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McGees Geschichte Unsere Mutmachgeschichte Nr. 6

Heute krankheitsbedingt mit einem Tag Verspätung, aber hier kommt sie unsere nächste Mutmachgeschichte.

 

McGees Geschichte

 


McGees Geschichte ist …. wirr … so wie McGee selbst…

Es fing alles damit an das wir uns Gesellschaft für unsere Betty gewünscht haben. Am besten eine Katze ähnlich wie Betty. Älter. Ruhig. Ein wenig unterwürfig, weil Betty ja die Königin ist. Wir machten uns also auf die Suche.

Im Tierheim gab es nichts Passendes. Zu jung und alle wollten Freigang. Aber eine Pflegestelle mit der das Tierheim zusammen arbeitet, hätte vielleicht was.

Wir riefen an, fuhren hin …. und trafen Minki. Eine Kuhfleckenkatze die sich ganz ängstlich in einem Schrank in ihrem Zimmerchen verkroch. So eine süße Maus. Sie wurde nach 7 Monaten abgegeben, weil die Besitzerin ganztags arbeiten gehen wollte. Sie war gerade erst angekommen und deswegen so ängstlich. Im Tierheim konnte sie nicht bleiben, weil die anderen Katzen sie nicht ans Futter lassen würden.

Mein Herz war verloren. Die arme Kleine. Damit sie sich nicht erst an die Pflegestelle und dann ein paar Tage später bei uns eingewöhnen muss durften wir sie sofort mitnehmen. Super! Bei uns daheim war alles vorbereitet. Wir hatten das Esszimmer vorerst für Minki vorgesehen. Hatten eine Gittertür gebaut. Doch erst einmal ließen wir die normale Tür drin. Damit die Kleine sich erstmal eingewöhnen konnte.

Die ersten Tage verkroch sie sich und zeigte sich uns nicht. Ich verbrachte die Nachmittage bei ihr im Esszimmer. Las und hörte mit ihr Musik. Irgendwann kam sie dann heraus. Ließ sich streicheln. War aber immer auf der Hut. Hatte ihre Augen überall. Zuckte oft erst weg wenn man sie streicheln wollte. Ich weiß nicht was, aber diese arme Katze hat glaube ich nicht ganz so viel Schönes erlebt. Nach ein paar Tagen setzten wir die Gittertür ein, Betty interessierte es null.

Nach einer Woche öffneten wir die Tür. Minki (die ich inzwischen auf Maggie umgetauft hatte) blieb im Esszimmer, Betty in den anderen Räumen. Nur langsam erkundete Maggie die anderen Räume. Wenn sie und Betty sich begegneten, fauchte Betty, sonst passierte aber nicht viel. Das lief ja besser als befürchtet.

Dann das erste Problem. Maggie hatte immer wiederkehrenden Durchfall. Nach einem Besuch beim Tierarzt kam der Befund: Giardien. Jippie. Alle rieten uns: ihr habt sie doch noch nicht so lange. Gebt sie doch zurück ins Tierheim. … Das konnte ich aber nicht. Also standen wir die Behandlung mit ihr durch. Zum Glück waren wir damit schnell durch.

Nächstes Problem. Maggie pieselte überall hin. Immer mal wieder. Wir brachten sie wieder zum Tierarzt. Dort sagte man uns das die Urinwerte nicht ganz okay seien, dass man das aber nicht behandeln müsse. Hmm.

Da es nicht besser wurde fuhren wir mit ihr zu einem anderen Tierarzt. Dort fiel der Ärztin fast die Brille vom Kopf als sie Maggies Werte sah. Eine fette Blasenentzündung. Na herzlichen Glückwunsch. Also machten wir uns auch dort an die Behandlung. Die über einige Monate ging. Und uns viel Nerven kostete …. ist halt nicht schön wenn man in einem überdimensionalen Katzenklo wohnt. Nicht nur einmal führten wir die Diskussion ob Maggie wieder ins Tierheim muss.

Auch ihre Zähne (die 3-4 die sie noch hatte) brauchten eine Behandlung. Sie blieb also dort zum Zahnstein entfernen. Als ich mich telefonisch erkundigte ob sie alles gut überstanden hätte bekam ich die Antwort: „Ja. Ihm gehts gut.“ IHM?!?! Ja. Wie sich nach einem kurzen Hin und Her herausstellte war Maggie ein Kater! Gut. Kann ja mal passieren, dass das Tierheim bei einer ca. 13 Jahre alten Katze nicht erkennt, dass es ein Kater ist. Wir nahmen also einen Kater wieder mit heim. Im Nachhinein fragen wir uns auch warum wirs nicht erkannten. Allein der dicke Kopf….

Nun ja, die Blasenentzündung war irgendwann weg. McGee (wie er in einem meiner genialsten Momente von mir umbenannt wurde) pinkelte und markierte weiter. Auch ein THP konnte nicht helfen. Wir waren mit den Nerven am Ende. Unsere Tierärztin meinte, ob er sich draußen vielleicht wohler fühlen würde, dass er Freigang braucht. Von unserer Wohnung aus ist es allerdings nicht möglich das er immer rein und raus könnte.

Wir hatten also zwei Alternativen. McGee „auswildern“, dass er draußen lebt, oder zurück ins Tierheim. Denn drinnen in der Wohnung ging es einfach nicht mehr. Nach unserer Hochzeit zog McGee also im September in den ehemaligen Schweinestall, den wir ihm schön hergerichtet hatten.

Dort besuchten wir ihn natürlich öfter am Tag und er schien sich dort schon viel wohler zu fühlen. Entspannter. Nach ca einer Woche öffneten wir die Türen damit er raus konnte. Und McGee verschwand….

Fünf Tage später tauchte er wieder auf. Kam aus einem Gebüsch als wäre nichts gewesen. Er kommt jetzt meist morgens und abends zum Fressen, wenn ich ihn rufe. Jeden Abend wenn es dunkel wird, sitzt er vor der Haustür und freut sich so sehr über unsere Streicheleinheiten, dass er sabbert. Er hopst duch die Gegend, rollt sich über den Boden hin und her. Man sieht ihm an das er es draußen liebt.

Manchmal fehlt es mir ihn hier drinnen bei uns zu haben. Dass er nicht mit mir auf dem Sofa kuscheln kann. Aber das Wichtigste ist das er glücklich ist. Und ich glaube, das ist er draußen. Ich glaube, er war immer ein Freigänger. Als er damals zu uns kam (als wir noch nicht wussten, was für ein verkorkster kleiner Kerl er ist) habe ich ihm versprochen, dass wir sein Für-Immer-Zuhause sind. Dass er nie mehr weg muss, wenn er nicht möchte. Ich bin froh, dass ich dieses Versprechen halten konnte.

– Sabrina Müller-Otten –

Liebe Sabrina, herzlichen Dank, dass du eure Geschichte mit uns geteilt hast!

Nächste Woche erzählt uns Silke Jinpas Geschichte.

Lises Geschichte Unsere Mutmachgeschichte Nr. 5

Es ist wieder Montag und mit ihm unsere nächste Mutmachgeschichte. Heute erzählt uns Sabine Lises Geschichte.

 

Lises Geschichte

 

 

Lise heute

Am 30. Oktober 2013 ist Lise vor ein Auto gelaufen. Die ganze Gesichtspartie hat es voll erwischt. Die Augen schwollen an, der Kiefer war schief. Wir sind sofort in die Tierklinik. Sie hatte ein Schädel-Hirn-Trauma, die Augen hat es erwischt und das Kiefer war gebrochen. Der restliche Körper im Großen und Ganzen ohne Verletzungen.

Am 2. November konnte sie endlich in Narkose gelegt werden für ein CT um überhaupt zu erkennen, was alles im Kopfbereich verletzt ist. Durch den Bruch des Kiefers war der ganze Hals-Rachen-Raum geschwollen, dass sie nicht schlucken konnte und wollte. Deshalb wurde ihr eine Speiseröhrensonde gelegt.

Lise war zu dem Zeitpunkt erst 1,5 Jahre alt und sehr scheu gegenüber Fremden. Sie war in der Klinik völlig gestresst. Deshalb hat sie sich auch ständig übergeben, was mit der Sonde fatal war. Nach ein paar Tagen musste die Sonde entfernt werden. Die einzige Möglichkeit war eine Magensonde. Für eine Narkose war Lise schon extrem schwach, aber das war ihre einzige Chance. Lise hat sich durchgekämpft und die OP überstanden. Jetzt konnte sie wenigstens sicher ernährt werden.

Die zweite große Baustelle waren die Augen. Ich weiß nicht mehr was es alles für Probleme gab, aber Lise hatte das volle Programm. Es war ziemlich sicher, dass sie ein Auge verlieren wird, das andere Auge hofften sie retten zu können.

Mit der Magensonde wurde Lise stabiler. Aber dann kam der nächste Schlag. Das bessere Auge lief aus und musste entfernt werden. Das andere Auge war schon sehr kritisch, aber die Ärzte hofften noch, wenigstens einen Rest Sehschärfe retten zu können.

Mittlerweile war Lise schon über 2 Wochen in der Tierklinik und völlig depressiv. Sie hat in der Klinik keine Reaktionen mehr gezeigt. Wir wollten aber noch nicht aufgeben und haben sie mit nach Hause genommen, in der Hoffnung, dass sie dort wieder etwas Lebensmut bekommt. Wir hatten abwechselnd Urlaub, um sie nicht allein zu lassen. Außerdem mussten wir ihr alle 2 Stunden Augentropfen geben. Und 6x am Tag Futter über die Sonde. Lise war sehr empfindlich und wir konnten ihr immer nur minimale Mengen über die Sonde geben, damit sie das nicht erbricht. Zu Hause konnte sie sehr entspannt schlafen, aber wenn sie wach war, war sie sehr unruhig. Aber es war Leben in ihr.

Dann fing sie plötzlich an völlig zu verschleimen und sie konnte kaum atmen. Außerdem hat sie über 2 Tage weder Urin noch Kot abgesetzt. Und ihr ging es richtig schlecht. Das war der Moment, an dem wir an einem Sonntagnachmittag wieder mit ihr in die Klinik sind… mit den traurigsten Gedanken. Wir wussten, dass unsere Lieblingsärztin an dem Tag Notdienst hatte und wir wollten alles unbedingt mit ihr besprechen.

Auf dem Weg in die Klinik hat Lise in der Box randaliert wie noch nie. Als ob sie gemerkt hätte, welche traurigen Gedanken wir hatten. Sie hat gehustet, geniest und eingenässt. Wir kamen mit einer völlig verschmutzten aber richtig lebendigen Lise in der Klinik an. Die Ärztin hat Lise untersucht und meinte, dass sie so einen gar nicht so schlechten Allgemeinzustand hat. Sie half uns, Lise wieder zu säubern, die völlig verdreckt war. Lise saß da wie eine Königin, um die die Untertanen schwänzeln. Kein Gedanke mehr dran, sie gehen zu lassen. Sie hat sich eine Erkältung eingefangen und war deshalb so verschleimt. Nichts tragisches. Und so konnten wir wieder glücklich mit ihr nach Hause. Auf dem Heimweg lag sie dösend in der Box. Keine Randale mehr.

Aber die Gefühlsachterbahn fuhr weiter.

2 Tage drauf, am Dienstag, 19.11. musste Lise wieder heftig niesen… und das zweite Auge lief aus. Die Entscheidung war gefallen. Das Auge musste auch entfernt werden. Jetzt war Lise völlig blind. Lise hat einen Sturschädel und hat auch diese OP überstanden. Danach hatte sie ein regelrechtes Hoch. Sie ließ sich von allen in der Klinik streicheln und verhätscheln.
Am Freitag war sie wieder fit genug, dass sie heim durfte. Ihr Kiefer und ihr Hals-Rachen-Raum waren wieder völlig in Ordnung, aber Lise hat nichts gefressen. So wurde sie weiter über die Magensonde ernährt.
Dann ging es wieder bergab. Lise lag in ihrem Zimmer und schlief nur. Musste sie aufs Klo, dann stand sie auf, ging einen Schritt machte hin und ging wieder den Schritt zurück auf ihr Bett. Wenn ich sie ins Klo gesetzt hatte: keine Chance. Egal was ich ihr angeboten habe: Streu, Sand, Erde…nichts. Sie stand auf, ging 1-2 Schritte, machte hin und ging wieder zurück in ihr Bett.
Ich hab auch versucht sie zum Fressen zu animieren, aber ich hatte keine Chance. Sie wollte sich auch nicht bewegen. Sie lag auf dem Bett in ihrem Bettchen und das war’s.

Das ging bis Montag. Wieder war ich völlig verzweifelt. Jetzt ging es Lise körperlich besser, jetzt spielt die Psyche nicht mehr mit. Sie war völlig apathisch und depressiv. Es war immer jemand bei ihr. Sie lag dann völlig entspannt da. Aber mehr auch nicht. Am Montagabend haben wir dann beschlossen, dass Lise aus ihrem Zimmer einfach raus muss. Sie braucht andere Reize. Also haben wir Lise ins Wohnzimmer getragen und auf die Couch gelegt. Da wollte sie runter. Also hab ich sie runter gesetzt. Was macht Lise… geht zielstrebig zum Kratzbaum und kratzt ausgiebig. Dann hat sie eine Runde im Wohnzimmer gedreht und ging zurück zur Couch. Dann hab ich so hochgehoben und wieder auf die Decke gesetzt. Aber nicht mit Lise. Lise sprang völlig lässig – als ob sie schon immer blind wäre – wieder von der Couch und drehte noch eine Runde.
Aber Fressen… nichts. Egal was ich ihr vor die Nase gestellt habe.
Aufs Klo gehen: nein – immer noch einfach nur neben sich. Es standen schon überall Klos und ich hab es ihr immer wieder gezeigt. Aber nein, sie ging nicht in ein Klo.

Am Dienstag hab ich sie morgens wieder ins Wohnzimmer getragen und bin den ganzen Tag bei ihr geblieben. Dann kam die Post mit einem „Alles wird gut“-Paket von Freundinnen. Da war u.a. auch Katzenfutter drinnen. Wir haben ja noch eine Katze, Lises Schwester Emmy, und der hab ich dann am frühen Abend dieses Futter gegeben. Emmy fraß und ging wieder raus. Plötzlich stand Lise neben mir und maunzt mich an. Ich: „Lise willst du auch Futter?“ und hielt ihr ein bisschen was von dem Futter hin. Da fing sie an zu fressen, als ob das völlig selbstverständlich wäre.
Nach dem Fressen ging sie Richtung Treppe. Ich hab sie nach unten getragen, da marschiert sie völlig selbstverständlich zum Klo, klettert rein und geht aufs Klo. Die Treppe hoch wollte sie schon alleine gehen.

Und ab dem Moment hatten wir unsere Lise wieder. Danach ging es mit riesigen Schritten voran. Nach ein paar Tagen hat sie wieder genug gefressen, dass die Sonde kein Thema mehr war. Und die Unsauberkeit war auch Geschichte. Aber es wurde nur das Klo im Keller benutzt. Alle anderen Klos konnten wir wieder wegräumen.
Und jetzt 4 Jahre später ist sie eine völlig normale – aber halt blinde – Katze. Mittlerweile haben wir 4 Katzen und Lise ist die Chefin und gibt den Ton an.

Es ist ein langer Bericht geworden, aber es war 3-4 Wochen eine heftige Gefühlsachterbahn. Aber Lise hat uns gezeigt, dass man Geduld und Zeit braucht und einfach an die Katze glauben muss.

Ich würde gerne mit dieser Geschichte Mut machen. Ich hänge auch ein Bild von Lise an. Sie ist eine wunderbare tolle Katze geworden. Wir sind ein halbes Jahr später umgezogen – was Lise ganz locker weggesteckt hat. Und seitdem hat sie einen eingezäunten Garten und kann somit auch wieder raus.

Lise im Garten

– Sabine Baumann –

Liebe Sabine, herzlichen Dank, dass du eure Geschichte mit uns geteilt hast.

Lilous Geschichte Unsere Mutmachgeschichte Nr. 4

Heute folgt unsere Mutmachgeschichte Nummer 4.

 

Lilous Geschichte

Immunhämolytische Anämie nach Impfung bei meiner Katze Lilou.

Lilou , geb.12/2014, eine Chartreux-Katze vom seriösen Züchter wurde geimpft im März 2015 an mich verkauft. Im August 2015 kastriert. Im November 2015 mit einem hämatocrit von 11,7 und der Diagnose IMHA kam lilou in die Tierklinik. Sie bekam eine Blutspende und wurde nach 5 Tagen mit Cortison entlassen.
Im Januar 2016 haben wir langsam das Cortison ausgeschlichen.

Leider verstand ich diese Krankheit zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht. Ich suchte Ursachen und suchte Gleichgesinnte. Leider gibt es
fast gar keine. Den meisten Anämie-Katzen wird die Euthanasie in der Klinik angeboten.
Im Januar machte ich einen Riesenfehler und ließ Lilou ( obwohl sie nur einen Hämatokrit von 28,8 hatte) gegen FeLV ompfen. Im Februar folgte die Nachimpfung. Zu der Zeit nahm sie auch kein Cortison mehr.

Mai 2016, Hämatokrit von 4,7, Klinik, Bluttransfusion. Ich sollte danach sogar mit Leukaran behandeln. Was ich nicht tat. Es gab also wieder Cortison.

Ich war am verzweifeln, ich wollte nicht dass meine Lilou ein Leben lang Cortison nehmen muss.

Im Dezember 2016 haben wir eine Schlangengifttherapie angefangen. Das Cortison auf 1 mg reduziert und weiter ausgeschlichen.

Das Blutbild ist vom April 2017, nach Abschluss der Therapie und ohne Cortison. Ich hoffe es bleibt so. Und eine Impfung gibt es für keine meiner Katzen.

– Birgit Hochbaum –

Nächsten Montag erzählt uns Sabine Lises Geschichte.

Herzlichen Dank Birgit, dass du eure Geschichte mit uns geteilt hast.

(Anm. d. Red.: Die Haustiger-Redaktion empfiehlt prinzipiell einen überlegten Einsatz von Impfstoffen.)

Dancers Geschichte Unsere Mutmachgeschichte Nr. 3

Heute nun die dritte unserer Mutmachgeschichten. Dieses Mal erzählt nicht das Personal, sondern Dancer selbst seine Geschichte. Eine Geschichte, die Mut macht und eindrucksvoll zeigt, dass Unsauberkeit immer eine Ursache hat, die es zu finden gilt.

 

Dancers Geschichte

 

 

Mein Name ist Dancer und ich bin ein Siamkater der mittlerweile 14 Jahre alt ist.

Als ich etwa 4 Jahre alt war, wollte meine zweite Besitzerin (zuvor war ich länger als normal bei meiner Züchterin) mich einschläfern lassen, da ich unsauber war. Glücklicherweise hat mich dann eine Freundin von ihr übernommen und mir eine zweite Chance gegeben.

Dort war anfangs alles gut. Ich kam zu zwei Mischlingskatzen und hätte sogar die Möglichkeit gehabt, nach draußen zu gehen. Da ich das „Draußen“ aber nicht kannte, war mir das Ganze etwas suspekt und ich habe mich lieber drinnen aufgehalten. Meine neue Mamma hat sehr viel gearbeitet und war nur wenig zu Hause. Wenn sie aber da war, hab ich ganz viel mit ihr geschmust und gespielt.

Nach einem halben Jahr wurde ich leider wieder unsauber und habe mir ins Fell gemacht, wenn sie weg war. Ich habe ihr die ganze Wohnung verpieselt :-(. Sie ging mit mir von Tierarzt zu Tierarzt und hat abgeklärt was mit mir los ist. Ich war kerngesund! Sie hat dann auch mit dem Gedanken gespielt, mich zu erlösen, da sie einfach nicht weiter wusste. Niemand wollte mir noch eine Chance geben, da niemand eine undichte Katze erträgt.
Eines Tages hat sie dann Monika von mir erzählt und Monika hat sich das überlegt und mir eine 3. Chance gegeben.

Monika war damals krank und hatte ganz viel Zeit für mich. Da waren noch Max und Sürmeli im Haus, wo Monika wohnte. Mit den beiden vertrug ich mich soweit gut, außer wenn es um die Liebe meiner Monika ging… Monika ging mit mir nach draußen und zeigte mir, wie ich auf Bäume klettern kann, wie sich Gras anfühlt und wie das mit der Straße so funktioniert. Alleine ging ich noch immer nicht gerne raus.

Plötzlich kam dann noch Remo in Monikas Leben. Ich liebte ihn auf Anhieb! Leider ging er nach zwei Tagen immer wieder. Das stresste mich gewaltig und ich wurde wieder unsauber. Zudem begann Monika wieder zu arbeiten und ich war öfters alleine zu Hause. Dass Max und Sürmi noch da waren und ich nach draußen gehen konnte war mir egal.

Remo zog nach einer gewissen Zeit bei uns ein und wir zogen in eine neue Wohnung. Dann war alles wieder besser für mich und ich war kurz wieder trocken. Lange dauerte das aber nicht an… Auch meine neuen Katzenfreunde am neuen Ort konnten mir dabei nicht helfen. Diese halfen mir nur beim Thema Mausen und „wie renne ich über eine grosse Wiese“. Da wir nun im 1. Stock wohnten, durfte ich bei meinen neuen Freunden das Katzenklo benutzen. Sie lotsten mich durch ihre Katzenklappe in die Wohnung. Das mit dem „im Freien aufs Klo“ war nicht so mein Ding.

Mamma hat dann einen Tipp von einer Katzenpsychologin bekommen. Zuvor hatte sie schon Tierkommunikation und etliche andere Dinge durch, wie Bachblüten, Verhaltenstherapie usw.

Wir fuhren also zu der Psychologin! Zuvor haben wir ganz genau aufgeschrieben wann und wo das Maleur geschieht!
Die Psychologin hat nur kurz mein Verhalten abgefragt, den Zettel den Mamma geschrieben hat angeschaut und dann war ihr alles klar. Sie hat folgendes über mich gesagt:

Ich, Dancer, sei ein sehr sensibler Kater der Verlustängste habe. Ich sei nicht an Orte, sondern an einen Menschen gebunden. In diesem Falle an Monika. Wenn also Monika zu spät nach Hause käme, hätte ich Angst und mache ins Fell vor Angst.

Um das zu beheben habe ich dann ein Futterspielzeug bekommen und ein Tablettchen, welches mich cooler macht. Seither habe ich Trockenfutter nur noch aus Futterspielzeugen und muss es mir erarbeiten. Die Tabletten brauche ich nicht mehr. Nach einer Woche war ich trocken!!!!

Heute nimmt mich Monika einmal die Woche mit zu einer Tagesmutter (wir sind nochmal umgezogen und das sind die früheren Nachbarn, die mich aufs Klo gelassen haben…) , wo ich mit den Kindern schmuse und spiele. Dort gehe ich sogar raus und erkunde die Umgebung.
Wo immer möglich darf ich mit. Ich fahre gerne Auto und genieße es, wenn ich dabei bin!

Ich clickere und kann schon einige Kunststücke. Das hat mich viel selbstbewusster gemacht.

Bis heute bin ich trocken geblieben. Es ist kein Problem mehr, wenn Monika mal länger weg ist! Auch wenn Sie in die Ferien fährt.

– Dancer –

Mittendrin statt nur dabei

Nächsten Montag erzählt uns Birgit Lilous Geschichte.

Herzlichen Dank Dancer (und Monika), dass ihr eure Geschichte mit uns geteilt habt.

Hopsis Geschichte Unsere Mutmachgeschichte Nr. 2

Es ist wieder Montag und hier kommt nun, wie schon angekündigt. Lilianas und Hopsis Geschichte.


Hopsis Geschichte



Das ist Hopsi.

Auf der Straße geboren kam er mit 10 Wochen auf eine Pflegestelle, dort wartete er, ein ganzes langes Jahr. Niemand wollte ihn, denn er war scheu, zeigte sich nie, hatte Angst vor allem und jedem.

Als ich ihn fand, war es Liebe auf den ersten Blick. Seine Augen strahlten etwas aus, dem ich nicht widerstehen konnte und ich adoptierte ihn vom Fleck weg. Die ersten Wochen waren hart, er versteckte sich tagsüber, kam nur raus, wenn keiner da war. Irgendwann traf ich die Entscheidung, seine Verstecke zu verschließen und ihn zu zwingen, sich mit mir zu beschäftigen.

Es hat funktioniert! Schon nach wenigen Tagen bewegte er sich viel sicherer, beim Spielen konnte ich ihn sogar streicheln und dann, 2 Monate nach seinem Einzug, lag er plötzlich in meinem Bett, mit mir zusammen! Zunächst noch mit viel Abstand, aber er fasste immer mehr Vertrauen und nun ist er der verschmusteste Kater, der mir je begegnete.

Er hat nach wie vor Angst, vor Fremden, vor Geräuschen, vor schnellen Bewegungen, aber er vertraut mir so sehr und das treibt mir regelmäßig die Tränen in die Augen. Ich darf ihn mittlerweile sogar auf den Arm nehmen. Das haben wir lange geübt in Mini-Schritten, aber es hat sich gelohnt und er liebt es.

❤️

-Liliana Gonzales-

Nächsten Montag erzählen wir euch die Geschichte von Monika und Dancer.

Liebe Liliana, herzlichen Dank, dass du eure Geschichte mit uns geteilt hast!

Fees Geschichte Unsere Mutmachgeschichte Nr. 1

Letzten Montag haben wir euch um eure Mutmachgeschichten gebeten. Unserem Aufruf sind doch so einige von euch gefolgt (vielen Dank dafür!) und wir können es kaum erwarten, euch die Geschichten und natürlich deren Protagonisten nacheinander vorzustellen. Den Anfang macht heute Annegret John mit der Geschichte ihrer British-Kurzhaar-Dame Fee.

Und hier ist sie:



Fees Geschichte




Das ist die Geschichte von Fee, einer British-Kurzhaar-Dame. Fee ist eine von 4 Geschwistern aus dem ersten und einzigen Wurf meiner Katze Susi. Sie war immer die Kleinste und Schwächste von allen, die, die sich beim Trinken bei Mama am meisten anstrengen musste, um etwas abzubekommen.

Für mich stand von Anfang an fest, dass ich eines der vier Kitten behalten werde. Als die Kleinen 14 Wochen alt waren, wurden sie von ihren neuen Besitzern abgeholt. Fee behielten wir. Sie trank als Einzige immer noch von ihrer Mama und hatte kaum Interesse an Katzenfutter. Doch Susi ließ Fee immer seltener trinken und so wurde sie immer dünner und schwächer. Ich hatte zwischenzeitlich schon alles versucht, um Fee ihr Futter schmackhaft zu machen: Aufzuchtmilch, Kittenfutter in nass und trocken, BARF. Als sie endlich anfing, etwas Nassfutter aufgelöst in Aufzuchtmilch zu fressen, behielt sie es nicht lang. Sie erbrach immer wieder ihr Futter und hatte starken Durchfall.

Wir fuhren mit ihr zum Arzt. Äußerlich konnte der nichts feststellen. Sie wurde auf sämtliche Krankheiten getestet, da ihre Blutwerte nicht in Ordnung waren, leider ohne Ergebnis. Der Arzt gab ihr vorbeugend ein Antibiotikum und mehrmals wöchentlich Aufbauspritzen. Doch an der Situation änderte sind nichts. Nach zwei Wochen bat er mich zum Gespräch, um mir seinen Verdacht mitzuteilen: Fee habe vermutlich einen Tumor im Rückenmark oder Leukämie. Weitere Tests würden sie nur noch mehr quälen und würden zu den ohnehin bereits hohen Tierarztkosten noch mehr Ausgaben bedeuten. Er riet mir, die kurze Zeit, die wohl noch blieb, so intensiv wie möglich mit der kleinen Maus zu verbringen und wenn es ihr wieder schlechter ginge, müssten wir sie erlösen.

Fee kletterte nach dem Gespräch vom Behandlungstisch auf meine Schulter, als wollte sie mir sagen: „Lass mich nicht hier!“ Ich war am Boden zerstört und ging tränenüberströmt nach Hause. Fee ging es immer noch schlecht, sie behielt kein Futter im Bauch. Aber sie war so kämpferisch und ließ sich ihre Schwäche nicht anmerken. Sie begleitete mich überallhin in der Wohnung und schlief nachts bei mir im Bett. Ungefähr eine Woche später ging es ihr so schlecht, dass sie nur noch schlief und kaum noch etwas aß, außer die Muttermilch, die sie von ihrer Mama noch trank. Schweren Herzens rief ich meine Mutter an und bat sie, mich zum Tierarzt zu begleiten, um die kleine Maus zu erlösen.

Meine Mutter erzählte mir, sie hätte eine befreundete Apothekerin, die ihre Katzen mit Homöopathie behandelt und die hätte ein Mittel empfohlen, das genau auf Fees Symptome passen könnte. Da wir nichts zu verlieren hatten, kaufte ich die Globuli und stopfte Fee alle halbe Stunde eins ins Mäulchen. Bereits am Abend begann sie wieder zu fressen und behielt das Futter auch. Ich konnte es gar nicht glauben, aber es dauerte keine 2 Tage und Fee fraß regelmäßig und nahm wieder zu. Obwohl ich bis dahin Homöopathie nicht wirklich viel Wirkung zuschrieb, eine Katze konnte keinen Placeboeffekt spüren. Irgendwas schien ihr geholfen zu haben. Der Tierarzt traute seinen Augen kaum und ihre Blutwerte hatten sich durch die Nahrungsaufnahme auch verbessert. Fee ist nun 1 ½ Jahre alt, sie war seitdem nicht einen Tag krank oder hat je wieder schlecht gefressen. Auch ihre Kastration hat sie problemlos überstanden und wir freuen uns auf hoffentlich noch ganz viele schöne Jahre mit ihr.

-Annegret John-

Fee heute (Bild: Annegret John)

Nächsten Montag (18.09.) erzählt uns Liliana Hopsis Geschichte.

Herzlichen Dank, liebe Annegret, dass du deine Mutmachgeschichte mit uns geteilt hast!