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Nachdem wir uns in den letzten Teilen dieses kleinen Tutorials mit dem notwendigen Grundwissen rund ums Katzen barfen beschäftigt haben, steht nun vielleicht das erste Rezept an. Dafür könnt ihr euch gleich an den bereits vorgestellten Barf-Rechner wagen, oder auch die Grundrezepte hier und hier als Anregung verwenden. Die Rezepte speziell nach den Bedürfnissen eurer Katzen auszurichten, ist aber sicherlich die bessere Wahl. Wenn ihr mit einem Fertigsupplement wie Fellini arbeitet, erübrigt sich dieser Schritt.

In diesem Teil möchte ich euch einfach einmal beschreiben, wie ich bei der Erstellung von B.A.R.F. für die Katzen vorgehe. Diese Technik ist sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss, gibt euch aber vielleicht einen Anhaltspunkt. Im Endeffekt eignet man sich mit der Zeit ohnehin eine eigene Technik an.

 

Schritt 1: Rezept erstellen

 

Wie beim Kochen auch, so beginnt in der Regel alles mit dem richtigen Rezept, das je nach Umfang und verwendeten Zutaten natürlich variieren kann. Wichtig ist, dass ihr für Abwechslung und Ausgewogenheit bei allen Zutaten sorgt. Ich gehe hier jetzt einfach einmal davon aus, dass ihr bereits alle notwendigen Zutaten im Haus habt. Ich verwende dazu einen individuell auf unsere Bedürfnisse abgestimmten Rechner.

Habt ihr euer Rezept erstellt und die genaue Menge der einzelnen Supplemente ermittelt, gehen wir zum nächsten Schritt über.

 

Schritt 2: Supplemente zusammenstellen

 

Nachdem ihr nun wisst, wie viel wovon in euer Rezept gehört, werden die Waagen gezückt und sämtliche Supplemente in Pulverform zusammengestellt. Bei den meisten Supplementen ist hier aufgrund der geringen Menge die Feinwaage die beste Wahl. Die Supplemente kommen hier alle zusammen in eine Tasse und warten auf ihren Einsatz. Hier sind es meist mindestens zwei Tassen, da ich immer für 30 Tage Futter vorbereite und nicht einen Monat lang das gleiche Rezept verfüttern möchte.

Da ich mich bemühe so viele Zutaten wie möglich in natürlicher Form ins Futter zu bringen (Blut, Knochen, Innereien) und nur wenige Pülverchen zugebe (z. B. Seealgenmehl und Taurin) geht das hier recht fix.

Schritt 3: Nun kommt die Hauptsache – das Fleisch

 

Je nachdem, ob man das Fleisch eingefroren hat oder frisch verarbeitet, muss man entsprechend Vorlaufzeit einplanen, um dieses verarbeiten zu können. Hierzu muss das Fleisch nicht ganz auftauen, sondern es genügt, wenn man es in katzengerechte Stücke zerkleinern kann. Wie diese katzengerechten Stücke aussehen, müsst ihr ein wenig austesten, die lieben Miezekatzen haben hier häufig ganz unterschiedliche Vorstellungen. Habt ihr nur gewolftes Fleisch, fällt das Schneiden natürlich weg. Zum Zerkleinern könnt ihr ganz klassisch ein Messer verwenden oder ihr investiert in einen guten Fleischwolf. Wenn ihr diesen mit einer Lochscheibe der Größe 8 und einem zweiflügeligen Messer verseht, lassen sich auch mit einem Fleischwolf Stücke erzielen, bei denen die Katze noch gut kauen muss. Ist das Fleisch zerkleinert, wandert es erst einmal wieder in den Kühlschrank.

Achtung: Metallteile vom Fleischwolf niemals in die Spülmaschine geben! 

Schritt 4: Supplemente zusammenstellen

Bei der natürlichen Supplementierung kommen zu den Pülverchen unter anderem auch noch Fisch und Leber. Ich jage im Vorfeld beides durch den Fleischwolf (kleinere Lochscheibe) und friere die Mischungen dann portionsgerecht ein. Ebenso verfahre ich mit Innereien wie Milz oder Nieren.  Flüssige Bestandteile wie Vitamin E-Komplex oder Lachsöl werden auch hier mit beigefügt.

Schritt 3 + 4 könnte man auch variieren, je nach Laune und Geschwindigkeit.

Schritt 5: Fleisch verteilen

Ist alles soweit vorbereitet, wird das Fleisch mit Hilfe der Küchenwaage gleichmäßig auf die einzelnen Dosen verteilt.

Schritt 6: Fett schmelzen

Muss zusätzliches Fett zugegeben werden, wird jetzt die notwendige Menge geschmolzen. Gänseschmalz schmilzt meist schon vom Ansehen (oder durch Parken auf der Heizung), bei anderen Schmalzarten muss man in der Regel etwas nachhelfen.

Schritt 7: Supplemente zugeben

Während das Fett schmilzt, wird die Soße aus den Supplementen möglichst gleichmäßig auf die einzelnen Dosen verteilt. Dabei spüle ich den Behälter noch einmal mit Wasser aus, um so ziemlich alles an Supplementen auch im Futter zu haben. Auf die dritte Nachkommastelle, wie errechnet, schafft man das in der Regel nicht, ist aber kein Grund zur Besorgnis. Auch die Pülverchen werden in diesem Schritt zugegeben.

Schritt 8: Fett + Gemüse zugeben

Das geschmolzene Fett wird ebenfalls auf die einzelnen Dosen verteilt (nicht kochend heiß, ggf. erst abkühlen lassen). Theoretisch könnte man das Fett auch direkt in die Soße mischen, allerdings bin ich damit bisher nicht wirklich glücklich geworden. Wollt ihr das Gemüse (blanchieren!) mit einfrieren, könnt ihr es auch jetzt zugeben.

Schritt 9: Deckel druff

Nun sollten eure Barf-Mahlzeiten eigentlich fertig zusammengestellt sein. Daher Deckel druff und ab damit in die Gefriertruhe. Wenn man mit einheitlichen Gefrierdosen arbeitet, ist es ganz sinnvoll, diese zu beschriften, damit Miez nicht aus Versehen fünf Tage hintereinander das gleiche Futter bekommt.

Schritt 10: Einfrieren

Jetzt nur noch die Dosen in der Gefriertruhe stapeln und fertig sind die nächsten Barf-Mahlzeiten. Wasser gebe ich persönlich nach dem Auftauen zu.

Im letzten Teil unseres Tutorials beschäftigen wir uns noch mit der Futterumstellung.

(zuletzt aktualisiert: 13.11.18)