Katzen machen nicht geisteskrank…

Aus der Wissenschaft

Katzen machen nicht geisteskrank...

… so die Quintessenz einer neuen ULC-Studie. Irgendwo beruhigend, aber auch irgendwie seltsam diese Aussage. Hintergrund der Erkenntnis ist die Annahme, dass eine Infektion mit Toxoplasma gondii zum einen die Entwicklung psychischer Störungen fördern könne. Zum anderen könnten Menschen, die mit Katzen aufwachsen, ein höheres Risiko haben, psychische Probleme zu entwickeln, da Katzen ja Hauptwirt des genannten Parasiten sind. Ein Gedankengang, der nun entkräftet werden konnte.

Frau mit Kind und weißer Katze

© 1789268 /pixabay.com

Die neue Studie, die im Magazin Psychological Medicine veröffentlicht wurde, kommt zum Schluss, dass die Katzenhaltung während der Schwangerschaft sowie das Zusammenleben mit Katzen in der Kindheit bei der Entwicklung psychischer Probleme im Erwachsenenalter keine direkte Rolle spielen. Zwar konnte im Rahmen der Studie nicht festgestellt werden, ob eine Exposition zu T. gondii an sich mit psychischen Problemen in Verbindung steht, jedoch weisen die Ergebnisse darauf hin, dass wenn dem so ist, das Zusammenleben mit Katzen das Risiko  nicht erhöht.

Untersucht wurden hierzu fast 5.000 Menschen, die zwischen 1991 und 1992 geboren wurden und deren Entwicklung bis zu ihrem 18. Lebensjahr verfolgt wurde. Dabei wurde festgehalten, ob im Haushalt Katzen lebten, als die Mutter schwanger war und während die Kinder aufwuchsen. Durch ihren Umfang und den langen Beobachtungszeitraum gilt diese aktuelle Studie als deutlich zuverlässiger als frühere Forschung auf diesem Gebiet. In vergangenen Studien wurden Menschen mit und ohne psychische Probleme beispielsweise gebeten, sich an Details aus ihrer Kindheit zu erinnern. Eine eher fehleranfällige Methode. Zudem sah man sich mit bedeutenden Datenlücken konfrontiert.

Nichtsdestotrotz stellt Toxoplasmose nach wie vor während der Schwangerschaft ein Risiko dar und kann beim Kind mit schweren Defekten und anderen gesundheitlichen Problemen einhergehen. Die Gefahr lässt sich jedoch auch bei Katzen im Haushalt mit einfachen Vorkehrungsmaßnahmen minimieren. Es ist nicht notwendig, Katzen in der Schwangerschaft abzugeben oder den Kontakt zu ihnen zu meiden.

Die Haustiger-Redaktion vertritt die feste Überzeugung, dass das Aufwachsen mit Tieren, Katzen eingeschlossen, für die psychische Entwicklung in jedem Fall eher förderlich denn nachteilig ist.

Referenz:
F. Solmi, J. F. Hayes, G. Lewis, J. B. Kirkbride. Curiosity killed the cat: no evidence of an association between cat ownership and psychotic symptoms at ages 13 and 18 years in a UK general population cohort. Psychological Medicine, 2017; 1 DOI: 10.1017/S0033291717000125

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10 Hinweise, an denen du auch als Anfänger gutes Katzenfutter auf den ersten Blick erkennst

Ernährung

10 Hinweise, an denen du auch als Anfänger gutes Katzenfutter auf den ersten Blick erkennst

Wer sich als Anfänger mit gesunder Katzenernährung beschäftigt und versucht herauszufinden, was denn nun gutes Katzenfutter ist, trifft auf eine Vielzahl an unterschiedlichen Informationen. Da ist es schwierig den Überblick zu behalten. Mir ging es am Anfang genauso.

Wenn mich heute jemand fragt, was für ein Katzenfutter ich denn empfehlen würde, ist die Antwort darauf nicht unbedingt leichter geworden. Ich habe mich daher hingesetzt und 10 Hinweise für dich aufgeschrieben, an denen du auch als Anfänger sehr schnell erkennst, ob du ein gutes Katzenfutter oder ein schlechtes Katzenfutter vor dir hast.

Als Anfänger gutes Katzenfutter erkennen

Was macht jetzt ein gutes Katzenfutter aus? Zunächst einmal ist das beste Futter für ein Tier die Nahrung, die es auch in freier Wildbahn zu sich nehmen würde, da sich der Stoffwechsel im Laufe der Evolution perfekt darauf eingestellt hat. Folglich wären wir bei der Katze bei kleinen Beutetieren, wie kleinen Nagern, Vögeln, teilweise Fisch etc. Die Beutetiere werden roh und buchstäblich mit Haut und Haar verzehrt. Nur der Darm wird in der Regel übrig gelassen. Da wären wir wieder bei der Rohfütterung, die aber auch ihre Risiken hat.  Bei Fertigfutter können dir folgende Punkte einen Hinweis auf die Qualität eines Katzenfutters geben. (mehr …)

Studie: Katzen können Erinnerungen bewusst abrufen

Aus der Wissenschaft

Studie: Katzen können Erinnerungen bewusst abrufen

Eine der Fragen, die immer wieder einmal für heiße Debatten sorgt, ist die, wer denn nun klüger ist, Katzen oder Hunde. Wenn ihr unsere vier Redaktionskatzen fragt, ist die Antwort klar. Japanische Forscher haben nun etwas herausgefunden, was wir schon lange geahnt hatten, aber bisher noch nicht bewiesen war. Nämlich, dass Katzen ein episodisches Gedächtnis besitzen und möglicherweise sogar Gefallen daran finden, sich aktiv an vergangene Erlebnisse zurückzuerinnern. Das zugehörige Paper wurde im Journal Behavioral Processes veröffentlicht.

episodisches Gedächtnis

© ThePixelman / pixabay.com

Wir Menschen verfügen über ein episodisches Gedächtnis, was jetzt vereinfacht gesagt, bedeutet, dass wir uns nicht nur an vergangene Ereignisse zurückerinnern, sondern diese auch mit angenehmen oder weniger angenehmen Details verbinden können. Wir können uns also zum Beispiel nicht nur daran erinnern, dass letzten Sommer die Geburtstagsparty von Großonkel Gustav stattgefunden hat, sondern z. B. auch daran, dass wir es lustig fanden, als die unsympathische Tante Trude kopfüber ins Kinderplanschbecken gefallen ist. Der Mensch rekonstruiert solche vergangenen Ereignisse bewusst, etwa um in Erinnerungen (an den letzten Urlaub, ans erste Date o. ä.) zu schwelgen. Diese Art episodischer Erinnerung ist immer mit einer bestimmten Einstellung zu einem Ereignis verbunden, also für jede Person ganz individuell. Tante Trude wird sich ganz anders an diese Geburtstagsfeier erinnern als Großonkel Gustav, dem es – mit Verlaub gesagt – eine diebische Freude bereitet hat, Trude so patschnass vor sich zu sehen. ;-)

Aber kommen wir zur Wissenschaft. Man weiß von Hunden, dass sie ein solches episodisches Gedächtnis besitzen. Die Forscher wollten nun herausfinden, ob dies bei Katzen ebenso ist und ob diese Erinnerungen an Erfahrungen speichern, verarbeiten, bewusst abrufen und nutzen können. Dies würde bedeuten, dass Katzen eine Art Bewusstsein besitzen, etwas das Tieren ja gerne einmal abgesprochen wird.

Hierzu wurden 49 Katzen über einen längeren Zeitraum mit verschiedenen Futtersorten in unterschiedlichen Futterschalen gefüttert. Als sich herauskristallisiert hatte, welches das Lieblingsfutter der jeweiligen Katze war, wurde dieses immer in einer bestimmten Schale gereicht. Dann wurden die Schüsseln getauscht und es zeigte sich, dass die Katzen zielsicher die Schüssel ansteuerten, in der sie das Lieblingsfutter vermuteten. Andere Experimente zeigten ebenfalls, dass sich Katzen nicht nur daran erinnern konnten, wo sich die jeweiligen Futterschüsseln befanden und was darin enthalten war, sondern auch wussten, welche Schüssel sie bereits durchsucht hatten. Die Katzen waren – so die Forscher – demnach in der Lage, bewusst Einzelheiten vergangener Ereignisse abzurufen, was dafür spricht, dass sie ein episodisches Gedächtnis besitzen. Auch bei anderen psychologischen Tests, wie etwa der Reaktion auf menschliche Gesten, Gesichtsausdrücke und Emotionen standen die Katzen Hunden in nichts nach.

Weitere Untersuchungen sollen nun zeigen, wie lange sich Katzen an bestimmte Ereignisse zurückerinnern können.

Referenz:

Saho Takagi et al, Use of incidentally encoded memory from a single experience in cats, Behavioural Processes (2017). DOI: 10.1016/j.beproc.2016.12.014

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Buchrezension: 111 Katzen, die man kennen muss

Buchrezension

111 Katzen, die man kennen muss

Auf die 111 Katzen sind wir das erste Mal durch unseren Kollegen Professor Jasper gestoßen, der sich um einen Platz im Buch beworben hat. Wir hatten dann vor fast einem Jahr Gelegenheit bekommen, mit Autorin Elke Pistor ein Interview zu führen und schaffen es nun nach der langen Zeit endlich mal, unsere Meinung zum Buch niederzuschreiben.

111 Katzen

Allgemeines zu 111 Katzen, die man kennen muss

Autorin: Elke Pistor
Verlag: Emons Verlag
Taschenbuch: 240 Seiten
ISBN-13: 978-3954518302

Das sagt der Klappentext

Wissen Sie, wo Deutschlands schlauste Katze studiert? Wie hat „Nora“ das Klavierspielen gelernt? Und wie konnte eine Katze eine ganze Stadt lahmlegen? Lernen Sie 111 herausragende Katzenpersönlichkeiten kennen, die Sie zum Lächeln, Staunen und auch mal zum Kopfschütteln animieren werden. Ein Muss für jeden Katzenliebhaber!“

Das sagt die Haustiger-Redaktion zu 111 Katzen, die man kennen muss

„111 Katzen“ ist ein Buch, das man von Anfang an gerne in die Hand nimmt, das sich mit der gewählten Schrift angenehm liest und auch Bilder von ordentlicher Qualität aufweist. Für uns ist es tatsächlich das erste Buch der 111er Reihe, wir haben erst durch dieses Buch herausgefunden, dass es da auch durchaus ansprechende Bücher zu verschiedenen Reisezielen gibt.

Der Aufbau ist bei allen 111 Kurzgeschichten gleich, es gibt links immer eine Seite mit Text und rechts ein passendes Bild. Heißt, keine Geschichte ist länger als eine Seite, was „111 Katzen“ zum perfekten Buch für zwischendurch oder auch für Lesemuffel macht. Natürlich kann man die 111 Geschichten auch in einem Rutsch lesen oder sich mithilfe des Inhaltsverzeichnisses eine Geschichte nach der anderen herauspicken.

Vor sich hat man alles in allem eine bunte und stets kurzweilige Mischung aus realen Katzenpersönlichkeiten, solchen aus Film und Fernsehen, wie z. B. Azraël von den Schlümpfen, und Katzen aus der Mythologie, wie die ägyptische Bastet oder die Katzen der nordischen Göttin Freya. Daneben erwarten den Leser Samtpfoten berühmter Persönlichkeiten, wie Choupette von Karl Lagerfeld und Delilah von Freddie Mercury. Es sind bekannte Katzenskulpturen vertreten, nach Katzen benannte Gegenstände wie die „Neunschwänzige Katze“, Menschen im Katzenkostüm wie „Catwoman“, makabre Dinge, wie der Orvillecopter, und wissenswerte Kapitel, wie etwa das über den Ataxiekater Purzel oder die Europäische Wildkatze. Klar, einige Katzenpersönlichkeiten kennt man schon, aber das macht ja nichts. Es waren auch viele dabei, von denen wir noch nie etwas gehört hatten.

Was man von Anfang bis Ende des Buches merkt, ist, dass Katzen im Herzen der Autorin einen großen Platz einnehmen und dass sie wohl auch Spaß daran hatte, überall auf der Welt nach besonderen Katzengeschichten zu suchen.

Was uns neben dem ansprechenden Inhalt besonders freut, ist, dass ein Teil des Bucherlöses dem Tierschutz, genauer gesagt dem Katzenschutzbund Köln e. V., zugutekommt. Mit dem Geld wird die Kastration von Straßenkatzen finanziert und es werden private Pflegestellen unterstützt.

Alles in allem von uns eine klare Kaufempfehlung. Ob nun zum Selberschmökern oder als Geschenkidee für Katzenfreunde.

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Experten empfehlen: Katzen mindestens 5x täglich füttern

Ernährung

Experten empfehlen: Katzen mindestens 5x täglich füttern

Jedes Jahr zum Jahreswechsel werden sie wieder hervorgekramt, die guten Vorsätze. Gewicht verlieren und mehr Sport stehen hier weit oben auf der Beliebtheitsskala. Wissenschaftler im Vereinigten Königreich ermutigen Katzenliebhaber nun, auch den Fütterungsplan ihrer Stubentiger zu optimieren. Der „Five-a-Day Felix Plan“ soll helfen.

Katzen

© kropekk / www.pixabay.com

Viele Katzen werden zweimal täglich gefüttert, oft zeitgleich mit den eigenen Mahlzeiten. Eine Gewohnheit, die dem natürlichen Ernährungsmuster der Katze nicht entspricht. Die Katzenverhaltensexpertinnen Dr. Sarah Ellis und Dr. Lizzie Rowe empfehlen daher als Teil ihrer Arbeit für die Wissenschafts- und Technikmesse „The Big Bang Fair“, die vom 15. – 18.03.2017 in Birmingham stattfinden wird, den Fütterungsplan der eigenen Katzen einmal genau unter die Lupe zu nehmen. Anstelle von zwei großen Portionen, soll die Futterration auf fünf oder mehr kleine Mahlzeiten aufgeteilt werden.

Dem natürlichen Nahrungsverhalten der Katzen nachempfunden

Der auf wissenschaftlichen Quellen basierende „Five-a-Day Felix Plan“ ist dem natürlichen Ernährungsmuster der Katze in freier Wildbahn nachempfunden. Unter natürlichen Bedingungen verbringt die Katze die meiste Zeit des Tages mit der Nahrungssuche und dem Verzehr vieler kleiner Beutetiere. Gibt man der Katze nur zweimal am Tag Gelegenheit zur Futteraufnahme, läuft man – so Dr. Ellis und Dr. Rowe – Gefahr, dass sich die Tiere überfressen und ihre natürlichen Instinkte ignorieren, mit dem Fressen aufzuhören, wenn sie satt sind.

Daher empfehlen die Katzenverhaltensexpertinnen Katzen weniger und häufiger zu füttern und die einzelnen Futterrationen auch über 24 Stunden zu verteilen. Für die nächtliche Fütterung empfehlen sich zeitgesteuerte Futterautomaten. Zusätzlich soll dem instinktiven Bedürfnis der kleinen Raubtiere Rechnung getragen werden, sich die eigene Beute zu erarbeiten, wofür sich selbst gebastelte oder gekaufte Beschäftigungsspielzeuge, wie Fummelbretter, aber auch viele ganz einfache Maßnahmen eignen. So können auch einfach einmal die Futternäpfe versteckt oder an einem anderen Ort aufgestellt werden.

Weniger Stress, stabiles Gewicht, schnelle Ergebnisse

Katzen, die nach dem „Five-a-Day Felix Plan“ gefüttert werden haben – so die Expertinnen – weniger Stress, sind weniger ängstlich und aggressiv und zeigen seltener aufmerksamkeitsheischendes Verhalten. Zudem kann die Umstellung Katzen helfen, Gewicht zu verlieren oder ihr Idealgewicht zu halten. Erste Ergebnisse sind bereits nach drei Wochen zu erwarten, wie Dr. Ellis und Dr. Rowe berichten.

Die Haustiger-Redaktion empfiehlt zusätzlich die Fütterung von Rohem (B.A.R.F.) oder hochwertigem Nassfutter.

Referenz: The Five-a-Day Felix Plan – 5 Stages To Keeping Your Cat Healthy

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