Die meisten von Afrikas insgesamt noch rund 7100 Geparden leben in Namibia und teilen sich dort ihren Lebensraum mit Menschen und Nutztieren. So auch in der Greater Waterberg Landscape, einer Landschaft im Zentrum Namibias, in der sich insgesamt fünf Schutzgebiete befinden. Dort wurden vor einigen Jahren Kamerafallen installiert und ihr könnt jetzt helfen, die Bilder dieser Fallen auszuwerten und so ganz einfach ohne großen Aufwand von zu Hause aus etwas für den Schutz der Geparden Namibias tun.

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Wie überall, wo die Interessen von Mensch und Raubtier aufeinandertreffen, kommt es auch in Namibia zu Konflikten. Um diesen zu begegnen, hat sich der Cheetah Conservation Fund (CCF) vor einigen Jahren dazu entschlossen, das Wanderverhalten von Geparden möglichst genau zu erforschen und wurde hierzu von der Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) mit 43 Kamerafallen ausgestattet, die Fotos von umherstreifenden Geparden schießen sollen. Viele davon befinden sich an Wasserstellen.
Jetzt machen die Bewegungssensoren von Kameras aber keinen Unterschied zwischen den Tierarten, sondern lösen genauso bei einem Gepard aus, wie auch bei einer Antilope, einem Pavian oder einer Hyäne. Und so sind im Laufe der Zeit über 1,2 Millionen Fotos entstanden, die in beeindruckender Weise die gesamte Artenvielfalt im Busch zeigen. Dieses Material ist sehr wertvoll, jedoch muss jedes Bild einzeln gesichtet werden und jedes abgebildete Tier muss seiner Art zugeordnet werden. Eine sehr zeitaufwändige Tätigkeit, die die Mitarbeiter von AFA und CCF nicht allein bewältigen können.
Daher riefen sie das Citizen-Science-Projekt Cheetahs of Central Namibia ins Leben und rufen Tierschützer und Gepardenfreunde auf, bei der Auswertung des Bildmaterials zu helfen.
Bei Cheetahs of Central Namibia mitmachen
Mitmachen kann jeder, der über einen Internetzugang verfügt. Es ist weder eine Anmeldung notwendig, noch müssen persönliche Daten angegeben werden. Nach einem kurzen Tutorial wird hierbei eine Aufnahme im Großformat angezeigt und der Betrachter kann dann in einem Menü aus 52 Tierarten die abgebildete Art auswählen. Hierzu stehen jeweils mehrere Bilder zur Auswahl, zudem kann man die Tiere nach Fellfarbe, Horn- und Schwanzform und Zeichnung filtern oder sich ähnliche Tierarten anzeigen lassen.

© Screenshot von Cheetahs of Central Namibia

© Screenshot von Cheetahs of Central Namibia
Bei manchen Bildern ist die Zuordnung einfach, bei anderen (z. B. bei Nachtbildern) kniffliger. Eine spannende Aufgabe, bei der man gleichzeitig den Geparden helfen, die vielfältige Tierwelt Afrikas kennenlernen und auch seinen englischen Wortschatz ein wenig erweitern kann. Das Programm ist – auch für diejenigen, die sich im Englischen nicht so sicher fühlen – intuitiv zu bedienen. Das meiste ist selbsterklärend.
Wer möchte, kann sich auch ein Benutzerprofil anlegen, um online mit anderen Nutzern und Experten des CCF zu diskutieren, das ist aber kein Muss.