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Es ist Weihnachten… bald Heiligabend… besinnliche Zeit… das Fest der Liebe und Harmonie… Zeit für Geschenke, Zeit, sich gegenseitig wertzuschätzen… als lebendes, fühlendes Wesen… Doch nicht jeder erfährt diese Wertschätzung, nicht jeder Mensch und schon gar nicht jedes Tier.

Wer sich aktiv im Tierschutz engagiert, wird oft mit Leid konfrontiert. Oft mit so viel Leid, dass es eigentlich für mehrere Leben reichen würde. Er wird mit Krankheiten und Verletzungen konfrontiert, mit dem Tod, mit verwahrlosten Katzen, die mitunter durch unkontrollierte Vermehrung weiteren Nachwuchs zeugen, dem das gleiche Schicksal droht. Und er muss damit leben, dass es unmöglich ist, allen zu helfen und dass man sich so manches Mal einfach hilflos fühlt, frustriert, überfordert und auch manchmal an die eigenen Grenzen gelangt. Trotz allem immer wieder hin- und nicht wegzusehen und einfach weiterzumachen… sich über die Happy Ends zu freuen und nicht an den traurigen Fällen zu verzagen… ist oftmals schwierig, aber für so viele Tiere eine Chance… oft die einzige… auf ein lebenswertes Leben. Hätte bei der kleinen Katze aus meiner Geschichte niemand hingesehen, wäre diese wohl ganz anders ausgegangen.

streunerkatze

Nicht die Katze aus unserer Geschichte, aber auch eine Socke der es heute gutgeht.

Irgendwo in Deutschland lebte eine kleine schwarz-weiße Katze mit einigen Artgenossen. Die Katzen waren krank, bekamen nicht genug zu essen und waren eigentlich ohnehin unerwünscht bei den Anwohnern, weil man fürchtete, sie könnten die eigenen Tiere anstecken. In der Nähe des Ortes, an dem die Katze lebte, gab es auch einen Schlachthof, in dem täglich über 10.000 Schweine die Reise ins Jenseits antreten mussten. Manchmal bekamen die Katzen dort Fleischabfälle, oft wurden sie aber auch getreten, geschlagen und davongejagt. Mäuse und Ratten, die vielleicht als Nahrung hätten dienen können, wurden vergiftet.

An diesem trostlosen Ort vegetierten die Katzen vor sich hin und vermehrten sich munter. Immer wieder starb eine durch ein Auto, einen LKW oder aufgrund der widrigen Lebensumstände, doch das interessierte niemanden. Die Tiere wurden übersehen oder – wenn beachtet – lediglich als Störenfriede wahrgenommen. Keiner sah sich in der Verantwortung diesen Geschöpfen zu helfen und für die kleine Katze wäre dieser Winter wahrscheinlich der letzte gewesen… wenn nicht eine Tierschützerin – die nur zufällig in der Gegend war – auf sie aufmerksam geworden wäre und sich nach einer Lösung für die Katze umgesehen hätte. Wenn nicht eine weitere Katzenfreundin spontan mit einer Falle dorthin gefahren wäre und die Katze eingepackt und zum Tierarzt gebracht hätte und sich eine weitere nicht ebenso schnell bereiterklärt hätte, der kleinen Katze ein Zuhause zu geben. Doch all dies geschah und die kleine Katze konnte gerettet werden.

Leider ist die kleine Katze nicht gesund und wird es auch nicht mehr werden, aber sie ist in Sicherheit, im Warmen, wird behandelt und liebevoll umsorgt. Noch mehr Helfer fanden sich und weitere Geschöpfe konnten eingefangen, versorgt und untergebracht werden.

Hier konnte und kann geholfen werden, jedoch ist die kleine Katze kein Einzelfall, sondern es gibt viele solcher Geschöpfe in Deutschland und in anderen Ländern. Und sie alle brauchen Menschen, die ihre Augen nicht verschließen, die nicht wegsehen… sondern versuchen zu helfen.

Aber ich kann den Katzen doch nicht helfen…

Nicht jeder hat die Möglichkeit, Pflegekatzen aufzunehmen, Notfellchen zu adoptieren oder anderweitig aktiv vor Ort im Tierschutz tätig zu sein. Es ist auch nicht jedem möglich, finanziell zu helfen, aber im Kleinen kann jeder seinen Beitrag leisten.

Wenn ihr Tiere seht, die Hilfe benötigen, ihr aber nicht helfen könnt (ganz egal aus welchem Grund), dann seht nicht weg, sondern informiert die Menschen, die helfen können… Damit habt ihr schon viel geleistet. Man kann nur dem helfen, von dem man weiß, dass er Hilfe benötigt. Und auch sonst gibt es unzählige Möglichkeiten im Kleinen zu helfen.

Nicht jede Katze kann gerettet werden und es wird immer wieder Tiere geben, die (zu früh) sterben müssen, was traurig ist… wenn auch leider unumgängliche Realität. Aber dennoch… vielleicht macht es keinen Unterschied im Großen, wenn man bei all dem Katzenelend nur ein Seelchen retten kann, aber für diese eine Katze macht es einen Unterschied! Und der ist es wert.

Wir wünschen euch ein frohes Weihnachtsfest!