Pardofelis marmorata
Marmorkatze
Die Marmorkatze (Pardofelis marmorata) ist eine Kleinkatze die in den tropischen Regionen Süd- und Südostasiens zu Hause ist. In ihrer Erstbeschreibung wurde sie 1837 der Gattung Felis zugeordnet, bis dann 1858 der Vorschlag kam, sie der Gattung Pardofelis zuzuordnen. 1867 sollte sie vom britischen Zoologen John Edward Gray schließlich der Gattung Catolynx zugeordnet, bis die Gattung Pardofelis 1917 anerkannt wurde. Manche Quellen ordnen sie immer noch der Gattung Felis zu.
Die Katze, die wegen ihres Fellmusters leicht mit dem deutlich größeren Nebelparder verwechselt werden kann, ist eng mit der Borneo-Goldkatze und der Asiatischen Goldkatze verwandt. DNA-Analysen weisen jedoch darauf hin, dass möglicherweise eine viel dichtere Verwandtschaft zu Großkatzen, wie Löwe oder Tiger, besteht und die Marmorkatze eventuell sogar dem Bindeglied zwischen Klein- und Großkatze nahesteht. Auch eine Verwandtschaft mit dem Luchs ist möglich.
Unterarten
Die Marmorkatze tritt in zwei Unterarten auf. Die Pardofelis marmorata marmorata, ist im östlichen Himalaya, in Assam, Burma, auf der Malaiischen Halbinsel, Sumatra, Borneo und Annam zu Hause. Die Unterart Pardofelis marmorata charltoni findet man in Nepal, Sikkim, Assam und im nördlichen Myanmar.
Marmorkatze (Pardofelis marmorata) – Aussehen
Marmorkatzen sind etwas größer als Hauskatzen und erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 45 bis 62 Zentimetern, an die sich ein 36 bis 55 Zentimeter langer, buschiger Schwanz anschließt. Das Körpergewicht beträgt etwa zwei bis fünf Kilogramm, aber auch schwerere Exemplare treten auf.
Die Fellzeichnung ähnelt stark der des Nebelparders, weshalb eine große Verwechslungsgefahr mit jungen Nebelpardern oder mehr oder weniger auch mit der ebenfalls dort lebenden Bengalkatze besteht. Von dieser unterscheidet sie sich jedoch vor allem durch den kürzeren und breiteren Schädel. Auf graubraunem bis gelbgrauen Grund finden sich auf dem kurzen Fell große, schwarze, unregelmäßig geformte Flecken, deren Inneres blasser als die Ränder sind. Die Tiere sind relativ hochbeinig bei massivem, aber geschmeidigem Körperbau. Der Kopf ist rund mit runden Ohren. Die Beine sind fein getüpfelt. Charakteristisch ist der Katzenbuckel, den sie außer beim Laufen sehr häufig zeigt.
Verbreitung und Lebensraum
Marmorkatzen leben auf dem südostasiatischen Festland von der Malaiischen Halbinsel bis in die Vorberge des östlichen Himalaya. Auch auf Sumatra und Borneo kommt sie vor und hält sich vorwiegend in den immergrünen tropischen Regenwäldern ihrer Heimat auf.
Die Marmorkatze (Pardofelis marmorata) – Verhalten
Über das Verhalten der Pardofelis marmorata ist nur sehr wenig bekannt. Die Katzen scheinen nachtaktive Einzelgänger zu sein, die sich vorwiegend im Geäst der Bäume aufhalten und dort auch jagen, wobei ihnen ihre extrem beweglichen Pfoten zur Hilfe kommen. Außer beim Laufen zeigen die Tiere fast immer den für sie typischen Katzenbuckel.
Die Marmorkatze (Pardofelis marmorata) – Ernährung
Die Marmorkatze erlegt ihre Beute vorwiegend auf Bäumen, jagt jedoch auch bodenlebende Beutetiere. Auf dem Speiseplan stehen zum Beispiel Hörnchen, Frösche, Vögel und Insekten, bei den in Nepal lebenden Marmorkatzen wurde aber auch die Jagd auf Hasen, Türkentauben, Wachtelfrankolinen, Blaue Pfaue, Felsentauben, Kalifasane, Bankivahühner und Ratten beobachtet.
Die Marmorkatze (Pardofelis marmorata) – Fortpflanzung & Nachwuchs
Auch hier ist nur wenig bekannt, besonders was das Verhalten in freier Wildbahn angeht. Die Kleinkatzen erreichen die Geschlechtsreife mit etwa 21 bis 22 Monaten, Kater und Katze leben während der Paarungszeit vorübergehend zusammen. Nach einer Tragzeit von 66 bis 82 Tagen erblicken im Schnitt ein bis zwei, manchmal auch bis zu vier Jungtiere das Licht der Welt.
Die Marmorkatze (Pardofelis marmorata) – Gefährdung
Die Marmorkatze ist im Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens aufgeführt und befindet sich auch auf seit 2002 auf der Vorwarnliste der IUCN (Rote Liste). In freier Wildbahn leben wahrscheinlich weniger als 10.000 Individuen, wobei von den einzelnen Populationen wahrscheinlich keine größer als 1000 Einzeltiere ist.
In Bangladesh, Kambodscha, im chinesischen Yunnan, in Indien, Indonesien, Malaysia, Myanmar, Nepal und Thailand ist die Jagd auf die Marmorkatze verboten.