Notfälle bei Katzen: So verhaltet ihr euch richtig
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Notfälle bei Katzen: So verhaltet ihr euch richtig
Dass es der eigenen Katze außerhalb der regulären Sprechzeiten akut schlecht geht, ist wohl eine Angst, die jedes Katzenpersonal begleitet und oft ist es in der emotionalen Ausnahmesituation, die ein Notfall nun einmal ist, schwer, einen kühlen Kopf zu bewahren und zielgerichtet zu agieren. Daher habe ich hier für euch einige Informationen zusammengestellt, die euch im Fall des Falles hoffentlich helfen werden.
Wir beschäftigen uns in diesem Artikel damit, wie man den Besuch im Notdienst nach Möglichkeit von Vornherein vermeidet, wie ihr euch auf einen möglichen Notfall bestmöglich vorbereiten könnt, was ein Notfall eigentlich ist und wie ihr euch – sollte wirklich ein Besuch im Notdienst unausweichlich sein – korrekt verhaltet.
Vorsorge ist besser als Nachsorge
Es kann immer vorkommen, dass akut ein Notfall eintritt, aber grundsätzlich ist es immer besser, wenn man Krankheiten oder andere gesundheitliche Probleme erkennt, BEVOR es akut zu schwerwiegenden Problemen kommt, die einen Besuch im Notdienst erforderlich machen.
Hier heißt es aufmerksam zu bleiben und die eigenen Tiere gut zu beobachten, denn leider merkt man Katzen Schmerzen oder Krankheiten oft erst spät an.
Was kann ich konkret tun?
Ihr könnt bereits im Vorfeld einiges tun, um gesundheitliche Probleme rechtzeitig zu erkennen bzw. behandeln zu lassen.
Regelmäßiger Check-up zu Hause
Ihr kennt eure Katzen am besten. Leider ist es aber so, dass einem – dadurch, dass man die Tiere ständig um sich hat – schleichende Veränderungen mitunter entgehen. Es macht daher Sinn, sich die eigenen Katzen regelmäßig genau anzusehen.
Was kann ein solcher Check-up beinhalten?
- Gewicht kontrollieren: Wiegt eure Katzen 1x im Monat an einem festen Tag (und am besten auch zu einer festen Zeit, z. B. vor dem Frühstück) und notiert euch das Gewicht. Dafür könnt ihr euch eine Tier- oder Babywaage zulegen. Um festzustellen, ob die Katze zu- oder abnimmt bzw. ihr Gewicht hält, reicht aber im Endeffekt auch eine normale Personenwaage aus.
- Abtasten: Gewöhnt eure Katzen am besten frühzeitig daran, dass sie sich überall von euch berühren lassen, auch am Bauch und an den Pfoten. Zudem ist es eine gute Idee, mit der Katze zu trainieren, sich in die Ohren und ins Mäulchen schauen zu lassen.Umsetzen lässt sich so etwas hervorragend mit “Medical Training”. Wir üben das hier ganz entspannt von Klein auf nebenbei beim Schmusen, völlig stressfrei für die Katze. Wenn ihr das regelmäßig macht, fallen euch Veränderungen mit höherer Sicherheit auf und ihr könnt die Katze bei Bedarf eurem Tierarzt vorstellen.
- Atemzüge zählen: Was man auch hervorragend nebenbei machen kann, ist es, zu prüfen, ob die Katze schneller oder langsamer als sonst atmet. Das ist z. B. bei Herzpatienten wichtig. Hierzu zählt ihr, wenn die Katze ruhig schläft, einfach 30 Sekunden lang die Atemzüge (1x Einatmen und 1x Ausatmen = 1 Atemzug) und nehmt das Ergebnis dann mal 2. Normalerweise sollte die Atemfrequenz zwischen 20 und 40 Atemzügen pro Minute liegen. Aber auch, wenn sie zwar im Bereich liegt, aber dennoch mehrmals höher ist als normal bzw. sich immer auch in Ruhe im oberen Bereich bewegt, macht eine Abklärung durch den Tierarzt Sinn.
- Harn- und Kotabsatz im Auge behalten: Achtet darauf, ob eure Katze regelmäßig Harn und Kot absetzt. Hier sind auch die Konsistenz/Menge und eventuelle Beimengungen (z. B. Schleim oder Blut) oder ein ungewöhnlicher Geruch/ungewöhnliche Farbe von Interesse. Auch wenn eure Katze auffallend häufig Harn absetzt und/oder auffallend viel trinkt, macht eine Abklärung definitiv Sinn.
- Tagebuch schreiben: In unserer hektischen Zeit und gerade, wenn man mehr als eine Katze hat, ist es schwierig, sich alles zu merken. Es ist daher eine gute Idee, ein Tagebuch anzulegen, in dem man besondere Vorkommnisse (z. B. Durchfall oder Erbrechen) notiert. So behält man den Überblick, wie häufig manches wirklich aufgetreten ist. Umso detaillierter man aufschreibt, umso leichter lässt sich ggf. ein Muster erkennen. Im Tagebuch könnt ihr auch das Gewicht und die Atemfrequenz vermerken. Ich nutze hierfür eine Google-Tabelle auf die ich bei Bedarf auch vom Smartphone aus zugreifen kann.
Regelmäßiger Check-up beim Tierarzt
Unabhängig davon, ob euch zu Hause etwas auffällt, sollte die Katze unbedingt mindestens einmal im Jahr (speziell bei älteren oder chronisch kranken Tieren gerne auch häufiger) dem Tierarzt vorgestellt werden und dort gründlich untersucht werden. Ein Blutbild kann dazu beitragen, Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen.
Zudem sollten alle Katzen (wenn gesundheitlich möglich) grundimmunisiert sein. Gegen was man alles impfen lässt und wie oft man die Impfungen dann auffrischt, ist eine mehr oder weniger individuelle Entscheidung. Besprecht das am besten mit eurem Tierarzt.
Gefahrenquellen erkennen und beseitigen
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Notfälle durch Kippfenster, Stürze aus dem Fenster, Giftpflanzen etc. lassen sich von Vornherein vermeiden, indem man diese Gefahrenquellen entsprechend erkennt und ordentlich sichert oder aus dem eigenen Heim entfernt.
Grundsätzlich gilt:
- Wartet nicht ab, wenn etwas anliegt, sondern lasst es lieber gleich abklären, um zu vermeiden, dass es im Notdienst akut wird. Wenn man lange genug wartet, kann ALLES zum Notfall werden. Das muss nicht sein!
- Vertraut auf euer Bauchgefühl. Wenn ihr das Gefühl habt, mit eurer Katze stimmt etwas nicht, dann ist das meist auch so, auch wenn ihr vielleicht konkret gar nicht sagen könnt, was euch stört. Auch dann macht eine Abklärung durch den Tierarzt in der Regel Sinn.
Vorbereitung ist alles
Trotz aller Vorsorge und Mühe kann es vorkommen, dass ein Notfall eintritt. Dann ist es von Vorteil, gut vorbereitet zu sein, um der Katze bis sie dem Tierarzt vorgestellt werden kann, möglichst gut helfen zu können. Im Zweifelsfall rettet ihr ihr durch gute Vorbereitung das Leben.
Ein Notfall bleibt immer eine Ausnahmesituation, aber ihr könnt viel gezielter und ruhiger agieren, wenn ihr euch gut vorbereitet habt.
Es gibt hier einige Dinge, die man konkret tun kann.
Erste-Hilfe-Kurs besuchen
Wie beim Menschen gilt auch beim Tier, dass Erste Hilfe nach Unfällen aber auch generell Leben retten kann und einem ein Erste-Hilfe-Kurs umsichtiges Arbeiten in der emotional belastenden Situation erleichtert. Solche Kurse werden zum Beispiel von manchen Tierarztpraxen angeboten und vermitteln in Theorie und Praxis wie man etwa die Atmung kontrolliert, Eigensicherung betreibt, bei Vergiftungen, Verbrennungen, Hitzschlag, Unterkühlung oder Insektenstichen richtig reagiert und wie man korrekte Verbände anlegt. Auch Wiederbelebungsmaßnahmen werden meist besprochen.
Leider gibt es derzeit mehr Erste-Hilfe-Kurse für Hunde als für Katzen. Aber im Zweifelsfall hilft auch ein solcher mehr, als gar keinen gemacht zu haben.
Achtung: Im Internet oder auch vor Ort wird auch viel Odel angeboten!
Bitte fallt nicht auf (teure) Kurse herein, in denen euch z. B. suggeriert wird, ihr wärt mit homöopathischen Notfallarzneien gut vorbereitet und bräuchtet nichts weiter, wenn bei eurem Tier am Sonn- oder Feiertag oder mitten in der Nacht ein Notfall eintritt.
Das ist ein Trugschluss. Macht einen sinnvollen Erste-Hilfe-Kurs, in dem ihr theoretisch und praktisch lernt, wie ihr im Notfall agieren könnt und fahrt dann schnellstmöglich zum Tierarzt ohne euch mit Globuli, Hausmitteln oder Googeln im Internet aufzuhalten.
Und ganz wichtig: Unter gar keinen Umständen gehören Medikamente aus der menschlichen Hausapotheke (insbesondere Schmerzmittel wie z. B. Ibuprofen oder Paracetamol) in die Katze!
Bei Petinare findet ihr einen sinnvollen Onlinekurs zum Thema Feline Notfälle und Erste Hilfe im Notfall.
Ebenfalls empfehlenswert ist der Onlinekurs „Wiederbelebung bei Hund und Katze“ von fellomed.de.
Eine Hilfestellung können außerdem diese Erste-Hilfe-Karten bieten.
Hausapotheke und Erste-Hilfe-Set
Damit man im Notfall auch gezielt helfen kann, braucht es natürlich auch das richtige Zubehör. Was in so einem Erste-Hilfe-Koffer enthalten sein kann, habe ich hier schon einmal für euch zusammengefasst. Manche Tierärzte stellen auch Erste-Hilfe-Sets für ihre Kunden zusammen, die man käuflich erwerben kann.
Speziell bei kranken Katzen wie zum Beispiel Epileptikern ist es auch wichtig, darauf zu achten, dass man a) Notfallmedikamente zu Hause hat und b) im Notfall weiß, wie man diese anwendet.
Wie beim Verbandskasten und der Hausapotheke für den Menschen gilt hier auch, dass alles regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf ausgetauscht werden sollte.
Alles Notwendige für den Fall des Falles parat haben
Tritt ein Notfall ein, dann kann es auf jede Minute ankommen. Achtet daher am besten darauf, dass ihr für den Fall des Falles alles Notwendige bei der Hand habt.
Das umfasst u. a.:
- Kontaktdaten: Sucht euch die Nummern eures Haustierarztes und der nächsten Tierklinik(en) heraus, platziert sie gut sichtbar und/oder speichert sie auf eurem Smartphone ein. Wenn euer Tierarzt keinen (durchgehenden) Notdienst anbietet und/oder sich mit anderen Kollegen abwechselt, ist es kein Schaden, jeweils die Nummer der notdiensthabenden Praxis herauszusuchen und zu wissen, wohin man im Fall des Falles fahren muss.
- Transport und Weg: Tritt ein Notfall ein, ist man aufgeregt und hat meist keinen Nerv (und keine Zeit) noch lange nach dem Weg zu suchen oder erst einen Fahrer oder eine Betreuung für die Kinder organisieren zu müssen. Klärt das daher am besten im Vorfeld ab.Ideal ist es, wenn möglich, den Weg zur Tierklinik einmal in Ruhe zu fahren und einfach einmal zu schauen, wie man dort am besten hinkommt, wo man parken kann und wo sich der Eingang befindet, um in der Ausnahmesituation, die ein Notfall nun einmal ist, nicht noch lange suchen zu müssen.Es ist auch kein Schaden, immer noch einen Plan B in petto zu haben, sollten gerade keine (weiteren) Patienten aufgenommen werden können. Gerade bei chronisch kranken Katzen macht es je nach Situation ggf. auch Sinn, vorab mit dem Haustierarzt abzuklären, wann es besser ist, direkt in die Klinik zu fahren, um keine Zeit zu verlieren.
- Befunde und Co.: Gerade bei Katzen mit Vorerkrankungen ist es zu empfehlen, wichtige Befunde, eine aktuelle Medikamentenliste, eine Auflistung etwaiger Medikamentenunverträglichkeiten usw. in einer Mappe parat zu haben, wenn man im Notdienst eine andere Tierarztpraxis /Tierklinik aufsuchen muss, in der die eigene Katze noch nicht bekannt ist. So ist sichergestellt, dass man in der Aufregung nichts vergisst, was wichtig ist.
Für finanzielle Absicherung sorgen
Im Notdienst fällt zum einen immer die Notdienstgebühr (59,90 €) an und zum anderen muss für die tierärztliche Leistung (Untersuchung, Behandlung usw.) mindestens der 2-fache Satz der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) abgerechnet werden. Es kann aber auch der bis zu 4-fache Satz angesetzt werden. Das heißt, eine Behandlung im Notdienst ist immer teurer als zu den regulären Sprechzeiten.
Der Betrag muss in der Regel sofort bezahlt werden, speziell wenn man euch noch nicht kennt, und auch Ratenzahlung ist nicht immer möglich. Viele Tierärzte bieten – gerade für Fremde – keine mehr an, nachdem sie in der Vergangenheit leider viel zu oft auf den Kosten sitzengeblieben sind.
Je nachdem, worum es sich handelt, kann ein solcher Notdiensteinsatz preislich durchaus auch im vierstelligen Bereich liegen. Das heißt, im Fall des Falles muss ein entsprechendes finanzielles Polster vorhanden sein, damit eurem Tier adäquat geholfen werden kann. Dass dieses vorhanden ist, liegt NICHT in der Verantwortung des Tierarztes (und nein, der ist auch nicht schuld oder muss euer Tier aus Tierliebe kostenlos behandeln), sondern in EURER Verantwortung.
Sorgt daher bitte unbedingt dafür, dass ein ausreichendes finanzielles Polster vorhanden ist und/oder schließt für eure Tiere mindestens eine OP- besser noch eine Vollversicherung ab. Ist für euer Tier nicht schön, ist für euch nicht schön und ist für den Tierarzt nicht schön, wenn man eurer Katze eigentlich helfen könnte, es dann aber an den finanziellen Mitteln scheitert. Hier findet ihr einen umfassenden Überblick zum Thema Krankenversicherungen für Katzen.
Achtung: Auch bei versicherten Tieren muss man – abhängig von der Versicherung und den Erfahrungen des jeweiligen Tierarztes mit derselben – häufig erst einmal in Vorleistung gehen, bevor man den Leistungsfall bei der Versicherung einreichen kann.
Handelt es sich wirklich um einen Notfall?
Die Kapazitäten im Notdienst sind für Notfälle da.
Der NOTDIENST ist für NOTFÄLLE da, die nicht bis zu den regulären Sprechzeiten warten können, da andernfalls erhebliche gesundheitliche Schäden, erhebliches Leid oder der Tod zu befürchten sind.
Dazu zählen z. B.:
- Lähmungen / plötzliche Lahmheit mit deutlichen anhaltenden Schmerzen
- Hitzschlag
- Augenverletzungen
- anhaltendes Miauen oder andere Zeichen, dass die Katze akut (starke) Schmerzen hat
- Atemnot oder erhöhte Atemfrequenz (besonders bei Herzpatienten)
- deutlich veränderte Schleimhäute
- auffallende Schwäche/Lethargie
- Kreislaufkollaps
- Krampfanfälle
- starke, unstillbare Blutungen
- (schwere) Verletzungen, offene Frakturen etc. (z. B. durch Autounfall, Fenstersturz, Kippfenster etc.)
- kein Harnabsatz
- Nahrungsverweigerung (länger als 24 Stunden)
- (große) Bissverletzungen / blutende Verletzungen (> 3 cm und bluten nach 10 min immer noch)
- Verschlucken von Fremdkörpern oder (gefährlichen) Substanzen / Vergiftungen
- starker (blutiger) Durchfall / schwallartiges, mehrmaliges Erbrechen mit zunehmender Schwäche (v. a. Jungtiere)
- hohes Fieber (> 40°C)
- Geburtsstörungen
- Myiasis (Fliegenmadenbefall)
Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Was sind keine Notfälle und gehört nicht in den Notdienst?
Dazu zählen zum Beispiel:
- gesundheitliche Probleme, die bereits seit Tagen bestehen und mit denen es dem Tier nicht auffallend schlecht geht, z. B. Erbrechen, Durchfall, Niesen,…
- Krallenverletzungen/abgerissene Krallen
- kleine Verletzungen, bei denen die Blutung nach 10 Minuten steht (z. B. kleine aufgekratzte Wunden)
- leichte Lahmheiten z. B. Humpeln, wenn sich das Tier versprungen hat, das nach einigen Stunden (etwa 2-3) besser wird.
- Befall mit Flöhen, Zecken, Würmern… (Ausnahme: Fliegenmadenbefall IST ein Notfall!)
- Rolligkeit
- die Jahresimpfung, Vorsorgeuntersuchungen etc.
Und nein, die Jahresimpfung ist auch dann kein Notfall, bei dem man Samstagabend um 22 Uhr im Notdienst vorstellig werden muss, wenn man am nächsten Tag in den Urlaub fahren möchte oder da eben gerade Zeit hat. (Und falls du jetzt gerade ungläubig den Kopf schüttelst: Ja, solche „Spezialisten” gibt es und das gar nicht mal so selten.)
Nochmal: Die Kapazitäten im Notdienst sind für NOTFÄLLE da. Bitte zeigt so viel Respekt dem diensthabenden Personal und auch den Patientenbesitzern mit wirklichen Notfällen gegenüber, dass ihr das Angebot nur dann in Anspruch nehmt, wenn ihr es auch wirklich akut braucht.
“Aber ich bin mir nicht sicher, ob es ein Notfall ist oder bis zur Sprechstunde warten kann.”
Solche Fälle gibt es. Ruft in solchen Fällen im Zweifelsfall an und fragt nach, ob ihr vorbeikommen sollt. Alles aus der vorgenannten Liste ist aber definitiv (z. B. Jahresimpfung, Floh- und Wurmbefall, Rolligkeit …) oder zumindest mit großer Wahrscheinlichkeit kein Notfall.
Es ist ein Notfall! Und nun?
In Notfällen gilt es nach Möglichkeit so wenig Zeit wie möglich zu verlieren. Im Idealfall habt ihr euch gut vorbereitet und könnt Erste-Hilfe-Maßnahmen und die notwendigen Schritte zügig einleiten.
Meist ist es so, dass Notfälle telefonisch angekündigt werden sollen. Ist dem der Fall, erfahrt ihr dann das weitere Vorgehen. Teilweise ist es auch so, dass telefonisch niemand erreichbar ist. Dann gibt es im Normalfall eine Bandansage, die über das weitere Vorgehen aufklärt. Häufig lässt sich im Vorfeld auch über die Internetauftritte der einzelnen Praxen/Kliniken etwas zum Ablauf im Notdienst herausfinden. Richtet euch bitte nach diesen Vorgaben. Das erleichtert den reibungslosen Ablauf und im Endeffekt auch die schnellstmögliche Behandlung eures Tieres.
Wichtig: Bei Vergiftungen kann es hilfreich sein, Teile der aufgenommenen Substanz/Pflanze und/oder ggf. Erbrochenes mitzubringen, um gezielt(er) agieren zu können.
Last but not least: Bitte benehmt euch anständig!
Ein Notfall ist immer eine emotionale Ausnahmesituation, in der verständlicherweise die Nerven blank liegen.
ABER: Es kann nicht sein, dass das diensthabende Personal im Notdienst beschimpft und bedroht oder sogar tätlich angegangen wird! (außerhalb des Notdienstes auch nicht versteht sich)
Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass Notdienst angeboten wird. Das Angebot wird eher kleiner als größer und die Wege und Wartezeiten dadurch zwangsläufig immer länger. Auch in den Kliniken sind die Kapazitäten irgendwo begrenzt und mehr und mehr Kliniken geben ihren Klinikstatus auf, weil sie keine durchgängige Erreichbarkeit über 24 Stunden mehr ermöglichen können oder wollen.
Also benehmt euch! Ihr habt es mit Menschen zu tun, die sich am Wochenende, nachts oder an Feiertagen (also in Zeiten, in denen ihr vermutlich Freizeit habt) für euch hinstellen und sich bemühen, eurem Tier in einer akuten Notlage zu helfen.
Seid dankbar und zeigt Verständnis dafür, dass die Stabilisierung von Patienten eben dauern kann und dass ggf. nach Dringlichkeit gearbeitet werden muss. Liegt bei eurem Tier ein lebensbedrohlicher Notfall vor, möchtet ihr ja auch, dass diesem schnellst- und bestmöglich geholfen wird.
Der Notdienst ist NICHT der richtige Ort, um über Geld zu streiten, die Bestimmungen auszudiskutieren oder über Wartezeiten zu meckern (kann man sich auch sonst beim Tierarzt alles sparen übrigens).
Ihr geht dorthin, weil ihr möchtet, dass eurem Tier geholfen wird. Also schätzt es bitte auch wert, dass sich im Fall des Falles jemand für euch hinstellt und das für euch tut.
Helft, wenn ihr dazu aufgefordert werdet, aber lasst die Leute ansonsten in Ruhe ihre Arbeit machen.
Danke!
Zum Weiterlesen: Ist der Tierärztliche Notdienst zunehmend vor dem Aus? – Der Beginn der Triage in der Tiermedizin! – Tierarztpraxis Dr. Sommer
(zuletzt aktualisiert: 18.11.2023)
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