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Ursprünglich hatte ich geplant, diese Artikelserie auf drei Artikel zu verteilen. Allerdings ist das Thema Stoffwechsel sehr komplex und eigentlich zu viel für einen einzelnen Artikel. Deshalb habe ich mich entschieden diesen Bereich in einige kleinere Artikel aufzuteilen.

Beginnen werde ich heute mit dem Energiestoffwechsel.

Energiestoffwechsel der Katze – Besonderheiten

Bei den meisten Säugetieren sind zwei Enzymsysteme in der Leber aktiv, die Glukose in Glukose-6-Phosphat umwandeln. Bei diesen handelt es sich um Hexokinase und Glukinase. Diese Umwandlung ist notwendig, damit die Glukokinase von der Leber verbraucht werden kann und der Blutzuckerspiegel so aussieht, wie er soll. Allerdings setzt sich das Glukokinasesystem nur dann in Betrieb, wenn eine größere Menge Glukose die Leber über die Pfortader erreicht. Soweit so gut.

Nun ist es aber so, dass die natürliche Nahrung der Katze, wie schon mehrmals erwähnt, nicht aus pflanzlichem, sondern aus tierischem Material besteht. Entsprechend ist die Menge an einfachen Kohlenhydraten, die über die Nahrung in den Körper gelangen, sehr gering und entsprechend landet auch nur wenig resorbierte Glukose in der Leber.

Folglich ist die Glukoseaktivität der Katzenleber sehr gering, da nicht mit größeren Mengen an einfachen Kohlenhydraten gerechnet werden kann. Dadurch ist die Katze nur eingeschränkt fähig größere Mengen an einfachen Kohlenhydraten zu verstoffwechseln, wie sie bei einer vorwiegend pflanzlichen Ernährung im Körper der Katze landen würden. Bei Omnivoren (Allesfressern) ist die Glukokinaseaktivität höher ausgeprägt.

Wie reguliert die Katze nun ihren Blutzuckerspiegel?

Erwachsene Katzen halten ihren Blutzuckerspiegel mittels Glukoneogenese (Neubildung von Glukose aus Nicht-Kohlenhydraten) aus in tierischem Gewebe enthaltenen glukogenen Aminosäuren (Ketosäuren), Milchsäure und Glyzerin aufrecht, während Katzenwelpen bis zur Entwöhnung noch einfache Kohlenhydrate (Laktose = Milchzucker) über die Muttermilch aufnehmen.

Darüber hinaus setzt die Glukoneogenese bei Omnivoren vor allem in der postresorptiven Phase ein, wenn die über die Nahrung zugeführten Kohlenhydrate, die als Glykogen gespeichert werden, nicht ausreichen. Bei der Katze setzt die Glukoneogenese bereits in der resorptiven Phase direkt nach der Aufnahme der Nahrung ein. Ein weiteres deutliches Indiz dafür, dass der Stoffwechsel der Katze nicht auf Kohlenhydrate und damit auch nicht auf pflanzliche Nahrung ausgerichtet ist.

(Bild: (c) Gerda Müller / pixelio.de)