Großkatzen, Wildkatzen

Blut des Schneeleoparden ähnelt dem anderer Katzen

Schneeleoparden (Panthera uncia) leben im Himalaya und durchstreifen Höhen zwischen 3500 und 5000 Meter. Und es beschäftigt Forscher seit Jahren, wie die gepunkteten, grauen Großkatzen in einer solchen sauerstoffarmen Umgebung überleben können. Besonders rätselhaft erscheint dies, weil das für den Sauerstofftransport im Blut zuständige Hämoglobin bei sämtlichen Katzenarten – von unserer Hauskatze bis hin zum majestätischem Löwen – eigentlich nicht besonders effektiv ist. Man sollte daher annehmen, dass sich die Tiere eher in niedriger gelegenen Gebieten aufhalten, in denen reichlich Sauerstoff zur Verfügung steht. Die Lebensweise des Schneeleoparden widerlegt diese Annahme. Man vermutete daher, dass sich das Hämoglobin im Blut der Lebewesen vielleicht im Laufe der Zeit an die widrigen Bedingungen angepasst habe und nun in der Lage sei, mehr Sauerstoff zu transportieren. Forscher untersuchten daher in Zusammenarbeit mit US-amerikanischen Zoos Blutproben von Afrikanischen Löwen, Tigern, Leoparden, Schneeleoparden und Jaguaren und stellten im Rahmen einer Genanalyse fest, dass sich die Hämoglobin-Gene des Schneeleoparden nicht auffallend von denen der anderen Katzenarten unterschieden. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden im Journal of Experimental Biology veröffentlicht und lassen die Frage offen, wie die schönen und seltenen Katzen in dieser widrigen Umgebung überleben können.

Quelle: Snow leopard haemoglobin unprepared for high-altitude life