Gesellschaft
Maneki Neko - Katzen als Glücksbringer
Besonders in Geschäften sind die beliebten Katzen zu finden, deren rechte erhobene Tatze Geld einbringen und die linke Kunden anlocken soll. Manchmal werden Münzen bei der Winkekatze abgelegt, was in etwa gleichbedeutend damit ist, wenn man Münzen in einen Brunnen wirft.
Wurden die Winkekatzen früher vor allem aus Porzellan und Keramik hergestellt, so findet man heute Exemplare aus Ton oder auch Massenanfertigungen aus Kunststoff. Es gibt sie in vielen verschiedenen Formen und Größen und auch in zahlreichen unterschiedlichen Farben. Die Farbe hat eine Bedeutung, so steht Rot für Glück in der Liebe, Weiß für Reinheit und die schwarze Maneki Neko soll ihre Besitzer vor gemeinen Dieben bewahren. Als Schmuck tragen die Glücksbringerkatzen meist eine Münze oder ein Halsband. Die Maneki Neko gibt es auch als Teekannen, Spardosen und in vielerlei anderer Form. Das Pokémon Mauzi wurde ebenfalls der Winkekatze nachempfunden.
Der Ursprung der Katzen ist unklar. Die Legende besagt, dass im 17. Jahrhundert in Setagaya in der Nähe von Tokio ein Priester mit seiner Katze Tama in einem recht heruntergekommenen Tempel lebte. Eines Tages stand der reiche Fürst Notaka Ii aus Hikone während eines schweren Unwetters unter einem Baum in der Nähe des Tempels und sah die Katze, die ihm die Pfote in der typisch japanischen Winkweise entgegenstreckte.
Der Fürst ging daraufhin in den Tempel, im letzten Moment, denn als er die Eingangstür erreichte, schlug der Blitz an die Stelle ein, an der er gerade zuvor noch gestanden war. Der Fürst und der Mönch wurden nach diesem Ereignis Freunde und der Fürst erklärte dem Tempel zur Familienweihestätte „Goutokuji“, womit Mönch und Tempel Reichtum beschert war. Seit dieser Zeit ist die winkende Katze das Symbole für Reichtum und Glück. Eine schöne Geschichte, nicht wahr? Daneben bestehen auch noch einige weitere Legenden rund um die Entstehung der Maneki Neko.
Nun ist es aber so, dass die Maneki Neko, nach meinem Kenntnisstand, erst ab 1870 nachgewiesen werden kann und man vermutet, dass ihre Verbreitung auf die damalige Meiji-Periode zurückzuführen ist. In der Edo-Zeit, die der Meiji-Zeit vorausging, entstanden Yuukaku-Viertel mit Freudenhäusern. In jedem dieser Häuser war ein Glücksbringer-Altar mit Phalli in allen Größen und Formen aufgebaut (damals in Japan nicht ungewöhnlich). In der Meiji-Zeit änderte sich jedoch die öffentliche Moral und die Zurschaustellung künstlicher Phalli wurde unter Strafe gestellt.
Also wurden sie durch Maneki Nekos ausgetauscht, da man durch die einladende Geste einen Bezug zur Tätigkeit der dortigen Damen herstellen konnte. Gasthäuser machten das Platzieren von Maneki Neko nach und so trat die Katze ihren Siegeszug an. Ob die Glücksbringer damals schon bestanden oder erst erfunden wurden, ist nicht bekannt, auch nicht, ob die Geschichte so stimmt.
Interessant ist auch die Angabe, dass Katzen als Haustiere erst recht spät nach Japan kamen und dort lange Zeit auch dem Adel vorbehalten waren. Wer Katzen hielt, war demzufolge reich. Auch bedeuteten Katzen einen Schutz der Vorräte vor Mäusen und anderem Getier und trugen zum Wohlstand ihrer Besitzer bei. Es heißt, dass arme Japaner damals Katzenfiguren vor ihre Türen stellten, um Mäuse abzuschrecken.
Kaufen kann man Maneki Nekos natürlich hier in Europa auch und zwar u. a. in chinesischen Läden oder natürlich im Internet, hier findet ihr z. B. eine Auswahl an Maneki Nekos*.
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