Offizielle der American Veterinary Medical Association (AVMA) haben bei ihrem nationalen Kongress in Denver die Krallenentfernung bei Katzen erstmals aufrichtig nicht mehr als kleinen Eingriff, sondern als „Amputation“ bezeichnet. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber wird die Kritiker der AVMA diesbezüglich wohl nicht beschwichtigen. Diese halten die Entfernung der Krallen für grausam und unnötig (mich eingeschlossen). Diese „Umbenennung“ soll dazu beitragen, dass die Onychektomie von Tierärzten und Katzenhaltern nicht mehr als kleiner Eingriff wahrgenommen wird, der noch bis vor einigen Jahren oft gleichzeitig im Paket mit der Kastration ausgeführt wurde. Aber warum überhaupt die Krallen entfernen?
Verteidigt wird die Prozedur als „wirksame Lösung eines Verhaltensproblems“, das andernfalls zur Folge hätte, dass die Tiere ausgesetzt oder im Tierheim abgegeben würden. Zudem könnten Katzen mit Krallen ein Verletzungs- und Krankheitsrisiko für immunsuppressive Menschen darstellen.
Jedoch sind viele Fälle bekannt, in denen es durch die Verstümmelung der Katzen zu Komplikationen kam und nach der Onychektomie erst recht Verhaltensprobleme (wie z. B. Unsauberkeit oder Aggressivität) auftraten. In vielen Ländern ist die Operation ohne medizinische Indikation zudem mittlerweile verboten und auch in den USA sind die Zahlen laut Dr. Ted Cohn in den letzten Jahren drastisch zurückgegangen, da die Katzenhalter mittlerweile so der Tierarzt mehr über den Vorgang und Alternativen dazu wüssten.
Weitere Informationen: Cat declawing: Vets agree to call the surgery an „amputation“ — but not to ban it (Denver Westword)