Katzen machen nicht geisteskrank…

Aus der Wissenschaft

Katzen machen nicht geisteskrank...

… so die Quintessenz einer neuen ULC-Studie. Irgendwo beruhigend, aber auch irgendwie seltsam diese Aussage. Hintergrund der Erkenntnis ist die Annahme, dass eine Infektion mit Toxoplasma gondii zum einen die Entwicklung psychischer Störungen fördern könne. Zum anderen könnten Menschen, die mit Katzen aufwachsen, ein höheres Risiko haben, psychische Probleme zu entwickeln, da Katzen ja Hauptwirt des genannten Parasiten sind. Ein Gedankengang, der nun entkräftet werden konnte.

Frau mit Kind und weißer Katze

© 1789268 /pixabay.com

Die neue Studie, die im Magazin Psychological Medicine veröffentlicht wurde, kommt zum Schluss, dass die Katzenhaltung während der Schwangerschaft sowie das Zusammenleben mit Katzen in der Kindheit bei der Entwicklung psychischer Probleme im Erwachsenenalter keine direkte Rolle spielen. Zwar konnte im Rahmen der Studie nicht festgestellt werden, ob eine Exposition zu T. gondii an sich mit psychischen Problemen in Verbindung steht, jedoch weisen die Ergebnisse darauf hin, dass wenn dem so ist, das Zusammenleben mit Katzen das Risiko  nicht erhöht.

Untersucht wurden hierzu fast 5.000 Menschen, die zwischen 1991 und 1992 geboren wurden und deren Entwicklung bis zu ihrem 18. Lebensjahr verfolgt wurde. Dabei wurde festgehalten, ob im Haushalt Katzen lebten, als die Mutter schwanger war und während die Kinder aufwuchsen. Durch ihren Umfang und den langen Beobachtungszeitraum gilt diese aktuelle Studie als deutlich zuverlässiger als frühere Forschung auf diesem Gebiet. In vergangenen Studien wurden Menschen mit und ohne psychische Probleme beispielsweise gebeten, sich an Details aus ihrer Kindheit zu erinnern. Eine eher fehleranfällige Methode. Zudem sah man sich mit bedeutenden Datenlücken konfrontiert.

Nichtsdestotrotz stellt Toxoplasmose nach wie vor während der Schwangerschaft ein Risiko dar und kann beim Kind mit schweren Defekten und anderen gesundheitlichen Problemen einhergehen. Die Gefahr lässt sich jedoch auch bei Katzen im Haushalt mit einfachen Vorkehrungsmaßnahmen minimieren. Es ist nicht notwendig, Katzen in der Schwangerschaft abzugeben oder den Kontakt zu ihnen zu meiden.

Die Haustiger-Redaktion vertritt die feste Überzeugung, dass das Aufwachsen mit Tieren, Katzen eingeschlossen, für die psychische Entwicklung in jedem Fall eher förderlich denn nachteilig ist.

Referenz:
F. Solmi, J. F. Hayes, G. Lewis, J. B. Kirkbride. Curiosity killed the cat: no evidence of an association between cat ownership and psychotic symptoms at ages 13 and 18 years in a UK general population cohort. Psychological Medicine, 2017; 1 DOI: 10.1017/S0033291717000125

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Studie: Katzen können Erinnerungen bewusst abrufen

Aus der Wissenschaft

Studie: Katzen können Erinnerungen bewusst abrufen

Eine der Fragen, die immer wieder einmal für heiße Debatten sorgt, ist die, wer denn nun klüger ist, Katzen oder Hunde. Wenn ihr unsere vier Redaktionskatzen fragt, ist die Antwort klar. Japanische Forscher haben nun etwas herausgefunden, was wir schon lange geahnt hatten, aber bisher noch nicht bewiesen war. Nämlich, dass Katzen ein episodisches Gedächtnis besitzen und möglicherweise sogar Gefallen daran finden, sich aktiv an vergangene Erlebnisse zurückzuerinnern. Das zugehörige Paper wurde im Journal Behavioral Processes veröffentlicht.

episodisches Gedächtnis

© ThePixelman / pixabay.com

Wir Menschen verfügen über ein episodisches Gedächtnis, was jetzt vereinfacht gesagt, bedeutet, dass wir uns nicht nur an vergangene Ereignisse zurückerinnern, sondern diese auch mit angenehmen oder weniger angenehmen Details verbinden können. Wir können uns also zum Beispiel nicht nur daran erinnern, dass letzten Sommer die Geburtstagsparty von Großonkel Gustav stattgefunden hat, sondern z. B. auch daran, dass wir es lustig fanden, als die unsympathische Tante Trude kopfüber ins Kinderplanschbecken gefallen ist. Der Mensch rekonstruiert solche vergangenen Ereignisse bewusst, etwa um in Erinnerungen (an den letzten Urlaub, ans erste Date o. ä.) zu schwelgen. Diese Art episodischer Erinnerung ist immer mit einer bestimmten Einstellung zu einem Ereignis verbunden, also für jede Person ganz individuell. Tante Trude wird sich ganz anders an diese Geburtstagsfeier erinnern als Großonkel Gustav, dem es – mit Verlaub gesagt – eine diebische Freude bereitet hat, Trude so patschnass vor sich zu sehen. ;-)

Aber kommen wir zur Wissenschaft. Man weiß von Hunden, dass sie ein solches episodisches Gedächtnis besitzen. Die Forscher wollten nun herausfinden, ob dies bei Katzen ebenso ist und ob diese Erinnerungen an Erfahrungen speichern, verarbeiten, bewusst abrufen und nutzen können. Dies würde bedeuten, dass Katzen eine Art Bewusstsein besitzen, etwas das Tieren ja gerne einmal abgesprochen wird.

Hierzu wurden 49 Katzen über einen längeren Zeitraum mit verschiedenen Futtersorten in unterschiedlichen Futterschalen gefüttert. Als sich herauskristallisiert hatte, welches das Lieblingsfutter der jeweiligen Katze war, wurde dieses immer in einer bestimmten Schale gereicht. Dann wurden die Schüsseln getauscht und es zeigte sich, dass die Katzen zielsicher die Schüssel ansteuerten, in der sie das Lieblingsfutter vermuteten. Andere Experimente zeigten ebenfalls, dass sich Katzen nicht nur daran erinnern konnten, wo sich die jeweiligen Futterschüsseln befanden und was darin enthalten war, sondern auch wussten, welche Schüssel sie bereits durchsucht hatten. Die Katzen waren – so die Forscher – demnach in der Lage, bewusst Einzelheiten vergangener Ereignisse abzurufen, was dafür spricht, dass sie ein episodisches Gedächtnis besitzen. Auch bei anderen psychologischen Tests, wie etwa der Reaktion auf menschliche Gesten, Gesichtsausdrücke und Emotionen standen die Katzen Hunden in nichts nach.

Weitere Untersuchungen sollen nun zeigen, wie lange sich Katzen an bestimmte Ereignisse zurückerinnern können.

Referenz:

Saho Takagi et al, Use of incidentally encoded memory from a single experience in cats, Behavioural Processes (2017). DOI: 10.1016/j.beproc.2016.12.014

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Trockenfutter erhöht Risiko für Katzen an Diabetes Typ 2 zu erkranken

Aus der Wissenschaft

Trockenfutter erhöht Risiko für Katzen an Diabetes Typ 2 zu erkranken

Forscher der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften untersuchten, welche Faktoren dazu beitragen können, dass Katzen an Diabetes mellitus (Typ 2 erkranken). Bei normalgewichtigen Katzen stellt die überwiegende Fütterung mit Trockenfutter ein erhöhtes Risiko dar.

© pzbasnik / pixabay.com

Der Diabetes mellitus ist neben der SDÜ die häufigste endokrine Erkrankung der Katze und die Anzahl der Fälle stieg in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich an. Man geht davon aus, dass 1 von 200 Katzen irgendwann in ihrem Leben einen Diabetes entwickelt. Von rund 13 Mio. Tieren in Deutschland wären demnach statistisch 65.000 betroffen.

Einige Zahlen

Bei Untersuchungen in Schweden aus dem Jahr 2015 kamen die Forscher auf eine Häufigkeit von 11,6 Fällen je 10.000 Patientenjahren.1, in Großbritannien war es 2007 1 von 230 Katzen (0,43 %)2, beide Male wurden Katzen untersucht, die in einer Tierkrankenversicherung versichert waren. Eine andere Studie kam im Vereinigten Königreich 2016 auf eine Häufigkeit von 0,58 %3, eine in Australien 2009 auf 0,74 %4, während es in den USA 2007 1,24 %5 der untersuchten Katzen waren, die betroffen waren.

Risikofaktoren

Die Risikofaktoren einen Diabetes zu entwickeln sind bei Mensch und Katze ähnlich. Übergewicht, das Alter und zu wenig Bewegung. Bei den Katzen kommen das Geschlecht, die Haltungsform, die Ernährung und ggf. die Behandlung mit bestimmten Medikamente hinzu. Hauptziel der Studie Environmental Risk Factors for Diabetes Mellitus in Cats6 war es nun, eine Verbindung zwischen Umgebungsfaktoren und der Entwicklung eines Diabetes mellitus herzustellen.

Trockenfutter erhöht bei normalgewichtigen Katzen das Diabetesrisiko

Während Übergewicht als Risikofaktor für einen Typ-2-Diabetes schon lange bekannt ist und indirekt auch mit einer falschen Fütterungspraxis in Verbindung stehen kann, so ist eine neue Erkenntnis dieser Studie, dass auch normalgewichtige Katzen, die vorwiegend mit Trockenfutter gefüttert werden, ein höheres Risiko haben, an einem Diabetes mellitus zu erkranken, als jene, die vorwiegend Nassfutter erhalten.

Die Erklärungen der Forscher hierzu sind nachvollziehbar. Katzen sind obligate Karnivoren, deren natürliche Nahrung vorrangig aus proteinreichen Beutetieren besteht. Entsprechend ist der Stoffwechsel der Katze kaum darauf ausgerichtet, Kohlenhydrate als Energiequelle zu nutzen. So fehlen ihr beispielsweise Enzyme, die im Normalfall am Kohlenhydratstoffwechsel beteiligt sind, wie die Speichelamylase; andere wie die Pankreasamylase und die Disaccharidasen, die zur Aufspaltung von Kohlenhydraten notwendig sind, sind nur gering aktiv.

Kohlenhydratreiches Futter führt bei gesunden Katzen zu höheren Glukose- und Insulinkonzentrationen nach einer Mahlzeit. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie) und der darauf folgende erhöhte Insulinspiegel sind wiederum mit einem verlängerten und erhöhten Einsatz der Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse verbunden, die Insulin bilden und ausschütten. Diese Überbelastung nimmt man als Hauptursache für das Versagen der insulinbildenden Zellen bei der Entwicklung eines Diabetes mellitus bei Katzen an. Speziell wenn über längere Zeit kohlenhydratreiche Futtermittel verzehrt werden, können empfängliche Katzen (solche mit geringer Insulinsensitivität) einen Diabetes mellitus entwickeln.

Trockenfuttermittel enthalten in der Regel einen höheren Anteil an Kohlenhydraten. Ein Unterschied hinsichtlich der Fütterungsmethode zeigte sich indes nur bei normalgewichtigen Katzen, was darauf schließen lässt, dass übergewichtige Katzen unabhängig von der Wahl des Futtermittels immer ein höheres Risiko besitzen, einen Diabetes mellitus zu entwickeln. Bei bereits erkrankten Katzen sind die positiven Auswirkungen einer kohlenhydratarmen Diät bereits seit längerem bekannt.

Weitere Risikofaktoren

Neben der Ernährung ergaben sich im Rahmen der Studie weitere Risikofaktoren, die die Entstehung eines Diabetes mellitus begünstigen können.

Haltungsform und Aktivitätsgrad

Katzen, die sich zu wenig bewegten, wiesen in Wohnungshaltung ein höheres Risiko auf als Freigänger. Bei aktiven Katzen gab es keine Unterschiede zwischen Wohnungskatzen und Freigängern.

Geschlecht und Rasse

Männliche Katzen waren doppelt so häufig betroffen wie weibliche Katzen. Norwegische Waldkatzen und Burmesen hatten ein höheres Risiko als Hauskatzen; Birmakatzen und Perser ein geringeres Risiko einen Diabetes mellitus zu entwickeln.

Futtermanagement

Katzen, die ad-libitum gefüttert wurden, hatten ein geringeres Risiko einen Diabetes mellitus zu entwickeln, während sich gieriges Fressen als Risikofaktor erwies. Es ist jedoch unklar, ob sich dies auf bestimmte Futtermittel bezieht, die wiederum mit der Entwicklung eines Diabetes mellitus in Verbindung stehen oder ob hier zum Teil der krankhaft gesteigerte Appetit beschrieben wird, den viele Katzen vor der Diabetesdiagnose zeigen.

Medikamente

Es besteht eine deutliche Verbindung zwischen vorhergehenden Cortisongaben und dem Risiko, einen Diabetes zu entwickeln. Die Forscher empfehlen hier insbesondere bei Katzen im mittleren Alter mit Übergewicht Vorsicht walten zu lassen.

Andere Tiere im Haushalt

Lebten ein Hund oder andere Tiere mit im Haushalt senkte dies das Risiko, einen Diabetes zu entwickeln.

Durchführung der Studie

Die durchgeführte Studie ist die aktuell größte Fall-Kontroll-Studie zu Diabetes mellitus bei Katzen. Sie basiert auf einer web-basierten Umfrage, die über vier Monate lief. 2066 Katzen, darunter 396 Diabeteskatzen und 1670 Kontrollkatzen wurden basierend auf 48 Fragen ausgewertet.

Die Fragen beschäftigten sich mit dem Alter, der Rasse und dem Geschlecht der Tiere, es wurde abgefragt, ob diese kastriert waren, wie der körperliche Zustand und das Allgemeinbefinden sind, wie die Ernährung aussieht und wie aktiv die Tiere sind. Die meisten Katzen waren Hauskatzen (81 %), Kater waren 56 % vertreten und Kätzinnen 44 %. Die meisten der Tiere waren kastriert (unkastrierte Kater: 0,2 %, unkastrierte Kätzinnen: 1,6 %).

779 der Katzen wurden ausschließlich mit Trockenfutter ernährt, 203 mit Nassfutter und 1084 erhielten eine Mischfütterung aus beiden Komponenten.

Veröffentlicht wurde Environmental Risk Factors for Diabetes Mellitus in Cats online am 1. Dezember 2016 und wird auch in der digitalen Januar-Februar-Ausgabe des Journal of Veterinary Internal Medicine (JVIM), einem Produkt des American College of Veterinary Internal Medicine (ACVIM) vertreten sein.

(Update 27.01.2017: Artikel zur Verdeutlichung um einige Zahlen und Referenzen ergänzt)

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  1. Öhlund M, Fall T, Ström Holst B, Hansson‐Hamlin H, Bonnett B, Egenvall A. Incidence of Diabetes Mellitus in Insured Swedish Cats in Relation to Age, Breed and Sex. Journal of Veterinary Internal Medicine. 2015;29(5):1342-1347. doi:10.1111/jvim.13584. []
  2. McCann TM, Simpson KE, Shaw DJ et al. Feline diabetes mellitus in the UK: the prevalence within an insured cat population and a questionaire-based putative risk factor analysis. J Feine Med Surf 2007; 9: 289-299 []
  3. O’Neill DG, Gostelow R, Orme C, et al. Epidemiology of Diabetes Mellitus among 193,435 Cats Attending Primary‐Care Veterinary Practices in England. Journal of Veterinary Internal Medicine. 2016;30(4):964-972. doi:10.1111/jvim.14365. []
  4. Lederer R, Rand JS, Jonsson NN et al. Frequency of feline diabetes mellitus and breed predisposition in domestic cats in Australia. Vet J. 2009;172(2):254-258. []
  5. Prahl A, Guptill L., Glickman NW, et al. – Time Trends and risk factors for diabetes mellitus in Cars presented to veterinary teaching Hospitals. J Gel Med Surg 2007, 9 (5): 351 – 358 []
  6. Öhlund, M., Egenvall, A., Fall, T., Hansson-Hamlin, H., Röcklinsberg, H. and Holst, B.S. (2017), Environmental Risk Factors for Diabetes Mellitus in Cats. J Vet Intern Med, 31: 29–35. doi:10.1111/jvim.14618 []

Studie: Fummelbrett und Co. verbessern kätzisches Wohlbefinden

Aus der Wissenschaft

Studie: Fummelbrett und Co. verbessern kätzisches Wohlbefinden

Hauskatzen brauchen für ein glückliches Leben sowohl geistige als auch körperliche Auslastung. Hier ist der Mensch gefragt, entsprechende Möglichkeiten bereitzustellen und für eine Bereicherung des Lebensumfeldes, auch bekannt als „Environmental Enrichment“ zu sorgen. Wie Forscher in der aktuellen Ausgabe des „Journal of Feline Medicine und Surgery“ berichten, können hier insbesondere Fummelbrett und Co. einen wertvollen Beitrag leisten.

Emma Fummelbrett

Das Katzenleben in menschlicher Obhut kann mit gesundheitlichen Problemen wie Übergewicht und daraus folgendem Diabetes mellitus einhergehen, insbesondere dann wenn es an Reizen fehlt, die die Katze zu Aktivität animieren. Zudem kann eine reizarme Umgebung Problemverhalten wie Aggression, Unsauberkeit oder aufmerksamkeitsheischendes Verhalten fördern. Solch unerwünschtes Verhalten beeinträchtigt die Beziehung zwischen Katze und Mensch mitunter so sehr, dass die Katze abgegeben oder im schlimmsten Fall eingeschläfert wird.

Unter natürlichen Bedingungen sind Katzen einen Großteil des Tages mit der Nahrungsbeschaffung beschäftigt. Und auch das Wohlbefinden unserer Hauskatzen kann gesteigert werden, wenn diese die Möglichkeit bekommen, sich ihr Futter mithilfe beweglicher und unbeweglicher Intelligenzspielzeuge selbstständig zu erarbeiten. So werden die natürlichen Instinkte der Tiere stimuliert, sie können auf verschiedene Arten mit den einzelnen Spielzeugen interagieren und sich im Endeffekt in Form von Futter selbst für ihre Mühen belohnen.

Hexe Fummelbrett

Welche Auswirkungen die Beschäftigung mit Fummelbrett, Snackball und Co. mit sich bringt, hat eine Gruppe von Tierärzten und Katzenverhaltensberatern in den USA untersucht. Hierzu haben die Forscher nicht nur bestehende Literatur zum Thema in Augenschein genommen, sondern auch 30 Fälle aus ihrer eigenen Praxis zusammengetragen, in denen der positive Einfluss der Spielzeuge auf Katzen deutlich wird.

Unter den Fallbeispielen finden wir etwa einen achtjährigen Kater mit Übergewicht, der 12 Monate nach Einführung des Futterspielzeugs 20 % seines Körpergewichts verloren hatte; oder auch einen 3jährigen Kater, dessen aggressives Verhalten durch die Auslastung mittels Intelligenzspielzeug völlig verschwand; aber auch eine 2jährige Katze mit Angst vor Menschen, die durch die Arbeit mit mobilen und festen Futterspiellösungen schließlich Vertrauen fasste, um nur einige Beispiele zu nennen.

Welches Spielzeug für die eigene Katze am besten geeignet ist, das sei – so die Forscher – jedoch von der jeweiligen Katzenpersönlichkeit abhängig. Dennoch könne nahezu jede Katze über kurz oder lang für Intelligenzspielzeug begeistert werden. Es empfehle sich jedoch, den Schwierigkeitsgrad nach und nach zu steigern. Im Idealfall empfehlen die Forscher, sollten verschiedene Futterspielzeuge Einzug in den Haushalt finden, so dass sich die Katze alle ihre Mahlzeiten selbst erarbeiten könne.

Zum Weiterlesen: L. M. Dantas, M. M. Delgado, I. Johnson, C. T. Buffington. Food puzzles for cats: Feeding for physical and emotional wellbeing. Journal of Feline Medicine and Surgery, 2016; 18 (9): 723 DOI: 10.1177/1098612X16643753 (kostenlos)

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Studie: Kater und Katzen reagieren auf Kittenlaute unterschiedlich

Aus der Wissenschaft

Studie: Kater und Katzen reagieren auf Kittenlaute unterschiedlich

Rufen Kitten, dann reagieren Kater und Kätzinnen unterschiedlich. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Medizinischen Hochschule (MHH) und der Tierärztlichen Hochschule (TiHo) Hannover, die am 12.08.2016 im Open-Access-Journal „BMC Evolutionary Biology“ veröffentlicht wurde.

Kitten

© Jan-Mallander / www.pixabay.com

Ziel der Studie war es, herauszufinden, ob Katzen die emotionale Erregung von Katzenjungen anhand ihres Miauen erkennen können und ob die übliche Aufzucht durch die Mutter zu unterschiedlichem Verhalten bei Katern und Katzen führt. Man verglich männliche und weibliche Tiere und Kätzinnen mit und ohne Erfahrung in der Jungenaufzucht.

Nachdem das Forscherteam in einer vorangegangenen Untersuchung bereits herausgefunden hatte, dass sich Dauer und Tonhöhe der Kittenrufe mit der Dringlichkeit der Hilfsbedürftigkeit verändern, zeichneten sie die Rufe von 14 Kätzchen im Alter von 9 bis 11 Tagen in zwei unterschiedlichen Situationen auf. Einmal wurden die Katzenkinder lediglich für 3 Minuten räumlich von Mutter und Geschwistern getrennt (geringe Dringlichkeit), ein anderes Mal wurden sie für 3 Minuten auf den Boden gesetzt und auf den Rücken gedreht (hohe Dringlichkeit). Die Kitten standen in keiner Beziehung zu den Testkatzen.

Die Rufe der Kitten in diesen Situationen wurden in Folge 17 erwachsenen Katzen – 9 Kater, 8 Kätzinnen – im Alter von 1 bis 8 Jahren vorgespielt. Die Hälfte der weiblichen Tiere hatte vorher noch nie Nachwuchs aufgezogen.

Es zeigte sich, dass Weibchen – unabhängig etwaiger vorangegangener Erfahrungen – etwa 10 Prozent schneller auf Kittenlaute reagierten, die auf eine hohe Dringlichkeit hinwiesen. Kater zeigten in ihrer Reaktion keinen Unterschied, ganz gleich ob die Rufe dringlich erschienen oder nicht.

Diese Beobachtungen zeigen, dass Kätzinnen anders als Kater in der Lage sind, den emotionalen Gehalt von Kittenrufen zu beurteilen und entsprechend zu reagieren. Sie erkennen durch Wechsel der Stimmlage und Rufdauer, wie dringend ein Eingriff ihrerseits erforderlich ist. Es scheint sich hier um einen tief verwurzelten Geschlechtsunterschied zwischen Katern und Katzen zu handeln, der durch Erfahrung nicht beeinflusst wird.

Man nimmt an, dass Kittenrufe für Kater nicht dieselbe Relevanz besitzen, wie für Kätzinnen, was wiederum dazu führen könnte, dass Männlein und Weiblein das was sie hören unterschiedlich verarbeiten. So könnte sich das Hörsystem der Kätzin im Laufe der Zeit an die spezifischen Merkmale von Kittenlauten angepasst haben.

Jedoch müssen weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um herauszufinden, inwiefern sich das Hörsystem von Kater und Katze unterscheidet. Auch gilt es noch herauszufinden, ob Katzen empfindlicher auf die Stimmen ihres eigenen Nachwuchses reagieren, als auf die Stimmen fremder Kitten.

Quelle: Wiebke S. Konerding, Elke Zimmermann, Eva Bleich, Hans-Jürgen Hedrich, Marina Scheumann. Female cats, but not males, adjust responsiveness to arousal in the voice of kittens. BMC Evolutionary Biology, 2016; DOI: 10.1186/s12862-016-0718-9

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Neolithische Revolution führte auch in China zur Domestikation der Katze

Geschichte

Neolithische Revolution führte auch in China zur Domestikation der Katze

Unsere Hauskatze hat ihre Wurzeln in Ägypten und im Nahen Osten, wo sich laut einer Studie aus dem Jahr 2004 etwa zwischen 9000 und 7000 vor Christus erste Beziehungen zwischen der Falbkatze (Felis silvestris lybica) und dem Menschen entwickelten. Es handelt sich um eine Zeit, die in der Fachsprache als neolithische Revolution bezeichnet wird, eine Zeit, in der die Menschen begannen sesshaft zu werden und Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Angelockt von den Nagern, die die Kornspeicher der damaligen Menschen als wertvolle Nahrungsquelle betrachteten, begannen die Katzen sich in der Nähe der Menschen heimisch zu fühlen. Und so wurde die Falbkatze zur Urahnin aller unserer heutigen Hauskatzen. (mehr …)

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