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Sieht man sich so in Foren oder auf Ratgeberplattformen um, so liest man ziemlich häufig Einträge wie diesen :

„Ich habe eine achtjährige Katze. Die Katze lebt jetzt seit 6 Jahren hier im Haushalt mit der Katze meines jüngeren Bruders zusammen. Jetzt ziehe ich um und würde meine Katze gerne mitnehmen, da ich sehr an ihr hänge. Bekommt sie einen Schaden, wenn ich sie von der anderen Katze trenne? Was kann ich tun, damit ihr die Trennung leichter fällt? Oder sollte ich sie lieber dort lassen, wo sie ist?“

Eine allgemeingültige Antwort auf solche Fragen zu geben, ist nicht so einfach und zumindest meiner Meinung nach auch nicht wirklich möglich. Im Endeffekt sollte man immer den Einzelfall sehen und dann im Interesse der Katze(n) entscheiden. Eine Möglichkeit ist es, eine Entscheidung zu treffen, in dem man sich einige Fragen stellt und diese wirklich in Ruhe und wahrheitsgemäß beantwortet.

Wie ist das Verhältnis der Katzen zueinander?

Wenn zwei Katzen jahrelang im selben Haushalt leben und sich eine richtige Katzenfreundschaft entwickelt hat, ist es nicht unbedingt sinnvoll diese Freundschaft zu zerstören, indem man die Katzen trennt, nur damit man weiter das Leben mit der eigenen Katze verbringen kann. Hier gibt es im Endeffekt drei Möglichkeiten. Entweder bleibt die Katze samt Kumpel im Haushalt, beide Katzen ziehen mit um oder aber die eigene Katze zieht allein mit um und beide Katzen bekommen einen neuen Partner. Die Frage ist, ob sich wieder zwei harmonische Katzenteams bilden, wie es das eingespielte Kater-Katze-Team war.

Leben die Katzen eher nebeneinander her, sind vielleicht noch Freigänger und haben – außer dass sie zufällig im gleichen Haushalt leben – kaum etwas miteinander zu tun oder sogar häufiger Differenzen, kann eine Trennung der beiden Katzen und eine neue Vergesellschaftung vielleicht sogar der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein.

Kann ich der Katze das Gleiche oder sogar mehr bieten, als im aktuellen Zuhause?

Wenn sich die Lebensumstände ändern, zum Beispiel weil man eine Ausbildung in einer anderen Stadt beginnt, ist die Frage, wie sich dieses neue Leben auf die Katze auswirken würde, wenn sie mit umziehen darf. Ist die Katze momentan Freigänger in sicherer Umgebung und müsste nach dem Umzug als Wohnungskatze leben? Ist im Moment den ganzen Tag jemand zu Hause und wäre sie dann die meiste Zeit des Tages allein und hätte viel weniger Menschenkontakt? Müsste am Futter, am Tierarzt oder an anderen notwendigen Investitionen vorübergehend gespart werden, weil plötzlich alle Kosten selbst getragen werden müssen? Wenn es der Katze, objektiv gesehen, im alten Zuhause besser ginge, solltet ihr euch gut überlegen, ob sie wirklich mit euch umziehen soll.

Hängt die Katze ebenso an mir, wie ich an ihr?

Natürlich liebt man in der Regel seine Katze und kann sich gar nicht vorstellen, sich von ihr zu trennen. Die Frage ist, ob die Katze ebenso auf euch bezogen ist. Katzen sind grundsätzlich recht reviertreu und lieben ihre gewohnte Umgebung. Viele haben auch IHREN MENSCHEN im Haus, mit dem sie am liebsten kuscheln etc. Hier solltet ihr gründlich hinterfragen, ob das wirklich ihr seid, oder nicht vielleicht doch eure Mutter, die den ganzen Tag zu Hause ist oder euer Bruder, der immer mit der Katze sein Frühstück teilt usw. usw. Es gibt durchaus Katzen, die sehr auf ihren Menschen bezogen sind und auch wirklich leiden, wenn sie von diesem getrennt werden. Katzen, bei denen ein Kurzurlaub schon ein Problem darstellt.

Oft arrangieren sich Katzen aber auch schnell mit der Situation, freuen sich über ihre gewohnte Umgebung und sind voll und ganz zufrieden, wenn ihr sie hin und wieder mal besucht (auch wenn man das oft nicht hören will ;-) ).

Wenn ihr diese Fragen ehrlich und objektiv für euch beantwortet habt und zu dem Schluss kommt, dass es für eure Katze am besten ist, wenn sie mit euch kommt, gilt es den Umzug so stressfrei wie möglich zu gestalten. Ein Artikel zum Umzug mit Katzen folgt.