Mensch und Katze, Wissenschaft

Heilt Parasit aus Katzenkot Krebs?

Schätzungen zufolge hatte ein Drittel der Weltbevölkerung schon einmal Kontakt zu Toxoplasma gondii, dem für die Toxoplasmose verantwortlichen Parasiten. Diesen kennt man vor allem in Zusammenhang mit Katzen und Schwangerschaft, da eine Infektion während der Schwangerschaft eine Gefahr für das ungeborene Kind darstellt. Davon abgesehen verursacht T. gondii beim Menschen meist keine oder nur milde Symptome.

Nun haben Wissenschaftler herausgefunden, wie sie T. gondii nutzen können, um Krebszellen anzugreifen. Laut David J. Bzik, Professor für Mikrobiologie und Immunologie in Dartmouth, ist bekannt, dass der Parasit exakt die Immunantworten stimuliert, die erwünscht sind, um Krebs zu bekämpfen. Jedoch wäre es zu riskant, einem Krebspatienten T. gondii zu injizieren. Daher mussten die Wissenschaftler einen Weg finden, um den Parasiten zu verändern. Diese sicherere Version, die sich nicht mehr selbst reproduzieren kann, nannten sie „cps“.

Cps wurde an Mäusen getestet, die an tödlichen Formen von Eierstock- und Hautkrebs litten, und führte zu hohen Überlebensraten. Dies gibt Hoffnung, dass Cps ein mächtiges Instrument sein könnte, um Krebserkrankungen zu behandeln. Zudem könnte die Behandlung sogar individuell an den Patienten angepasst werden. Dazu werden Zellen des Patienten „in vitro“ (also außerhalb des Körpers) dem veränderten Parasiten ausgesetzt und dann wieder in den Patienten gebracht, um den Krebs zu bekämpfen und eine Immunität in Bezug auf das erneute Auftreten der Krebsart zu schaffen.

Für Tests am Menschen ist es indes noch zu früh. Die Forscher müssen erst mehr über die Mechanismen lernen, die für den Erfolg verantwortlich sind.

Weitere Informationen: Does Cat Poop Parasite Play a Role in Curing Cancer?