Bisher nahm man an, dass es sich beim Schneeleoparden, Panthera unica, um eine monotypische Spezies handelt. Neue wissenschaftliche Untersuchungen zeigen nun jedoch, dass drei Unterarten des Schneeleoparden bestehen. Es handelt sich dabei um die erste lebensraumweite genetische Analyse der Schneeleopardenpopulationen.

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Schneeleoparden gehören zu den Tieren, die am schwierigsten zu erforschen sind. Ein abgelegener Lebensraum in politisch instabilen Regionen, der sich über 12 asiatische Länder erstreckt und ein Gebiet von etwa 1,6 Millionen km2 umfasst, machen es schwierig, die Tiere in freier Wildbahn zu beobachten oder mit Sendern auszustatten.
Für die aktuelle Untersuchung wurde daher an Wildwechseln und Markierungsstellen Schneeleopardenkot gesammelt und untersucht, der drei primäre Gen-Cluster enthüllte, die sich je nach geografischer Lage unterschieden. So kristallisierten sich eine nördliche Gruppe, Panthera unica irbis, eine zentrale Gruppe, Panthera unica uncioides und eine westliche Gruppe, Panthera uncia uncia heraus. Man nimmt an, dass die Populationen durch die Wüstenbecken Asiens, z. B. die Wüste Gobi, auf natürliche Weise voneinander abgegrenzt sind. Jedoch müssen noch zusätzliche genetische Analysen durchgeführt werden, um weitere Informationen über die Verbindungen und Strukturen innerhalb der einzelnen Regionen zu erhalten.
Diese Untersuchungen sind wichtig, um den Höhenspezialisten, der vorwiegend in Gebirgsregionen in einer Höhe von über 3000 m lebt und stark bedroht ist, besser schützen zu können. Wer versteht, wie die Schneeleopardenpopulationen strukturiert und verbunden sind, erhält nicht nur ein besseres Verständnis der Evolution und Ökologie der Spezies, sondern kann auch flexiblere Schutzmaßnahmen ergreifen.
Referenz:
Janecka et al. Range-Wide Snow Leopard Phylogeography Supports Three Subspecies. Journal of Heredity, 2017; DOI: 10.1093/jhered/esx044