Der zweite Teil unserer dreiteiligen Serie zum Thema Bachblüten für Tiere von Bachblütentherapeutin Ramona Kimpel von Harmonie für Samtpfoten.

Die Bachblüten-Therapie wurde zwar ursprünglich für humanitäre Zwecke erfunden und entwickelt, jedoch findet sie seit ca. 20 Jahren auch bei Tierhaltern Anklang. Die Inanspruchnahme alternativer Heilmethoden liegt mitunter daran, dass wir unsere Haustiere im Laufe der Zeit mit anderen Augen zu sehen begonnen haben. Wir sehen unsere Tiere nicht mehr als „nur nützlich“ an, sondern stellen sie mit uns auf eine Stufe, indem wir sie als gleichwertige Partner bzw. Familienmitglieder ansehen und behandeln.

Auch beschäftigen sich immer mehr Tierhalter mit der Seelenlage unserer Tiere und beginnen zu verstehen, dass auch Tiere ein Gefühlsleben haben. Der Mensch wird außerdem für alternative Therapieverfahren immer offener. Vielleicht hat er schon selbst gute Erfahrungen mit Bachblüten oder der klassischen Homöopathie gemacht und möchte die positive Wirkung auch sein Tier spüren lassen.

Anwendungsgebiete

Eine Bachblüten-Therapie findet vor allem dann Anwendung, wenn eine psychische Thematik im Vordergrund steht. Dazu zählen – um einen kleinen Bereich zu nennen – z.B. Problematiken wie: Eifersucht, Ängste, Aggressivität, Aufmerksamkeitsheischendes Verhalten, Eingewöhnungsprobleme (wie Halterwechsel, Umzug oder Tierheimaufenthalt), Überforderung, Unsauberkeit, uvm.

Das enge Zusammenleben mit unseren Tieren bringt einige Probleme mit sich. Gerade Katzen sind für die Stimmungslage ihrer Halter sehr empfänglich. Dadurch entstehen typische Missverständnisse.

Beispiel: Eine Katze reagiert auf Streit zwischen zwei Menschen z.B. mit Unsauberkeit. Den Unmut ihrer Menschen bezieht sie auf sich, vielleicht weil sie gerade im selben Raum ist oder vor ein paar Minuten noch friedlich beschmust wurde. Nun hat sich die Situation plötzlich geändert und die Katze versteht die Welt nicht mehr. Die streitenden Menschen sind zudem viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt um zu merken, dass die Katze einige Signale sendet (maunzen, jammern etc.), bevor das Malheur passiert. Nach einiger Zeit entdeckt der Mensch die „Missetat“ und ist wütend. Schlimmstenfalls wird die Katze auch noch bestraft.

Zum Verständnis sollte erwähnt werden, dass Katzen (das gilt natürlich für alle Tiere) von Instinkten geleitet werden. Auf Umwelteinflüsse und Situationen reagieren sie intuitiv mit entsprechendem Verhalten. Kein Tier ist in der Lage sich mit menschlichen Worten verständlich zu machen. Deshalb bedienen sie sich ihres natürlichen Verhaltensrepertoires. Ihre „Missetaten“ entstehen nicht aus einer temporären Stimmung, sondern haben einen handfesten Grund.

Da wir Menschen dazu neigen, Tiere zu vermenschlichen, verstehen wir das Verhalten evtl. als Boshaftigkeit unseres Tieres. Genau hier beginnt der Teufelskreis, den es zu unterbrechen gilt. Sonst sind tiefergehende Verhaltensstörungen vorprogrammiert.

Die Bachblüten können helfen, Missverständnisse seitens des Tieres aufzufangen oder abzumildern. Jedoch ist es Aufgabe des Halters, das natürliche Verhalten seines Tieres zu kennen und dementsprechend zu handeln.

Bachblüten finden jedoch auch immer mehr bei körperlichen Erkrankungen wie Zahnfleischentzündung oder Hautproblemen Anwendung.

Hervorragend lassen sich Bachblüten prophylaktisch, also bevor ein negativer Seelenzustand aufkommt, anwenden (vor Tierarztbesuch, bei Transport, Sylvester, Halterwechsel, Umzug etc.). Die Anwendungspalette ist hier recht groß und dient vor allem der Stressbewältigung. Die prophylaktische Gabe kann Ihrer Katze (oder anderem Heimtier) also helfen, kommenden Stresssituationen gelassener entgegenzuwirken.

Therapiedauer

Die Dauer einer Bachblütentherapie richtet sich nach der individuellen Seelenlage des Tieres und kann variieren. Je unbewusster das jeweilige Problem ist, je tiefer es sitzt und je länger der disharmonische Zustand andauert, desto langwieriger gestaltet sich die Therapie. Manchmal kommt es innerhalb der Therapie zu neuen Symptomen, weil noch weitere Probleme offenbart werden. Dann kann es mitunter sogar zu einer Neubestimmung der Blütenwahl kommen. Die Therapie ist durch und durch individuell. Die Dauer lässt sich leider nicht im Voraus bestimmen und der Halter muss ein wenig Geduld sowie Muße mitbringen.

Reaktionen auf die Therapie

Zu Anfang der Therapie kann es zur sog. Erstverschlimmerung der behandelten Symptome oder zu Reaktionen wie Unruhe, leichtem Durchfall, Erbrechen oder verändertem Ruheverhältnis kommen. Dies ist auch, wie in der klassischen Homöopathie, nichts Ungewöhnliches. Während der Therapie werden sogenannte Loslösungs- und Reinigungsprozesse freigesetzt. Mögliche Verschlimmerungen oder Reaktionen verschwinden zumeist nach 1-2 Tagen und sind ein typisches Zeichen dafür, dass man die richtigen Blüten eingesetzt hat.

Bachblüten: Heil- aber kein Zaubermittel

Welche Erfolge können wir mit der Bachblütentherapie verzeichnen?

Auch wenn Bachblüten eine heilende Wirkung zugesprochen wird, so wirken Sie in erster Linie nur unterstützend. Bachblüten ersetzen nicht die artgerechte Haltung, den richtigen Umgang oder aber eine notwendige tierärztliche Behandlung, d. h. körperliche Erkrankungen gehören immer in die sach- und fachkundige Behandlung eines Tierarztes.

Nach ärztlicher Indikation kann entschieden werden, ob man die Heilwerdung mit Bachblüten unterstützen will/kann. Einige Krankheiten äußern sich auch durch Änderung des Verhaltens. Deshalb sollte vor Inanspruchnahme einer Therapie immer eine ärztliche Untersuchung vorausgehen, um sicherzustellen, dass keine schwerwiegende Erkrankung vorliegt.

Eine Bachblütentherapie kann auch nur dann Wirkung zeigen, wenn für das Tier gleichzeitig eine Veränderung der Lebensumstände geschaffen wird. Jeder Halter sollte sich verpflichtet fühlen, die Voraussetzungen einer artgerechten Haltung zu erfüllen, sein Tier regelmäßig dem Tierarzt vorzustellen und eine positive Grundeinstellung zu der Therapieform zu haben. Eine bewusste oder unbewusste Ablehnung der Therapieform kann beim Tier eine energetische Blockade auslösen, so dass die Therapie nicht anschlägt. Die verordnete Therapie sollte demnach auch konsequent durchgezogen werden. Rituale bei der Gabe haben sich bewährt.

Letztendlich liegt es gänzlich am Halter, ob die Therapie erfolgreich ist oder nicht.

Der letzte Teil dieser kleinen Serie folgt am Montag und beschäftigt sich mit der Arbeit einer Bachblütentherapeutin.

(Text: Ramona Kimpel / Bild: lazier cat von taomancer unter der CC.)

Consent Management Platform von Real Cookie Banner