Seite wählen

Sieht man sich die „Häufigen Fragen“ auf verschiedenen Katzeninformationsseiten so an, findet man oft durchaus interessante Aussagen. Ich habe hier einige Aussagen in den Fragen & Antworten einmal ausgewählt.

„Pures Fleisch ist nicht artgerecht und schädigt die Gesundheit.“

Das ist bedingt richtig, hat jedoch nichts damit zu tun, dass Fleisch Katzen krank machen würde, was hier suggeriert wird, sondern, dass die Katze als Beutetierfresser nicht nur Schnitzel frisst, sondern ganze Beutetiere. Daher muss entsprechend supplementiert werden, um Mangelerscheinungen, die die Gesundheit schädigen können, vorzubeugen. Bis zu einer Menge von etwa 20 % der Gesamtfuttermenge pro Woche kann auch pures Fleisch gegeben werden, ohne dass mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu rechnen ist.

„Rohes Fleisch ist für Katzen ungesund“

Interessanterweise liest man gerade auf den Seiten von Futtermittelherstellern recht häufig, dass rohes Fleisch für Katzen ungesund wäre. Nun ist es aber so, dass sich die Katze seit Millionen von Jahren von was – genau – rohem Fleisch ernährt und nicht ausgestorben ist, da der Stoffwechsel der Katze perfekt auf diese Art der Nahrung abgestimmt ist.

Auch Freigänger fressen heute noch rohes Fleisch, genauso wie die Wildkatzen in freier Natur. Klein- und Großkatzen im Zoo werden ebenfalls mit Fleisch gefüttert und das bestimmt nicht, weil es günstiger als Katzenfutter in Dose oder Beutel ist. Was man nicht verfüttern sollte, ist rohes Schweinefleisch (auch Wildschwein), da es den für Katzen tödlichen Aujeszky-Virus enthalten kann. Zwar gilt Deutschland als Aujeszky-frei, jedoch ist Vorsicht besser als Nachsicht, da sich der aktuelle Stand ja nun auch wieder ändern kann.

Auch liest man immer wieder Fisch und Geflügelfleisch (neuerdings angeblich auch Rind) wären, so macht es den Eindruck, quasi ständig mit Würmern und Salmonellen befallen. Nun ist rohes Fleisch ja (wenn man auf die Herkunft achtet) nicht zwangsläufig verdorben und selbst, wenn es mit Salmonellen etc. befallen wäre, ist der Stoffwechsel der Katze darauf viel besser ausgerichtet, als der des Menschen. Wirkliche Probleme treten in der Regel nur auf, wenn es sich um kranke oder sehr junge Tiere handelt. Hier kann man überlegen, Geflügelfleisch sicherheitshalber zu kochen oder darauf zu verzichten.

Ein Grund auf rohes Fleisch bei der Fütterung zu verzichten, ist die eventuelle Möglichkeit, das Fleisch könnte verdorben sein, sicher nicht. Dazu kommt, dass Katzen ein sehr feines Näschen haben und ihre Beute in der Regel frisch verzehren. Entsprechend lassen sie Fleisch, das nicht mehr in Ordnung sein sollte, normalerweise stehen.

„Menschenessen gehört nicht in den Katzenmagen“

Grundsätzlich nein, da Essensreste für Katzen in der Regel zu stark gewürzt oder aus anderen Gründen unbekömmlich sind. Auch ist es für das Zusammenleben ganz zuträglich, wenn die Katzen von Anfang an wissen, dass sie am Tisch nicht gefüttert werden. Eine Ausnahme stellt es natürlich dar, wenn Katze bei der Zubereitung von Rindergulasch, Putenbrust oder ähnlichem noch vor dem Würzen und Braten ihren Anteil abbekommt. Solches Menschenessen darf gerne im Katzenmagen landen.

„Anti-Hairball-Futter ersetzt Katzengras“

Der Fachhandel hält zahlreiche Futtermittel für alle Lebenslagen bereit. Darunter auch Anti-Hairball-Futter oder Snacks, die beim Transport der verschluckten Haare durch den Katzenkörper helfen sollen.

Grundsätzlich ist neben gesunder Ernährung Katzengras die natürlichste Form für die Katze, um die Haarballen loszuwerden. Allerdings mögen nicht alle Katzen Katzengras und so ist eine Alternative, so Katze denn eine braucht, natürlich sinnvoll. Allerdings leisten etwas Butter oder Fette häufig mindestens den gleichen Dienst wie die meist teuren Spezialfuttermittel für Katzen mit oft ungesunder Zusammensetzung.

Giftpflanzen haben im Katzenhaushalt nichts verloren, da Katzen, auch wenn sie Katzengras zur Verfügung haben, auf die Idee kommen könnten, diese anzuknabbern.

„Katzen dürfen nur Katzenmilch trinken“

Im Normalfall ist Milch, egal welcher Art, auf dem Speiseplan der Katze nach der Entwöhnung nicht mehr zu finden und wird auch häufig nicht mehr gut vertragen, da sich die Aktivität des Enzyms Laktase, das zur Spaltung von Milchzucker dient, stark verringert. Dennoch lieben viele Katzen Milch, so dass die Halter zumindest als Leckerli nicht darauf verzichten möchten.

Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden, wenn die Milch wirklich in Maßen gegeben wird. Besonders wenn es sich um Katzen mit Übergewicht oder einer Neigung dazu handelt. Gegeben werden kann einfache, laktosefreie Milch (aus dem Supermarkt etc.). Die im Handel erhältliche spezielle Katzenmilch ist im Vergleich dazu nicht nur sehr teuer, sondern enthält auch oft Bestandteile, die im Katzenkörper nichts zu suchen haben.

Katzenmilch ist übrigens auch ungeeignet, um mutterlose Kätzchen aufzuziehen. Hier ist spezielle Aufzuchtmilch (in der Regel in Pulverform zum Anrühren) notwendig.

„Die Qualität der Nahrung hat nichts mit Übergewicht zu tun“

Die beste Möglichkeit, Übergewicht vorzubeugen, ist eine hochwertige, auf den Bedarf der jeweiligen Katze abgestimmte Ernährung. Futter mit einem hohen Kohlehydratanteil kann beispielsweise Übergewicht fördern. Die Qualität der Nahrung hat, neben anderen Faktoren, daher durchaus etwas damit zu tun, ob eine Katze übergewichtig wird, oder nicht.

„Trocken- und Nassfutter sind gleichermaßen für meine Katze geeignet“

Theoretisch kann sowohl mit Nass- als auch mit Trockenfutter der Nährstoffbedarf gedeckt werden. Allerdings hat Trockenfutter einige Schwächen, allen voran die Tatsache, dass es eben trocken ist, die Katze jedoch ihren Flüssigkeitsbedarf hauptsächlich über die Nahrung deckt. Entsprechend müsste die Katze drei- bis viermal so viel trinken, wie sie Trockenfutter verzehrt, um genügend Flüssigkeit aufzunehmen. Das schaffen Katzen in der Regel nicht, auch wenn sie genügend zu trinken scheinen. Hochwertiges Nassfutter ist Trockenfutter daher immer vorzuziehen.

(Bild: (c) Rainer Brückner / pixelio.de )