Lises Geschichte

Mutmachgeschichten

Lises Geschichte

Es ist wieder Montag und mit ihm unsere nächste Mutmachgeschichte. Heute erzählt uns Sabine Lises Geschichte.

 

Lises Geschichte

 

 

Lise heute

Am 30. Oktober 2013 ist Lise vor ein Auto gelaufen. Die ganze Gesichtspartie hat es voll erwischt. Die Augen schwollen an, der Kiefer war schief. Wir sind sofort in die Tierklinik. Sie hatte ein Schädel-Hirn-Trauma, die Augen hat es erwischt und das Kiefer war gebrochen. Der restliche Körper im Großen und Ganzen ohne Verletzungen.

Am 2. November konnte sie endlich in Narkose gelegt werden für ein CT um überhaupt zu erkennen, was alles im Kopfbereich verletzt ist. Durch den Bruch des Kiefers war der ganze Hals-Rachen-Raum geschwollen, dass sie nicht schlucken konnte und wollte. Deshalb wurde ihr eine Speiseröhrensonde gelegt.

Lise war zu dem Zeitpunkt erst 1,5 Jahre alt und sehr scheu gegenüber Fremden. Sie war in der Klinik völlig gestresst. Deshalb hat sie sich auch ständig übergeben, was mit der Sonde fatal war. Nach ein paar Tagen musste die Sonde entfernt werden. Die einzige Möglichkeit war eine Magensonde. Für eine Narkose war Lise schon extrem schwach, aber das war ihre einzige Chance. Lise hat sich durchgekämpft und die OP überstanden. Jetzt konnte sie wenigstens sicher ernährt werden.

Die zweite große Baustelle waren die Augen. Ich weiß nicht mehr was es alles für Probleme gab, aber Lise hatte das volle Programm. Es war ziemlich sicher, dass sie ein Auge verlieren wird, das andere Auge hofften sie retten zu können.

Mit der Magensonde wurde Lise stabiler. Aber dann kam der nächste Schlag. Das bessere Auge lief aus und musste entfernt werden. Das andere Auge war schon sehr kritisch, aber die Ärzte hofften noch, wenigstens einen Rest Sehschärfe retten zu können.

Mittlerweile war Lise schon über 2 Wochen in der Tierklinik und völlig depressiv. Sie hat in der Klinik keine Reaktionen mehr gezeigt. Wir wollten aber noch nicht aufgeben und haben sie mit nach Hause genommen, in der Hoffnung, dass sie dort wieder etwas Lebensmut bekommt. Wir hatten abwechselnd Urlaub, um sie nicht allein zu lassen. Außerdem mussten wir ihr alle 2 Stunden Augentropfen geben. Und 6x am Tag Futter über die Sonde. Lise war sehr empfindlich und wir konnten ihr immer nur minimale Mengen über die Sonde geben, damit sie das nicht erbricht. Zu Hause konnte sie sehr entspannt schlafen, aber wenn sie wach war, war sie sehr unruhig. Aber es war Leben in ihr.

Dann fing sie plötzlich an völlig zu verschleimen und sie konnte kaum atmen. Außerdem hat sie über 2 Tage weder Urin noch Kot abgesetzt. Und ihr ging es richtig schlecht. Das war der Moment, an dem wir an einem Sonntagnachmittag wieder mit ihr in die Klinik sind… mit den traurigsten Gedanken. Wir wussten, dass unsere Lieblingsärztin an dem Tag Notdienst hatte und wir wollten alles unbedingt mit ihr besprechen.

Auf dem Weg in die Klinik hat Lise in der Box randaliert wie noch nie. Als ob sie gemerkt hätte, welche traurigen Gedanken wir hatten. Sie hat gehustet, geniest und eingenässt. Wir kamen mit einer völlig verschmutzten aber richtig lebendigen Lise in der Klinik an. Die Ärztin hat Lise untersucht und meinte, dass sie so einen gar nicht so schlechten Allgemeinzustand hat. Sie half uns, Lise wieder zu säubern, die völlig verdreckt war. Lise saß da wie eine Königin, um die die Untertanen schwänzeln. Kein Gedanke mehr dran, sie gehen zu lassen. Sie hat sich eine Erkältung eingefangen und war deshalb so verschleimt. Nichts tragisches. Und so konnten wir wieder glücklich mit ihr nach Hause. Auf dem Heimweg lag sie dösend in der Box. Keine Randale mehr.

Aber die Gefühlsachterbahn fuhr weiter.

2 Tage drauf, am Dienstag, 19.11. musste Lise wieder heftig niesen… und das zweite Auge lief aus. Die Entscheidung war gefallen. Das Auge musste auch entfernt werden. Jetzt war Lise völlig blind. Lise hat einen Sturschädel und hat auch diese OP überstanden. Danach hatte sie ein regelrechtes Hoch. Sie ließ sich von allen in der Klinik streicheln und verhätscheln.
Am Freitag war sie wieder fit genug, dass sie heim durfte. Ihr Kiefer und ihr Hals-Rachen-Raum waren wieder völlig in Ordnung, aber Lise hat nichts gefressen. So wurde sie weiter über die Magensonde ernährt.
Dann ging es wieder bergab. Lise lag in ihrem Zimmer und schlief nur. Musste sie aufs Klo, dann stand sie auf, ging einen Schritt machte hin und ging wieder den Schritt zurück auf ihr Bett. Wenn ich sie ins Klo gesetzt hatte: keine Chance. Egal was ich ihr angeboten habe: Streu, Sand, Erde…nichts. Sie stand auf, ging 1-2 Schritte, machte hin und ging wieder zurück in ihr Bett.
Ich hab auch versucht sie zum Fressen zu animieren, aber ich hatte keine Chance. Sie wollte sich auch nicht bewegen. Sie lag auf dem Bett in ihrem Bettchen und das war’s.

Das ging bis Montag. Wieder war ich völlig verzweifelt. Jetzt ging es Lise körperlich besser, jetzt spielt die Psyche nicht mehr mit. Sie war völlig apathisch und depressiv. Es war immer jemand bei ihr. Sie lag dann völlig entspannt da. Aber mehr auch nicht. Am Montagabend haben wir dann beschlossen, dass Lise aus ihrem Zimmer einfach raus muss. Sie braucht andere Reize. Also haben wir Lise ins Wohnzimmer getragen und auf die Couch gelegt. Da wollte sie runter. Also hab ich sie runter gesetzt. Was macht Lise… geht zielstrebig zum Kratzbaum und kratzt ausgiebig. Dann hat sie eine Runde im Wohnzimmer gedreht und ging zurück zur Couch. Dann hab ich so hochgehoben und wieder auf die Decke gesetzt. Aber nicht mit Lise. Lise sprang völlig lässig – als ob sie schon immer blind wäre – wieder von der Couch und drehte noch eine Runde.
Aber Fressen… nichts. Egal was ich ihr vor die Nase gestellt habe.
Aufs Klo gehen: nein – immer noch einfach nur neben sich. Es standen schon überall Klos und ich hab es ihr immer wieder gezeigt. Aber nein, sie ging nicht in ein Klo.

Am Dienstag hab ich sie morgens wieder ins Wohnzimmer getragen und bin den ganzen Tag bei ihr geblieben. Dann kam die Post mit einem „Alles wird gut“-Paket von Freundinnen. Da war u.a. auch Katzenfutter drinnen. Wir haben ja noch eine Katze, Lises Schwester Emmy, und der hab ich dann am frühen Abend dieses Futter gegeben. Emmy fraß und ging wieder raus. Plötzlich stand Lise neben mir und maunzt mich an. Ich: „Lise willst du auch Futter?“ und hielt ihr ein bisschen was von dem Futter hin. Da fing sie an zu fressen, als ob das völlig selbstverständlich wäre.
Nach dem Fressen ging sie Richtung Treppe. Ich hab sie nach unten getragen, da marschiert sie völlig selbstverständlich zum Klo, klettert rein und geht aufs Klo. Die Treppe hoch wollte sie schon alleine gehen.

Und ab dem Moment hatten wir unsere Lise wieder. Danach ging es mit riesigen Schritten voran. Nach ein paar Tagen hat sie wieder genug gefressen, dass die Sonde kein Thema mehr war. Und die Unsauberkeit war auch Geschichte. Aber es wurde nur das Klo im Keller benutzt. Alle anderen Klos konnten wir wieder wegräumen.
Und jetzt 4 Jahre später ist sie eine völlig normale – aber halt blinde – Katze. Mittlerweile haben wir 4 Katzen und Lise ist die Chefin und gibt den Ton an.

Es ist ein langer Bericht geworden, aber es war 3-4 Wochen eine heftige Gefühlsachterbahn. Aber Lise hat uns gezeigt, dass man Geduld und Zeit braucht und einfach an die Katze glauben muss.

Ich würde gerne mit dieser Geschichte Mut machen. Ich hänge auch ein Bild von Lise an. Sie ist eine wunderbare tolle Katze geworden. Wir sind ein halbes Jahr später umgezogen – was Lise ganz locker weggesteckt hat. Und seitdem hat sie einen eingezäunten Garten und kann somit auch wieder raus.

Lise im Garten

– Sabine Baumann –

Liebe Sabine, herzlichen Dank, dass du eure Geschichte mit uns geteilt hast.

Newsletter abonnieren

Du möchtest noch mehr Katzenwissen? Dann abonniere doch unseren Newsletter und erhalte aktuelle Informationen aus der Welt der Katze, praktische Hinweise, Neuigkeiten aus der Forschung, nützliche Links und mehr kostenlos frei Haus.

Katzenfutter im Haustiger-Test: Tales & Tails

Ernährung

Katzenfutter im Haustiger-Test: Tales & Tails

Fisch und Katzen. Das ist etwas, das in den Augen vieler Katzenfreunde irgendwie zusammengehört. So wie Katze und Kartons, Katze und Milch oder Katze und Maus. Dabei sind gar nicht so viele Katzen Fischliebhaber und auch im Speiseplan wildlebender Katzen nimmt Fisch in der Regel nur einen sehr geringen Stellenwert ein. Doch für die Fischliebhaber unter den Stubentigern gibt es mit „Tales und Tails“ nun ein Schmankerl, bei dem sich alles um Futter mit Flossen dreht.

Fazit: Für Fischfans als gelegentliche Leckerei eine gute Sache.

Tales & Tails Packungen

Damit wird geworben

Ich dreh Dorsch! Wie Wunderbarsch ist das denn? Endlich kein Junk-Food mehr für Hunde. Kein Zucker, kein Getreide, kein Schnickschnack. Und damit endlich kleinere Häufchen und weniger Wind von Achtern ;-) Das freut nicht nur Hundebesitzer! 100% Fisch, 100% erneuerbare Energie, 100% aus Island. 1 Tüte = 1 Spende für Tierschutzprojekte.

Unsere Produkte sind frei von Konservierungs-, Farb-, Zusatz-und Aromastoffen. Sie sind zu 100% natürlich und haben eine sehr kurze Zutatenliste. Mit jeder verkauften Tüte geht eine Spende an Tierschutzprojekte. (Quelle: Tales & Tails)

Sorten

Das Katzenfutter von Tales & Tails ist in drei unterschiedlichen Sorten erhältlich. Es wird in 100-Gramm-Pouches angeboten.

Erhältlich sind die Sorten:

  • Forrrrrrrelle (100 % Forelle)
  • Zeit zum Relachsen (100 % Lachs)
  • Für Ihre Dorschlaucht (100 % Dorsch)

Zusammensetzung

Bei den Katzenfuttermitteln von Tales & Tails handelt es sich um Einzelfuttermittel. Die Pouches bestehen aus 100 % Fisch (je nach Sorte Forelle, Dorsch oder Lachs). Es sind keine Zusatzstoffe enthalten.

Analytische Bestandteile

Sorte „Forrrrrrrelle“

Tales & Tails Sorte Forelle

Rohprotein 9,4%
Fettgehalt 12,8%
Rohfaser 1,3%
Rohasche 1,7%
Feuchtigkeit 75,0%

Kohlenhydrate: 0%

Omega 3: 1,8g
EPA: 0,5g
DHA: 0,7g
Taurin: 6,2mg

Sorte „Für Ihre Dorschlaucht“

Tales & Tails Sorte Dorsch

Rohprotein 10,8%
Fettgehalt 1,7%
Rohfaser 1,3%
Rohasche 3,7%
Feuchtigkeit 62,0%

Kohlenhydrate: 8,8%

Omega 3: 0,7g
EPA: 0,2g
DHA: 0,4g
Taurin: 8,5mg

Sorte „Zeit zum Relachsen“

Tales & Tails Sorte Lachs

Analytische Bestandteile:
Rohprotein 9,4%
Fettgehalt 16%
Rohfaser 1,3%
Rohasche 1,2%
Feuchtigkeit 63,3%

Kohlenhydrate: 0%

Omega 3: 2,5g
EPA: 0,7g
DHA: 1,0g
Taurin: 5,6mg

Fütterungsempfehlung pro Tag

2 kg: 85g
3-4 kg: 130 – 170g
5- 6 kg: 210 – 230g

Preis

Der Preis für das Katzenfutter liegt bei 1,49€-1,99€/100g.

Konsistenz, Geruch und Akzeptanz

Die Konsistenz des Futters ist – da es sich um Fisch handelt – recht locker. Das Futter mit Dorsch ist schon fast flüssig. Das Futter riecht unverkennbar nach Fisch, den Geruch der Sorte mit Dorsch empfand ich persönlich als sehr penetrant.

Die Akzeptanz des Futters war ok. Lachs und Forelle wurden gefressen. Der Dorsch wurde kurz beschnuppert, aber hier von niemandem angerührt.

Weitere Informationen zu Tales & Tails

Der verwendete Fisch stammt aus isländischen Fischereibetrieben und wird direkt in Island mit 100% erneuerbarer Energie verarbeitet.

Bewertung und Fazit

Was mir an dem Futter besonders gut gefällt, ist die originelle Aufmachung und die Intention dahinter. Für jedes gekaufte Tütchen spendet Tales & Tails z. B. an den Förderverein Animal Hope and Wellness e.V., der sich gegen den Hundefleischhandel in Asien einsetzt.

Alles in allem ist man bei der Fischauswahl mit Bedacht vorgegangen, so wurde zum Beispiel nur thiaminasefreier Fisch verwendet. Nichtsdestotrotz handelt es sich um ein Einzelfuttermittel („Ergänzungsfuttermittel“). Daher und weil Fisch aufgrund seiner diversen Besonderheiten ohnehin eher seltener auf dem kätzischen Speiseplan landen sollte, würden wir das Futter als gelegentliche Ergänzung zum Speiseplan sehen.

Wir würden Fischmahlzeiten zudem immer um Vitamin E ergänzen. Möchte man das Futter häufiger füttern, müssten weitere Stoffe ergänzt werden, um Ausgewogenheit zu erreichen.

Kaufen könnt ihr Tales & Tails online im Shop oder auch in diversen Läden vor Ort. Auch die findet ihr auf der Website von Tales & Tails.

Angaben zur Transparenz: Für diesen Test wurde uns das Produkt kostenlos zur Verfügung gestellt. Das beeinflusst aber nicht meine Meinung. Denn die ist und bleibt unverkäuflich. 

Newsletter abonnieren

Du möchtest noch mehr Katzenwissen? Dann abonniere doch unseren Newsletter und erhalte aktuelle Informationen aus der Welt der Katze, praktische Hinweise, Neuigkeiten aus der Forschung, nützliche Links und mehr kostenlos frei Haus.

Lilous Geschichte

Mutmachgeschichten

Lilous Geschichte

Heute folgt unsere Mutmachgeschichte Nummer 4.

 

Lilous Geschichte

Immunhämolytische Anämie nach Impfung bei meiner Katze Lilou.

Lilou , geb.12/2014, eine Chartreux-Katze vom seriösen Züchter wurde geimpft im März 2015 an mich verkauft. Im August 2015 kastriert. Im November 2015 mit einem hämatocrit von 11,7 und der Diagnose IMHA kam lilou in die Tierklinik. Sie bekam eine Blutspende und wurde nach 5 Tagen mit Cortison entlassen.
Im Januar 2016 haben wir langsam das Cortison ausgeschlichen.

Leider verstand ich diese Krankheit zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht. Ich suchte Ursachen und suchte Gleichgesinnte. Leider gibt es
fast gar keine. Den meisten Anämie-Katzen wird die Euthanasie in der Klinik angeboten.
Im Januar machte ich einen Riesenfehler und ließ Lilou ( obwohl sie nur einen Hämatokrit von 28,8 hatte) gegen FeLV ompfen. Im Februar folgte die Nachimpfung. Zu der Zeit nahm sie auch kein Cortison mehr.

Mai 2016, Hämatokrit von 4,7, Klinik, Bluttransfusion. Ich sollte danach sogar mit Leukaran behandeln. Was ich nicht tat. Es gab also wieder Cortison.

Ich war am verzweifeln, ich wollte nicht dass meine Lilou ein Leben lang Cortison nehmen muss.

Im Dezember 2016 haben wir eine Schlangengifttherapie angefangen. Das Cortison auf 1 mg reduziert und weiter ausgeschlichen.

Das Blutbild ist vom April 2017, nach Abschluss der Therapie und ohne Cortison. Ich hoffe es bleibt so. Und eine Impfung gibt es für keine meiner Katzen.

– Birgit Hochbaum –

Nächsten Montag erzählt uns Sabine Lises Geschichte.

Herzlichen Dank Birgit, dass du eure Geschichte mit uns geteilt hast.

(Anm. d. Red.: Die Haustiger-Redaktion empfiehlt prinzipiell einen überlegten Einsatz von Impfstoffen.)

Newsletter abonnieren

Du möchtest noch mehr Katzenwissen? Dann abonniere doch unseren Newsletter und erhalte aktuelle Informationen aus der Welt der Katze, praktische Hinweise, Neuigkeiten aus der Forschung, nützliche Links und mehr kostenlos frei Haus.

Dancers Geschichte

Mutmachgeschichten

Dancers Geschichte

Heute nun die dritte unserer Mutmachgeschichten. Dieses Mal erzählt nicht das Personal, sondern Dancer selbst seine Geschichte. Eine Geschichte, die Mut macht und eindrucksvoll zeigt, dass Unsauberkeit immer eine Ursache hat, die es zu finden gilt.

 

Dancers Geschichte

 

 

Mein Name ist Dancer und ich bin ein Siamkater der mittlerweile 14 Jahre alt ist.

Als ich etwa 4 Jahre alt war, wollte meine zweite Besitzerin (zuvor war ich länger als normal bei meiner Züchterin) mich einschläfern lassen, da ich unsauber war. Glücklicherweise hat mich dann eine Freundin von ihr übernommen und mir eine zweite Chance gegeben.

Dort war anfangs alles gut. Ich kam zu zwei Mischlingskatzen und hätte sogar die Möglichkeit gehabt, nach draußen zu gehen. Da ich das „Draußen“ aber nicht kannte, war mir das Ganze etwas suspekt und ich habe mich lieber drinnen aufgehalten. Meine neue Mamma hat sehr viel gearbeitet und war nur wenig zu Hause. Wenn sie aber da war, hab ich ganz viel mit ihr geschmust und gespielt.

Nach einem halben Jahr wurde ich leider wieder unsauber und habe mir ins Fell gemacht, wenn sie weg war. Ich habe ihr die ganze Wohnung verpieselt :-(. Sie ging mit mir von Tierarzt zu Tierarzt und hat abgeklärt was mit mir los ist. Ich war kerngesund! Sie hat dann auch mit dem Gedanken gespielt, mich zu erlösen, da sie einfach nicht weiter wusste. Niemand wollte mir noch eine Chance geben, da niemand eine undichte Katze erträgt.
Eines Tages hat sie dann Monika von mir erzählt und Monika hat sich das überlegt und mir eine 3. Chance gegeben.

Monika war damals krank und hatte ganz viel Zeit für mich. Da waren noch Max und Sürmeli im Haus, wo Monika wohnte. Mit den beiden vertrug ich mich soweit gut, außer wenn es um die Liebe meiner Monika ging… Monika ging mit mir nach draußen und zeigte mir, wie ich auf Bäume klettern kann, wie sich Gras anfühlt und wie das mit der Straße so funktioniert. Alleine ging ich noch immer nicht gerne raus.

Plötzlich kam dann noch Remo in Monikas Leben. Ich liebte ihn auf Anhieb! Leider ging er nach zwei Tagen immer wieder. Das stresste mich gewaltig und ich wurde wieder unsauber. Zudem begann Monika wieder zu arbeiten und ich war öfters alleine zu Hause. Dass Max und Sürmi noch da waren und ich nach draußen gehen konnte war mir egal.

Remo zog nach einer gewissen Zeit bei uns ein und wir zogen in eine neue Wohnung. Dann war alles wieder besser für mich und ich war kurz wieder trocken. Lange dauerte das aber nicht an… Auch meine neuen Katzenfreunde am neuen Ort konnten mir dabei nicht helfen. Diese halfen mir nur beim Thema Mausen und „wie renne ich über eine grosse Wiese“. Da wir nun im 1. Stock wohnten, durfte ich bei meinen neuen Freunden das Katzenklo benutzen. Sie lotsten mich durch ihre Katzenklappe in die Wohnung. Das mit dem „im Freien aufs Klo“ war nicht so mein Ding.

Mamma hat dann einen Tipp von einer Katzenpsychologin bekommen. Zuvor hatte sie schon Tierkommunikation und etliche andere Dinge durch, wie Bachblüten, Verhaltenstherapie usw.

Wir fuhren also zu der Psychologin! Zuvor haben wir ganz genau aufgeschrieben wann und wo das Maleur geschieht!
Die Psychologin hat nur kurz mein Verhalten abgefragt, den Zettel den Mamma geschrieben hat angeschaut und dann war ihr alles klar. Sie hat folgendes über mich gesagt:

Ich, Dancer, sei ein sehr sensibler Kater der Verlustängste habe. Ich sei nicht an Orte, sondern an einen Menschen gebunden. In diesem Falle an Monika. Wenn also Monika zu spät nach Hause käme, hätte ich Angst und mache ins Fell vor Angst.

Um das zu beheben habe ich dann ein Futterspielzeug bekommen und ein Tablettchen, welches mich cooler macht. Seither habe ich Trockenfutter nur noch aus Futterspielzeugen und muss es mir erarbeiten. Die Tabletten brauche ich nicht mehr. Nach einer Woche war ich trocken!!!!

Heute nimmt mich Monika einmal die Woche mit zu einer Tagesmutter (wir sind nochmal umgezogen und das sind die früheren Nachbarn, die mich aufs Klo gelassen haben…) , wo ich mit den Kindern schmuse und spiele. Dort gehe ich sogar raus und erkunde die Umgebung.
Wo immer möglich darf ich mit. Ich fahre gerne Auto und genieße es, wenn ich dabei bin!

Ich clickere und kann schon einige Kunststücke. Das hat mich viel selbstbewusster gemacht.

Bis heute bin ich trocken geblieben. Es ist kein Problem mehr, wenn Monika mal länger weg ist! Auch wenn Sie in die Ferien fährt.

– Dancer –

Mittendrin statt nur dabei

Nächsten Montag erzählt uns Birgit Lilous Geschichte.

Herzlichen Dank Dancer (und Monika), dass ihr eure Geschichte mit uns geteilt habt.

Newsletter abonnieren

Du möchtest noch mehr Katzenwissen? Dann abonniere doch unseren Newsletter und erhalte aktuelle Informationen aus der Welt der Katze, praktische Hinweise, Neuigkeiten aus der Forschung, nützliche Links und mehr kostenlos frei Haus.

Buchrezension: Die Memoiren des Jeremias von Höhnsdorf

Buchrezension

Die Memoiren des Jeremias von Höhnsdorf

Nach vielen Ratgebern und anderen Fachbüchern ist mit den Memoiren des Jeremias von Höhnsdorf schon vor längerer Zeit mal wieder ein wenig Unterhaltungsliteratur auf unseren Rezensionsstapel gewandert. Ich habe mir die Aufzeichnungen eines Katers und Gentlemans in den besten Jahren einmal angesehen.

Allgemeines zum Buch

Taschenbuch: 188 Seiten
Verlag: Shaker Media; 1 (26. November 2015)
Autorin: Kattis Rydberg
ISBN-13: 978-3956313837

Das sagt der Klappentext

Jerry – pardon – Jeremias von Höhnsdorf ist ein Kater in den besten Jahren: Versnobt, genusssüchtig, sensibel und liebenswert.

In seinen Mußestunden widmet er sich:

– der Meditation – vor allem vor Gartenteichen mit schwimmenden Meditationshäppchen,
– der Degustation – m liebsten von aufwendig dekorierten Grillplatten,
– der Hypnose von Türgriffen und
– der Pelzpflege – für diverse Wettbewerbe und andere Zwecke.

Ab und zu lässt er sich gemächlich auf dem Schreibtisch nieder, rückt die Welt katerhaft zurecht, lehrt mich geduldig, die einfache und die spezielle Katertheorie, amüsiert sich kopfschüttelnd über uns Menschen und schnurrt mir seine neuesten Abenteuer – ein Kater von Welt belastet seine Pfoten nicht mit der Berührung von Computertasten. Gelegentlich versucht er dabei meine Finger beim Schreiben zu fangen. Angeblich, weil es ein gutes Jagdtraining ist und er so in Top-Form bleibt…

… und damit keine Missverständnisse aufkommen – erstmals und exklusiv ein katerhaftes Lexikon – von J. v. H. höchstpersönlich, versteht sich.

Das meint die Haustiger-Redaktion

Die Memoiren des Jeremias von Höhnsdorf sind optisch ein wenig wie ein Buch aus Kinderhand gestaltet (Tintenkleckse, einfache Zeichnungen, Schreibschrift) und sind im Endeffekt eine Art Tagebuch, in dem verschiedene Lebensstationen und Erlebnisse des Katers nacherzählt werden. Das Buch ist aus der Sicht von Jeremias geschrieben, was teils besser, teils schlechter gelingt und deckt viele Facetten des Katzenlebens ab, so auch das Liebesleben einschließlich Katerkämpfen, dem Jeremias als unkastrierter Freigänger frönt. Knapp 30 Seiten des Buches bestehen aus einem Lexikon, in dem verschiedene Begriffe erklärt werden, die Jeremias in seinen vorangegangen Ausführungen verwendet, so z. B. den Begriff „Menschenrenntier“ für „Auto“.

Das Buch der Merchinger Autorin unter dem Pseudonym Kattis Rydberg liegt schon eine Weile auf meinem Lesestapel und es brauchte drei Anläufe, bis ich es geschafft habe, es komplett zu lesen. Das passiert mir gerade bei Büchern, die eigentlich schnell von der Hand gehen, nur sehr selten und ist in der Regel ein untrügliches Zeichen dafür, dass mich ein Buch nicht fesseln kann. Das war hier auch der Fall. Ehrlich gesagt, hätte ich das Buch, wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, wahrscheinlich schon nach dem ersten missglückten Anlauf nicht mehr angefasst.

Nichtsdestotrotz, Geschmäcker sind verschieden und es kann gut sein, dass euch die Memoiren des eigenwilligen Katers besser gefallen als mir. Herausfinden könnt ihr das, indem ihr das Buch über die ISBN beim Buchhändler eures Vertrauens oder direkt bei Shaker Media bestellt. ;-)

Newsletter abonnieren

Du möchtest noch mehr Katzenwissen? Dann abonniere doch unseren Newsletter und erhalte aktuelle Informationen aus der Welt der Katze, praktische Hinweise, Neuigkeiten aus der Forschung, nützliche Links und mehr kostenlos frei Haus.

error: Die Inhalte dieser Seite sind urheberrechtlich geschützt. Das Kopieren ist nicht gestattet. Wenn Sie einen unserer Texte verwenden möchten, kontaktieren Sie uns bitte unter redaktion@haustiger.info
Consent Management Platform von Real Cookie Banner