Meldungen, News Katzenschutz, Tierschutz

Belgische Maßnahmen zur Eindämmung der Katzenpopulation effektiv?

Wie in den Medien gestern ausführlich berichtet wurde, spielt Belgien mit dem Gedanken, bis 2016 alle Katzen kastrieren zu lassen. Leider waren die gestrigen Berichte nicht sehr umfangreich, der heutige Bericht der Süddeutschen Zeitung war da schon ausführlicher. Laut Angaben dieser umfasst dies im ersten Schritt bis 2014 alle Katzen in Tierheimen und wild laufende Katzen, danach soll es Züchtern verboten werden, unkastrierte Katzen abzugeben, dann soll Katzenwerbung verboten werden und zu guter Letzt sollen auch alle Katzen in Privathaushalten unter diese neue Regelung fallen. Nun, was ist davon zu halten?

Wie ich in meinem Artikel „Die Zahl der streunenden Katzen in Deutschland steigt…“ bereits geschrieben habe, vermehren sich auch hierzulande die Stubentiger in großem Ausmaß, nicht nur durch Straßenkatzen, sondern auch durch verantwortungslose Halter. Könnte man dieses Modell also rein theoretisch auf Deutschland übertragen?

Sehen wir uns die einzelnen Punkte einmal an:

1) Kastration aller wild laufenden Katzen und Tierheimkatzen

Tierheimkatzen werden in der Regel auch jetzt schon nur kastriert abgegeben. Die Ausnahme bilden Kitten, aber auch hier ist im Vertrag normalerweise geregelt, dass bei Eintritt der Geschlechtsreife kastriert werden muss. Soweit möglich werden auch Straßenkatzen bereits eingefangen und kastriert. Alle unfruchtbar zu machen, wird wohl nicht gelingen.

2) Züchtern verbieten ihren Nachwuchs unkastriert abzugeben

Bei Liebhabertieren von seriösen Züchtern ist die spätere Kastration meist vertraglich geregelt, schon allein um Schwarzzüchtern (Vermehrern) nicht Tür und Tor zu öffnen. Was Zuchttiere angeht, wage ich einfach einmal ganz leise zu bezweifeln, dass diese wirklich unter diese Regelung fallen würden. Davon abgesehen, dass diese Wohnung und maximal Freigehege ohnehin kaum verlassen dürfen.

3) Katzenwerbung verbieten

Wenn Werbung in den Medien zu sehen ist, dann meist Katzenfutterwerbung. Dabei handelt es sich eigentlich durch die Bank nur um Futtersorten, die mit der gesunden Katzenernährung alles andere als konform gehen.
Fazit: Darf im Interesse der Katzen meines Erachtens ruhig abgeschafft werden. ;-)

4) Kastration von Katzen in Privathaushalten

Die meisten verantwortungsvollen Katzenhalter lassen ihre Tiere mit Eintritt der Geschlechtsreife kastrieren, auch wenn diese keinen Freigang genießen. Schließlich ist eine Dauerrolligkeit kein Spaß und auch markierende und singende Kater sind nicht gerade beliebt. Diese werden einer solchen Regelung also eher gelassen entgegenblicken. Bei denjenigen, die ohne Sinn und Verstand Katzen „produzieren“, ist eine solche Regelung wohl die einzige Möglichkeit, um Erfolge zu erzielen.

Würde sich durch eine solche Regelung grundlegend etwas ändern?

Nun, die Frage ist, wie diese Regelung durchgesetzt werden soll. Schließlich müssen Katzen, im Gegensatz zu Hunden, nicht offiziell gemeldet werden. Eine gewisse „Schwarzziffer“ an unkastrierten Tieren wird also wohl in jedem Fall weiter bestehen. Die Frage ist auch, wie Verstöße gegen diese Regelung geahndet würden und ob ausreichend Abschreckung gegeben wäre, dass die entsprechenden Katzenhalter, um die entsprechenden zum Handeln zu zwingen.

Alle wild laufenden oder auch Bauernhöfen lebenden Katzen wird man wohl auch kaum erfassen können und alle Tiere, die nicht kastriert werden können, können sich fleißig weitervermehren. Zum Aussterben der Katze in den einzelnen Ländern, wie befürchtet wurde, wird es daher meiner Meinung nach kaum kommen.

Was haltet ihr von dieser Regelung? Findet ihr sie gut oder eher schlecht? Meint ihr, dadurch können wirklich Erfolge erzielt werden?

Ich bin gespannt auf eure Meinung.