Ophthalmologie

Dakryozystitis bei der Katze

Die Augenlider schützen die Augen der Katze und halten bei jedem Lidschlag die Augenoberfläche feucht. Die Tränenflüssigkeit, die dafür nötig ist, wird in der Tränendrüse gebildet und benetzt das Auge. So wird die Oberfläche des Auges vor Austrocknung und schädlichen Partikeln geschützt. Die Tränenflüssigkeit fließt dann durch die Tränenpünktchen ab und gelangt über den Tränensack in die Nase. Ist dieses System verstopft, können die Tränen nicht mehr auf natürlichem Weg abfließen, sondern laufen über das Gesicht und können dort die Haut verfärben oder reizen.

Die Gründe für solche Verstopfungen sind vielfältig. Ursächlich können zum Beispiel Fehlbildungen, Traumata, Zysten, Tumore, Infektionen oder Entzündungen sein.

In Verbindung damit kommt es hin und wieder vor, dass sich der Tränensack entzündet. Dann spricht man von einer Dakryozystitis.

Dakryozystitis

Was ist eine Dakryozystitis?

Eine Entzündung des Tränensacks (Saccus lacrimalis), der sich im unteren, inneren Augenwinkel befindet, kann viral, bakteriell, mykotisch (pilzbedingt) oder durch Fremdkörper verursacht werden. Zudem können auch Traumata oder Neubildungen von Gewebe die tränenableitenden Wege blockieren.

Dadurch kommt es zu einem entzündlich bedingten Anschwellen der Schleimhaut, was die Tränen ableitenden Wege noch weiter komprimiert. Der Abfluss der Flüssigkeit vor allem im oberen Bereich des Tränenkanals wird verhindert und die entstandene Schwellung kann sich bis zum Inneren des Kanals hin ausbreiten. Es kommt schnell zur vollständigen Blockade. In Folge sammelt sich eine aus Schleim und Entzündungszellen bestehende Flüssigkeit an, staut sich im Bindehautsack oder sucht sich über eine Hautfistel einen Weg nach draußen.

Häufig ergibt sich so nicht nur eine Dakryozystitis, sondern daraus resultierend auch eine chronische, mukopurolente Konjuktivitis (eitrige Bindehautentzündung). Bei Katzen ist eine Tränensackentzündung im Vergleich zu anderen Tieren wie etwa Kaninchen eher selten, was vermutlich am kurzen Tränennasenkanal der Katze liegt.

Mögliche Ursachen für die Entwicklung einer Dakryozystitis bei Katzen

Eine Tränensackentzündung hat selten eine primäre Ursache, häufig liegt ein Fremdkörper im Tränenkanal vor, der für eine Obstruktion sorgt, die wiederum eine Entzündung verursacht. Andersherum kann aber auch eine Entzündung zu einer Obstruktion führen.

Andere mögliche Ursachen für eine Dakryozystitis sind z. B. Fibrosen (z. B. infolge einer Herpesinfektion), Traumata, Druck von außen auf den Gang (z. B. durch einen Tumor in der Nase) oder Zahnwurzelabszesse.

Welche Symptome verursacht eine Dakryozystitis?

Bei einer Tränensackentzündung zeigt sich häufig dicker Ausfluss aus der Pünktchenöffnung. Zudem kommt es häufig zu einer meist einseitigen, chronischen und eitrigen Bindehautentzündung mit klarem bis eitrigem Augenausfluss, die sich unter Antibiotikatherapie nur kurzfristig bessert. Des Weiteren kann sich im Tränensack oder im Tränenkanal ein Abszess bilden, der eine Schwellung unterhalb des inneren Augenwinkels erzeugt, die aufreißen und deren Inhalt durch die Haut abfließen kann.

Wie wird eine Tränensackentzündung bei der Katze diagnostiziert?

Die Diagnose der Dakryozystitis erfolgt in der Regel aus den klinischen Symptomen, mittels einer Sondierung und ggf. einer Spülung des Tränennasenkanals. Solche Spülversuche scheitern in der Regel oder führen zu einem Rückfluss, wodurch sich die Verstopfung bestätigt. Bildgebende Diagnostik (z. B. CT, MRT) kann die Diagnose stützen und eventuell weitere Informationen über die Ursache der Erkrankung geben. In Folge kann sie auch eine Entscheidungshilfe für das weitere Vorgehen darstellen.

Welche Therapie wird bei einer Tränensackentzündung der Katze angewandt?

In der Regel werden zunächst tägliche Spülversuche unternommen und Antibiotika und entzündungshemmende Mittel eingesetzt, um die Infektion zu bekämpfen und die Schwellung zu lindern. Funktioniert dies nicht, kann eine chirurgische Versorgung mit Platzieren eines Katheters, der einige Wochen an Ort und Stelle verbleibt, das Problem beheben.

Referenzen

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