Katzen würden Mäuse kaufen, so viel steht fest. Der Katzenhalter hat jedoch oft die Qual der Wahl, wenn es um Miezes Futter geht: Welches ist die richtige Ernährungsmethode? Woran erkennt man ein vollwertiges und gesundes Futtermittel? Welche Nahrungsbestandteile sind wichtig? Wie viel Futter braucht die Katze? Diese und viele andere Fragen rund um die artgerechte Ernährung der Samtpfoten beantwortet Dr. vet. med Streicher in diesem GU-Tierratgeber.

Er zeigt, dass es gar nicht so schwer ist, den Futternapf ausgewogen zu füllen und gibt eine Entscheidungshilfe im Dschungel der Ernährungsmöglichkeiten. Wer seinen Stubentiger ganz besonders verwöhnen möchte, kann eines der leckeren und gesunden Rezepte zum Selberkochen und -backen ausprobieren. Außerdem erklärt der Autor, wie man durch die richtige Ernährung Krankheiten vorbeugen kann und was bei der Fütterung von kranken Katzen, vierbeinigen Suppenkaspern und kleinen Schwergewichten zu beachten ist. (Quelle: amazon.com).

Allgemeines zum Buch

Taschenbuch: 64 Seiten
Verlag: GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH (9. Februar 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3833826789
ISBN-13: 978-3833826788
Größe und/oder Gewicht: 19,8 x 16,4 x 0,8 cm

Meine Meinung

Bei „Katzen gesund ernähren“ handelt es sich um ein typisches GU-Buch mit vielen Bildern und kompakten, leicht verständlichen Informationen. Gelesen ist der Ratgeber schnell und dadurch sicherlich auch für lesefaule Dosis oder solche mit chronischem Zeitmangel, die sich schnell informieren möchten, gut geeignet.

Nach einigen Hinweisen zum Katzenverhalten in Bezug auf die Ernährung beginnt das Büchlein mit den Basics zur Katzenernährung und nimmt den Leser mit in den natürlichen Lebensraum der Katze. Das erste Kapitel erzählt, wie die Katze jagt, was die natürliche Nahrung ist, wie Futter verwertet wird und gibt Informationen zu der Urahnin unserer Hauskatze, der Falbkatze, und dem Weg der wilden Kleinkatze zum Stubentiger. Auch auf die Lebensumstände und deren Einfluss auf die Ernährung wird eingegangen. Bis hierhin gibt es nichts zu meckern, kurz und knackig zusammengefasst.

Bei der Traumfigur der Katze und den Gewichtsangaben habe ich dann doch kurz einmal gestutzt, schließlich wäre sogar unsere kleine, zierliche und gertenschlanke Fanny entweder übergewichtig oder einer schweren oder sogar sehr schweren Rasse zuzuordnen. Da man die EKH laut Buch in die leichte bis mittelschwere Kategorie einordnen kann, dürfte die normale EKH-Dame maximal 3,5 Kilogramm haben.

fanny dick

Wenn wir nach dem im Folgenden erklärten optischen Eindruck gehen, sind wir wieder beim Idealgewicht und ziemlich beruhigt :-). Es folgen Nährstoffe und NoGos, auch hier ein schöner, prägnanter Überblick.

Im zweiten Kapitel geht es dann um die Frage aller Fragen, „was darf denn nun in den Napf“. Eine Frage, die immerhin regelmäßig zu den reinsten „Glaubenskriegen“ führt. Hier bleibt der erhobene Zeigefinger gottseidank aus und die verschiedenen Möglichkeiten, Trockenfutter, Nassfutter, Selbstgekochtes und Rohes werden beschrieben und es wird kurz auf die Besonderheiten eingegangen. Alles in allem schön gemacht, Lebertran steht auf meiner Beliebtheitsskala nicht ganz so weit oben, ist aber, wie so vieles, auch Ansichtssache.

Dass Katzen nicht zwingend Gemüse in der selbst zubereiteten Nahrung brauchen, stimmt meiner Erfahrung nach bedingt, manche Katzen (darunter auch eine der meinen) haben mit Verdauungsproblemen (Verstopfung z. B.) zu kämpfen, wenn keine Ballaststoffe zugegeben werden. Über Knochen bei der Rohfütterung lässt sich ebenfalls treffend streiten, dass Zwischenfälle vorkommen können, ist sicherlich wahr. Wir füttern sie hier bisher ohne Probleme, allerdings aus gutem Grund nie pur, sondern immer als Anteil einer größeren Fleischportion und im Zweifelsfall gewolft. Was ich sehr gut finde, ist, dass endlich einmal Ergänzungsfuttermittel erklärt werden.

Ein kleiner Punkt in diesem Kapitel noch, es wird angegeben, der Zeitaufwand wäre bei der Rohfütterung erheblich (höher als beim Selbstkochen?). Hier liegt die Futterzubereitung für drei Katzen bei im Schnitt zwei Stunden im Monat. Umgerechnet auf 30 Tage sind das 4 Minuten am Tag, wenn wir jetzt die noch einmal durch drei Katzen nehmen, sind das 1,3 Minuten pro Katze am Tag. Wenn wir jetzt noch einplanen, dass man Supplemente gegebenenfalls frisch dazugibt, sind das vielleicht maximal fünf Minuten pro Tag und Katze Mehraufwand im Gegensatz zum Fertigfutter. Finde ich jetzt nicht so erheblich. Was Arbeit macht, ist die vorherige Beschäftigung mit dem Thema, die empfiehlt sich bei Fertigfutter aber auch (ist nicht wirklich einfacher, wenn man sich wirklich mit den einzelnen Bestandteilen beschäftigt). Kippt man einfach unreflektiert irgendetwas in den Napf, ist der Zeitaufwand geringer, klar.

Es folgen einige Tipps zum Kochen und ein für so ein kleines Buch recht umfangreicher Rezeptteil. Sehr gut und wichtig finde ich, dass auch Zusätze ein Thema sind. Erwähnt wird im Buch Optimix barf, keine der bekannteren Mischungen, aber es können ja auch andere verwendet werden, wie auch im Buch geschrieben. Größere Mengen Gekochtes oder Rohes einfrieren darf man auch, sehr schön.

Die Rezepte gefallen mir im Gegensatz zum Großteil sämtlicher „Gourmet“-Rezeptbücher für Katzen, bei denen einem wirklich die Haare zu Berge stehen, soweit gut. Sind schön erklärt, wirken soweit ausgewogen und lassen sich bestimmt auch leicht nachkochen. Die Mengenangaben für die Tagesportionen erscheinen mir teilweise relativ hoch, kommt aber sicher auf den Einzelfall an und können sicherlich individuell angepasst werden. Wir würden außer den beiden rohen Rezepten wohl nichts nachkochen, kann man aber sicherlich hin und wieder tun. Hier bremsen auch einfach diverse Allergien und Unverträglichkeiten bei den Katzen, durch die die Rezepte für uns eher nichts sind, aber dafür kann das Buch ja nichts. ;-)

Es folgt noch ein Kapitel für Spezialfälle, d. h. für Kitten, Senioren usw. sowie Katzen mit diversen Krankheiten und ein Abschnitt zu Mäklern und zur Futterumstellung. Außerdem einige Tipps für den Notfall und für die Katzenernährung an sich in der hinteren Umschlagklappe.

Fazit: Der Ratgeber vereint zahlreiche Informationen auf einen Blick und fasst fundiert, kurz, knackig und prägnant so ziemlich das Wesentliche zum Thema Katzenfutter zusammen. Irgendwas zu meckern, finde ich immer :-) , Ernährung ist eben ein Streitthema mit vielen unterschiedlichen Meinungen. Aber alles in allem würde ich den Ratgeber auf jeden Fall für Anfänger und Dosis, die sich einfach mal schnell, günstig und unkompliziert informieren wollen, ohne gleich zu tief einzusteigen, empfehlen.

Eine weitere Meinung zum Buch findet ihr bei den 3cats und bestellen könnt ihr das Buch unter anderem hier* oder beim Buchhändler eures Vertrauens.

 

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