzen zu Magen-Darm-Problemen (z. B. Erbrechen, Durchfall) führen.

Ein weiteres mögliches Risiko besteht durch die spitzen Blätter und Stacheln mancher Ananasgewächse, die zu Verletzungen an Maul und Pfoten führen können. Es sind allergische Reaktionen möglich und das Verschlucken größerer Pflanzenteile kann unter Umständen zu Schwierigkeiten in der Magen-Darm-Passage führen.

Man tut daher gut daran, zum einen möglichst ungefährliche Bromelien zu wählen und zum anderen das Verhalten der Katzen im Auge zu behalten und sicherzustellen, dass die Pflanzen und deren Früchte von der Katze nicht gefressen werden.

Liste möglicher Bromelienarten, die für Katzen relativ ungefährlich sind:

1) Guzmania
2) Neoregelia
3) Cryptanthus
4) Tillandsia
5) Vriesea

Exkurs: Superfood Ananas – Bromelain für Katzen?

Die Ananas wird beim Menschen als Superfood gehandelt, was nicht zuletzt am enthaltenen Stoff Bromelain liegt. Der Wirkstoff setzt sich aus zwei eiweißspaltenden Enzymen zusammen und wird beim Menschen unter anderem gegen Schwellungen nach Verletzungen oder Operationen eingesetzt. Zudem wird eine entzündungshemmende und verdauungsfördernde Wirkung beschrieben.

Zur vorteilhaften Wirkung bei Katzen liegen bislang keine gesicherten Erkenntnisse vor. Im Rahmen einer klinischen Studie, bei der 30 Katzen nach der Ovariohysterektomie (Entfernung von Eierstöcken und Gebärmutter im Rahmen der Kastration), je nach Gruppe entweder Bromelain oder ein Placebo erhielten, konnte jedoch kein Unterschied zwischen den Gruppen festgestellt werden. Entsprechend bot Bromelain hier keine signifikanten schmerzlindernden und entzündungshemmenden Vorteile gegenüber dem Placebo1.

  1. Ribeiro MR, Conceição MEBAM, Bezerra DKO, Teles JPP, Giuffrida R, Cassu RN. Bromelain does not provide significant analgesic and anti-inflammatory benefits over placebo in cats undergoing ovariohysterectomy. J Am Vet Med Assoc. 2023 Apr 21;261(9):1297-1304. doi: 10.2460/javma.23.02.0117. PMID: 37085147. []

Interview: Die Katze und das Tierheim Katzen im Tierheim und Katzen aus dem Tierheim

„Wenn sich kein Zuhause findet, dann muss die Katze ins Tierheim.“ – Eine Aussage, die man immer wieder liest und die häufig eingesetzt wird, um den emotionalen Druck auf potentielle Adoptanten zu erhöhen und diese dazu zu bringen, das Tier zu adoptieren, bevor es ins Tierheim „abgeschoben“ wird. Ein Ort, der immer noch häufig mit vielen negativen Vorstellungen in Verbindung gebracht wird, obwohl viele Kritiker ein Tierheim noch nie von innen gesehen haben.

Um hier ein wenig Aufklärung zu betreiben, hat sich Jasmin alias Frau Clickerlöwe bereiterklärt, uns im Rahmen eines Interviews ein wenig über den Alltag im Tierheim Gelsenkirchen zu erzählen und nimmt sich dabei auch vielen häufigen Vorurteilen an, die regelmäßig vorgebracht werden.

Haustiger: Hallo Jasmin, bitte stell dich doch kurz vor, damit unsere Leser auch wissen, mit wem sie es zu tun haben.

© Jasmin Lindner

Jasmin: Hallo, mein Name ist Jasmin alias Frau Clickerlöwe und ich bin hauptamtliche (Assistentin der Geschäftsstellenleiterin) sowie ehrenamtliche Mitarbeiterin (Katzenschmuserin und Katzenverhaltensberaterin im Katzenhaus) im Tierheim Gelsenkirchen / Tierschutzverein für Gelsenkirchen und Umgebung e.V. 1880.

Haustiger: Was die “Zustände” in Tierheimen so angeht, gibt es ja nach wie vor viele Mythen und Vorurteile. Teilweise wird sogar angenommen, den Tieren werde dort Leid angetan. Wie muss man sich denn den Alltag bzw. einen Tag im Tierheim als Außenstehender so vorstellen?

Jasmin: Viele der Mythen und Vorurteile sind mir natürlich auch bekannt und ich möchte mit jeder Menge Aufklärung dafür sorgen, dass diese entkräftet werden.

Der Alltag im Tierheim ist sowohl körperlich als auch emotional anstrengend: Ganz oft sind die Tierheime überfüllt, die Wartelisten werden immer länger und die Schicksale der einzelnen Tiere werden immer trauriger.

Katzenbox im Katzenhaus des Tierheims Gelsenkirchen
© Jasmin Lindner

Die Pfleger kümmern sich um die zugeteilten Abteilungen und Tiere: Die Boxen / Käfige werden gesäubert, Streu, Heu etc. wird aufgefüllt, die Toiletten / Ausscheidungsecken werden geputzt und neu befüllt, die Wäsche wird gewechselt, die Tiere bekommen frisches Futter & Wasser, die Näpfe und Utensilien werden gespült, es muss eine Menge desinfiziert werden, einige Tiere benötigen eine besondere Pflege und / oder benötigen ihre Medikamente, die Termine für Vermittlungsgespräche und Besuche beim Tierarzt müssen koordiniert und abgesprochen werden, die Mails und das Telefon (Nachrichten auf dem AB) werden abgerufen und beantwortet und und und…

Bei all der vielen Arbeit versucht man allerdings auch, den Tieren so viel Aufmerksamkeit, Liebe und auch Training zukommen zu lassen wie nur möglich.

© Jasmin Lindner

Haustiger: Angenommen, ich habe eine Katze gefunden oder muss mich von meinem Tier trennen und möchte / muss den Vierbeiner im Tierheim abgeben. Wie muss ich mir das vorstellen? Kann man die Katze einfach abgeben? Wird eine Gebühr fällig?

Jasmin: Wenn ein Tier gefunden wird, kann es problemlos im Tierheim abgegeben werden.

Da wir uns entschlossen haben, unser Tierheim auch nach der Corona-Pandemie dauerhaft geschlossen zu halten und uns voll auf 1:1-Vermittlungstermine mit Interessenten zu konzentrieren, ist für die private Abgabe einer Katze ein Termin notwendig, der telefonisch abgesprochen werden kann.

Vor einer Abgabe müssen wir schauen, ob wir Kapazitäten für die Aufnahme der Tiere haben. Hier wird dann auch eine Gebühr fällig, die sich zum Beispiel nach dem Impfstatus bzw. einer nicht vorhandenen Kastration etc. richtet.

Haustiger: Wenn es sich um mein eigenes Tier handelt oder eine Katze, die ich gut kenne (z. B. die Katze von der verstorbenen Oma). Wie kann ich den Umzug für beide Seiten so gut wie möglich gestalten?

Jasmin: Wenn es sich bei der Abgabe um ein bekanntes Tier handelt, wäre es für uns als Tierheim (-Mitarbeiter) wichtig, so viele Infos wie nur möglich über das Tier zu erhalten.

• Was isst es gerne? Hat es Lieblingsleckerchen?
• Hat es eine Lieblingsdecke? Ein Lieblingskissen?
• Wo mag es gerne angefasst werden? Was mag das Tier überhaupt nicht?
• Welche Krankheiten oder Allergien sind bekannt?
• Mag das Tier andere Katzen? Mag das Tier andere Tiere? Kommt das Tier mit Kindern klar?
• Und und und…

Wenn viele wichtige Infos vorhanden sind, können wir uns individueller um das abgegebene Tier kümmern und ihm / ihr den Umzug so angenehm wie möglich gestalten. Dies ist dann auch ein wenig einfacher für das Tier in Bezug auf die Umgewöhnung.

Keks © Jasmin Lindner

Für den Menschen ist es auch ein großer Einschnitt, selbst wenn es nicht das eigene Tier ist, sondern möglicherweise das Tier der verstorbenen Oma, an dem man aber dennoch hängt. Hier könnte es hilfreich sein, sich einem Menschen im nahen Umfeld anzuvertrauen und seine Gefühle und Gedanken zum Ausdruck bringen zu können. Manchmal ist eine Abgabe leider unumgänglich, aber man kann dennoch versuchen, die Situation bestmöglich zu gestalten. Oft hilft es den Tierheimen (und auch den Menschen), eine Patenschaft für dieses Tier abzuschließen, so dass einige Kosten auf Dauer gedeckt sind und man das Tier noch „sicherer“ versorgt weiß.

Haustiger: Was geschieht mit der Katze direkt nachdem sie im Tierheim angekommen ist (z. B. im Hinblick auf Untersuchungen, Quarantäne, … )?

Jasmin: Im Regelfall kommt die Katze erstmal in eine Quarantänestation und wird schnellstmöglich dem Tierarzt des Tierheimes vorgestellt. Man schaut sich den aktuellen Impfstatus an, organisiert, wenn nötig, einen Termin für die Impfung / Kastration etc. und beobachtet das Verhalten der Katze. Dies ist später wichtig für eine eventuelle Vergesellschaftung mit anderen Katzen in unseren beiden Katzenhäusern und natürlich für die weitere Vermittlung.

© Jasmin Lindner

Haustiger: Was wird getan, damit sich die Katzen im Tierheim so wohl wie möglich fühlen? Inwieweit kann auf die Bedürfnisse der Katzen Rücksicht genommen werden? Gibt es Beschäftigungsangebote?

Jasmin: Wenn das Tierheim „übervoll“ ist, bringt dies die Tiere sowie die Mitarbeiter an ihre körperlichen sowie emotionalen Grenzen. Es versuchen dennoch alle, den Katzen den Aufenthalt im Tierheim so angenehm wie nur möglich zu gestalten. Innerhalb der Boxen wird geschaut, dass die Tiere genügend Versteckmöglichkeiten haben, falls sie sich zurück ziehen möchten.

In den Quarantäne- / Krankenstationen sind die Beschäftigungsangebote aufgrund des Platzmangels und der gesundheitlichen Situation sehr überschaubar. Hier liegt der Fokus auf dem „wieder gesund werden“, um dann in eine Box in unseren Katzenhäusern oder Übergangsstationen ziehen zu dürfen.

In den Katzenhäusern gibt es dann mehr Beschäftigungsangebote, da dort auch die ehrenamtlichen Katzenschmuser Zugang haben und sich ausgiebiger um die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Katzen kümmern können. Die Pfleger und Schmuser arbeiten hier Hand in Hand und tauschen sich über die Fortschritte der Katzen aus, so dass dies auch in den Vermittlungstexten und bei der Vermittlung erwähnt werden kann.

@ Jasmin Lindner

Von den Schmusern werden im Regelfall die folgenden Dinge angeboten:
Clickertraining (Tricks, Medical Training, Höflichkeitstraining etc.), Wellness in Form von Streicheln, Kraulen und Bürsten (wenn die Katzen dies wünschen); Action in Form von Spielangeboten (Spielangeln, Bändchen, Fummelbretter etc.); Ansprechen des Hörsinns: Vorlesen für sehr schüchterne Katzen bzw. auch für Katzen, die dies gerne mögen.

Medical Training
© Jasmin Lindner

Wenn sich eine Katze als „Star“ fühlen möchte, bieten wir auch Fotoshootings an, damit man auf unseren sozialen Medien „glänzen“ kann. 😉

Haustiger: Angenommen, ich würde gerne eine Katze aus dem Tierheim adoptieren. Wie läuft das ab? Kann man da einfach vorbeikommen?

Prinzipiell handhabt jedes Tierheim die Vermittlung ganz individuell. Unsere Mitarbeiter haben nach der Schließung während der Corona-Pandemie bemerkt, dass 1:1-Termine mit Interessenten sinnvoller gehändelt werden können als der bisherige Publikumsverkehr. Die individuelle Betreuung lässt eine intensivere Zeitspanne für Fragen zu und wird deshalb beibehalten.

Dies bedeutet, dass die Menschen sich bei Interesse an einer unserer Katzen im Tierheim-Büro melden und dann einen Termin ausmachen können. An diesem Termin kümmert sich dann ein Tierpfleger um die Interessenten und man darf die Katze ausgiebig kennen lernen. Wenn es sich um eine Katze in den beiden Katzenhäusern handelt, können die Katzenschmuser ins Gespräch involviert werden und eventuell auch noch einige wichtige Infos mitteilen. Oft wissen sie, welche Leckerchen die ausgewählte Katze mag, welches Spielzeug richtig gefeiert wird und wo die Katze am allerliebsten gekrault werden möchte… und und und.

© Jasmin Lindner

Wenn der Funke dann überspringt (auf beiden Seiten) und alle Eckdaten passen, darf die Katze adoptiert werden und ausziehen. Handelt es sich bei der ausgewählten Katze um eine Katze mit einer „Verhaltensoriginalität“, sind im Regelfall mehrere Besuche sinnvoll, um die Katze besser kennen zu lernen und auch die mögliche Verhaltensoriginalität. So kann man dann für sich entscheiden, ob man das gemeinsame Zusammenleben mit notwendigen Managementmaßnahmen sowie (Clicker-) Training händeln kann / will.

Clickertraining
© Jasmin Lindner

Es macht eindeutig Sinn, die Vermittlung VOR der Adoption zu stoppen, sobald man sich mit der Situation doch überfordert fühlt. (Ganz wichtig: Das ist absolut keine Schande, sondern in meinen Augen sehr erwünscht, denn eine unüberlegte Vermittlung schadet im schlimmsten Fall allen Beteiligten!)

Haustiger: Muss man bei der Adoption einer Katze aus dem Tierheim grundsätzlich davon ausgehen, dass die Tiere durch den Aufenthalt im Tierheim in irgendeiner Form verhaltensauffällig oder traumatisiert sind und ggf. mehr Arbeit machen als “Nicht-Tierschutzkatzen”?

Jasmin: Die Frage ist hier, wie man die Begrifflichkeiten definiert. Was bedeutet „verhaltensauffällig“? Eine Katze aus einem Züchterhaushalt / Vermehrerhaushalt kann ebenso Verhaltensauffälligkeiten aufweisen wie eine Katze aus dem Tierheim. Der bloße Aufenthalt in einem Tierheim löst per se keine Verhaltensprobleme aus. Wir müssen uns aber klar machen, dass ein sensibles Tier natürlich durchaus anders mit einer solchen Situation umgehen könnte, als ein sehr selbstsicheres Tier. Oft ist es ja sogar so, dass die Tiere erst NACH einer traumatisierenden Situation im Tierheim landen und dann hier erst mal einen sicheren Hafen finden, bevor sie in ihr neues Zuhause ziehen können.

© Jasmin Lindner

Mittlerweile landen jede Menge „ebay-Katzen“ in den Tierheimen, weil Privatleute ihre Tiere nicht mehr zum „Verkauf“ anbieten dürfen. Ich bezweifle stark, dass diese Katzen (häufig sind es ja „Upps-passiert“-Würfe) mental gesünder sind als ihre Artgenossen im Tierheim.

Dass Tierschutzkatzen mehr Arbeit machen als „Nicht-Tierschutzkatzen“ halte ich für eine nicht haltbare Verallgemeinerung, die im Grunde genommen niemandem einen Vorteil bringt. Für mich entspricht diese Aussage nicht den Tatsachen, da eine artgerechte Tierhaltung grundsätzlich mit mehr Aufwand verbunden ist, als wenn das Tier nur „so nebenbei“ existiert.

Haustiger: Immer wieder hört man, jemand war im Tierheim, hat aber keine Katze bekommen. Oder auch “Tierheime wollen doch überhaupt keine Tiere vermitteln”. Dafür gibt es ja in der Regel Gründe. Magst du dazu vielleicht noch etwas sagen?

Jasmin: Vielen Menschen fällt es leichter, eine schlechte Rezension zu schreiben als eine gute. In den meisten Fällen gibt es in der Tat nachvollziehbare Gründe, weshalb Tier x oder Tier y eben nicht zu diesem Menschen / zu dieser Familie gepasst hat. Tierheime / Tierschutzvereine entscheiden zugunsten des individuellen Tieres, da wir alle eine Verantwortung für unsere Tiere übernommen haben, derer wir gerecht werden wollen.

© Jasmin Lindner

Wenn ich beispielsweise eine Katze habe, die Freigang benötigt und aufgrund eines traumatischen Ereignisses nicht mit Kindern kompatibel ist, dann wäre es verantwortungslos, diese Katze in eine reine Wohnungshaltung zu einer Familie mit 3 kleinen Kindern zu vermitteln. Dann wäre vielleicht diese Familie zufrieden, aber die Katze wäre unglücklich. Außerdem würde das Glück der Familie wahrscheinlich nicht all zu lange andauern, weil die Katze aufgrund ihrer Frustration möglicherweise Verhaltensauffälligkeiten wie Unsauberkeit oder Übersprungshandlungen (zum Beispiel: beim Spielen in die Hand hacken) zeigen würde.

Ich kann natürlich nicht für alle Vereine sprechen, aber ich würde behaupten, dass es in der Regel gute Gründe gibt, warum jemand ein bestimmtes Tier nicht adoptieren kann. Meistens werden dann aber andere Tiere gezeigt, die eventuell besser zu dem jeweiligen Menschen oder der jeweiligen Situation passen. Wir haben schon häufiger mal die Rückmeldung bekommen, dass die Interessenten zwar nicht ihr Wunschtier adoptieren konnten, allerdings stattdessen ein absolut „passendes“ Tier ins neue Zuhause einziehen durfte und man sehr glücklich und dankbar ist.

Haustiger: Adoptiert man eine Katze aus dem Tierschutz/Tierheim, wird in der Regel eine Schutzgebühr fällig. Kannst du etwas dazu sagen, wie sich diese zusammensetzt (bzw. wie man auf Betrag x kommt) und wofür die Schutzgebühr verwendet wird?

Die Schutzgebühr setzt sich überall ein wenig anders zusammen. Wenn man ehrlich ist, deckt sie nicht mal ansatzweise die Kosten der Versorgung dieser einen Katze. Prinzipiell müsste man innerhalb der Berechnung folgende Punkte beachten: die Kastration, die verschiedenen Schutzimpfungen, notwendige Spot-On-Präparate, das Chippen und den Chip selbst, das Futter (Achtung: Spezialfutter kann sehr teuer sein.), die allgemeine Unterbringung, die mögliche notwendige medizinische Versorgung, wenn das Tier krank ist, Medikamente und und und…

© Jasmin Lindner

Im Grunde ist die Schutzgebühr lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein, um ein Tierheim halbwegs kostendeckend betreiben zu können. Und wer nach der GOT-Erhöhung schon mal zum Tierarzt musste, weiß, wie sehr die Preise gestiegen sind. Tierheime haben allerdings nicht NUR EIN Tier zu versorgen, sondern oft hunderte. Die Schutzgebühr mag also auf den ersten Blick ziemlich hoch sein, relativiert sich aber, wenn man ausrechnet, was man ansonsten alles hätte alleine bezahlen müssen.

Haustiger: Möchtest du unseren Lesern noch etwas mit auf den Weg geben?

Jasmin: Sehr gerne. Ich halte nichts von Sprüchen wie : „Adoptiert eine Katze aus dem Tierheim. Die sind so „dankbar“!“, weil dieser „Dankbarkeitsgedanke“ in meinen Augen nicht sinnvoll ist. Aber eine Katze aus dem Tierheim zu adoptieren, um ihr ein schönes Zuhause und ein tolles Leben zu schenken, das ist sinnvoll und einfach eine wundervolle Tat.

Und fragt bitte bei Unsicherheiten jemanden, der sich auskennt, Euch beraten und bei der Auswahl der passenden Katze begleiten kann, um das bestmögliche „Match“ zu erzielen.

Einen großen Dank an alle Menschen, die einer Tierschutzkatze eine Chance geben oder schon gegeben haben. Dafür bin ich Euch wirklich von Herzen dankbar!

© Jasmin Lindner

Haustiger: Liebe Jasmin, danke, dass du dir die Zeit genommen hast, uns unsere neugierigen Fragen zu beantworten und zu diesem wichtigen Thema aufzuklären. Was uns noch wichtig ist, zu erwähnen, ist, dass eine Abgabe ins Tierheim nicht automatisch eine Verschlechterung für das jeweilige Tier bedeuten muss, sondern – weit mehr als bei einer spontanen Blitzvermittlung – auch eine Chance sein kann, nach dem Aufenthalt das absolute Traumzuhause zu finden. 

Und wenn ihr noch mehr von Jasmin und den Katzen im Tierheim Gelsenkirchen sehen möchtet, dann folgt ihr doch auf Facebook und / oder Instagram

Dakryozystitis: Entzündung des Tränensacks bei der Katze

Die Augenlider schützen die Augen der Katze und halten bei jedem Lidschlag die Augenoberfläche feucht. Die Tränenflüssigkeit, die dafür nötig ist, wird in der Tränendrüse gebildet und benetzt das Auge. So wird die Oberfläche des Auges vor Austrocknung und schädlichen Partikeln geschützt. Die Tränenflüssigkeit fließt dann durch die Tränenpünktchen ab und gelangt über den Tränensack in die Nase. Ist dieses System verstopft, können die Tränen nicht mehr auf natürlichem Weg abfließen, sondern laufen über das Gesicht und können dort die Haut verfärben oder reizen.

Die Gründe für solche Verstopfungen sind vielfältig. Ursächlich können zum Beispiel Fehlbildungen, Traumata, Zysten, Tumore, Infektionen oder Entzündungen sein.

In Verbindung damit kommt es hin und wieder vor, dass sich der Tränensack entzündet. Dann spricht man von einer Dakryozystitis.

Dakryozystitis

Was ist eine Dakryozystitis?

Eine Entzündung des Tränensacks (Saccus lacrimalis), der sich im unteren, inneren Augenwinkel befindet, kann viral, bakteriell, mykotisch (pilzbedingt) oder durch Fremdkörper verursacht werden. Zudem können auch Traumata oder Neubildungen von Gewebe die tränenableitenden Wege blockieren.

Dadurch kommt es zu einem entzündlich bedingten Anschwellen der Schleimhaut, was die Tränen ableitenden Wege noch weiter komprimiert. Der Abfluss der Flüssigkeit vor allem im oberen Bereich des Tränenkanals wird verhindert und die entstandene Schwellung kann sich bis zum Inneren des Kanals hin ausbreiten. Es kommt schnell zur vollständigen Blockade. In Folge sammelt sich eine aus Schleim und Entzündungszellen bestehende Flüssigkeit an, staut sich im Bindehautsack oder sucht sich über eine Hautfistel einen Weg nach draußen.

Häufig ergibt sich so nicht nur eine Dakryozystitis, sondern daraus resultierend auch eine chronische, mukopurolente Konjuktivitis (eitrige Bindehautentzündung). Bei Katzen ist eine Tränensackentzündung im Vergleich zu anderen Tieren wie etwa Kaninchen eher selten, was vermutlich am kurzen Tränennasenkanal der Katze liegt.

Mögliche Ursachen für die Entwicklung einer Dakryozystitis bei Katzen

Eine Tränensackentzündung hat selten eine primäre Ursache, häufig liegt ein Fremdkörper im Tränenkanal vor, der für eine Obstruktion sorgt, die wiederum eine Entzündung verursacht. Andersherum kann aber auch eine Entzündung zu einer Obstruktion führen.

Andere mögliche Ursachen für eine Dakryozystitis sind z. B. Fibrosen (z. B. infolge einer Herpesinfektion), Traumata, Druck von außen auf den Gang (z. B. durch einen Tumor in der Nase) oder Zahnwurzelabszesse.

Welche Symptome verursacht eine Dakryozystitis?

Bei einer Tränensackentzündung zeigt sich häufig dicker Ausfluss aus der Pünktchenöffnung. Zudem kommt es häufig zu einer meist einseitigen, chronischen und eitrigen Bindehautentzündung mit klarem bis eitrigem Augenausfluss, die sich unter Antibiotikatherapie nur kurzfristig bessert. Des Weiteren kann sich im Tränensack oder im Tränenkanal ein Abszess bilden, der eine Schwellung unterhalb des inneren Augenwinkels erzeugt, die aufreißen und deren Inhalt durch die Haut abfließen kann.

Wie wird eine Tränensackentzündung bei der Katze diagnostiziert?

Die Diagnose der Dakryozystitis erfolgt in der Regel aus den klinischen Symptomen, mittels einer Sondierung und ggf. einer Spülung des Tränennasenkanals. Solche Spülversuche scheitern in der Regel oder führen zu einem Rückfluss, wodurch sich die Verstopfung bestätigt. Bildgebende Diagnostik (z. B. CT, MRT) kann die Diagnose stützen und eventuell weitere Informationen über die Ursache der Erkrankung geben. In Folge kann sie auch eine Entscheidungshilfe für das weitere Vorgehen darstellen.

Welche Therapie wird bei einer Tränensackentzündung der Katze angewandt?

In der Regel werden zunächst tägliche Spülversuche unternommen und Antibiotika und entzündungshemmende Mittel eingesetzt, um die Infektion zu bekämpfen und die Schwellung zu lindern. Funktioniert dies nicht, kann eine chirurgische Versorgung mit Platzieren eines Katheters, der einige Wochen an Ort und Stelle verbleibt, das Problem beheben.

Referenzen

Interview: Verhaltensauffälligkeiten bei alten Katzen… und möglicher Einfluss von Krankheiten auf das Verhalten

„Die ist halt alt!“ Eine Aussage, die man häufiger hört, wenn es darum geht, dass sich ältere Katzen plötzlich anders verhalten als vorher und zum Beispiel mehr schlafen als früher, nicht mehr springen oder ihr Geschäft außerhalb der Katzentoilette verrichten. Jedoch sind häufig Krankheiten die Ursache für das veränderte Verhalten. Ein Thema, mit dem sich Tierärztin Joana Eisinger im Rahmen ihrer Doktorarbeit beschäftigt.

Dankenswerterweise hat sie sich bereiterklärt, uns einige neugierige Fragen zu beantworten.

Hallo Frau Eisinger, herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, uns einige Fragen zu beantworten. Bitte stellen Sie sich unseren Lesern doch kurz vor.

Guten Tag Frau Abel, ich arbeite seit einigen Jahren als Tierärztin für Kleintiere im Rhein-Main-Gebiet. Seit Anfang dieses Jahres habe ich zusätzlich meine Doktorarbeit an der AG für angewandte Verhaltenskunde und Tierverhaltenstherapie an der Justus-Liebig-Universität in Gießen unter der Leitung von Frau Dr. Kuhne begonnen.

Sie arbeiten ja gerade an Ihrer Doktorarbeit. Worum geht es denn da genau?

Es geht um Verhaltensauffälligkeiten bei alten Katzen und ob Krankheiten einen Einfluss auf das Verhalten haben. Auch die Beeinflussung durch eine Therapie einer solchen Erkrankung wird näher betrachtet. Ein Beispiel hierfür ist, die unsaubere Katze, die neben die Katzentoilette uriniert, aber eigentlich an Diabetes leidet und daher viel trinkt und uriniert.

Wie können Sie unsere Leser bei Ihrer Arbeit unterstützen?

Da Katzen solche Verhaltensauffälligkeiten nur zeigen, wenn sie sich wohl fühlen, können Sie als Katzenbesitzer*in das Verhalten Ihrer Katze am besten einschätzen. Sie sind herzlich dazu eingeladen, an meiner Onlineumfrage teilzunehmen. Vorausgesetzt, Sie haben eine Katze, die 10 Jahre oder älter ist.

Viele unserer Leser können sich sicherlich nicht so genau vorstellen, wie die Arbeit an einer Doktorarbeit so abläuft. Wie muss man sich das vorstellen und wie geht es nach dem Erfassen der Daten über die Online-Umfrage weiter?

Danach wird es statistisch. Mögliche Zusammenhänge zwischen Verhalten und Faktoren wie Krankheit oder auch Therapie der Krankheit werden statistisch ausgewertet. Im Weiteren werden diese Daten benutzt, um wissenschaftliche Arbeiten zu verfassen, die dann in Fachzeitschriften veröffentlicht werde sollen.

Übergreifend geht es darum, vor allem Tierärzt*innen in ihrer praktischen Tätigkeit zu sensibilisieren, sich ihren alten Katzenpatient genau anzuschauen und die Besitzer im Vorgespräch gezielt zu befragen, um eventuelle Erkrankungen oder deren Vorstadien frühzeitig zu erkennen.

Haben Sie vielleicht noch Tipps für unsere Leser, auf welche Symptome / Auffälligkeiten sie bei ihren älteren Katzen im Besonderen achten sollten? Gibt es Vorsorgemaßnahmen, die auf keinen Fall fehlen sollten?

Es gibt zahlreiche Symptome, die hinweisend auf zugrundeliegende Erkrankungen sein können. Dazu zählt beispielsweise Unsauberkeit, also das Urinieren oder auch Kot absetzen außerhalb der Katzentoilette. Generell sollten solche Probleme tierärztlich abgeklärt werden, um herauszufinden, ob dahinter eventuell orthopädische oder organische Probleme stecken könnten. Ein tierärztlicher Seniorencheck 1x im Jahr ist ab dem 7. Lebensjahr ratsam. Ab dem 15. Lebensjahr sogar 2x jährlich.

Möchten Sie unseren Lesern sonst noch etwas mit auf den Weg geben?

Nicht jede Verhaltensänderung einer alten Katze ist „typisch alt“. Häufig verbergen sie Erkrankungen dahinter, die man im besten Falle therapieren kann.

Herzlichen Dank für die ausführliche Beantwortung unserer neugierigen Fragen.

 

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Die Online-Umfrage findet ihr unter diesem Link:

https://survey.hrz.uni-giessen.de/index.php/444473?lang=de

Bitte nehmt zahlreich teil. Das Thema ist so wichtig! [/lightgrey_box]

Krankenversicherung für die Katze. Ein umfassender Überblick. Finanzielle Vorsorge rettet Katzenleben.

In der Tiermedizin ist heute vieles möglich, was in der Humanmedizin schon längst Standard ist. Und will man seiner Katze die bestmögliche Behandlung ermöglichen, dann hat das natürlich seinen Preis. Aber auch Standardangelegenheiten wie etwa die jährliche Impfung oder Vorsorgeuntersuchung sind spätestens seit der berechtigten Erhöhung der GOT im November 2022 teurer geworden. Man tut daher gut daran, seine Tiere möglichst frühzeitig finanziell abzusichern, so dass man sich – sollten höhere Tierarztkosten anfallen – keine Sorgen um die Bezahlung der notwendigen Behandlung machen muss. Eine Möglichkeit hierfür ist eine Tierversicherung.

Katze mit Geld Tierversicherung

Bei der Krankenversicherung für das eigene Tier ist es jedoch oft schwer, sich im Dschungel der Tierversicherungen zurechtzufinden, zu beurteilen, ob die Vorurteile Versicherungen betreffend berechtigt sind und die richtige Krankenversicherung für die eigene Katze auszuwählen.

Direkt zum Versicherungsvergleich springen.

Ich habe mich daher für euch einmal durch den Versicherungsdschungel gekämpft und versucht, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen.

Tierversicherung für die Katze – wie muss man sich das vorstellen?

Eine Krankenversicherung für die Katze ist im Prinzip ähnlich aufgebaut wie eine private Krankenversicherung für den Menschen. Ihr zahlt einen monatlichen Beitrag (der ggf. auch vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich abgebucht werden kann) und könnt dann nach einem Tierarztbesuch eure Rechnung bei der Tierversicherung einreichen. Im Idealfall bekommt ihr dann je nach gewähltem Tarif den ganzen oder einen Teil des Rechnungsbetrags erstattet (darauf gehen wir im Folgenden noch genauer ein). Teilweise ist auch eine direkte Abrechnung mit dem Tierarzt möglich.

Ob euer Tier für eine Aufnahme in die Versicherung in Frage kommt, ist eine Frage verschiedener Kriterien, die im Endeffekt damit zu tun haben, wie hoch die Tierversicherung das Risiko einschätzt, dass euer Tier höhere Kosten verursachen könnte. Ausschlusskriterien können hier einmal das Alter und einmal verschiedene Vorerkrankungen sein.

Teilweise ist – abhängig von der jeweiligen Versicherungsgesellschaft – der Abschluss der Versicherung trotz einer bestehenden (chronischen) Erkrankung möglich. Alle Kosten, die Vorerkrankung betreffend, werden dann aber ausgeschlossen.

Auch bei der Berechnung des monatlichen Versicherungsbeitrags werden Risiken wie etwa das Alter, die Rasse, der Wohnort oder bestimmte Voraussetzungen, etwa ob die Katze Stubentiger oder Freigänger ist, mit berücksichtigt. Umso höher das Erkrankungs- / Unfallrisiko, umso höher ist in der Regel der Beitrag für die Tierversicherung.

[grey_box]Am günstigsten und sinnvollsten ist es daher, die Katze nach Möglichkeit zu versichern, so lange sie noch jung ist und bevor irgendwelche Erkrankungen aufgetreten sind.[/grey_box]

Reicht eine OP-Versicherung aus oder ist eine Vollversicherung besser?

Katze Operation Tierarzt

Bild von Arvydas Lakacauskas auf Pixabay

Muss eine Katze aufgrund eines Unfalls oder einer Erkrankung operiert werden, kann es schnell zu hohen Kosten im vierstelligen oder sogar fünfstelligen Bereich kommen. Beträge, die das eigene Konto ohne Tierversicherung stark belasten können. Daher macht eine OP-Versicherung definitiv Sinn. OP-Versicherungen sind meist nicht besonders teuer und werden teilweise für einen einstelligen Betrag pro Monat angeboten.

Jedoch wird bei den Überlegungen, ob OP-Versicherung oder Krankenvollversicherung für die Katze, häufig vergessen, dass nicht nur OPs für hohe Kosten verantwortlich sein können. Auch chronische Erkrankungen, die sich im Laufe des Katzenlebens entwickeln, können regelmäßige Kosten für Medikamente und Kontrolluntersuchungen verursachen. Ebenso können andere schwerwiegende und/oder länger andauernde Gesundheitsprobleme, die ggf. auch noch mit einem stationären Aufenthalt in einer Tierklinik einhergehen, tiefe Lücken ins eigene Budget reißen. Auf lange Sicht gesehen oft mehr als eine einmalige OP.

Zudem kann man mit der Versicherung im Rücken leichter weitergehende höherpreisige Diagnostik betreiben (wie etwa ein CT oder MRT) und/oder je nach Fall noch einen Spezialisten hinzuziehen, als wenn man die Kosten für die Maßnahmen selbst tragen muss.

Eine Vollversicherung für die Katze ist teurer als eine OP-Versicherung, deckt dabei aber auch deutlich mehr ab. Je nach Risikobereitschaft und eigenem Budget kann hier bei den verschiedenen Anbietern zwischen verschiedenen Modellen mit unterschiedlicher Deckungssumme und Selbstbehalt gewählt werden. Umso niedriger die Deckungssumme und umso höher der Selbstbehalt, umso niedriger ist in der Regel der monatliche Beitrag.

Wir würden aus unserer Erfahrung heraus immer eine Vollversicherung empfehlen.

“Ich lege einfach monatlich etwas Geld zurück, das ist viel besser als eine Versicherung”

Geld sparen statt Tierversicherung

Bild von Alexa auf Pixabay

Beim Abschluss einer Krankenversicherung für die Katze bleibt häufig die Frage, ob sich die Versicherung denn auch lohnen wird oder ob das Geld verschwendet ist, weil man eventuell mehr Geld einzahlt, als man herausbekommt. Oder es besteht die Sorge, dass das Versicherungsunternehmen die Tierversicherung kündigt, nachdem höhere Kosten entstanden sind und dass man dann ohne Absicherung dasteht.

Beides sind mehr oder weniger begründete Sorgen. Zu sagen ist dazu, dass man bei einer Tierversicherung immer nur das RISIKO versichern kann, dass die eigene Katze erkrankt oder verunfallt. Bleibt die Katze weitestgehend gesund (was ja wünschenswert ist), kann es passieren, dass sich die Versicherung nicht “gelohnt” hat. (Interessanterweise wird diese Diskussion bei anderen Versicherungen wie etwa der Haftpflicht- oder einer Brandschutzversicherung nicht halb so vehement geführt, wie bei der Tierkrankenversicherung, obwohl beim Tier die Gefahr deutlich höher ist, dass das versicherte Risiko eintritt.)

Ein Katzenkonto einzurichten und darauf Monat für Monat einen bestimmten Betrag einzuzahlen, ist natürlich auch eine Möglichkeit. Zu bedenken ist jedoch, dass man – geht es um höhere Tierarztrechnungen – den Betrag erst einmal angespart haben muss und das gegebenenfalls mehrmals, wenn wiederholt Tierarztbesuche notwendig werden sollten.

[lightgrey_box]Eine einfache Rechnung:

Eine Krankenvollversicherung für Katzen kostet pro Monat etwa zwischen 30 und 50 Euro. Legt ihr jetzt beispielsweise 40 Euro monatlich auf ein Katzenkonto zurück, habt ihr nach 3 Monaten 120 Euro, nach 6 Monaten 240 Euro und nach einem Jahr 480 Euro angespart. Vorausgesetzt, ihr habt euer Katzenkonto noch nicht beanspruchen müssen.

Das ist nicht viel und wird nicht einmal für eine halbwegs aufwändige Behandlung nach einem Unfall oder im Rahmen einer Erkrankung reichen. Insbesondere dann nicht, wenn vielleicht auch noch eine Operation, höherpreisigere Diagnostik oder auch nur wiederholte Besuche notwendig sind.

Die Tierversicherung springt nach Ablauf der Wartezeit direkt ein, oft unabhängig davon, wie viel ihr bis zu diesem Zeitpunkt eingezahlt habt (manche Versicherer staffeln hier und haben z. B. in den ersten beiden Jahren eine niedrigere Deckungssumme, die aber auch noch höher ist, als der im Beispiel genannte, angesparte Betrag).[/lightgrey_box]

Wenn ihr demnach auf ein Katzenkonto anstelle einer Tierversicherung setzen wollt oder müsst, ist es sinnvoll, einen fixen Betrag als Grundabsicherung auf der hohen Kante zu haben (min. 3000 Euro pro Katze) und dann erst weiter anzusparen.

Hinweis: Eine Grundabsicherung ist auch bei abgeschlossener Versicherung sinnvoll,…

… da ihr beim Tierarzt in der Regel in Vorleistung gehen müsst (also ihr zahlt die Tierarztrechnung selbst und fordert dann die Erstattung bei der Versicherung an), …

… da nicht alles zwangsläufig übernommen wird (z. B. Pflegemittel oder Spezialfutter) …

…und da es trotz allem immer passieren kann, dass euch das Versicherungsunternehmen nach einem Leistungsfall oder bei Ende der Vertragslaufzeit kündigt oder das Versicherungsunternehmen vom Markt verschwindet und vielleicht kein gleichwertiger Abschluss bei einem anderen Unternehmen mehr möglich ist (ganz aktuell passiert leider).

Ratenzahlung ist bei vielen Tierärzten nicht mehr möglich, da es leider nicht allzu selten vorkommt, dass die verbleibenden Raten von Tierbesitzern nicht bezahlt werden, so dass der Tierarzt / die Tierklinik auf den Kosten sitzen bleibt. Traurig für diejenigen, die zuverlässig zahlen würden, aber absolut verständlich.

Wichtige Kriterien beim Versicherungsvergleich und ihre Definition

Tierversicherungen vergleichen

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Bevor wir uns die einzelnen Versicherer und ihre Angebote im Detail ansehen, haben wir hier für euch noch einige wichtige Kriterien aufgelistet, die beim Versicherungsvergleich von wesentlicher Bedeutung sind.

Altersbegrenzung: Viele Anbieter von Krankenversicherungen für Katzen haben eine Altersbegrenzung, was die Aufnahme von Tieren angeht, und nehmen zum Beispiel nur Katzen bis zu einem Alter von 7 Jahren in die Tierversicherung auf. Dabei zählt in der Regel das abgeschlossene Lebensjahr, d. h. die Aufnahme ist bei “bis zu einem Alter von 7 Jahren” bis einen Tag vor dem 8. Geburtstag möglich.

Wichtig ist dabei zu wissen, dass sich die Altersbegrenzung auf die Neuaufnahme von Katzen bei der jeweiligen Versicherung bezieht. Versicherte Tiere bleiben versichert und werden NICHT aus der Tierversicherung geworfen, wenn sie das angegebene Alter erreicht haben.

Ausschluss / Ausschlüsse: Ausschlüsse umfassen alle Leistungen, die von der jeweiligen Versicherung nicht übernommen werden. Einige davon werden generell nicht übernommen (z. B. Zahnbehandlungen oder Vorsorgeuntersuchungen bei manchen Versicherern), andere können individuell für euer Tier gelten. Wenn euer Tier eine Vorerkrankung (z. B. Epilepsie) hat, kann es sein, dass ihr eure Katze zwar versichern könnt, sämtliche Kosten für Maßnahmen, Medikamente usw. die mit der Vorerkrankung in Verbindung stehen, aber nicht von der Tierversicherung übernommen werden.

[grey_box]WICHTIG: Hier unbedingt die Versicherungsbedingungen (“das böse Kleingedruckte”) genau lesen und auf den exakten Wortlaut achten und nicht nur die Tarifübersicht. Schützt im Zweifelsfall vor unliebsamen Überraschungen.[/grey_box]

Deckungssumme pro Jahr / Jahreshöchstgrenze: Die Deckungssumme pro Jahr sagt aus, bis zu welchem Betrag pro Jahr Tierarztrechnungen übernommen werden und bezieht sich auf alle Rechnungen in diesem Jahr insgesamt. Verursacht euer Tier in diesem Jahr mehr als die vereinbarte Deckungssumme, müsst ihr den Mehrbetrag selbst zahlen. Viele Versicherer bieten hier unterschiedliche Tarife mit verschiedenen Deckungssummen an, die von einem festen Betrag (z. B. 2.000 Euro pro Jahr) bis hin zu “unbegrenzt” reichen können. Je höher die Deckungssumme, desto teurer ist in der Regel die Versicherung, dafür habt ihr aber auch mehr Schutz, sollten teurere Behandlungen anfallen.

Tierversicherung Katze

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Gesundheitsfragen: Wollt ihr eine Krankenvollversicherung oder OP-Versicherung für eure Katze abschließen, müsst ihr auf der Website des jeweiligen Anbieters in der Regel einen Fragebogen ausfüllen, in dem ihr Informationen zur Katze wie z. B. das Alter und die Rasse und zu euch als potentiellem Versicherungsnehmer angeben müsst. Dabei wird im Rahmen von so genannten “vorvertraglichen Gesundheitsfragen” oftmals auch abgefragt, ob euer Tier Vorerkrankungen hat und es müssen vorhergehende Tierarztbesuche und ggf. Operationen angegeben werden. Auf Basis dieser Angaben wird dann entschieden, ob euer Tier für eine Versicherung in Frage kommt und ob es Ausschlüsse gibt. Bei Bedarf werden weitere Informationen (z. B. die Krankenakte) nachgefordert, bevor eine Entscheidung getroffen wird.

Manche Anbieter werben damit, dass es keine “vorvertraglichen Gesundheitsfragen” gibt. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass es auch keine Ausschlüsse gibt, sondern es kann gut sein, dass die Daten dann beim Einreichen der ersten (höheren) Rechnung nachgefordert und Ausschlüsse ausgesprochen werden.

[grey_box]Tipp: Es ist sehr zu empfehlen, die Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß zu beantworten und möglichst nichts zu vergessen.[/grey_box]

Erkundigt euch dazu im Zweifelsfall vor Abschluss bei eurem Tierarzt, was genau in der Akte steht, damit es nicht zu bösen Überraschungen kommt, sollte die Krankenakte angefordert werden.

Auch eine (schriftliche) Rückfrage beim Versicherungsunternehmen, wenn ihr Zweifel habt, was ihr wie angeben müsst, schadet nicht.

GOT-Satz: Die Abrechnung beim Tierarzt unterliegt der Gebührenordnung für Tierärzte, kurz GOT. Die aktuelle Gebührenordnung ist hier einsehbar. Abgerechnet werden kann je nach Zeitaufwand, Schwierigkeitsgrad, örtlichen Gegebenheiten, Spezialisierung, Zeitpunkt der Behandlung (Stichwort Notdienst) etc. grundsätzlich der einfache bis vierfache Satz. Am sichersten fährt man, wenn die Versicherung die Tierarztkosten bis zum vierfachen Satz der GOT inklusive Notdienstgebühr erstattet.

Karenzzeit / Wartezeit: Nach Abschluss einer Versicherung müsst ihr bei den meisten Versicherern einige Wochen oder Monate warten, bis Rechnungen eingereicht werden können. Diese Zeit nennt man Karenzzeit oder Wartezeit. Treten in dieser Zeit Erkrankungen auf, kann es passieren, dass diese bzw. die Folgen der Erkrankung in Zukunft ausgeschlossen werden. Häufig ist die Wartezeit gestaffelt, d. h. Unfälle und Vorsorgemaßnahmen sind z. B. bereits nach 48 Stunden versichert, Krankheiten nach einem Monat und Operationen nach drei Monaten.

Kündigung / Kündigungsfrist: Der Begriff an sich ist eigentlich selbsterklärend. Wichtig sind hier die Voraussetzungen, unter denen die Versicherungsgesellschaft (und auch ihr selbst) kündigen könnt. Der Fall tritt grundsätzlich immer zum Ende der Vertragslaufzeit (meist ein Jahr, manchmal auch drei oder fünf Jahre) ein und meist haben beide Parteien auch nach einem abgeschlossenen Leistungsfall die Möglichkeit zu kündigen.

Einige Anbieter von Tierversicherungen werben hier damit, dass sie nach einem Leistungsfall nicht kündigen. Das bedeutet, dass sie euch den Vertrag nach Einreichen eines (womöglich teuren) Leistungsfalls nicht direkt kündigen (können), bedeutet aber nicht, dass sie gar nicht kündigen. Spätestens zum Laufzeitende kann euer Vertrag trotzdem gekündigt werden. Wichtig ist hier, was im Vertrag / in den Versicherungsbedingungen steht.

[grey_box]Achtung: Ein Kündigungsgrund von Seiten des Anbieters der Krankenversicherung für die Katze ist immer das Tätigen falscher Angaben oder das Verschweigen wesentlicher Informationen (Vorerkrankungen, vorangegangene OPs etc.). Daher besser bei der Wahrheit bleiben.[/grey_box]

Notfall Tierversicherung

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Notdienst(regelung): Auch hier ist der Begriff klar. Hat man einen Notfall und muss den Notdienst aufsuchen, kann es schnell teuer werden. Hier muss zum einen die Notdienstgebühr beglichen werden und zum anderen fällt meist ein höherer Satz an als in der regulären Sprechstunde. Im Idealfall sollten Tierarztkosten daher bis zum vierfachen Satz (inkl. Notdienstgebühr) erstattet werden.

Zu beachten ist, was zu Tierarztbesuchen im Notdienst genau in den Versicherungsbedingungen steht. So ist bei einigen Versicherungen aufgeführt, dass der Tierarzt bestätigen muss, dass der Besuch im Notdienst notwendig war. Das macht insofern Sinn, als dass es Tierhalter ausbremst, die auf die Idee kommen, am Samstag zum Krallenschneiden den Notdienst aufzusuchen, weil es da halt gut in den Terminkalender passt (ja, solche Knaller gibt es).

Allerdings ist in manchen Versicherungsbedingungen die Angabe zu finden, dass “Gebühren außerhalb der normalen Sprechzeiten nur übernommen werden, wenn der behandelnde Tierarzt bestätigt, dass eine spätere Behandlung zu den üblichen Öffnungszeiten das Leben des Tieres ernsthaft gefährdet hätte”.

Jetzt ist aber manches, was ein Fall für den Notdienst ist, nicht zwangsläufig direkt lebensgefährlich, jedoch mit Leiden und möglichem Schaden für das betreffende Tier verbunden und gehört trotzdem umgehend behandelt (z. B. Augenverletzungen). Daher tut man auch hier gut daran, die Versicherungsbedingungen genau zu lesen, ggf. zu hinterfragen (am besten schriftlich) und nicht nur auf die Angaben auf der Website zu vertrauen.

Rabatt: Manche Versicherungsunternehmen bieten Rabatte an, wenn ihr mehrere Tiere dort versichern lasst oder den Vertrag über eine längere Laufzeit abschließt. Zudem gibt es auch immer wieder Rabattaktionen, die man bei Abschluss nutzen kann, um ein wenig Geld zu sparen. Lasst euch aber von Rabatten nicht blenden und seht euch Preise und Leistungen genau an.

Selbstbehalt: Der Selbstbehalt ist der Betrag pro Jahr, den ihr ggf. selbst tragen müsst, bevor euch die Versicherung Tierarztkosten erstattet. Teilweise ist hier ein fester Betrag als fixer Selbstbehalt angegeben (z. B. 110 Euro). In diesem Fall reicht ihr eure Rechnungen ganz normal bei der Tierversicherung ein, ihr bekommt aber erst eine Erstattung, wenn euer Selbstbehalt ausgeschöpft ist.

Das heißt, bei einem Selbstbehalt von 110 Euro reicht ihr eure Rechnungen von Anfang an ein, ihr bekommt aber erst eine Erstattung, wenn insgesamt ein Betrag von 110 Euro zusammengekommen ist. Das kann über mehrere kleinere Rechnungen oder auch über eine größere Rechnung sein.

Habt ihr beispielsweise eine Rechnung über 510 Euro und in diesem Jahr noch nichts eingereicht, zieht die Versicherung die 110 Euro Selbstbehalt ab und ihr bekommt (bei einem Tarif mit 100 %) 400 Euro erstattet (vorausgesetzt, alles ist erstattungsfähig). Bei den folgenden Rechnungen in diesem Jahr wird dann kein Selbstbehalt mehr abgezogen.

Teilweise ist es auch so, dass die Versicherung Tierarztrechnungen generell nur bis zu einem gewissen Prozentsatz, z. B. 90 %, erstattet. Das heißt, ihr zahlt, wenn wir beim genannten Beispiel bleiben, z. B. von jeder eingereichten Tierarztrechnung immer 10 Prozent selbst. Einige Tierversicherungen bieten hier verschiedene Tarife an und ihr könnt euch den Tarif mit dem für euch am besten passenden Selbstbehalt wählen.

Umso höher der Selbstbehalt, umso geringer ist in der Regel der monatliche Versicherungsbeitrag.

Tierarzt Tierversicherung

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Vorerkrankung/en:
Unter Vorerkrankungen versteht man Krankheiten (ggf. auch angeborene Fehlbildungen usw.), die bereits vor Versicherungsbeginn bestanden. Bei einigen Versicherern sind Vorerkrankungen ein generelles Ausschlusskriterium, bei anderen ist eine Versicherung möglich, die Kosten für Behandlungen, die Vorerkrankung/en betreffend, werden in der Regel aber nicht übernommen.

[pullquote]Definitiv ins Reich der Mythen und Legenden einzuordnen ist die häufig getätigte Aussage, dass Katzen mit Vorerkrankungen überhaupt nicht versicherbar wären oder nur zu hohen Preisen.[/pullquote]

Aber auch hier gibt es Unterschiede. Während einige Versicherungsunternehmen sämtliche Tierarztbesuche von Beginn an prüfen, müssen bei anderen nur Tierarztbesuche der letzten 12 Monate angegeben werden. War die Katze also zum Beispiel in einem Alter von 6 Monaten schwerer erkrankt und soll erst mit 3 Jahren versichert werden, fällt die damalige Erkrankung nicht mehr ins Gewicht, vorausgesetzt, dass in den 12 Monaten vor Versicherungsbeginn keine Behandlungen notwendig waren, die mit der damaligen Erkrankung in Verbindung stehen.

Definitiv ins Reich der Mythen und Legenden einzuordnen ist die häufig getätigte Aussage, dass Katzen mit Vorerkrankungen überhaupt nicht versicherbar wären oder nur zu hohen Preisen.

Vorsorge: Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig und Aussagen wie “Meine Katze war noch nie beim Tierarzt” mit Sicherheit kein Qualitätsmerkmal für die Haltung. Versicherungstechnisch ist es so, dass Vorsorgemaßnahmen leider in der Regel nicht oder zumindest nicht komplett übernommen werden.

Teilweise gibt es ein jährliches “Vorsorgebudget” (meist zwischen 50 und 100 Euro), das für Vorsorgemaßnahmen ausgegeben werden kann. Teilweise wird Vorsorge zwar bezahlt, es sind aber nur bestimmte Behandlungen (meist notwendige Impfungen, teilweise auch Parasitenprophylaxe) mit eingeschlossen. Maßnahmen ohne Indikation, wie jährliche Blutuntersuchungen, ggf. Herzschall usw. können über das Budget theoretisch finanziert werden, allerdings kommt man da mit dem Betrag nicht weit. Teilweise werden Routineuntersuchungen auch bezahlt, auch hier lohnt ein Versicherungsvergleich.

Zudem gilt “Alter” teilweise als Indikation für Vorsorgeuntersuchungen, auch da lohnt es, genau zu lesen und bei den Versicherungen ggf. auch direkt schriftlich nachzufragen (letzteres schadet sowieso nie).

Zähne: Probleme mit den Zähnen (insbesondere bedingt durch FORL) sind bei Katzen leider sehr häufig und eine ordentliche Abklärung und Behandlung (inkl. Dentalröntgen, modernem Narkosemanagement etc.) mit Kosten im hohen dreistelligen bis vierstelligen Bereich verbunden. Und das häufig mehrmals, da in der Regel in der jeweiligen Sitzung nur betroffene Zähne gezogen werden.

Es ist daher von Vorteil, wenn diese Kosten von der Versicherung übernommen werden. Allerdings werden Zähne (oder speziell FORL) von einigen Versicherungsanbietern grundsätzlich ausgeschlossen oder nur bis zu einem bestimmten Betrag pro Jahr übernommen. Auch hier gilt es, gründlich zu lesen und zu vergleichen und vor allem seine Tiere frühzeitig zu versichern. Ist schon FORL aufgetreten bzw. ist der Verdacht in der Krankenakte vermerkt und es steht die Abklärung an, ist es nicht möglich, die Katze noch eben schnell zu versichern, damit die Rechnung über die Versicherung bezahlt werden kann.

Zähne Katze FORL Tierversicherung

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(Hinweis am Rande, weil wichtig: Werden euch deutlich günstigere Preise angeboten, fragt bitte genau nach, welche Leistungen dafür erbracht werden. Gute tierärztliche Behandlung kostet. Wird die Maßnahme deutlich günstiger angeboten, werden irgendwo Abstriche gemacht und es wird z. B. kein Dentalröntgen durchgeführt. Ohne Dentalröntgen kann aber nicht sichergestellt werden, dass wirklich alle betroffenen Zähne entfernt und keine Wurzelreste im Maul verblieben sind.)

23 Katzenversicherungen im Überblick

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Einige Informationen vorab: Die Daten zu den einzelnen Tierversicherungen sind nach bestem Wissen und Gewissen zusammengetragen worden und dienen als grober Überblick. Da sich Bedingungen verändern können (und auch mir Fehler passieren können), seht euch die Leistungen und Bedingungen bitte vor Abschluss direkt auf der Website des jeweiligen Versicherers an (jeweils verlinkt). Sollten euch Fehler auffallen oder wisst ihr von Änderungen, freue ich mich über eine Nachricht. (Die Anbieter sind alphabetisch sortiert, wenn die Notdienstgebühr explizit angegeben wurde, wurde sie mit aufgeführt.)

Auf die Angabe von Preisen wurde in diesem Überblick ganz bewusst verzichtet, um eine reine Vorauswahl nach den vermeintlich günstigsten Preisen zu vermeiden. Zum einen können diese je nach Alter, Rasse, Wohnort, Art der Haltung usw. extrem variieren und zum anderen ist nicht jedes Angebot, das auf den ersten Blick günstig erscheint, auch wirklich gut. Wichtig ist die Leistung, die man für den jeweiligen Preis bekommt. Ihr könnt euch die Preise aber problemlos individuell auf der Website des jeweiligen Anbieters für eure Katze/n berechnen lassen.

Wichtig: Wenn Tiere mit Vorerkrankungen aufgenommen werden, heißt das nicht, dass die Kosten für die Behandlung der Vorerkrankungen bezahlt werden. Diese Vorerkrankungen werden ausgeschlossen, die Katze an sich ist aber dennoch versicherbar.

Tierversicherungen mit A

Agila

Alter: ab 8 Wochen bis 9 Jahre (bis zum 10. Geburtstag)
Erstattung: 100 % möglich (je nach gewähltem Tarif)
Fixer Selbstbehalt: nein
Deckungssumme / Jahr: OP unbegrenzt möglich, für ambulante und stationäre Heilbehandlung max. 1.100 Euro pro Jahr + 125 Euro pro leistungsfreiem Jahr.
GOT-Satz: bis 4-fach + Notdienstgebühr
Wartezeit: Krankheit: 30 Tage; Vorsorge + Unfall: ohne Wartezeit
Leistungen: Tarifübersicht
Vorsorge: Vorsorgeschutz (Impfungen, Wurmkuren, Floh- und Zeckenprophylaxe) + Routine- und Vorsorgeuntersuchungen (z. B. jährliches Blutbild) im Rahmen der ambulanten Versicherungssumme.
Tiere mit Vorerkrankungen: nein
Zähne: ja
Rabatt bei mehreren Tieren: nein

Agria

Alter: ab 6 Wochen
Erstattung: max. 90 % (je nach gewähltem Tarif)
Fixer Selbstbehalt: 60 o. 110 Euro (je nach gewähltem Tarif)
Deckungssumme / Jahr: bis max. 6000 Euro Jahr (je nach gewähltem Tarif) + max. 2000 Euro für Medikamente und Rehabilitation
GOT-Satz: bis 4-fach + Notdienstgebühr
Wartezeit: Krankheit: 20 Tage; Unfall: keine
Leistungen: Tarifübersicht
Vorsorge: nein
Tiere mit Vorerkrankungen: ja
Zähne: ja: traumatische Frakturen; nein: Zahnreinigung, FORL, Parodontitis, lose Zähne, Zahnkronen
Rabatt bei mehreren Tieren: ja

arag

Alter: 12 Wochen bis 6 Jahre (Katze muss geimpft und gechippt sein)
Erstattung: 100 % möglich (je nach gewähltem Tarif)
Fixer Selbstbehalt: nein
Deckungssumme / Jahr: unbegrenzt möglich (je nach gewähltem Tarif)
GOT-Satz: bis 4-fach + Notdienstgebühr
Wartezeit: Krankheit: 1-3 Monate (je nach gewähltem Tarif)
Leistungen: Tarifübersicht
Vorsorge: ja, max. 150 Euro / Jahr (Impfungen, Behandlungen und Mittel gegen Endo- und Ektoparasiten sowie daraus resultierende Folgebehandlungen und -diagnostik, Zahnpflege, Zahnreinigung, Politur, Zahnsteinentfernung)
Tiere mit Vorerkrankungen: bedingt (Vorerkrankung darf in Zukunft keine medizinische Behandlung erfordern, keine Operationen in den letzten 12 Monaten, keine chronischen Krankheiten oder angeborenen oder erblich bedingten Fehlentwicklungen).
Zähne: ja
Rabatt bei mehreren Tieren: nein

Allianz

Alter: ab 8 Wochen
Erstattung: 100 % möglich
Fixer Selbstbehalt: nein
Deckungssumme / Jahr: OP unbegrenzt möglich (je nach gewähltem Tarif), ambulante und stationäre Behandlung bis max. 5000 Euro.
GOT-Satz: bis 4-fach + Notdienstgebühr
Wartezeit: Krankheit: 3 Monate, Unfall: keine
Leistungen: Tarifübersicht
Vorsorge: ja, max. 100 Euro / Jahr
Tiere mit Vorerkrankungen: ja
Zähne: ja
Rabatt bei mehreren Tieren: ja

Tierversicherungen mit B

Barkibu

Alter: 8 Wochen bis 10 Jahre
Erstattung: 100 % möglich (ab einem Alter von 8 Jahren nur noch 80 %)
Fixer Selbstbehalt: nein
Deckungssumme / Jahr: unbegrenzt möglich
GOT-Satz: 3-fach; im Notdienst: 4-fach + Notdienstgebühr
Wartezeit: Krankheit: 28 Tage, Unfall: 5 Tage
Leistungen: Tarifübersicht
Vorsorge: ja (Impfungen, 1 jährliche Vorsorgeuntersuchung (ohne diagnostische Tests, z. B. Blutbild)
Tiere mit Vorerkrankungen: nein
Zähne: ja: nach Unfall; sonst nein
Rabatt bei mehreren Tieren: ja

Barmenia

Alter: 8 Wochen bis 9 Jahre
Erstattung: 100 % möglich
Fixer Selbstbehalt: nein (kann aber optional gewählt werden)
Deckungssumme / Jahr: unbegrenzt möglich
GOT-Satz: 3-fach, im Notdienst: 4-fach + Notdienstgebühr
Wartezeit: 30 Tage (längere Wartezeiten für bestimmte Erkrankungen)
Leistungen: Tarifübersicht
Vorsorge: ja (bis max. 100 Euro / Jahr, je nach gewähltem Tarif)
Tiere mit Vorerkrankungen: ja
Zähne: bis 500 Euro / Jahr (je nach gewähltem Tarif)
Rabatt bei mehreren Tieren: nein

Tierversicherungen mit D

da direkt

Alter: ab 8 Wochen bis 8 Jahre
Erstattung: 100 % möglich (ggf. geringere Erstattung, wenn digitale Erstberatung durch Videosprechstunde im Vorfeld nicht genutzt wird, je nach gewähltem Tarif)
Fixer Selbstbehalt: nein
Deckungssumme / Jahr: im 1. Jahr: max. 550 Euro, im 2. Jahr: max. 1100 Euro; ab dem 3. Jahr: unbegrenzt
GOT-Satz: bis 4-fach (+ Notdienstgebühr)
Wartezeit: keine
Leistungen: Tarifübersicht
Vorsorge: ja, max. 120 Euro
Tiere mit Vorerkrankungen: nein
Zähne: ja (mit Einschränkungen)
Rabatt bei mehreren Tieren: nein

dalma

Alter: 8 Wochen bis 9 Jahre
Erstattung: bis 100 % (je nach gewähltem Tarif)
Fixer Selbstbehalt: nein
Deckungssumme / Jahr: unbegrenzt möglich
GOT-Satz: bis 4-fach (+ Notdienstgebühr)
Wartezeit: OP: 14 Tage; Unfall: 2 Tage; Krankheit: 30 Tage; rassespezifische Erkrankungen: 12 Monate
Leistungen: Tarifübersicht
Vorsorge: ja, max. 100 Euro / Jahr
Tiere mit Vorerkrankungen: ja
Zähne: ja
Rabatt bei mehreren Tieren: ja

Deutsche Familienversicherung (DFV)

Alter: 8 Wochen bis 7 Jahre
Erstattung: bis 100 % (je nach gewähltem Tarif)
Fixer Selbstbehalt: nein
Deckungssumme / Jahr: innerhalb der ersten 12 Monate max 750 Euro, innerhalb der ersten 24 Monate max. 1500 Euro, danach unbegrenzt
GOT-Satz: bis 4-fach
Wartezeit: keine
Leistungen: Tarifübersicht
Vorsorge: ja, max. 100 Euro / Jahr
Tiere mit Vorerkrankungen: nein
Zähne: ja
Rabatt bei mehreren Tieren: nein

doc4pets

Alter: ab 8 Wochen (Tier muss vor Abschluss einem Gesundheitscheck beim Tierarzt unterzogen werden)
Erstattung: 80 %
Fixer Selbstbehalt: 100 Euro pro neue Erkrankung und Jahr
Deckungssumme / Jahr: max. 10.000 Euro
GOT-Satz: bis 4-fach
Wartezeit: Krankheit: 30 Tage
Leistungen: Tarifübersicht
Vorsorge: nein
Tiere mit Vorerkrankungen: ja
Zähne: ja
Rabatt bei mehreren Tieren: k. A.

Figo (ehemals Petplan)

Alter: ab 8 Wochen
Erstattung: max. 90 % (je nach gewähltem Tarif)
Fixer Selbstbehalt: optional (wahlweise 100, 250 oder 500 Euro)
Deckungssumme / Jahr: unbegrenzt möglich
GOT-Satz: bis 4-fach (+ Notdienstgebühr)
Wartezeit: Unfälle: 2 Tage; Krankheit: 30 Tage
Leistungen: Tarifübersicht
Vorsorge: ja, max. 75 Euro pro Jahr
Tiere mit Vorerkrankungen: ja
Zähne: ja (mit Zusatzbaustein “Gebiss” max. 500 Euro / Jahr)
Rabatt bei mehreren Tieren: ja

Tierversicherung mit G

GHV

Alter: 8 Wochen bis 10 Jahre
Erstattung: max. 90 % (je nach gewähltem Tarif)
Fixer Selbstbehalt: nein
Deckungssumme / Jahr: unbegrenzt möglich
GOT-Satz: bis 3-fach (bis 4-fach bei Notfällen im Tarif „Premium“)
Wartezeit: Krankheit: 1 Monat o. 3 Monate (je nach gewähltem Tarif); Unfall / Vorsorge: keine
Leistungen: Tarifübersicht
Vorsorge: max. 100 Euro / Jahr
Tiere mit Vorerkrankungen: bedingt (Vorerkrankung darf keinerlei medizinische Behandlung erfordern)
Zähne: ja
Rabatt bei mehreren Tieren: k. A.

Gothaer Tierkrankenschutz Premium

Alter: 8 Wochen bis 8 Jahre
Erstattung: OP unbegrenzt möglich, ambulante und stationäre Heilbehandlung max. 80 %
Fixer Selbstbehalt: nein
Deckungssumme / Jahr: unbegrenzt möglich (je nach gewähltem Tarif)
GOT-Satz: bis 4-fach (je nach gewähltem Tarif)
Wartezeit: Krankheit: 30 Tage bis 3 Monate (je nach gewähltem Tarif); Unfall: keine
Leistungen: Tarifübersicht
Vorsorge: max. 75 Euro / Jahr; Zuschuss Kastration: max. 40 Euro Kater / 80 Euro Kätzin; Zuschuss Chip: 25 Euro; ab 10. Geburtstag: Zuschuss zu routinemäßigem Blutbild: 25 Euro
Tiere mit Vorerkrankungen: nein
Zähne: ja (mit Einschränkungen)
Rabatt bei mehreren Tieren: k. A.

Krankenversicherung Katze mit H

Hanse Merkur Tierkrankenversicherung

Alter: bis 8 Jahre
Erstattung: unbegrenzt möglich
Fixer Selbstbehalt: optional; 250 €
Deckungssumme / Jahr: unbegrenzt möglich
GOT-Satz: bis 4-fach (+ Notdienstgebühr)
Wartezeit: Krankheit: 30 Tage, Unfall: keine, Fehlentwicklungen: 12 Monate
Leistungen: Tarifübersicht
Vorsorge: max. 100 Euro / Jahr
Tiere mit Vorerkrankungen: ja
Zähne: ja (Zusatztarif optional buchbar)
Rabatt bei mehreren Tieren: k. A.

Helvetia PetCare

Alter: ab 8 Wochen
Erstattung: 100 % möglich (80 % ab 4. Lebensjahr)
Deckungssumme / Jahr: unbegrenzt möglich
Fixer Selbstbehalt: nein
GOT-Satz: 2-fach, (3-fach, wenn begründet durch Tierarzt), 4-fach im Notdienst
Wartezeit: Verkehrsunfall: keine; Krankheit: 3 Monate; Spezialfälle: 6 Monate
Leistungen: Tarifübersicht
Vorsorge: max. 70 Euro / Jahr (je nach gewähltem Tarif)
Tiere mit Vorerkrankungen: ja
Zähne: ja (Zahnzusatzschutz für weitere Leistungen kann optional dazugebucht werden)
Rabatt bei mehreren Tieren: ja, ab dem 5. Tier möglich

hepster

Alter: bis 6 Jahre
Erstattung: 100 % möglich (je nach gewähltem Tarif)
Fixer Selbstbehalt: optional (0, 200 o. 250 Euro je nach gewähltem Tarif)
Deckungssumme / Jahr: gestaffelt; 1. Jahr: max. 3000 Euro (1000 Euro im Basistarif), 2. Jahr: max. 4000 Euro (2000 Euro im Basistarif), ab 3. Jahr: max. 25.000 (nur im Superior-Tarif).
GOT-Satz: 3-fach (4-fach bei Notfällen; nur im Tarif Superior)
Wartezeit: Krankheit: 30 Tage; Unfall / Vorsorge: keine
Leistungen: Tarifübersicht
Vorsorge: max. 50 Euro
Tiere mit Vorerkrankungen: ja
Zähne: ja, max. 400 Euro pro Jahr; Zahnextraktion und Wurzelbehandlung bis Versicherungssumme
Rabatt bei mehreren Tieren: k. A.

Katzenversicherung mit L

Lassie

Alter: ab 8 Wochen
Erstattung: 100 % möglich
Fixer Selbstbehalt: nein
Deckungssumme / Jahr: unbegrenzt möglich
GOT-Satz: bis 4-fach
Wartezeit: Krankheit: 30 Tage; Unfall / Vorsorge: keine; Spezialfälle: 18 Monate
Leistungen: Tarifübersicht
Vorsorge: max. 140 Euro
Tiere mit Vorerkrankungen: ja
Zähne: ja (mit Einschränkungen)
Rabatt bei mehreren Tieren: nein; aber Rabatt möglich bei Teilnahme an “Vorsorge-Kursen” in der Lassie-App.

LVM-Versicherung

Alter: 8 Wochen bis 8 Jahre
Erstattung: 100 % möglich
Fixer Selbstbehalt: nein
Deckungssumme / Jahr: unbegrenzt möglich
GOT-Satz: bis 4-fach + Notdienstgebühr
Wartezeit: Krankheit: 30 Tage; Unfall/Vorsorge: keine
Leistungen: Tarifübersicht 
Vorsorge: 100 Euro pro Jahr
Tiere mit Vorerkrankungen: ja
Zähne: ja (Zahnextraktion und Wurzelbehandlung; Zahnreinigung und -politur nur über Vorsorgepauschale)
Rabatt bei mehreren Tieren: k. A.

luko

Alter: ab 8 Wochen bis 8 Jahre
Erstattung: 100 % möglich
Fixer Selbstbehalt: 100 Euro
Deckungssumme / Jahr: Im 1. Jahr: max. 1000 Euro, im 2. Jahr: max. 2000 Euro; ab dem 3. Jahr: max. 20.000 Euro
GOT-Satz: bis 4-fach (je nach gewähltem Tarif)
Wartezeit: 30 o. 90 Tage (je nach gewähltem Tarif)
Leistungen: Tarifübersicht
Vorsorge: ja, einmalig max. 50 Euro (wenn Add-on “Premium” gebucht)
Tiere mit Vorerkrankungen: ja
Zähne: ja, wenn Add-on “Zahnbehandlungen” gebucht
Rabatt bei mehreren Tieren: k. A.

Tierkrankenversicherung mit P

Panda

Alter: 8 Wochen bis 9 Jahre
Erstattung: 100 % möglich
Fixer Selbstbehalt: nein
Deckungssumme / Jahr: unbegrenzt möglich
GOT-Satz:  bis 4-fach
Wartezeit: Krankheit: 14 Tage; Unfall: keine
Leistungen: Tarifübersicht
Vorsorge: ja, max. 70 Euro / Jahr
Tiere mit Vorerkrankungen: nein
Zähne: ja (keine persistierenden Milchzähne)
Rabatt bei mehreren Tieren: nein

petolo

Alter: ab 8 Wochen bis 8 Jahre
Erstattung: 100 % möglich (ggf. geringere Erstattung, wenn digitale Erstberatung durch Videosprechstunde im Vorfeld nicht genutzt wird, je nach gewähltem Tarif)
Fixer Selbstbehalt: nein
Deckungssumme / Jahr: im 1. Jahr: max. 550 Euro, im 2. Jahr: max. 1100 Euro; ab dem 3. Jahr: unbegrenzt
GOT-Satz: bis 4-fach (+ Notdienstgebühr)
Wartezeit: keine
Leistungen: Tarifübersicht
Vorsorge: ja, max. 120 Euro
Tiere mit Vorerkrankungen: nein
Zähne: ja (mit Einschränkungen)
Rabatt bei mehreren Tieren: nein

PETPROTECT

Alter: ab 8 Wochen bis 7 Jahre
Erstattung: 100 % möglich
Fixer Selbstbehalt: nein
Deckungssumme / Jahr: unbegrenzt möglich
GOT-Satz: bis 4-fach
Wartezeit: Krankheit: 30 Tage; Unfall / Vorsorge: keine; Spezialfälle: 12 Monate
Leistungen: Tarifübersicht
Vorsorge: optional buchbar (50 Euro / Jahr)
Tiere mit Vorerkrankungen: ja
Zähne: ja (mit Einschränkungen), Zusatz für weitere Leistungen optional buchbar
Rabatt bei mehreren Tieren: k. A.

Tierversicherungen mit S

SantéVet

Alter: ab 8 Wochen bis 7 Jahre
Erstattung: 90 % (Cat-Indoor-Tarif), 85 % (All-In-One-Tarif)
Fixer Selbstbehalt: je nach gewähltem Tarif (50 Euro im Cat-Indoor-Tarif)
Deckungssumme / Jahr: 1.900 Euro (Cat-Indoor-Tarif); 5.000 Euro (All-In-One-Tarif)
GOT-Satz: bis 4-fach (+ Notdienstgebühr)
Wartezeit: Unfall: 48 Stunden; Vorsorge: keine; Krankheit: 45 Tage; Operationen: 3 Monate
Leistungen: Tarifübersicht
Vorsorge: 50 Euro / Jahr
Tiere mit Vorerkrankungen: ja
Zähne: ja
Rabatt bei mehreren Tieren: ja

Smart Paws 

Alter: ab 8 Wochen
Erstattung: 75 oder 80 % (siehe fixer Selbstbehalt)
Fixer Selbstbehalt: 100 Euro oder 15 % (20 % bei Tieren ab 8 Jahren) für jede neue Diagnose im Versicherungsjahr, je nachdem was höher ist
Deckungssumme / Jahr: max. 10.000 Euro (je nach gewähltem Tarif), 5000 Euro für Tiere ab 8 Jahren
GOT-Satz: bis 4-fach + Notdienstgebühr
Wartezeit: Krankheit: 30 Tage; Unfall: keine
Leistungen: Tarifübersicht
Vorsorge: nein
Tiere mit Vorerkrankungen: ja (Gesundheitscheck vor Versicherungsabschluss immer erforderlich)
Zähne: ja
Rabatt bei mehreren Tieren: ja

Vollversicherung Katze mit U

Uelzener

Alter: ab 8 Wochen
Erstattung: 100 % möglich
Fixer Selbstbehalt: nein
Deckungssumme / Jahr: unbegrenzt
GOT-Satz: 1-fach oder 2-fach (je nach gewähltem Tarif), Notdienstgebühr wird nicht übernommen
Wartezeit: 30 Tage; Vorsorge: keine
Leistungen: Tarifübersicht
Vorsorge: ja, max. 100 Euro pro Jahr
Tiere mit Vorerkrankungen: ja
Zähne: ja
Rabatt bei mehreren Tieren: ja

Wie wähle ich die richtige Tierversicherung für meine Katzen aus? Welche Katzenversicherung ist zu empfehlen?

Auswahl Tierversicherung

Bild von Alexa auf Pixabay

Jede Katze und jedes Katzenpersonal ist individuell und daher ist es auch schwierig, die ein oder andere Tierversicherung zu empfehlen. Daher hier nur ein Vorschlag, welche Fragen man sich bei der Auswahl der Tierversicherung für die Katze stellen könnte.

  • Wie alt ist meine Katze und hat meine Katze Vorerkrankungen? (je nach Alter und ggf. Erkrankung stehen hier schon viele Versicherungen eventuell nicht mehr zur Wahl)
  • Was ist mir bei einer Versicherung besonders wichtig? Was sollte auf jeden Fall (auch) übernommen werden (z. B. Zähne, Maßnahmen wie CT/MRT,…)?
  • Was ist mir gegebenenfalls sonst noch an Leistungen wichtig (z. B. Übernahme von Kosten für Pensionsaufenthalt, sollten die Katzen z. B. aufgrund eines Unfalls / Erkrankung des Katzenpersonals betreut werden müssen)?
  • Was ist mir bei der Tierversicherung wichtiger? Ein möglichst günstiger Tarif mit evtl. höherem Selbstbehalt? Oder eine möglichst hohe Erstattungssumme, wenn mein Tier erkrankt?
  • Wie lange ist das Unternehmen schon auf dem Markt und welche Erfahrungen haben andere Tierhalter (ggf. auch Bekannte, Freunde oder Verwandte) oder evtl. auch euer Tierarzt mit der jeweiligen Tierversicherung gemacht?
  • Wo hat das Unternehmen seinen Sitz?

Hilfe bei der Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Tierversicherung können außerdem auch die Eisbaum-Tabelle und die Bewertung von Stiftung Warentest leisten.

Zusammenfassung und Take-Home-Message

  • Katzen nach Möglichkeit versichern, so lange sie noch jung sind und bevor Erkrankungen aufgetreten sind (günstigere Beiträge und keine individuellen Ausschlüsse)
  • Nicht nur OPs können hohe Tierarztkosten verursachen, sondern auch (chronische) Erkrankungen oder länger andauernde Gesundheitsprobleme → Krankenversicherung für die Katze ist in der Regel sinnvoller als reine OP-Versicherung.
  • Monatlich Geld zurücklegen anstelle einer Tierversicherung ist nur zu empfehlen, wenn schon ein bestimmtes Budget (min. 3000 Euro pro Tier) vorhanden ist. Ansonsten dauert es mitunter zu lange, um ein ausreichendes finanzielles Polster anzusparen.
  • Auch ältere Katzen und Katzen mit Vorerkrankungen sind versicherbar (und das durchaus zu annehmbaren Preisen). Hier lohnt es sich oft, sich direkt an die Berater der jeweiligen Tierversicherung zu wenden und den Fall individuell zu besprechen. Auch unabhängige Versicherungsberater können hier ggf. Hilfestellung bei der Auswahl leisten, die man z. B. hier finden kann. Spezialisiert auf Tierversicherungen ist z. B. Dogtorance.
  • Die Versicherungsbedingungen der jeweiligen Tierversicherung IMMER genau lesen und nicht nur auf die Angaben auf den jeweiligen Websites vertrauen.
  • IMMER bei der Wahrheit bleiben, Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß beantworten, der Tierversicherung nichts verschweigen und ggf. vor Vertragsabschluss beim Tierarzt abklären, was genau alles in der Krankenakte steht, um nichts zu vergessen.
  • Hier findet ihr einen Überblick zu Häufigen Irrtümern rund um Tierversicherungen.

Last but not least: “Ich kann mir aber keine Versicherung für meine Tiere leisten” oder aber auch “Eine Tierversicherung ist mir zu teuer!”

Katze Versicherung Verantwortung

Bild von Hoàng_Thạch Nguyễn auf Pixabay

Gerade, wenn man bei den 30 bis 50 Euro, die die Versicherung im Monat kostet, schon rechnen muss, lohnt es sich, eine Tierversicherung abzuschließen. Denn fallen im Falle einer Erkrankung oder eines Unfalls Tierarztkosten an, werden diese mit großer Sicherheit höher ausfallen und es wäre sehr schade, wenn man der Katze dann aus finanziellen Gründen nicht die Behandlung ermöglichen kann, die sie benötigt, um wieder gesund zu werden.

Ob einem eine Katzenversicherung zu teuer ist und ob man auf diese verzichtet,  weil man sich die Versicherung nicht leisten will, ist grundsätzlich eine individuelle Entscheidung, aber es sollte – entscheidet man sich gegen eine Tierversicherung für die eigenen Haustiger – immer und auf jeden Fall gewährleistet sein, dass auch hohe Tierarztkosten im Fall des Falles gestemmt werden können.

Die Verantwortung für eure Katzen liegt BEI EUCH und ob und in welchem Maß diese im Bedarfsfall tiermedizinisch versorgt werden können, steht und fällt damit, ob ihr für die Behandlung finanziell aufkommen könnt.

(zuletzt überarbeitet: 17.02.2024)