Kolumne

Krieg in der Ukraine: So könnt ihr Tieren (und Menschen) helfen

Wir sitzen da – nach wie vor fassungslos, sprachlos, mit Tränen in den Augen und einer gewaltigen Wut im Bauch – und blicken auf das Unfassbare, das gerade in der Ukraine vor sich geht. Und ja, auch wir haben Angst und Sorge, aber das ist in keinster Weise mit dem vergleichbar, was die Menschen und auch die Tiere dort derzeit erleben müssen.

Auch in der Ukraine gibt es Menschen, die sich mit viel Herzblut um Tiere kümmern, um die sich sonst keiner kümmert. Und die sich nun in einer Situation befinden, die man sich im Endeffekt nicht vorstellen kann. Menschen, die nach wie vor versuchen, so vielen Tieren wie möglich zu helfen, obwohl sie nicht wissen, ob sie die Nacht überleben oder wie sie im Fall des Falles mit 20+ Tieren fliehen sollen.

Wie es den Tieren ergeht, die zurückbleiben, weil sie nicht mitgenommen werden können, nicht mitgenommen werden sollen oder schlicht niemandem gehören…

Den Hunden, die an der Kette zurückgelassen werden, ohne Chance sich selbst zu versorgen…

Den Groß-, Zoo- und Wildtieren, die nicht so einfach evakuiert werden können und teilweise elendiglich krepieren…

Für die allein ein simples Feuerwerk schon eine große Belastung darstellt und die sich nun mitten in einem Kriegsgebiet befinden…

Kann und mag man sich ebenfalls nicht vorstellen. Und nein, wir machen den Menschen dort in dieser absoluten Ausnahmesituation keinen Vorwurf, wohl aber dem Individuum, das für diesen Irrsinn verantwortlich zeichnet.

Jeder Tag Krieg ist einer zuviel.
Jede Heimat, die zerstört wird, ist eine zu viel.
Jedes Leben, das zerstört wird, ist eines zu viel,
egal ob Mensch oder Tier, Soldat oder Zivilist,
egal auf welcher Seite für… ja für was eigentlich???

Im Krieg gibt es keine Gewinner, nur Verlierer.

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Stellvertretend für viele andere möchten wir hier – neben den vielen bekannten wie Caritas, DRK usw. – auf einige Organisationen hinweisen, die vielleicht nicht alle so große mediale Aufmerksamkeit erreichen, aber dennoch Großartiges in der Ukraine leisten und Unterstützung benötigen:

1) Hand in Hand for Cats e. V. (Infos dazu bei unseren Kollegen von The3cats.de)
2) White Paw Organisation e.V.
3) Vet Crew
4) Equiwent

Zusätzlich werden auch Pflege- und Endstellen gebraucht, die Tiere aus der Ukraine auf Zeit oder dauerhaft aufnehmen können. Gerne auch zusammen mit ihren Menschen, wenn vorhanden und möglich. Meldet euch, wenn ihr hier helfen könnt, bitte bei den zuständigen Stellen in eurer Umgebung (was Tiere angeht auch gerne bei den Tierheimen, Tierschutzvereinen usw.). Alternativ wird auch auf Facebook derzeit versucht, entsprechende Angebote zu sammeln. Eine Gruppe, in der man sich hier melden kann, ist die Gruppe Notpflegestellen und Unterkünfte für Tiere aus der Ukraine.

Weitere Möglichkeiten, um eine Unterkunft mit Tier oder für Tiere anzubieten:

Tasso Help
Warmes Bett

Wer möchte, kann auch eine Patenschaft übernehmen und durch die Übernahme der Tierarztkosten für die notwendige Tollwutimpfung, den EU-Heimtierausweis etc. helfen. Das ist zum Beispiel bei der Tierarztpraxis Kolonnadenviertel in Leipzig möglich, die derzeit Tiere ukrainischer Flüchtlinge kostenlos behandeln. Damit dieses Angebot auch weiterhin aufrechterhalten werden kann, sind Patenschaften zur Finanzierung der entstehenden Kosten notwendig. Eine Auflistung von Tierarztpraxen und -kliniken, die kostenfreie Beratungen, Behandlungen oder Medikamente für Geflüchtete und deren Haustiere anbieten, findet ihr unter pet-info-ukraine.de.

WICHTIG: Informiert euch vorher, welche Verantwortung mit der Tätigkeit als Pflegestelle einhergeht und insbesondere wenn ihr privat Tiere aufnehmt und nicht als Pflegestelle eines Vereins, welche Kosten hier entstehen können! Auch die Tiere haben Schreckliches erlebt und sind häufig traumatisiert, können beißen, kratzen oder die Wohnung verunreinigen.

Gerade bei eigenen Tieren ist es zudem immer zu empfehlen, Pflegetiere zunächst getrennt zu halten (Quarantänemöglichkeit). Es ist niemandem geholfen, wenn ihr – in dem nachvollziehbaren Wunsch zu helfen – vorschnell Tiere aufnehmt, die dann aufgrund von Überforderung wieder anderweitig untergebracht werden müssen.

Kategorie: Kolumne

von

Echte Feuerwehrmieze, Katzvard-Maskottchen, No-Go-Katze, Bürofachmieze und Ausbilderin der Büropraktikanten Mauri und Betsy. In ihrer Kolume "Emma erklärt" plaudert sie darüber, wie Katzen ticken und dass das Problem oft auf der anderen Seite des Napfes sitzt.