Heute krankheitsbedingt mit einem Tag Verspätung, aber hier kommt sie unsere nächste Mutmachgeschichte.

 

McGees Geschichte

 


McGees Geschichte ist …. wirr … so wie McGee selbst…

Es fing alles damit an das wir uns Gesellschaft für unsere Betty gewünscht haben. Am besten eine Katze ähnlich wie Betty. Älter. Ruhig. Ein wenig unterwürfig, weil Betty ja die Königin ist. Wir machten uns also auf die Suche.

Im Tierheim gab es nichts Passendes. Zu jung und alle wollten Freigang. Aber eine Pflegestelle mit der das Tierheim zusammen arbeitet, hätte vielleicht was.

Wir riefen an, fuhren hin …. und trafen Minki. Eine Kuhfleckenkatze die sich ganz ängstlich in einem Schrank in ihrem Zimmerchen verkroch. So eine süße Maus. Sie wurde nach 7 Monaten abgegeben, weil die Besitzerin ganztags arbeiten gehen wollte. Sie war gerade erst angekommen und deswegen so ängstlich. Im Tierheim konnte sie nicht bleiben, weil die anderen Katzen sie nicht ans Futter lassen würden.

Mein Herz war verloren. Die arme Kleine. Damit sie sich nicht erst an die Pflegestelle und dann ein paar Tage später bei uns eingewöhnen muss durften wir sie sofort mitnehmen. Super! Bei uns daheim war alles vorbereitet. Wir hatten das Esszimmer vorerst für Minki vorgesehen. Hatten eine Gittertür gebaut. Doch erst einmal ließen wir die normale Tür drin. Damit die Kleine sich erstmal eingewöhnen konnte.

Die ersten Tage verkroch sie sich und zeigte sich uns nicht. Ich verbrachte die Nachmittage bei ihr im Esszimmer. Las und hörte mit ihr Musik. Irgendwann kam sie dann heraus. Ließ sich streicheln. War aber immer auf der Hut. Hatte ihre Augen überall. Zuckte oft erst weg wenn man sie streicheln wollte. Ich weiß nicht was, aber diese arme Katze hat glaube ich nicht ganz so viel Schönes erlebt. Nach ein paar Tagen setzten wir die Gittertür ein, Betty interessierte es null.

Nach einer Woche öffneten wir die Tür. Minki (die ich inzwischen auf Maggie umgetauft hatte) blieb im Esszimmer, Betty in den anderen Räumen. Nur langsam erkundete Maggie die anderen Räume. Wenn sie und Betty sich begegneten, fauchte Betty, sonst passierte aber nicht viel. Das lief ja besser als befürchtet.

Dann das erste Problem. Maggie hatte immer wiederkehrenden Durchfall. Nach einem Besuch beim Tierarzt kam der Befund: Giardien. Jippie. Alle rieten uns: ihr habt sie doch noch nicht so lange. Gebt sie doch zurück ins Tierheim. … Das konnte ich aber nicht. Also standen wir die Behandlung mit ihr durch. Zum Glück waren wir damit schnell durch.

Nächstes Problem. Maggie pieselte überall hin. Immer mal wieder. Wir brachten sie wieder zum Tierarzt. Dort sagte man uns das die Urinwerte nicht ganz okay seien, dass man das aber nicht behandeln müsse. Hmm.

Da es nicht besser wurde fuhren wir mit ihr zu einem anderen Tierarzt. Dort fiel der Ärztin fast die Brille vom Kopf als sie Maggies Werte sah. Eine fette Blasenentzündung. Na herzlichen Glückwunsch. Also machten wir uns auch dort an die Behandlung. Die über einige Monate ging. Und uns viel Nerven kostete …. ist halt nicht schön wenn man in einem überdimensionalen Katzenklo wohnt. Nicht nur einmal führten wir die Diskussion ob Maggie wieder ins Tierheim muss.

Auch ihre Zähne (die 3-4 die sie noch hatte) brauchten eine Behandlung. Sie blieb also dort zum Zahnstein entfernen. Als ich mich telefonisch erkundigte ob sie alles gut überstanden hätte bekam ich die Antwort: „Ja. Ihm gehts gut.“ IHM?!?! Ja. Wie sich nach einem kurzen Hin und Her herausstellte war Maggie ein Kater! Gut. Kann ja mal passieren, dass das Tierheim bei einer ca. 13 Jahre alten Katze nicht erkennt, dass es ein Kater ist. Wir nahmen also einen Kater wieder mit heim. Im Nachhinein fragen wir uns auch warum wirs nicht erkannten. Allein der dicke Kopf….

Nun ja, die Blasenentzündung war irgendwann weg. McGee (wie er in einem meiner genialsten Momente von mir umbenannt wurde) pinkelte und markierte weiter. Auch ein THP konnte nicht helfen. Wir waren mit den Nerven am Ende. Unsere Tierärztin meinte, ob er sich draußen vielleicht wohler fühlen würde, dass er Freigang braucht. Von unserer Wohnung aus ist es allerdings nicht möglich das er immer rein und raus könnte.

Wir hatten also zwei Alternativen. McGee „auswildern“, dass er draußen lebt, oder zurück ins Tierheim. Denn drinnen in der Wohnung ging es einfach nicht mehr. Nach unserer Hochzeit zog McGee also im September in den ehemaligen Schweinestall, den wir ihm schön hergerichtet hatten.

Dort besuchten wir ihn natürlich öfter am Tag und er schien sich dort schon viel wohler zu fühlen. Entspannter. Nach ca einer Woche öffneten wir die Türen damit er raus konnte. Und McGee verschwand….

Fünf Tage später tauchte er wieder auf. Kam aus einem Gebüsch als wäre nichts gewesen. Er kommt jetzt meist morgens und abends zum Fressen, wenn ich ihn rufe. Jeden Abend wenn es dunkel wird, sitzt er vor der Haustür und freut sich so sehr über unsere Streicheleinheiten, dass er sabbert. Er hopst duch die Gegend, rollt sich über den Boden hin und her. Man sieht ihm an das er es draußen liebt.

Manchmal fehlt es mir ihn hier drinnen bei uns zu haben. Dass er nicht mit mir auf dem Sofa kuscheln kann. Aber das Wichtigste ist das er glücklich ist. Und ich glaube, das ist er draußen. Ich glaube, er war immer ein Freigänger. Als er damals zu uns kam (als wir noch nicht wussten, was für ein verkorkster kleiner Kerl er ist) habe ich ihm versprochen, dass wir sein Für-Immer-Zuhause sind. Dass er nie mehr weg muss, wenn er nicht möchte. Ich bin froh, dass ich dieses Versprechen halten konnte.

– Sabrina Müller-Otten –

Liebe Sabrina, herzlichen Dank, dass du eure Geschichte mit uns geteilt hast!

Nächste Woche erzählt uns Silke Jinpas Geschichte.

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