Gesundheit, Krankheiten

Chronische Niereninsuffizienz: Katze und Therapie auf Herz und Nieren prüfen.

Oftmals sind es bei der Katze Symptome wie z. B. Abmagerung, Appetitverlust, Erbrechen und vermehrtes Trinken, die Anlass für die Konsultation eines Tierarztes geben. Lautet die Diagnose „Chronische Niereninsuffizienz“ (CNI), dann sind gute Aufklärungsarbeit, Beratung und Therapie von Seiten des Tierarztes ggf. in „Zusammenarbeit“ mit einem Tierheilpraktiker erforderlich. Das Stadium der Erkrankung, das Fachwissen des oder der Behandelnden, aber auch der persönliche Einsatz des Katzenbesitzers haben Einfluss auf den weiteren Verlauf der nicht heilbaren Erkrankung.

Alarmierende Symptome

Noch bevor ein Tierarzt oder Tierheilpraktiker definitiv sagen kann, ob es sich um eine CNI handelt – übrigens wird diese Erkrankung inzwischen mehr und mehr als CNE, also Chronische Nierenerkrankung bezeichnet – fallen dem Katzenbesitzer bei seiner Samtpfote verschiedene Symptome auf. Oftmals sind dies z. B. Appetitverlust, vermehrtes Trinken verbunden mit häufigem Harnabsatz, Lethargie, Erbrechen, Durchfall, Gewichtsabnahme, Ödeme, Maulgeruch sowie blasse Schleimhäute, wobei Letztere auf eine Anämie hindeuten.

Diagnostisches Stufenprogramm führt zur Diagnose

Zur sicheren Feststellung einer „Chronische Niereninsuffizienz“ bedarf es eines diagnostischen Stufenprogramms, das in der Regel durch den Tierarzt durchgeführt wird. Hierzu gehören im Einzelnen:

• Ein ausführliches Anamnesegespräch mit dem Katzenbesitzer,
• die körperliche Untersuchung der Samtpfote sowie
• verschiedene weitere Untersuchungen (bildgebende Verfahren und Labor).

Nachdem der Katzenbesitzer seine subjektiven Beobachtungen geschildert hat, vervollständigt sich das Bild u. a. durch die eingehende Untersuchung der Samtpfote. Besonderer Wert muss dabei auf die Ermittlung des Hydrations- und Ernährungsstatus, auf Ödeme, Verletzungen im Maul, Maulgeruch, lockere Zähne, Herzarrhythmien, Blutdruck, Veränderungen an den Augen sowie auf die Schmerzhaftigkeit der Nieren gelegt werden. Im nächsten Schritt, geben bildgebende Verfahren z. B. Aufschluss über die Größe und Oberflächenstruktur der paarigen Nieren. Diese werden schließlich um verschiedene Laboruntersuchungen (z. B. Harnanalyse, Ermittlung der Blutwerte, u. a. rotes und weißes Blutbild, Creatinin, Harnstoff, Kalium, Phosphat) ergänzt.

Komplexe Behandlungsschemata, die „an die Nieren gehen“

Bestätigt sich der Verdacht „Chronische Niereninsuffizienz“ durch die Ergebnisse des diagnostischen Stufenprogramms, dann bestimmen die gewonnenen Informationen die sich anschließende Therapie. Einer der Eckpfeiler bei der Behandlung der CNI ist – natürlich neben anderen Maßnahmen – die Anpassung der Ernährung.

Darüber hinaus setzen Tierärzte und Tierheilpraktiker oftmals auf die Homöopathie, wenn es um die Unterstützung der Nierenfunktion geht. Vielfach werden hierzu die homöopathischen Komplexmittel Renes/Viscum compositum (PlantaVet), aber auch die SUC(H)-Therapie von Heel (bestehend aus „S“ = Solidago compositum ad us. vet., „U“ = Ubichinon compositum, „C“ = Coenzyme compositum ad us. vet. sowie je nach Fall zusätzlich „H“ = Hepar compositum) eingesetzt.

Ob weitere homöopathische Arzneimittel wie z. B. Lespedeza Sieboldii oder auch ergänzend Chinesische Vitalpilze zum Einsatz kommen, weiß und entscheidet der Fachmann – in der Regel ist dies vorrangig der Tierarzt. Er ist es auch, der festlegt, wie das ineinander greifende, komplexe Behandlungsschema im Einzelnen aufgebaut sein wird.

Was zudem noch ganz wichtig ist: Die Ergebnisse der gewählten Therapie müssen regelmäßig durch entsprechende Untersuchungen kontrolliert werden. Und auch der Katzenbesitzer kann etwas dafür tun, nämlich indem er mit Hilfe von Urinteststreifen den Harn seiner Samtpfote u. a. bezüglich Dichte und pH-Wert kontrolliert. Die gewonnenen Ergebnisse sollte der Tierhalter notieren und zum nächsten Gesundheitscheck mitbringen. Unter anderem auf Basis dessen, entscheidet sich, ob die Therapie wie bisher fortgesetzt oder angepasst werden muss. Was allerdings keinesfalls passieren darf: Alleingänge des Tierbesitzers bei der Behandlung seiner Samtpfote.

Weiterführende Links

https://www.felinecrf.info/
https://de.groups.yahoo.com/group/nierenkranke_Katze/
https://vetepedia.de/

Sabine Nawotka
Tierheilpraktikerin
www.deine-tierheilpraxis.de

(Bild: © Katze Katzenartige Katzenauge Gesicht Katze / pixabay.com)

Kategorie: Gesundheit, Krankheiten

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Diplom-Ökonomin, Social-Media-Managerin IHK sowie ausgebildete und verbandsgeprüfte Tierheilpraktikerin. Eigene Tierheilpraxis für Klein- und Großtiere seit 2002 (Schwerpunkte: Ernährungsberatung und Homöopathie*). Parallel dazu Dozentin für Tierheilpraktiker und Gastautorin bei verschiedenen Magazinen bzw. Zeitschriften. Seit 2011 darüber hinaus deutschlandweite Gründungsidee- und Businessplan-Beratung für Tierheilpraktiker, die erfolgreich mit der eigenen Tierheilpraxis starten wollen. * Diese Therapie(n) sind wissenschaftlich umstritten und von der Lehrmedizin nicht anerkannt.