Hat nun leider etwas gedauert, aber nun endlich die Auflösung zu unserem kleinen Fallbeispiel zur „doofen Katze“. Mein Ansatz ist sicherlich nur eine von mehreren Möglichkeiten und ein Beispiel, wie es funktionieren kann.

Vorab noch ein paar Zusatzinfos, die ich vorab nicht gegeben habe, die aber vielleicht in Hinblick auf eure Ansätze nicht ganz uninteressant sind.

1) Blacky weiß genau, dass es da eine Katzenklappe gibt und dass sich tagsüber niemand im Schlafzimmer bzw. auch oftmals niemand im Haus befindet. Auch wenn ihr Dosenöffner einige Tage unterwegs ist (im Urlaub zum Beispiel) und sie vom Katzensitter versorgt wird, weiß sie ganz genau, wo sich die Katzenklappe befindet und nutzt sie auch zuverlässig.
2) Das Fenster wurde schon mit diversen Maßnahmen unzugänglich gemacht, ohne großen Erfolg. Strategisch günstig platzierte „Verpiss-dich“-Pflanzen wurden … ähm… verpisst und haben die Tortur nicht überstanden (kein Witz).
3) Blacky ist keine Einzelkatze, sondern teilt sich ihren Dosi noch mit zwei weiteren Katzendamen. Katze 2 kommt zwar auch ans Fenster, macht aber nicht so viel Radau, dass man sie nicht ignorieren könnte, Katze 3 nutzt zuverlässig die Katzenklappe.

Mein Ansatz

Dieser unterscheidet sich eigentlich gar nicht groß von den bereits genannten Wegen, die ja alle eigentlich mehr oder weniger in die gleiche Richtung gingen. Es wird also eher eine Bestätigung eurer Überlegungen. Wesentlich ist in meinen Augen, dass sich das Fenster unter keinen Umständen mehr zu nächtlicher Stunde öffnen darf, wenn Blacky dort um Einlass bittet. Also…

Schritt 1: Dem Dosenöffner freundlich, sachlich und diplomatisch erklären, warum sich Blacky so verhält und dass er an der Situation nicht so ganz unschuldig ist.

Schritt 2: Auf Verständnis hoffen

Schritt 3: Lösungswege für den Dosi aufzeigen.

Eine vor dem Fenster randalierende Katze, die einen ständig zu nächtlicher Stunde auf Trab hält, kostet Nerven, klar, und ist oft nur schwer zu ignorieren. Den Schlafplatz vorübergehend zu wechseln, wäre auf jeden Fall eine Möglichkeit, würde ich aber in dem Fall nicht machen. Wie gesagt, sie weiß ganz genau, ob ihr Dosi hinter dem Fenster schläft oder nicht.

Hilfsmittel, wie Ohrstöpsel oder Kopfhörer, helfen sicherlich beim Ignorieren. In unserem Fall kann man diese einsetzen. Sobald man nur die Katze ausblenden will, aber noch auf andere Geräusche reagieren können muss (z. B. kleines Kind, Bereitschaft, pflegebedürftige Personen im Haushalt usw.) eher nicht.

Für Dosis Gewissen ist es leichter und für die Katze natürlich ebenfalls angenehmer, wenn solche Erziehungsversuche in die Sommermonate verlegt werden und Katze nicht bei -15 Grad vor dem Fenster ausharren muss. (Wobei der Anreiz für die Katze einen anderen Weg ins Haus zu suchen bei frostigen Temperaturen wahrscheinlich größer ist * duck * ;-) )

Schritt 4: Der Katze verständlich machen, dass es viel lohnender ist, die Katzenklappe zu benutzen.

Manchmal reicht Ignorieren allein schon aus, um der Katze klar zu machen, dass das gelernte Verhalten nicht mehr funktioniert und es vielleicht besser ist, sich einen neuen Plan zu machen. Damit dieser Plan auch so aussieht, wie Dosi sich das wünscht, lohnt es sich, den gewünschten Weg durch die Katzenklappe attraktiver zu gestalten. Leckerlis hinter der Katzenklappe zu platzieren, wäre natürlich grundsätzlich eine Möglichkeit.

Allerdings befinden sich zum einen noch zwei weitere Katzen im Haus (Leckerlis schwupp und weg) und zum anderen geht Katze ja nicht nur einmal nach draußen und bleibt dann drinnen, sondern wiederholt dieses Verhalten im Laufe der Nacht vielleicht öfter. Schließlich muss man zwischendurch vielleicht mal einen Brocken futtern, sich aufwärmen oder auch einfach nur ein Nickerchen halten.

Auf jeden Fall würde ich aber den Gang durch die Katzenklappe positiv verstärken. Clickertraining mag ich persönlich ganz gerne und könnte man auch in diesem Fall sicherlich gut einsetzen, tagsüber bei Gebrauch der Katzenklappe, aber auch nachts, wenn die beschriebene Situation eintritt. Ganz wichtig ist es in jedem Fall, nicht die Nerven zu verlieren und den längeren Atem zu haben. Einmal rückfällig geworden und der ganze Spaß beginnt von vorn.

Trotzdem für die pragmatischen Menschen unter meinen Lesern noch ein weiterer Lösungsansatz. Katzenklappen kann man auch wunderbar in Fenster einbauen (in die meisten zumindest). ;-)

Consent Management Platform von Real Cookie Banner