Katzentoilette

„Katzeklo, Katzeklo… ja, das macht die Katze froh“ sang Helge Schneider bereits 1993. Doch leider ist das im wahren Leben nicht immer so.

Unsauberkeit, also das Verrichten von Kot- oder Harnabsatz außerhalb der Katzentoilette, ist ein relativ häufiges Problem, das oft darin begründet liegt, dass die Toilettensituation für die Katze(n) nicht optimal ist. 

Entsprechend lassen sich Unsauberkeitsprobleme nicht selten durch gutes Katzenklomanagement beheben oder im Idealfall von Vornherein verhindern. 

Doch wie sieht sie nun aus, die ideale Katzenklosituation für unsere Haustiger? Das lässt sich in einem Satz nicht beantworten.

Denn wie hier im Bild, sind es auch im wahren Leben verschiedene Puzzleteile, die richtig zusammengesetzt sein müssen, damit die Haustiger mit ihren Katzentoiletten rundum zufrieden sind und diese gerne nutzen.

Im Folgenden findet ihr Informationen zur notwendigen Anzahl an Katzentoiletten, zur Art des Katzenklos, zur Größe, zur Beschaffenheit der Streu, dem perfekten Standort und zu anderen wesentlichen Punkten.

Zum Thema „Unsauberkeit bei Katzen“ steht ein weiterführender Artikel zur Verfügung, der als Deep Dive einen tieferen Einblick ermöglicht. Klickt hierzu einfach auf den entsprechenden Link.

In a Nutshell

Mindestens n+1 Katzentoiletten für die Stubentiger.

Katzen sind sehr reinliche Tiere und bevorzugen eine saubere Katzentoilette, die sie ungestört benutzen können. Gerade im Mehrkatzenhaushalt kann sich dies schwierig gestalten, wenn zu wenige Katzentoiletten vorhanden sind.

Viele Katzen trennen auch gerne das kleine und das große Geschäft. Entsprechend sollte immer mindestens eine Katzentoilette mehr im Haushalt vorhanden sein, als Katzen im Haushalt leben. Gerne dürfen es auch mehr sein. Das reduziert Stress (z. B. bei Konflikten im Katzenhaushalt) und Wartezeiten, sorgt für mehr Hygiene und erlaubt die Berücksichtigung von individuellen Vorlieben, die Art der Katzentoilette und den Standort betreffend.

Es empfiehlt sich, neben der Einhaltung der n+1-Regel, pro Stockwerk mindestens zwei Katzentoiletten aufzustellen.

Bitte in XXL-Ausführung.

Groß, größer am größten. Unsere Haustiger benötigen in der Katzentoilette ausreichend Platz, um bequem scharren und ihr Geschäft verrichten zu können. Zudem sind Katzen je nach Rasse und Veranlagung unterschiedlich groß und haben daher auch einen unterschiedlichen Platzbedarf.

Die meisten im Handel erhältlichen Katzentoiletten sind hier zu klein. Teilweise eignen sich XXL-Katzentoiletten oder man fungiert z. B. große Kunststoffboxen (etwa SAMLA von ikea) oder Mörtelwannen zu Katzentoiletten um, indem man diese entsprechend aussägt. Hier kann man auch den Einstieg individuell wählen, um Katzen mit Handicap (z. B. Ataxiekatzen), älteren Stubentigern und Tieren mit Gelenkbeschwerden (z. B. bedingt durch Arthrose) den Zugang zum Katzenklo zu erleichtern.

Bei einer optimalen Katzentoilette entspricht die Diagonale der Katzentoilette mindestens der doppelten Katzenlänge ohne Schwanz.

Freie Sicht in alle Richtungen.

Neben der Größe ist auch die Ausführung der Katzentoilette sehr entscheidend. Allerdings sind leider viele Modelle, die für den Menschen praktisch erscheinen mögen, nicht katzengerecht.

Katzen sind in der Natur nicht nur Jäger, sondern auch Beutetiere und bevorzugen daher Toiletten, in denen sie einen guten Blick haben und bei Bedarf schnell fliehen können. Das ist in Haubentoiletten oder Hop-In-Toiletten dadurch, dass nur eine Öffnung vorhanden ist, nicht ohne Weiteres möglich. Auch die Belüftung ist hier schlechter als in einem offenen Katzenklo.

Zudem kann der Ein- und Ausstieg gerade bei Hop-In-Katzentoiletten speziell für ältere Tiere oder solche mit Gelenkproblemen beschwerlich sein. Nichtsdestotrotz bevorzugen manche Stubentiger Haubentoilette oder solche mit Top Entry. Hier kann man ein wenig kreativ werden, um zwar die Vorliebe der Katze zu berücksichtigen, aber diese dennoch katzengerechter zu gestalten. Zum Beispiel, indem man das Katzenklo um eine weitere Öffnung ergänzt.

Selbstreinigende Modelle haben neben der geschlossenen Form den Nachteil, dass man zum einen die Ausscheidungen nicht kontrollieren kann und zum anderen Verletzungsgefahr für die Katze besteht.

Offene Schalentoiletten in ausreichender Größe sind für Katzen am besten geeignet.

Feine Streu für zarte Pfötchen.

Es kommt nicht nur darauf an, wie die Katzentoilette an sich beschaffen ist, sondern auch darauf, womit sie gefüllt ist. Katzenstreu gibt es in unzähligen Ausführungen. Es gibt grobe und feine Katzenstreu, klumpende und nicht klumpende Streu. Es gibt Streu aus pflanzlichem Material (z. B. Holz), Bentonit- oder Silikatstreu. Jede dieser Varianten hat ihre Vor- und Nachteile und im Endeffekt entscheidet die Katze, welche Streu ihr am besten zusagt. Generell gilt, die Streu sollte staubarm und nicht parfümiert sein, um die sensible Nase und die Atemwege der Katze nicht zu reizen. Bei kleinen Katzenkindern ist es zu empfehlen, auf nicht-klumpende Streu (im Idealfall aus pflanzlichem Material) zurückzugreifen, da es ansonsten zu gesundheitlichen Problemen kommen kann, sollten die Kitten beim Erkunden der Welt Katzenstreu aufnehmen. 

Achtung: Wenn Katzen plötzlich damit beginnen, Katzenstreu zu fressen, kann dies auf (schwerwiegende) gesundheitliche Probleme hindeuten. Bitte vereinbare in diesem Fall zeitnah einen Termin in deiner Tierarztpraxis oder -klinik!  

Was auf keinen Fall in die Katzenstreu gehört, sind Katzenklo-Deodorants, die in unterschiedlichen Aromen angeboten werden. Wenn unbedingt ein Zusatz zur Katzenstreu gegeben werden soll, kann mit Aktivkohle gearbeitet werden, z. B. mit PREMIERE Excellent Odor Stop.  

Die meisten Katzen bevorzugen feine Katzenstreu, da diese für die empfindlichen Pfötchen angenehmer ist. Die Einstreutiefe in der Katzentoilette sollte mindestens 10 cm betragen. So bleibt die Katzentoilette sauberer und die Katze kann ihre Hinterlassenschaften gut verscharren.

Der Standort ist entscheidend.

Wie bereits erwähnt, sollten die Katzentoiletten an einem Ort platziert werden, an dem die Katze einen guten Blick in die Umgebung hat. Das schließt in der Regel auch die diversen Schranklösungen aus, die im Handel erhältlich sind, um die Katzentoiletten „unsichtbar“ in die Wohnung zu integrieren. Daneben sind im Hinblick auf den Standort noch einige weitere Faktoren zu beachten.

Zum einen sollte die Platzierung an einem Ort erfolgen, an dem die Katze in Ruhe ihr Geschäft erledigen kann, ohne gestört zu werden. Das heißt, die Katzentoilette steht im Idealfall nicht im Durchgangsbereich, neben der rumpelnden Waschmaschine oder direkt neben der Katzenklappe. Zum anderen liegt der Standort im Idealfall nicht neben Futter- und/oder Wassernapf und die Katzentoiletten an sich werden immer entfernt voneinander aufgestellt (zwei Katzentoiletten direkt nebeneinander entsprechen nach Katzenlogik nur einem einzigen Katzenklo). Muss sich die Katze z. B. aufgrund von Käfigruhe über einige Zeit auf begrenztem Raum aufhalten, sollten Fress- und Ausscheidungsort soweit voneinander entfernt getrennt aufgestellt werden, wie möglich. Je nach Unterbringung ist in diesem Fall auch ein Sichtschutz als Abgrenzung denkbar.

Zudem sollten die Katzentoiletten leicht erreichbar sein, sprich kurze Wege und ohne Hindernisse. Das ist insbesondere bei älteren und eingeschränkten Tieren oder Katzenkindern wichtig. Gerade im Mehrkatzenhaushalt ist außerdem darauf zu achten, dass jede Katze Kot und Urin absetzen kann, ohne von den anderen Haustigern gestört zu werden. Im Zweifelsfall gilt aber, dass die Katze (mit) entscheidet, welcher Standort ihr geeignet erscheint. Wird beispielsweise immer an einem bestimmten Ort Kot oder Urin abgesetzt, ist es mitunter eine gute Idee, dem Haustiger dort eine Katzentoilette anzubieten.

Der perfekte Standort ist leicht erreichbar, fern von Futter- und Wassernäpfen, ruhig und bietet einen guten Überblick.

Hygiene ist das A und O.

 Niemand möchte eine schmutzige Toilette benutzen. Auch unsere Haustiger nicht. Um den Katzen auch als berufstätiger Mensch immer eine möglichst saubere Katzentoilette zur Verfügung zu stellen, ist es wichtig, dass ausreichend große Katzentoiletten in entsprechender Menge und mit hoher Einstreutiefe vorhanden sind.

Nichtsdestotrotz sollten die Katzenklos mindestens zweimal täglich von Hinterlassenschaften befreit und die Katzenstreu bei Bedarf aufgefüllt werden. Wie oft das gesamte Katzenklo gereinigt und die Katzenstreu komplett ersetzt werden muss, kommt ein wenig auf die individuelle Situation an. Als groben Richtwert kann man eine Komplettreinigung alle vier Wochen ansetzen. Scharfe Reiniger (z. B. chlor- oder ammoniakhaltige Produkte) und Desinfektionsmittel sollten hier nicht zum Einsatz kommen. Gut geeignet sind Enzymreiniger, wie zum Beispiel Biodor Animal*.

Die Katzentoiletten werden am besten mindestens zweimal täglich (gerne häufiger) von Hinterlassenschaften befreit.

Deep Dive: Unsauberkeit bei Katzen.

Setzt die Katze Urin oder Kot außerhalb der Katzentoilette ab, ist dies KEIN PROTEST, sondern immer eine Art zu kommunizieren, dass gerade ein Problem vorliegt. Und man tut gut daran, zuzuhören und zu versuchen, die Situation für den Haustiger angenehmer zu gestalten, um die zugrundeliegenden Probleme zu lösen.

Und auch wenn trotz verbesserungswürdiger Toilettensituation noch kein Urin- oder Kotabsatz außerhalb des Katzenklos stattfindet, so braucht es bei ungeeigneten Toilettenlösungen nicht selten nur einen „Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt“ und dafür sorgt, dass die Haustiger schließlich doch unsauber werden. 

Unsauberkeit kann verschiedene Ursachen haben, darunter:

  • gesundheitliche Probleme
  • durch die Toilettensituation bedingte Probleme
  • territoriale Gründe
  • emotionale Gründe

Unsauberkeit hat immer einen Grund, den es herauszufinden gilt. Erster Schritt ist hier immer eine tierärztliche Untersuchung, um gesundheitliche Ursachen ausschließen oder gegebenenfalls behandeln zu können.

error: Die Inhalte dieser Seite sind urheberrechtlich geschützt. Das Kopieren ist nicht gestattet. Wenn Sie einen unserer Texte verwenden möchten, kontaktieren Sie uns bitte unter redaktion@haustiger.info
Consent Management Platform von Real Cookie Banner