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Probleme
6 Gründe, warum Katzen nachts den Schlaf rauben und was du dagegen tun kannst.
Bis zu einem gewissen Grad muss man wohl oder übel damit leben und sollte das auch in seine Überlegungen mit einbeziehen, bevor man sich dafür entscheidet, das Leben mit einer Katze oder mehreren zu teilen. Jedoch kann man durchaus einiges tun, um die Situation zu verbessern. Denn es gibt verschiedene Gründe, warum Katzen nachts „nerven“.
Mangelnde Auslastung
Katzen sind von Natur aus eher in der Dämmerung unterwegs, passen sich aber oft dem Tagesrhythmus ihrer Menschen an. Gerade wenn der Mensch aber, wie es ja oft so ist, den ganzen Tag berufstätig ist, verbringen die Katzen den größten Teil des Tages mit Schlafen und sind natürlich dann abends munter, wenn die Menschen nach Hause kommen. Werden die Katzen in der gemeinsamen Zeit dann nicht ausgelastet, kann es sein, dass sie nachts rennen und toben und ihre Menschen auch gerne zum Spielen wecken.
Mögliche Lösung: Da die Zeit, die Mensch und Katze miteinander verbringen, begrenzt ist, wenn man Vollzeit berufstätig ist, sollte die gemeinsame Zeit sinnvoll verbracht und den Katzen die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt werden. Das bedeutet, je nach Charakter der Katze mehr oder weniger ausgelassenes Spiel, lange Schmusestunden und/oder aber auch geistige Auslastung. Gerade Wohnungskatzen, die nicht die Möglichkeit haben, lebende Beute zu belauern und zu erjagen, brauchen Kopfarbeit. Sehr brauchbar sind hier Clickertraining oder auch Fummelbretter und die diversen anderen Intelligenzspielzeuge, die für Katzen auf dem Markt sind. Vieles aus dem Hundebedarf kann auch für die Samtpfoten verwendet werden.
Langeweile
Langeweile ist mit mangelnder Auslastung eng verbunden und kann verschiedene Gründe haben. So ist vielleicht kein Artgenosse im Haushalt vorhanden oder der Artgenosse passt nicht zur „nervenden“ Katze, weil er zum Beispiel schon etwas älter ist oder einfach nicht so aktiv, wie die andere Katze. Vielleicht läuft die Katze auch nur nebenher und bekommt zu wenig Aufmerksamkeit oder es steht immer nur das gleiche Spielzeug zur Verfügung.
Mögliche Lösungen: Einzelkatzen in Wohnungshaltung sollten nach Möglichkeit einen Artgenossen bekommen, der zu ihnen passt. Hat man zum Beispiel ein Kitten und eine ältere Katze im Haus, die nicht mehr so viel spielen und toben möchte, kann eine aktive Drittkatze dabei helfen, die Langeweile zu vertreiben. Nachts können verschiedene Spielzeuge zur Beschäftigung angeboten werden. Hier sind auch wieder Fummelbretter und Intelligenzspielzeuge zu nennen, mit denen sich die Tiere auch in Abwesenheit der Menschen beschäftigen können. Ebenfalls spannend sind so genannte „Wühlkisten“, die mit verschiedenen spannenden Dingen (Laub, Heu, Papier etc.) und Leckerlis gefüllt werden, nach denen die Katze muss. Auch Leckerlis, die an verschiedenen Stellen im Haus versteckt werden, können die Katzen über Nacht beschäftigen. Sofern die Möglichkeit besteht, kann auch Freigang ein adäquates Mittel gegen Langeweile sein.
Hunger
Der Stoffwechsel der Katze ist auf viele kleine Mahlzeiten ausgerichtet, die über den Tag verteilt aufgenommen werden. Es kann daher durchaus sein, dass die Katze nachts Hunger hat und das ihrem Menschen mitteilt. Wird unter der Woche jeweils um 6 Uhr gefüttert und der Dosenöffner möchte am Wochenende plötzlich ausschlafen, kann es ebenfalls sein, dass die Katze um Punkt 6 nach ihrer gefüllten Futterschüssel verlangt.
Mögliche Lösungen: Eine Möglichkeit wäre es, die Katzen „ad libitum“ zu füttern, d. h. es steht immer Futter zur freien Verfügung. Allerdings lässt sich das fast nur mit Trockenfutter bewerkstelligen, das für die gesunde Katzenernährung eher weniger geeignet ist. Sinnvoller ist die Bereitstellung eines Futterautomaten, der sich nachts noch einmal öffnet oder die Fütterung kurz vor dem Schlafengehen. Darüber hinaus sollte auf hochwertige Nahrung geachtet werden. Umso hochwertiger das Futtermittel, umso länger sättigt es. Bei Urlaub und an den Wochenenden kann wiederum Ignorieren helfen oder man steht kurz auf, füllt den Napf und verschwindet wieder ins Bett. Es kann auch sinnvoll sein, die Katzen unter der Woche generell später zu füttern, also zum Beispiel erst, wenn man aus dem Haus geht, anstatt als Erstes am Morgen. Auch so gewinnt man ein paar Minuten wertvolle Schlafenszeit.
Einsamkeit
Kommt ein Kitten in einen neuen Haushalt, wird es dazu zwangsläufig meist von Mutter und Geschwistern getrennt. Klar, dass es dann erst einmal einsam ist. Besonders Katzenkinder, die zu früh von der Mutter getrennt wurden, brauchen Körperkontakt. Aber auch andere Katzenkinder schlafen gerne noch in engem Kontakt zu Artgenossen oder ihrem Dosenöffner. Einzelkatzen binden sich darüber hinaus ebenfalls oft sehr eng an ihren Menschen und möchten auch nachts gerne in seiner Nähe sein. Hat die Bezugsperson plötzlich weniger Zeit für die Katze, kann es ebenfalls vorkommen, dass sie nachts vermehrt deren Nähe sucht. Wenn die Katzen dann auch brav im Bett schlafen, ist das meist kein Problem. Anders sieht es aus, wenn die Katzen im Bett „Terror“ machen oder mit Vorliebe auf Hals, Gesicht oder an anderer Stelle schlafen und ihrem Menschen so den Schlaf rauben.
Mögliche Lösungen: Gegen Einsamkeit hilft am besten eine zweite Katze, mit der die eigene Katze nachts kuscheln und sich beschäftigen kann. Katzenkinder sollten erst mit frühestens 12 Wochen (noch besser 16) von der Mutter getrennt werden. Dürfen sie gleich mit einem Geschwisterchen ins neue Heim ziehen, erleichtert das die Eingewöhnung im neuen Zuhause.
Ob die Katzen mit ins Bett dürfen oder auch nicht, ist eine Frage der eigenen Vorlieben und hängt auch oft vom Charakter der Katzen ab, vor allem, wenn diese nachts keine Ruhe geben. Sollen die Katzen nicht mit im Bett schlafen, dann solltet ihr bei eurer Entscheidung grundsätzlich konsequent sein und jegliches Verhalten, das vor der Tür auf eure Aufmerksamkeit abzielt (Maunzen, Kratzen, Poltern etc.), ignorieren. Das bedeutet, die Katzen auch nicht zu schimpfen, Aufmerksamkeit ist Aufmerksamkeit, egal ob positive oder negative. Ohrenstöpsel und ein Kratzschutz an Türen und Wänden, z. B. aus Sisal können die Durchsetzung der Maßnahme vereinfachen. Viele Katzen haben darüber hinaus grundsätzlich ein Problem mit geschlossenen Türen, an diesem kann man (bis zu einem gewissen Grad) arbeiten, indem man die Katzen nach und nach daran gewöhnt, dass Türen immer wieder einmal verschlossen bleiben und die Katze ihre Menschen auch nicht unbedingt in jedes Zimmer begleiten muss.
Freigänger
Wer Freigänger beherbergt, kennt das Spiel. Die Katzen wollen ins Haus und fünf Minuten später wieder raus, aber auch evtl. zehn Minuten später wieder rein. Je nach Grad der Lärmbelästigung öffnet man die Wohnungstür auch gerne. Nur an ruhigen Schlaf ist in dem Fall natürlich nicht mehr zu denken.
Mögliche Lösungen: Hilfreich kann der Einbau einer Katzenklappe sein, durch die die Katzen ganz nach Belieben ins Haus und dieses auch wieder verlassen können. Spezielle Katzenklappen lesen den Chip der Katzen aus und gewähren entsprechend nur den eigenen Katzen Zutritt. Dazu muss die Katze natürlich gechippt sein, was ohnehin zu empfehlen ist. Die Klappen, die mit Halsband funktionieren, sind aus Gründen der Sicherheit eher weniger geeignet. Gegen das Problem, dass die Katzen mit nassen, erdverschmierten Pfoten ins Bett kommen und am besten auch noch Beute dabei haben, die sie einem lautstark präsentieren, ist mir, ehrlich gesagt, noch keine sinnvolle Lösung eingefallen. Außer die Schlafzimmertür geschlossen halten und ignorieren. ;-)
Hormone, Hormone, Hormone
Unkastrierte Kater und Katzen können nachts für mächtig „Action“ sorgen und ihren Besitzern den Schlaf rauben.
Mögliche Lösung: Kater wie Katzen rechtzeitig (d. h. spätestens mit ca. fünf bis sechs Monaten) kastrieren lassen.
Die oben aufgezeigten Tipps sind keine Patentrezepte, funktionieren aber in vielen Fällen. Alles in allem gilt umso artgerechter die Katzen gehalten werden, also mit Artgenossen, hochwertiger Ernährung, Auslastung und genügend Zeit ihrer Menschen, umso größer ist die Chance auf eine ungestörte Nachtruhe und ein harmonisches Zusammenleben.
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