Mutmachgeschichten
Butzis Geschichte
Butzis Geschichte
Butzi und sein Bruder stammen aus einem Ups-Wurf. Die Vorbesitzer hatten beide Kater von Freunden bekommen, deren Katze ausgebüchst ist und trächtig wieder kam. Als ich sie übernahm, waren beide ca. 4 Monate alt. Als die beiden ca. 7 Monate alt waren wurden sie kastriert. Danach bemerkte ich, dass Butzi ganz anders atmete als Nicky, schwerer und pumpender. So suchte ich also einen Tierarzt auf. Butzi wurde geröntgt und man konnte eine Schattierung im Lungenbereich erkennen, sowie eine vergrößerte Leber. Man riet uns zu einem Herzschall, Blutbild und Entwässerung. Mit dem Blutbild wurden auch FIP, FIV und FeLV ausgeschlossen. Die Entwässerung brachte keine Änderung. So nahm ich Butzi mit zu mir nach Berlin und lies einen Herzschall inkl. Cardio Pet veranlassen.
Auch der Herzschall brachte kein Ergebnis und man machte mir wenig Hoffnungen, dass Butzi die nächsten 3 Monate überlebt. Trotz negativem Corona-Titer, versuchte mir die Ärztin der Klinik zu erzählen, mein Kater hätte FIP. Butzi wurde immer dünner und schwächer. Aber er fraß mit Appetit und kloppte sich weiter mit seinem Bruder. Allerdings kam nun noch ein humpeln in den Hinterläufen dazu und wir konnten eine Spondylose im Nacken erkennen.
Meine Eltern, bei denen beide Kater lebten, hatten nun genug von den Tierärzten. Wir waren mehrere 100 € los und wussten immer noch nicht was der Kleine hatte. Ich sollte ihn nach Hause bringen, wenn damit er zu Hause seine letzten Tage verbringen kann, wenn es wirklich so weit sein sollte.Aber Butzi erholte sich. Er nahm zu, sein Fell wurde immer besser. Zwar humpelte er noch, aber es schien ihm nicht viel auszumachen. Er fraß weiterhin viel und mit Appetit und ist sehr verspielt geworden. Nach einigen Monaten beschloss ich es noch einmal zu versuchen. Ich wollte einfach wissen, was er hat. Also brachte ich ihn in die Leipziger Uniklinik. Dort äußerte die behandelnde Ärztin den Verdacht auf Akromegalie, Riesenwuchs. Denn Butzi hatte einen auffällig großen Kopf. Die Blutuntersuchung brachte allerdings wieder keine Bestätigung und wir sind weiterhin ratlos, was Butzi nun hat.
Mittlerweile geht die Tierärztin der Uniklinik von einem angeborenen Gen-Defekt aus. Der dazu führt, dass Butzi zu viele Wachstumshormone produziert und so Akromegalie-ähnliche Symptome hervorruft. Wie lange er noch hat, kann uns keiner sagen. Wir können ihm nur helfen, seine Schmerzen zu lindern. Da er ja auch an Spondylose leidet und permanent humpelt, haben wir uns nach dem Rat unseres Haustierarztes für eine Akupunktur Behandlung entschieden. Als asiatisch stammende Familie, waren wir natürlich auch so schon überzeugt von Akupunktur und die behandelnde Ärztin, war von Anfang an offen und ehrlich zu uns: „Seine Symptome werden nicht verschwinden, aber gelindert und wenn es nach der 3. SItzung nicht besser wird, dann ist es leider nicht das Richtige für ihn.“
Aber es war das Richtige für Butzi! Nach mittlerweile 6 Sitzungen, haben wir die Behandlung eingestellt, da Butzi augenscheinlich keine Schmerzen mehr zeigt und sein Humpeln ist komplett verschwunden! Er hat nochmal etwas zugenommen, sein Fell ist so viel besser geworden und er ist mittlerweile ein fröhlicher, frecher Kater, der nur Quatsch im Kopf hat.
Natürlich ist er nicht wie andere Katzen. Er wird niemals so hoch springen können wie sein Bruder und seine Atmung ist immer noch schwer, da seine Weichteile auch vergrößert sind und so die Lunge etwas abdrücken. Seine Zähne sind etwas klein geraten, es fällt ihm schwer Dinge zu beißen und er kann seine Krallen nicht mehr einziehen. Auch seine Spondylose bleibt eine progressive Krankheit und er wird immer mal wieder Schübe haben. Aber wir sind derzeit sehr glücklich mit Akupunktur eine gute Schmerztherapie gefunden zu haben und hoffen einfach, dass wir noch einige Jahre mit Butzi haben werden. Vor 1,5 Jahren hatte ich noch Sorge, ob er jemals das erste Lebensjahr erreicht und nun haben wir im Mai sogar seinen 2. Geburtstag feiern können.
– Zoey Trang –
Liebe Zoey, herzlichen Dank, dass du eure Geschichte mit uns geteilt hast.
Nächsten Montag erzählt uns Katja Lillis Geschichte.
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