Großkatzen, Wildkatzen

Bedrohung der Löwenpopulationen durch den Menschen

Zwei kürzlich erschienene Studien, die von Wissenschaftlern der Wildlife Conservation Research Unit (WildCRU) der Oxford University ausgearbeitet wurden, zeigen deutlich die Bedrohung, der Löwen durch menschliches Handeln ausgesetzt sind. Hier ist unter anderem auch die Trophäenjagd ein Thema.

Löwe in Afrika

Bild: © designerpoint / www.pixabay.com)

Das erste der beiden Papers wurde im Journal of Applied Ecology veröffentlicht und analysiert den Tod von 206 Löwen im Hwange National Park in Simbabwe von 1999 bis 2012. Der Park war die Heimat des Löwen Cecils, dessen Tötung durch einen US-amerikanischen Zahnarzt im letzten Jahr für große mediale Aufmerksamkeit sorgte.

Die Untersuchungen ergaben, dass menschliches Handeln für den Tod von 88 Prozent der männlichen und 67 Prozent der weiblichen Löwen verantwortlich war.

Die Untersuchungen ergaben, dass menschliches Handeln für den Tod von 88 Prozent der männlichen und 67 Prozent der weiblichen Löwen verantwortlich war.

Bei den Männchen stand der Tod durch Trophäenjagd an erster Stelle, während es bei den Löwinnen vielschichtige Gründe gab, so kamen diese zum Beispiel in Fallen zu Tode oder starben im Rahmen von Vergeltungsmaßnahmen nach Übergriffen auf Viehbestände.

Es zeigte sich, dass es vorwiegend jüngere Tiere waren, die riskante Gebiete aufsuchten, wobei nicht klar ist, ob dies aufgrund mangelnder Erfahrung der Fall war oder weil diese von älteren Löwen an die Ränder der Schutzgebiete gedrängt wurden. Jedoch lauerten die Gefahren nicht nur außerhalb der Schutzgebiete, da Wilderer auch innerhalb dieser Löwen töteten.

Das zweite Paper erschien im Journal Biological Conservation und beschäftigte sich damit, inwiefern die intensive Trophäenjagd in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts negative Effekte auf die Löwenpopulation insgesamt hatte.

Die Jagd auf männliche Löwen mit festem Territorium zog eine Kaskade an negativen Auswirkungen nach sich, zu der auch die Tötung von Welpen durch neue Männchen gehörte. Die Jagd auf die erwachsenen Männchen erschwerte damit das Überleben innerhalb aller demografischen Gruppen.

Nachdem das Management der Trophäenjagd Mitte der 2000er verbessert worden war, stieg die Löwenpopulation insgesamt um 62 Prozent, während sich die Zahl erwachsener Männchen sogar um 200 Prozent erhöhte.

Die Forscher zeigten im Rahmen ihrer Arbeit mehrere Lösungsansätze hinsichtlich der bestehenden Problematik auf. So müsse das Trophäenmanagement vermehrt geprüft und verbessert und die Zusammenarbeit mit den Farmern gesucht werden, um Viehverluste und daraus folgende Vergeltungsmaßnahmen zu minimieren. Ebenso müsse die Sicherheit der Schutzgebiete verbessert werden.

Referenz: A.J. Loveridge, M. Valeix, G. Chapron, Z. Davidson, G. Mtare, D.W. Macdonald. Conservation of large predator populations: Demographic and spatial responses of African lions to the intensity of trophy hunting. Biological Conservation, 2016; DOI: 10.1016/j.biocon.2016.10.024