Wasser für Katzen: Das Lebenselixier schlechthin

Ernährung

Wasser für Katzen: Das Lebenselixier schlechthin

Wasser ist der wichtigste Nährstoff, den wir haben, es ist lebenswichtig, ohne Wasser kein Leben.
Wasser dient als Lösungsmittel, in dem sich Substanzen auflösen und im Körper transportiert werden können.
Wasser ist nötig, damit Enzyme wirken können.
Wasser ist für chemische Reaktionen bei der Hydrolyse notwendig.
Wasser hilft beim Regulieren der Körpertemperatur und der Wärmezirkulation.


Ohne Wasser wäre der Körper formlos und hätte keine Elastizität.
Ohne Wasser würden keine Augen funktionieren, keine Gelenke und vieles mehr.
Ohne Wasser könnte bei der Atmung kein Gasaustausch stattfinden.
Ohne Wasser würden die Verdauung und die Ausscheidung von Urin nicht funktionieren.

Diese Beispiele allein zeigen, wie wichtig es ist, dass die Katze ausreichend Flüssigkeit aufnimmt.

Katze trinkt Wasser

© rihaij / pixabay.com

Auf welchen Wegen kann Wasser von der Katze aufgenommen werden?

Die Katze hat grundsätzlich drei Möglichkeiten, um Wasser aufzunehmen. Bei einer tiergerechten Ernährung mit B.A.R.F. oder Feuchtfutter wird der größte Anteil der Flüssigkeit über die Nahrung aufgenommen, während Trinkwasser und Oxidationswasser aus der Umsetzung von Nährstoffen im Körper einen eher geringen Anteil ausmachen. Nimmt die Katze weniger Flüssigkeit über die Nahrung auf (z. B. bei Trockenfuttergabe) muss sie mehr Trinkwasser aufnehmen, um dieses Defizit wieder auszugleichen.

Wasser, das aktiv von der Katze aufgenommen wird, wird zusammen mit den Elektrolyten und anderen Stoffen in den Verdauungstrakt transportiert und im Darm aufgenommen. Hierzu gibt es kein aktives Transportsystem, sondern es fließt immer dann, wenn durch den Transport von Elektrolyten (speziell Natrium und Chlorid) so genannte osmotische Gradienten aufgebaut werden. Vom Darm gelangt die Flüssigkeit ins Blut, das sie wiederum durch alle Gewebe transportiert.

Hierbei fließt das Blut auch durch die Nieren, die es filtern. Dabei werden zunächst Wasser und andere Bestandteile aus dem Blut gefiltert, wodurch der so genannte Primärharn entsteht. In einem weiteren Schritt werden ein Großteil des Wassers und andere brauchbare Substanzen wieder aufgenommen und der Rest ausgeschieden. Wie viel Wasser rückresorbiert werden kann, begrenzen die anfallenden harnpflichtigen Substanzen (Harnstoff, Harnsäure, Kreatin, Kreatinin) und das maximale Konzentrierungsvermögen dieser. Dieses ist bei der Katze auffallend hoch, was sich wohl durch die Anpassung ihrer Vorfahren an die extremen Umweltverhältnisse in ihrem ursprünglichen trockenen Lebensraum erklären lässt.

Wasser im Körper der Katze

Der Körper der Katze besteht zu 50 bis 70 Prozent aus Wasser, wobei jüngere Katzen im Verhältnis mehr Körperwasser besitzen. Bei erwachsenen Katzen schwankt der Wasseranteil vor allem abhängig vom Körperfettgehalt. Umso höher der Fettgehalt im Katzenkörper, umso niedriger der Wassergehalt.

Im Körper verteilt sich das Wasser auf drei Flüssigkeitskompartimente. Das ist einmal der intrazelluläre Raum, also der Raum innerhalb der Zellen, indem sich 2/3 bzw. 66 % des Körperwassers befinden. Das restliche Körperwasser befindet sich im extrazellulären Raum (33 %), also dem Raum außerhalb der Zellen, der noch einmal in den interstitiellen (25 %) und den intravaskulären Raum (9 %) unterteilt ist. Der interstitielle Raum ist der Raum zwischen den Zellen, der intravaskuläre Raum ist der Bereich innerhalb der Gefäße. Umgerechnet auf das Körpergewicht, machen der intrazelluläre Raum 40 %, der Zwischenzellraum 15 % und das Wasser im Inneren der Gefäße 5 % aus.

Wie viel Wasser muss die Katze aufnehmen?

Was für einen Wasserbedarf eine einzelne Katze hat, hängt im Endeffekt mit der Aufrechterhaltung ihres Wasserhaushalts zusammen. Geht dem Organismus Wasser durch Urin, Kot, die Atemluft oder über andere Wege (wie z. B. die Milch bei säugenden Katzen) verloren, muss diesem von außen wieder Wasser zugeführt werden. Geregelt wird der Wasserhaushalt im Wesentlichen über die Ausscheidung von Wasser über die Nieren und weniger über die Aufnahme (Stichwort: ADH-Regulationssystem).

Der Wasserbedarf der Katze

Der Wasserbedarf ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wie zum Beispiel der Art der Fütterung, dem Alter des Tieres, der Futterzusammensetzung (u. a. dem Gehalt harnpflichtiger Substanzen), körperlicher Anstrengung, der Wasserverfügbarkeit und Qualität, eventuellen Erkrankungen (Durchfall, Nierenerkrankungen, Diabetes etc.) und den Umgebungstemperaturen.

Verschiedene Methoden um den Flüssigkeitsbedarf zu bestimmen


Um die durchschnittliche Menge zu bestimmen, wie viel Wasser die eigene Katze am Tag aufnehmen sollte, gibt es verschiedene Formeln, von denen einige auf dem Körpergewicht der Katze und andere auf der Zusammensetzung des gereichten Futters basieren.

Formeln basierend auf dem Körpergewicht

Die erste Formel:

80 ml x kg KW 0,75 = Wasserbedarf in ml / Tag

Beispiel für eine Katze mit 4 kg Körpergewicht:

80 ml x 4 kg0,75 = 80 ml x 2,83 = 226,4 ml Wasser / Tag 

***

Die zweite Formel:

2-3 ml / kg KW / Stunde = Wasserbedarf in ml

Beispiel für eine Katze mit 4 kg Körpergewicht:

(2,5 ml x 4 kg ) x 24 Stunden = 240 ml

***

Die dritte Formel:

40 – 60 ml x kg KW = Wasserbedarf in ml / Tag

Beispiel für eine Katze mit 4 kg Körpergewicht:

60 ml x 4 kg = 240 ml

Formeln basierend auf der Zusammensetzung des Futtermittels

Die vierte Formel:

Energiebedarf der Katze in kcal = Wasserbedarf in ml Tag 

Hierzu müssen wir zunächst einmal den Energiebedarf (Erhaltungsbedarf) unserer Katze ausrechnen. Hier arbeiten wir mit dem metabolischen Gewicht und folgender Formel:

100 kcal x kg KW0,67 = Erhaltungsbedarf in kcal

Beispiel für eine normalgewichtige Katze mit 4 kg Körpergewicht:

100 kcal x 4 0,67 = 100 kcal x 2,53 = 253 kcal / Tag

Da der Wasserbedarf gleich dem Erhaltungsbedarf gesetzt wird, wären wir hier bei 253 ml am Tag.

***

Die fünfte Formel:

Hier wird der Wasserbedarf auf Basis der Trockensubstanz des Futters bestimmt.

2 – 3 ml x g Trockensubstanz = Wasserbedarf am Tag

Das ist ein wenig aufwändiger.

Beispiel für ein Mittelklassefutter

Berechnung der Trockensubstanz des Futters:

100 % – Feuchte % = TS in %

100 % – 79 % = 21 %

Berechnung des Energiegehalts der Ration und der benötigten Futtermenge:

Hier können wir es uns etwas einfacher machen und einen der im Internet zu findenden Online-Rechner verwenden, z. B. den von Futtermedicus.

100 g unseres Beispielfutters enthalten in diesem Fall 103 kcal und unsere Katze mit 4 Kilogramm Körpergewicht müsste rechnerisch 247 g davon zu sich nehmen, um ihren Energiebedarf zu decken.

Von den 247 Gramm sind nun 21 % Trockensubstanz:

247 g : 100 x 21 % = 51,87 g Trockensubstanz

Berechnung des Wasserbedarfs:

3 ml x 51,87 g = 155,61 ml Wasserbedarf am Tag.

Wenn ihr die so errechneten Zahlen jetzt einmal miteinander vergleicht, seht ihr, dass man mit der dritten Formel prima arbeiten kann. Das ist auch die Formel, die uns in den meisten Fachpublikationen zum Wasserbedarf begegnet ist und die wir im Verlauf dieses Artikels auch weiter als Richtwert annehmen werden. Formel 5, die auch am aufwändigsten ist, wird eher nicht empfohlen, dem würden wir uns anschließen.

Trinkt meine Katze genug?

Nachdem wir nun abschätzen können, wie viel Flüssigkeit unsere Katze am Tag aufnehmen müsste, wäre die nächste Frage, ob sie dies auch tut. Sätze wie „Meine Katze trinkt doch genug“ oder „Sie regelt ihren Flüssigkeitsbedarf übers Trinken“ hören und lesen wir, v. a. in Verbindung mit Trockenfutter relativ häufig. Doch ist das wirklich so? Damit wollen wir uns nun ein wenig beschäftigen.

Natürlicherweise ist es so, dass Katzen nicht die großen Trinker sind, sondern den Großteil ihres Flüssigkeitsbedarfs über die Nahrung decken. Ein typisches Beutetier der Katze hat etwa einen Wassergehalt von 70 bis 75 % und wenn die Katze ein Futter mit ähnlicher Zusammensetzung erhält, wird sie eher weniger trinken. An sich erhöht sich die Wasseraufnahme mit einem steigenden Proteinanteil in der Nahrung, die Fütterung eines hochwertigen Nassfutters mit hohem Anteil an tierischem oder noch besser B.A.R.F. kann also schon einmal dazu führen, dass die Katze mehr Flüssigkeit aufnimmt.

Das Trinkbedürfnis an sich ist bei der Katze verringert. Katzen fangen, wenn sie dehydriert sind, später wieder an zu trinken, als Hunde oder die meisten anderen Tierarten und/oder trinken dann zu wenig, um ihren Wasserhaushalt wieder aufzufüllen (zum Vergleich: Der Hund ist in einem solchen Fall in der Lage in 1 Stunde 6 % seines Körpergewichts an Wasser aufzunehmen, während die Katze für die vergleichbare Menge 24 Stunden benötigt)1.

Soll heißen: Es kann gut sein, dass eine Katze bei Dehydratation (Austrocknung), hohen Umgebungstemperaturen oder Erkrankungen trotzdem wenig aktiv trinkt. Nicht gut. Es ist daher unerlässlich, dass die Katze den Großteil ihres Wasserbedarfs schon einmal über die Nahrung zugeführt bekommt.

Wie viel die Katze zusätzlich trinken müsste, lässt sich wieder ausrechnen. Dazu nehmen wir wieder unser Nassfutter aus dem oberen Beispiel her.

Errechnete Futtermenge in g / 100 x angegebene Feuchtigkeit = Wasser im Futter 

247 g / 100 x 79 = 195,13 g (1 g = 1ml Wasser)

Wir haben demnach von unserem Wasserbedarf von 240 ml am Tag schon allein 195,13 ml über das Futter abgedeckt und müssten theoretisch noch 44,87 ml in die Katze bringen.

Ein Esslöffel Wasser fasst so 10 bis 15 ml, wenn wir also über die Mahlzeiten noch bisschen Wasser geben und die Katze noch ein paar Schlückchen trinkt, kommt man so gut hin. Beim Barfen ist es ähnlich, ABER:

Sonderfall Trockenfutter

Angenommen wir haben jetzt kein Futter mit 70 – 80 % Feuchtigkeitsanteil, sondern plötzlich nur noch 9 %.

Unser Beispielfutter hier enthält auf 406 kcal auf 100 g und unsere Katze mit 4 kg Körpergewicht müsste davon 63 g futtern, um ihren Energiebedarf zu decken.

63 g / 100 x 9 = 5,67 g (1 g = 1 ml Wasser)

Dieses Mal können wir von unseren 240 ml ganze 5,67 ml über das Futter decken, d. h. die Katze müsste noch 234,33 ml am Tag aufnehmen, um ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken.

Das ist für eine Katze schon eine ordentliche Menge und es zeigte sich in der Praxis, aber auch im Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen, dass Katzen, die rein mit Trockenfutter ernährt werden, zwar mehr trinken als Katzen, die mit Feuchtfutter gefüttert werden, ABER DENNOCH nur etwa auf die Hälfte des Wasseranteils kommen, der für eine ausreichende Hydration notwendig wäre.

Wir könnten jetzt noch über die Stoffwechselbesonderheiten bei der Verdauung trockener, meist kohlenhydratlastiger, Futtermittel philosophieren, aber schon das allein sollte zeigen, was für ein Unding es eigentlich ist, einer Katze ausschließlich oder zu einem wesentlichen Anteil Trockenfutter zu füttern. Dazu kommt, dass Katzen in bestimmten Lebenssituationen (z. B. Jungtiere, säugende Katzen) einen sogar noch höheren Flüssigkeitsbedarf haben.

Wasserrechner

Damit ihr ganz einfach ausrechnen könnt, welchen Wasserbedarf eure Katze hat und wie viel sie bei dem von euch gewählten Futter noch zusätzlich Wasser aufnehmen sollte, haben wir euch noch einen kleinen Rechner gebastelt:


MEINE Katze trinkt aber genug!!!

Wie viel Wasser die Katze(n) über den Tag wirklich zu sich nehmen, lässt sich bei Wohnungskatzen ganz einfach abschätzen. Dazu messt ihr die Wassermenge ab, die ihr in die einzelnen Trinkgelegenheiten eurer Katzen gebt, notiert sie und messt nach 24 Stunden erneut, wie viel Wasser fehlt. Das Ergebnis ist nur ein Schätzwert, da ja auch Wasser verdunstet etc., aber es genügt, um einen groben Überblick zu bekommen, ob die eigene Katze tatsächlich ausreichend Wasser zu sich nimmt.

Wurde die benötigte Menge nicht erreicht, trinkt die Katze nicht genug. Bei Freigängern ist es etwas schwieriger, aber auch hier könnt ihr davon ausgehen, dass sie die notwendigen Mengen nicht erreichen wird, wenn nicht der Großteil bereits übers Futter in die Katze gelangt ist.

ACHTUNG: Eine auffallend hohe Wasseraufnahme kann auf verschiedene (auch schwerwiegende) Erkrankungen hinweisen. Beobachtet ihr also vermehrtes Trinken, das sich nicht auf den ersten Blick ( z. B. sehr hohe Außentemperaturen) erklären lässt, sollte die Katze sicherheitshalber dem Tierarzt vorgestellt werden. Genaueres dazu im Abschnitt Übermäßiges Trinken/übermäßige Urinausscheidung.

„Ich weiche einfach das Trockenfutter ein – Problem gelöst“

Um der mit Trockenfutter ernährten Katze mehr Flüssigkeit zuzuführen, gehen manche Katzenhalter dazu über, das Trockenfutter einzuweichen. Das soll unter anderem dazu beitragen, das Risiko von Nieren- und Harnwegserkrankungen (speziell Harnsteinen/Harnkristallen) durch eine zu starke Konzentration des Harns und die Anhäufung harnpflichtiger Substanzen im Blut (weil zu geringe Flüssigkeitsaufnahme) zu senken.

Eine nachvollziehbare Überlegung in der Theorie, die aber in der Praxis leider nicht so funktioniert, wie erhofft. In einer Studie zeigte sich, dass Katzen, die rein mit Trockenfutter ernährt wurden, auf ein tägliches Urinvolumen von 60 ml kamen. Diese Menge verdoppelte sich bei der Gabe eines Nassfutters mit mindestens 75 % Feuchtigkeitsanteil und auch das spezifische Uringewicht war geringer.

Der Versuch, das Trockenfutter anzufeuchten (auf einen Feuchtegehalt von 50 %) führte nicht zum Erfolg. Das zusätzlich zugeführte Wasser ging über den Kot verloren und erhöhte nicht das Harnvolumen. Es zeigte sich, dass sich dieses nur verändert, wenn das Verhältnis Wassergehalt : Trockensubstanz zu Gunsten des Wassergehalts ausfällt. Das hat man eigentlich nur bei Nassfutter oder B.A.R.F.. Dazu kommt die Gefahr von Schimmelpilzbefall (Aflatoxinen) bei eingeweichtem Trockenfutter.

Einfluss der Verdaulichkeit auf das Urinvolumen

Wie hoch der Wasserverlust über den Kot ausfällt, wird u. a. durch die Verdaulichkeit eines Futtermittels bestimmt. Umso besser die Verdaulichkeit (sprich hochwertiges Protein, wenig bis keine Kohlenhydrate), umso weniger Wasser geht über den Kot verloren. Ein angemessener Fettanteil ist zum „ausreichend Pipimachen“ ebenfalls ganz hilfreich, da durch die Oxidation von Fettmolekülen Stoffwechselwasser produziert wird. Sind so einige der Gründe, die in Hinblick auf den Flüssigkeitshaushalt für qualitativ hochwertiges B.A.R.F. oder auch hochwertiges Nassfutter sprechen.

Zu wenig Flüssigkeit: Dehydratation bleibt zu Anfang häufig unbemerkt

Bei Katzen treten offensichtliche klinische Symptome einer Dehydratation häufig erst dann auf, wenn bereits ein Wasserdefizit von 5 % vorliegt. In Anbetracht dessen, dass bei einer Dehydratation von 10 % bereits mit schweren gesundheitlichen Konsequenzen zu rechnen ist und bei 15 % mit dem Tod des Tieres, ist das ziemlich spät. Eine Dehydratation beeinträchtigt die normalen Stoffwechselvorgänge, kann bestehende Erkrankungen verschlechtern und die Wärmeregulation vermindern.

Wann tritt eine Dehydratation auf?

Eine Austrocknung tritt immer dann auf, wenn es über einen bestimmten Zeitraum nicht zu einer ausreichenden Wasserzufuhr kommt und/oder zu viel Flüssigkeit verlorengeht. Das kann zum Beispiel sein, wenn die Katze irgendwo eingesperrt ist, vernachlässigt wird, feuchtigkeitsarm gefüttert wird oder ein erhöhter Bedarf (z. B. bei heißen Temperaturen, während der Säugeperiode oder aufgrund gesundheitlicher Probleme, wie Durchfall, Erbrechen und diversen Krankheiten) nicht berücksichtigt wird.

Je nachdem, wie sich der Flüssigkeitsverlust (Wasser, Elektrolyte und/oder Proteine) zusammensetzt und der Körper die Flüssigkeiten zum Ausgleich des Verlusts verschiebt, kann jedes der beim Körperwasser erwähnten Kompartimente einzeln oder in unterschiedlichen Kombinationen von einem Flüssigkeitsverlust betroffen sein.

Geht innerhalb der Gefäße Flüssigkeit verloren (Perfussionsstörung) spricht man von einem Schock. Ein interstitieller Flüssigkeitsverlust führt zur Dehydratation.

Wie äußert sich eine Dehydratation?

[pullquote]Eine verringerte Futteraufnahme kann auch ein Zeichen für eine Austrocknung sein! [/pullquote]

Die Zeichen für eine Dehydratation können ganz unscheinbar sein, eine unzureichende Wasseraufnahme reduziert zum Beispiel die Futteraufnahme, d. h. gerade wenn vielleicht eine ältere Katze oder eine Katze mit CNE mangelnden Appetit hat, sollte man auch an Austrocknung denken. Auch Erbrechen, rissige Pfotenballen, eingesunkene Augen, verringerter Speichelfluss, vermehrtes Lecken der Lippen oder Zähneknirschen können Zeichen einer Dehydratation sein. Futtert die Katze weniger, nimmt sie natürlich auch über das Futter weniger bis keine Feuchtigkeit mehr auf, ein Teufelskreis.

Schreitet die Dehydratation fort, kommt es im Verlauf zu einer Verdickung des Blutes und das Blutvolumen sinkt. In Folge wird die Funktion lebenswichtiger Organe, wie Herz, Gehirn, Lunge und Nieren beeinträchtigt, bis die Katze schließlich an einem Multi-Organ-Versagen verstirbt.

Welche Katzen sind besonders gefährdet?

Besonders gefährdet sind Jungtiere, Senioren und kranke Katzen. So ist die Dehydratation beispielsweise eine häufige Begleiterscheinung der chronischen Nierenerkrankung, bei der die Urinkonzentrationsfähigkeit der Katze im Verlauf immer mehr abnimmt, bis die Katze schließlich nicht mehr in der Lage ist, ihren Flüssigkeitshaushalt durch (vermehrtes) Trinken aufrechtzuerhalten.

Hier kann durch subkutane Infusionen unterstützend eingegriffen werden, durch die auch Elektrolyte wieder in die Katze kommen, die über den Urin vermehrt ausgeschieden werden. Bei älteren Katzen ist es so, dass die Nierenfunktion oft nachlässt und ebenso das ohnehin schon nicht so ausgeprägte Durstgefühl. Eine verminderte Wasseraufnahme in Verbindung mit einem durch die sinkende Nierenfunktion höheren Wasserverlust führt wieder zur Austrocknung.

Durchfall und Erbrechen können (speziell bei Jungtieren, aber auch bei allen anderen) ebenfalls in die Austrocknung führen.

Diese Informationen sollten zeigen, dass Trockenfutter im Allgemeinen und insbesondere als Spezialfuttermittel bei Nieren- und/oder Harnwegserkrankungen nicht wirklich eine gute Idee ist.

Zu viel Flüssigkeit: Flüssigkeitsansammlungen, Ödeme, Hyperhydration

In Verbindung mit verschiedenen schwerwiegenden Erkrankungen oder auch Medikamenten (z. B. Cortison) kann es zu Flüssigkeitsansammlungen kommen. Dazu gehören z. B. Herzerkrankungen und Nierenerkrankungen. Neben dem offensichtlichen „Anschwellen“ der Katze oder auch einzelner Körperteile (Gesicht, Beine etc.) können Atembeschwerden, Husten, tränende Augen oder Nasenausfluss u. a. auch Hinweise auf eine solche Problematik geben. Eine solche Katze gehört schnellstmöglich zur weiteren Abklärung in tierärztliche Behandlung.

In Einzelfällen wird bei Katzen auch eine „Wasservergiftung“2 beschrieben, wie sie beim Menschen (z. B. bei Marathonläufern) oder auch beim Hund bekannt ist.Eine solche Hyperhydration kann an sich entstehen, wenn sehr schnell, sehr viel natriumarmes Wasser (Leitungswasser etc.) aufgenommen oder verabreicht wird. Dadurch fällt der Natriumgehalt im Blut ab und es kommt zu einem Anschwellen und schließlich zur Zerstörung von Zellen, insbesondere im Gehirn, was sich dann meistens in ZNS-Symptomen äußert. Das können Ataxiesymptome sein, Unruhe, Krämpfe, die Katze kann ins Koma fallen oder im Verlauf auch sterben. Bei Mensch und Hund geht es hier wirklich vorwiegend ums Trinken, bei der Katze eher um Einwirkungen von außen, also wenn z. B. bei Verstopfung einfach Einläufe mit Leitungswasser gemacht werden oder eine Infusionstherapie falsch durchgeführt wird.

Wechselwirkungen mit anderen Nährstoffen

Wasser wird ja immer so ein bisschen als flüssiges „Nichts“ angesehen. Ist es natürlich nicht, sondern enthält zum Beispiel wichtige Mineralstoffe, wie Calcium oder Magnesium. Es kann unter bestimmten Umständen sogar die Aufnahme von Nährstoffen beeinträchtigen. Verantwortlich dafür ist die Huminsäure, die aus der Verrottung von Pflanzenteilen im Wasser entsteht und bis zu 60 % der in Lebensmitteln enthaltenen, wasserlöslichen B-Vitamine und Vitamin C zerstören kann. In Wasser gelöste Huminsäuren binden darüber hinaus auch Spurenelemente, wie Jod, wodurch diese vom Organismus nicht mehr verwertet werden können.

Ein Problem, das einem in Regionen begegnen kann, in denen das Trinkwasser vornehmlich aus Oberflächengewässern bezogen wird. Hier kann man prinzipiell eine höhere Huminsäurebelastung und damit auch einen höheren Bedarf an B-Vitaminen und entsprechenden Spurenelementen in Betracht ziehen.

Welches Wasser für die Katze?

Grundsätzlich gilt: Das Wasser, das man selbst auch trinken oder besser noch unbesorgt kleinen Kindern (speziell Säuglingen) zu trinken geben würde, eignet sich auch für die Katze.

In vielen Fällen ist das Leitungswasser (ist auch am günstigsten), teilweise kann es sinnvoll sein, z. B. auf stilles natürliches Mineralwasser zurückzugreifen, das „für Säuglingsernährung geeignet“ ist. Wir haben euch die Unterschiede zwischen den einzelnen Möglichkeiten nachfolgend zusammengefasst und beschränken uns dabei nur auf „Kaufwasser“, da man auf die Aufnahme von Regenwasser etc. speziell bei Freigängern als Katzenhalter keinen großen Einfluss nehmen kann.

Trinkwasser/Leitungswasser

Die Qualität des Trinkwassers wird rechtlich über die Trinkwasserverordnung geregelt. Deren Bestimmungen muss es an der „Stelle der Einhaltung“ (also meist am Zapfhahn des Verbrauchers) erfüllen. Es muss rein und genusstauglich sein, darf keine Krankheitserreger enthalten und auch keine anderen Stoffe in gesundheitsschädigenden Konzentrationen. Gewonnen wird es aus Grund- oder Oberflächenwasser und dann direkt oder nach einer entsprechenden Aufbereitung an den Verbraucher abgegeben. Regelmäßige bakteriologische, chemische und chemisch-physikalische Tests müssen durchgeführt werden. Es gehört zu den am besten überwachten Lebensmitteln, wobei die Überwachung dem Staatlichen Gesundheitsamt obliegt. In Deutschland hat das Trinkwasser eine durchwegs sehr gute Qualität, wobei das Trinkwasser aus großen, zentralen Wasserversorgungsanlagen besser abschnitt, als das kleiner und mittlerer Wasserversorgungsunternehmen.

Hartes Wasser/weiches Wasser

Die Wasserhärte beschreibt im Wesentlichen den Gehalt an Calcium und Magnesium im Wasser. Ist das Wasser kalzium- und magnesiumarm ist es weich. Ob aus der eigenen Leitung hartes oder weiches Wasser kommt ist regional unterschiedlich und vom Boden abhängig, in dem das Regenwasser versickert. Je nachdem welches Gestein sich dort findet, lösen sich im Untergrund mehr oder weniger Mineralien. Talsperrenwasser ist oft weich, da es nicht durch den Boden sickert. Die Härte des eigenen Wassers kann beim Wasserversorger erfragt werden. Gesundheitsschädlich ist hartes Wasser nicht, man hat nur eher einmal mit Kalkablagerungen am Katzenbrunnen etc. zu kämpfen.

Natürliches Mineralwasser

Natürliches Mineralwasser nimmt eine Sonderstellung im Lebensmittelverkehr ein. Seine Gewinnung und sein Vertrieb bedarf einer besonderen amtlichen Zulassung. Es muss seinen Ursprung in einem unterirdischen Wasservorkommen haben, das vor Verunreinigungen geschützt ist und einen konstanten Gehalt an Mineralien und Spurenelementen sowie ggf. besonderen ernährungsphysiologischen Eigenschaften aufweisen. Natürliches Mineralwasser darf nur wenigen Herstellungs- und Behandlungsverfahren unterzogen werden, darf keine Zusätze (außer Kohlensäure) enthalten und muss am Quellort abgefüllt werden. Chemische und mikrobiologische Grenzwerte sind in der Mineral- und Tafelwasserverordnung festgelegt. Besitzt das Wasser eine besondere Auslobung (z. B. Eignung zur Säuglingsernährung) sind die chemischen Grenzwerte (etwa für Arsen, Nitrat, Fluorid, Uran) besonders streng.

Quellwasser

Quellwasser muss seinen Ursprung in einem unterirdischen Wasservorkommen haben, bedarf aber keiner „ursprünglichen Reinheit“ und auch keiner amtlichen Zulassung oder Nutzungsgenehmigung. Es muss auch keinen konstanten Gehalt an Mineralien und Spurenelementen aufweisen oder besondere ernährungsphysiologische Eigenschaften besitzen. Seine mikrobiologischen Grenzwerte sind in der Mineral- und Tafelwasserverordnung, die chemischen in der Trinkwasserverordnung festgelegt. Quellwasser darf nur wenigen definierten Herstellungs- und Behandlungsverfahren unterzogen werden, es muss am Quellort abgefüllt werden und es darf nur Kohlensäure zugesetzt werden.

Tafelwasser

Tafelwasser ist chemisch „künstliches“ Mineralwasser mit mindestens einer Zutat, das meist unter Verwendung von gewöhnlichem Leitungswasser oder natürlichem Mineralwasser hergestellt wird. Hier dürfen außer Kohlensäure auch andere Zusatzstoffe nach Maßgabe der Zusatzstoff-Zulassungsverordnung zugefügt werden. Die Bezeichnung „Tafelwasser“ und die Zutatenliste müssen auf dem Etikett angegeben werden. Die mikrobiologischen Grenzwerte im Tafelwasser sind in der Mineral- und Tafelwasserverordnung, die chemischen Grenzwerte in der Trinkwasserverordnung festgelegt.

Katzenwasser/Babywasser

Wie auch z. B. für Nager gibt es auch Wasser speziell für Katzen. Dabei handelt es sich um Wasser (z. B. Mineralwasser) mit meist niedrigem Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen, das mit Zusätzen (oft Taurin) angereichert wurde.
Babywasser ist in der Regel Trinkwasser oder stilles, natürliches Mineralwasser mit niedrigem Natrium-, Nitrat- und Sulfatgehalt, das abgekocht abgefüllt wird, um es keimfrei zu machen. Es muss die Anforderungen für die Eignung zur Säuglingsernährung erfüllen.


Schadstoffe?

Bei Wasser ist auch immer wieder die Verunreinigung mit Schadstoffen oder Medikamentenrückständen ein Thema. Insgesamt ist jedoch die Trinkwasserqualität in Deutschland sehr gut. Je nach Region ist jedoch mitunter ein klein wenig Vorsicht geboten, daher haben wir uns die bekanntesten Vertreter für euch ein wenig genauer angesehen.


Nitrat/Nitrit

Nitrate sind Stickstoffverbindungen des natürlichen Stickstoffkreislaufs. Sie sind im Wasser gut löslich und verteilen sich somit auch schnell. Sie sind besonders in Gebieten mit intensiver Landwirtschaft und der damit verbundenen häufigen Verwendung von mineralischen und organischen Düngemitteln ein Problem, da sie bei Abbau ins Grund- und Oberflächenwasser gelangen und so auch ins Trinkwasser. Nitrat an sich ist nur wenig gesundheitsgefährdend, gefährlich ist die Umwandlung in Nitrit, die sich durch Bakterien im Mundraum (Speichel) oder im Magen vollziehen kann. Nitrit blockiert den roten Blutfarbstoff, der in Folge keinen Sauerstoff mehr transportieren kann (Methämoglobinämie), ein Vorgang der bei Säuglingen nur begrenzt umkehrbar ist. Zudem besteht die Gefahr krebserregender Nitrosamine. Der Grenzwert für Nitrat ist in der Trinkwasserverordnung festgelegt. Wird dieser überschritten, darf die Wasserversorgung weiterlaufen, jedoch muss die Bevölkerung informiert werden, dass das Wasser nicht für Säuglinge unter 10 kg Körpergewicht verwendet werden darf. Erwachsenen wird empfohlen, sich nitratarm zu ernähren und auf eine ausreichende Jodzufuhr zu achten (höhere Nitratbelastung = höhere Gefahr eines Jodmangels). Da Bakterien im Speichel zur Umwandlung von Nitrat in Nitrit führen können, ist es empfehlenswert, das Wasser in Gebieten mit Intensivlandwirtschaft häufiger zu wechseln. Wird vor einer Verwendung bei Säuglingen gewarnt, sollte man sicherheitshalber auch im Katzennapf auf Leitungswasser verzichten.

Pflanzenschutzmittel

Rückstände von Pflanzenschutzmitteln können ins Grundwasser und darüber als unerwünschte Stoffe ins Trinkwasser gelangen. Dazu zählen auch die Abbauprodukte der Stoffe. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen relevanten und nicht-relevanten Metaboliten. Die relevanten Metaboliten wirken ähnlich wie die Ausgangssubstanz und stellen eine ähnliche Gefahr dar, die nicht-relevanten Metaboliten wirken nicht mehr als Pflanzenschutzmittel und sind nur gering toxisch. Pestizide können auch in natürlichem Mineralwasser ein Thema sein, in dem z. B. geringe Mengen Chlorat und Perchlorat nachgewiesen wurden.3


Arzneimittel/Hormone

Arzneimittelrückstände im Trinkwasser stören das empfindliche Ökosystem in Flüssen und Seen. Bisher wurden dort fast 100 unterschiedliche Arzneimittel nachgewiesen. Über Flüsse und Seen aber auch über mit Gülle/Mist gedüngte Böden können Arzneistoffe (z. B. Antibiotika) ins Grundwasser und darüber auch ins Trinkwasser gelangen. Antibiotika in gereinigtem Abwasser können die biologische Abwasserreinigung beeinträchtigen und evtl. zu Resistenzen führen. So wurden bereits multiresistente Mikroorganismen in Fließgewässern unterhalb von Kläranlagenausläufen nachgewiesen, wo oft besonders hohe Antibiotikakonzentrationen zu finden sind. Auch hier ist speziell bei Tieren mit schwachem Immunsystem (FeLV-/FIV-Katzen, jungen, trächtigen, chronisch kranken Tieren) gerade in Gebieten mit intensiver Landwirtschaft abzuwägen, ob Leitungswasser gegeben wird oder ob man auf ein abgefülltes Produkt aus einer anderen Region zurückgreift.

Blei, Kupfer, Nickel

Bleirohre und damit bleihaltiges Trinkwasser sind seit der Einführung neuer Grenzwert im Dezember 2013 eigentlich kein Thema mehr. In Einzelfällen sind speziell in Nord- und Ostdeutschland, wo Bleirohre noch bis Anfang der 70er Jahre verbaut wurden, noch Bleileitungen vorhanden. Wasser, dass durch solche Leitungen geflossen ist, sollte nicht gegeben werden. Erhöhte Gehalte an Kupfer und Nickel sind meist Folge fehlerhafter Installationen und stellen eher die Ausnahme als die Regel dar.

Weichmacher

Aus Kunststoffrohren können Weichmacher ins Trinkwasser übergehen. Es ist daher empfehlenswert, Wasser das länger als 4 Stunden in der Leitung stand, nicht mehr zu trinken. Am besten lässt man das Wasser ablaufen, bis es kühler über die Finger läuft. Das Thema Weichmacher betrifft grundsätzlich auch Wasserbehältnisse und Trinkbrunnen aus Kunststoff. Einer der bekanntesten Stoffe ist Bisphenol A (BPA). Leider bedeutet BPA-frei nicht automatisch auch unbedenklich, da auch Ersatzstoffe wie Bisphenol S als kritisch gelten.4


Uran/Radioaktivität

In Mittelgebirgsregionen mit natürlicher Uranbelastung, wie z. B. in Teilen Thüringens, Nordbayerns oder im südlichen Sachsen kann Uran als natürlicher Bestandteil von tief liegendem Grundwasser im nachgewiesen werden, das in engem Kontakt zu uranhaltigen Ablagerungen und Gesteinen steht. Dass der Urangehalt im Trinkwasser über dem Grenzwert liegt, kommt nur sehr selten vor (max. 0,6 % der Haushalte) und meist wird das Trinkwasser dann nicht von einem zentralen Wasserversorger bezogen. Die Nieren – ohnehin eine Schwachstelle bei der Katze – reagieren empfindlich auf Uran. Sollte der Urangehalt demnach über dem Grenzwert „für die Zubereitung von Säuglingsnahrung“ liegen, sollte das Wasser auch nicht mehr im Katzennapf landen. In manchen Wasserversorgungsgebieten sind auch natürliche Radionukleide von Uran, Radium und Radon ein Thema. Das ist regional sehr unterschiedlich und kommt vor allem im mittel- und süddeutschen Raum, z. B. in Teilen des Erzgebirges, im Bayerischen Wald, den Alpen oder dem Hochschwarzwald vor. Seit 2015 muss das Trinkwasser auch auf natürliche Radioaktivität untersucht werden.


Wie kann ich meine Katze zum Trinken animieren?

Die Vorfahren der Katzen stammen, wie bekannt, aus trockenen Halbwüsten. Das heißt, im natürlichen Lebensraum ist Wasser eher knapp und im Laufe der Zeit hat sich die Katze daran angepasst, mit wenig Wasser auszukommen (Dehydratationen von bis zu 4 % des Körpergewichts können noch gut toleriert werden) und ist in der Lage ihren Harn stark zu konzentrieren. Der Flüssigkeitsbedarf wird größtenteils über das Futter gedeckt, die Motivation zur eigenständigen Wasseraufnahme ist eher gering ausgeprägt. In unserem gemäßigten Klima wird die Katze noch weniger zum Trinken angeregt, als bei Wüstentemperaturen. Ein Problem, das sich auch bei in Gefangenschaft lebenden Kleinwildkatzen zeigt, die oft mit Nierenproblemen zu kämpfen haben.

Bei älteren Tieren kommt hinzu, dass das Durstgefühl und damit auch die Wasseraufnahme nachlassen, was in Verbindung mit einer altersbedingt nachlassenden Nierenfunktion natürlich auch nicht die beste Kombination ist. Auch kann eine geringe Flüssigkeitsaufnahme und eine dadurch verursachte stärkere Konzentration des Harns die Bildung von Harnkristallen/Harnsteinen begünstigen. Es ist daher wichtig, dafür zu sorgen, dass die Katze nicht am Limit leben muss, sondern ausreichend Flüssigkeit aufnimmt.

Keinesfalls darf Problemen mit Unsauberkeit durch eine reduzierte Wassergabe oder die Umstellung auf Trockenfutter begegnet werden!

Bei einer natürlichen Ernährung kann eine Katze ihren Flüssigkeitsbedarf zum Großteil über die Nahrung decken und die Wasserzufuhr auf diesem Wege kommt dem natürlichen Verhalten der Katze entgegen. Der erste und einfachste Schritt ist es, ein Futtermittel zu reichen, das über einen dem Beutetier ähnlichen Feuchtegehalt verfügt. Das ist bei der Rohfütterung und bei Feuchtfuttermitteln gegeben. Wenn es von der Katze toleriert wird, können B.A.R.F. und Nassfutter noch um Wasser ergänzt werden, bei der Rohfütterung sorgt außerdem die Gabe von Blut für zusätzliche Flüssigkeit. Zusätzlich sollte der Katze immer Wasser zur freien Verfügung stehen.

Und weil es immer wieder Thema ist: Mehr deklarierte Feuchtigkeit auf einer Dose bedeutet nicht zwangsläufig auch mehr Qualität. Wie das mit den Inseln in der Dose genau ist, erklärt euch Jasper in seinem Artikel.

Wasserspiele, Tricks und Kniffe

Was wir empfehlen:

  • Nassfutter Wasser zugeben
  • Blut und/oder zusätzliches Wasser ins B.A.R.F.
  • (Fleisch-)Brühe herstellen, z. B. selbstgemachte Hühnerbrühe oder auch aus Fertigfutter (nicht vergessen, Fleischbrühe ist nahrhaft, d. h. prima zum Päppeln, bei Katzen, die eh schon etwas mehr auf den Rippen haben, eher mit Bedacht)
  • Erlebniswasserspaß (Katzenteich, Katzenaquarium, Trinken aus dem Wasserhahn, geeignete Steine ins Wasser, Robofische zum Spielen, Tischtennisbälle ins Wasser, Planschbecken (z. B. Kitty Lake) aufstellen)
  • Katzeneis oder Eiswürfel zum Schlecken und Spielen (gerade bei warmen Temperaturen), wenn es die Katze mag und verträgt

Womit wir leben können:

  • Wenig Sahne, Milch (wenn nötig laktosefrei) oder Thunfischwasser ins Wasser, um dieses attraktiver zu machen.

Am besten nicht allzu lange stehen lassen. Das Schälchen Milch hin und wieder zählt ebenso wie flüssige Snacks in erster Linie zum Futter, nicht zur Flüssigkeitsversorgung.

Was die Fachliteratur empfiehlt (wir jetzt grundsätzlich nicht so, auch wenn das Prinzip sicherlich funktioniert):

  • Ballaststoff- und wasserreiche Futtermittel mit geringer Energiedichte füttern => Katze muss mehr Futter aufnehmen, um satt zu werden und nimmt so zwangsläufig auch mehr Wasser auf.

Was gemacht wird, aber nicht empfehlenswert ist:

  • Vermehrte Salzzugabe ins Futter speziell bei älteren Katzen

Auftauwasser ins B.A.R.F. – ja oder nein?

Ob man bei der Rohfütterung das Auftauwasser zugeben sollte, wird diskutiert. Zum einen gelangen wasserlösliche Vitamine und Taurin in die Flüssigkeit und bei Zugabe auch ins Futter (gut), zum anderen haben wir die Gefahr, dass Bakterien (z. B. Campylobacter oder Staphylokokken) von der Fleischoberfläche ins Auftauwasser gelangen und so von der Katze aufgenommen werden (schlecht). Wie so oft gibt es hier nicht nur Schwarz und Weiß, sondern man muss individuell abwägen. So ist das Risiko für eine Verunreinigung mit krankmachenden Bakterien nicht bei jeder Fleischsorte gleich hoch. Zudem ist es ein Unterschied, ob man es mit einer gesunden erwachsenen Katze zu tun hat oder mit einem Tier, dessen Immunsystem vielleicht ohnehin schon geschwächt oder nicht voll ausgebildet ist. Wir praktizieren es hier quasi als Kompromiss so, dass bei den riskanteren Fleischsorten (allen voran Geflügel) das Auftauwasser entsorgt wird und bei den anderen mit ins Futter gegeben wird.

Individuelle Trinkgelegenheiten für jede Katzenpersönlichkeit

In der Regel hat jede Katze ihre eigenen Vorlieben, was die Wahl ihrer Trinkgelegenheiten angeht. Die einen trinken das Wasser am liebsten ganz frisch vom Hahn, die nächsten lieben abgestandenes Wasser und wieder andere bevorzugen sämtliche Behältnisse (Wasserglas, Blumenvase, Aquarium etc.) anstelle des Wassernapfes. Kennt man diese Vorlieben, kann man sie für sich nutzen. Viele Katzen schätzen Katzenbrunnen, die es mittlerweile in vielen verschiedenen Formen und Ausführungen zu kaufen gibt. Sehr schön finden wir die Brunnen von Keramik im Hof, von der Töpferei Schwarz und den Keramikbrunnen voon Miaustore. Als im Großen und Ganzen „emmasicher“ (naja fast) hat sich hier bei uns der Lucky Kitty erwiesen. Wäre jetzt auch für die „Saubetzn“, wie man in Franken sagt (wen das Wort „Betz“ an den Namen einer gewissen roten Katzendame aus der Haustiger-Redaktion erinnert, weiß jetzt warum sie heißt wie sie heißt ;-) ) unsere erste Wahl.

Katze spielt mit Wasser

© MarjaBrouwer / pixabay.com

Die richtige Platzierung der Trinkgelegenheiten

Fast genauso wichtig wie die Wasserstelle, ist auch die Platzierung dieser. So ist es sinnvoll, nicht nur eine Wasserstelle anzubieten, sondern mehrere strategisch im Haus zu verteilen. Häufig gewöhnen sich Katzen ganz bestimmte Wege durch die Wohnung an, die immer wieder genutzt werden.

Diese eignen sich hervorragend zur Platzierung der Wasserstellen. Grundsätzlich sollten sich die Wasserstellen nicht neben dem Katzenklo oder dem Futterplatz befinden, sondern separat stehen. Speziell in Gegenden mit hoher Luftverschmutzung sollte Wasser nach Möglichkeit im Haus und nicht auf dem Balkon etc. angeboten werden.

Der perfekte Wassernapf

Die Wassernäpfe für die Katze sollten standfest, leicht zu reinigen und so groß sein, dass die Katze trinken kann, ohne mit den Schnurrhaaren am Rand des Napfes anzustoßen. Alternativ eignen sich auch flache Schüsseln, bei denen jedoch erfahrungsgemäß das „Sauereipotenzial“ höher ist. Viele Katzen bevorzugen einen erhöhten Standort. Die Näpfe, Schalen etc. müssen lebensmittelecht sein, d. h. Dekoschalen, Blumenuntersetzer etc. sind meist nicht geeignet. Die Behältnisse (auch Trinkbrunnen) sind am besten aus Keramik, Porzellan oder Glas.

Sauerei vermeiden

„Katzen sind wasserscheu“ heißt es. Das trifft aber nicht auf alle Katzen zu. Manche sind sogar richtige Wasserratten und lieben es mit der Pfote im Napf zu spielen oder sich auch mit allen Vieren reinzustellen. Wer macht denn sowas? *putz*(Emma)

Abhilfe schaffen KÖNNEN nicht müssen:

Jasper am Wunschbrunnen (Anti-Verschütt-Napf) © Silke Falkus / www.the3cats.de

  • vandalensichere Trinkbrunnen (z. B. der Lucky Kitty)
  • Wassernäpfe in der Dusche oder Badewanne
  • Anti-Verschütt-Näpfe
  • Schwere/ Beschwerte Näpfe
  • Saugfähige Napfunterlagen
  • Tabletts in denen die Näpfe platziert werden

und vieles mehr, was euch so einfällt (und dann doch nicht funktioniert. (Anm. Mauri)).

Meine Katze trinkt plötzlich auffällig viel/pinkelt mehr…

Die Flüssigkeitsaufnahme und die Harnproduktion sind auf komplexe Weise miteinander verknüpft. Kommt es zu Fehlern im System wird vermehrt Wasser aufgenommen (Polydipsie) und vermehrt Urin abgegeben (Polyurie). Die Ursachen dafür können vielfältig sein, z. B.

  • Eitrige Gebärmutterentzündung (Pyometra)
  • Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis)
  • Kaliummangel
  • Kalziumüberschuss
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Natriummangel
  • Leberinsuffizienz oder portosystemischer Shunt
  • Chronische Nierenerkrankung
  • Diabetes mellitus
  • Vermehrte Harnausscheidung nach Beseitigung einer Blockade in den Harnleitern (postobstruktive Diurese)
  • Medikamente (Cortison)
  • Infusionstherapie

Trinkt die Katze plötzlich auffallend viel und/oder setzt häufig und/oder viel Urin ab, ist immer eine Abklärung durch den Tierarzt notwendig. Meist wird eine Blut- und/oder Urinuntersuchung durchgeführt.

Zusätze ins Katzenwasser…

Es gibt verschiedene Zusätze, die ins Trinkwasser für die Katze gegeben werden können. Einen davon möchten wir euch hier noch kurz vorstellen, weil wir ihn ganz interessant finden. Und zwar die Effektiven Mikroorganismen (EM) in Form von EM-Keramik. Der ein oder andere kennt die Effektiven Mikroorganismen vielleicht aus Reinigungsmitteln, wie z. B. Biodor®.

EM-Keramik ist Ton, der mit Effektiven Mikroorganismen verknetet, dann einige Zeit gelagert, geformt und schließlich bei einer Temperatur von etwa 1300°C gebrannt wird. An Formen werden Keramikröhrchen, -ringe oder auch -näpfe angeboten. In Verbindung mit Frischwasser soll EM-Keramik die Wasserqualität verbessern, dem Wasser einen besseren Geschmack verleihen und Kalkablagerungen vermindern.5


Quellen (eine Auswahl)

  • Carciofi AC, Bazzoli RS, Zanni A. Influence of water content and the digestibility of pet foods on the water balance of cats. Braz J Vet Res Anim Sci 2005;42:429-34.
  • Markwell PJ1, Buffington CA, Chew DJ, Kendall MS, Harte JG, DiBartola SP. Clinical evaluation of commercially available urinary acidification diets in the management of idiopathic cystitis in cats. J Am Vet Med Assoc. 1999 Feb 1;214(3):361-5.
  • Caldwell, G. T. “Studies in Water Metabolism of the Cat. The Influence of Dehydration on Blood Concentration, Thermoregulation, Respiratory Exchange, and Metabolic-Water Production.” Physiological Zoology, vol. 4, no. 2, 1931, pp. 324–359., www.jstor.org/stable/30151145.
  • PRENTISS PG, WOLF AV, EDDY HA. Hydropenia in cat and dog; ability of the cat to meet its water requirements solely from a diet of fish or meat. Am J Physiol. 1959 Mar;196(3):625-32.
  • Feeding Behaviour of dogs and cats. In: Nutritional Requirements of Dogs and Cats (2006)
  • Urinary Relative Supersaturations of Calcium Oxalate and Struvite in Cats Are Influenced by Diet. BH Smith et al. J Nutr 128 (12 Suppl), 2763S-2764S. 12 1998.
  • Seefeldt S.L.; Chapman T.E., 1979: Body water content and turnover in cats fed dry and canned rations. American Journal of Veterinary Research 40(2): 183-185
  • Urinary Tract Disease in Cats. Water Balance Studies, Urolith and Crystal Analyses, and Necropsy Findings
    DF Lawler et al. Vet Clin North Am Small Anim Pract 14 (3), 537-553. 5 1984.
  • ANDERSON, R. S. (1982), Water balance in the dog and cat. Journal of Small Animal Practice, 23: 588–598. doi:10.1111/j.1748-5827.1982.tb02519.x
  • Klinische Diätetik für Kleintiere; Kapitel 2: Nährstoffe, 25-32
  • Trinkwasser | Website des Umweltbundesamtes
  • Trinkwasser | Website des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

 

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  1. TOLERANCE TO HEAT AND DEHYDRATION IN SEVERAL SPECIES OF MAMMALS, Edward F. Adolph, American Journal of Physiology — Legacy Content Nov 1947, 151 (2) 564-575; []
  2. Lee, J. Y., Rozanski, E., Anastasio, M., Parker, V. J., deLaforcade, A. and Anastasio, J. (2013), Iatrogenic water intoxication in two cats. Journal of Veterinary Emergency and Critical Care, 23: 53–57. doi:10.1111/vec.12015 []
  3. Chlorat- und Perchloratgehalte in natürlichem Mineralwasser – Untersuchungsergebnisse 2015; LGL Bayern []
  4. Bisphenol A: Ersatzstoff ist genauso schädlich; scinexx.de []
  5. Dr. Anne Katharina Zschocke. Die erstaunlichen Kräfte der Effektiven Mikroorganismen EM. MensSana bei Knaur []

Trockenfutter erhöht Risiko für Katzen an Diabetes Typ 2 zu erkranken

Aus der Wissenschaft

Trockenfutter erhöht Risiko für Katzen an Diabetes Typ 2 zu erkranken

Forscher der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften untersuchten, welche Faktoren dazu beitragen können, dass Katzen an Diabetes mellitus (Typ 2 erkranken). Bei normalgewichtigen Katzen stellt die überwiegende Fütterung mit Trockenfutter ein erhöhtes Risiko dar.

© pzbasnik / pixabay.com

Der Diabetes mellitus ist neben der SDÜ die häufigste endokrine Erkrankung der Katze und die Anzahl der Fälle stieg in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich an. Man geht davon aus, dass 1 von 200 Katzen irgendwann in ihrem Leben einen Diabetes entwickelt. Von rund 13 Mio. Tieren in Deutschland wären demnach statistisch 65.000 betroffen.

Einige Zahlen

Bei Untersuchungen in Schweden aus dem Jahr 2015 kamen die Forscher auf eine Häufigkeit von 11,6 Fällen je 10.000 Patientenjahren.1, in Großbritannien war es 2007 1 von 230 Katzen (0,43 %)2, beide Male wurden Katzen untersucht, die in einer Tierkrankenversicherung versichert waren. Eine andere Studie kam im Vereinigten Königreich 2016 auf eine Häufigkeit von 0,58 %3, eine in Australien 2009 auf 0,74 %4, während es in den USA 2007 1,24 %5 der untersuchten Katzen waren, die betroffen waren.

Risikofaktoren

Die Risikofaktoren einen Diabetes zu entwickeln sind bei Mensch und Katze ähnlich. Übergewicht, das Alter und zu wenig Bewegung. Bei den Katzen kommen das Geschlecht, die Haltungsform, die Ernährung und ggf. die Behandlung mit bestimmten Medikamente hinzu. Hauptziel der Studie Environmental Risk Factors for Diabetes Mellitus in Cats6 war es nun, eine Verbindung zwischen Umgebungsfaktoren und der Entwicklung eines Diabetes mellitus herzustellen.

Trockenfutter erhöht bei normalgewichtigen Katzen das Diabetesrisiko

Während Übergewicht als Risikofaktor für einen Typ-2-Diabetes schon lange bekannt ist und indirekt auch mit einer falschen Fütterungspraxis in Verbindung stehen kann, so ist eine neue Erkenntnis dieser Studie, dass auch normalgewichtige Katzen, die vorwiegend mit Trockenfutter gefüttert werden, ein höheres Risiko haben, an einem Diabetes mellitus zu erkranken, als jene, die vorwiegend Nassfutter erhalten.

Die Erklärungen der Forscher hierzu sind nachvollziehbar. Katzen sind obligate Karnivoren, deren natürliche Nahrung vorrangig aus proteinreichen Beutetieren besteht. Entsprechend ist der Stoffwechsel der Katze kaum darauf ausgerichtet, Kohlenhydrate als Energiequelle zu nutzen. So fehlen ihr beispielsweise Enzyme, die im Normalfall am Kohlenhydratstoffwechsel beteiligt sind, wie die Speichelamylase; andere wie die Pankreasamylase und die Disaccharidasen, die zur Aufspaltung von Kohlenhydraten notwendig sind, sind nur gering aktiv.

Kohlenhydratreiches Futter führt bei gesunden Katzen zu höheren Glukose- und Insulinkonzentrationen nach einer Mahlzeit. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie) und der darauf folgende erhöhte Insulinspiegel sind wiederum mit einem verlängerten und erhöhten Einsatz der Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse verbunden, die Insulin bilden und ausschütten. Diese Überbelastung nimmt man als Hauptursache für das Versagen der insulinbildenden Zellen bei der Entwicklung eines Diabetes mellitus bei Katzen an. Speziell wenn über längere Zeit kohlenhydratreiche Futtermittel verzehrt werden, können empfängliche Katzen (solche mit geringer Insulinsensitivität) einen Diabetes mellitus entwickeln.

Trockenfuttermittel enthalten in der Regel einen höheren Anteil an Kohlenhydraten. Ein Unterschied hinsichtlich der Fütterungsmethode zeigte sich indes nur bei normalgewichtigen Katzen, was darauf schließen lässt, dass übergewichtige Katzen unabhängig von der Wahl des Futtermittels immer ein höheres Risiko besitzen, einen Diabetes mellitus zu entwickeln. Bei bereits erkrankten Katzen sind die positiven Auswirkungen einer kohlenhydratarmen Diät bereits seit längerem bekannt.

Weitere Risikofaktoren

Neben der Ernährung ergaben sich im Rahmen der Studie weitere Risikofaktoren, die die Entstehung eines Diabetes mellitus begünstigen können.

Haltungsform und Aktivitätsgrad

Katzen, die sich zu wenig bewegten, wiesen in Wohnungshaltung ein höheres Risiko auf als Freigänger. Bei aktiven Katzen gab es keine Unterschiede zwischen Wohnungskatzen und Freigängern.

Geschlecht und Rasse

Männliche Katzen waren doppelt so häufig betroffen wie weibliche Katzen. Norwegische Waldkatzen und Burmesen hatten ein höheres Risiko als Hauskatzen; Birmakatzen und Perser ein geringeres Risiko einen Diabetes mellitus zu entwickeln.

Futtermanagement

Katzen, die ad-libitum gefüttert wurden, hatten ein geringeres Risiko einen Diabetes mellitus zu entwickeln, während sich gieriges Fressen als Risikofaktor erwies. Es ist jedoch unklar, ob sich dies auf bestimmte Futtermittel bezieht, die wiederum mit der Entwicklung eines Diabetes mellitus in Verbindung stehen oder ob hier zum Teil der krankhaft gesteigerte Appetit beschrieben wird, den viele Katzen vor der Diabetesdiagnose zeigen.

Medikamente

Es besteht eine deutliche Verbindung zwischen vorhergehenden Cortisongaben und dem Risiko, einen Diabetes zu entwickeln. Die Forscher empfehlen hier insbesondere bei Katzen im mittleren Alter mit Übergewicht Vorsicht walten zu lassen.

Andere Tiere im Haushalt

Lebten ein Hund oder andere Tiere mit im Haushalt senkte dies das Risiko, einen Diabetes zu entwickeln.

Durchführung der Studie

Die durchgeführte Studie ist die aktuell größte Fall-Kontroll-Studie zu Diabetes mellitus bei Katzen. Sie basiert auf einer web-basierten Umfrage, die über vier Monate lief. 2066 Katzen, darunter 396 Diabeteskatzen und 1670 Kontrollkatzen wurden basierend auf 48 Fragen ausgewertet.

Die Fragen beschäftigten sich mit dem Alter, der Rasse und dem Geschlecht der Tiere, es wurde abgefragt, ob diese kastriert waren, wie der körperliche Zustand und das Allgemeinbefinden sind, wie die Ernährung aussieht und wie aktiv die Tiere sind. Die meisten Katzen waren Hauskatzen (81 %), Kater waren 56 % vertreten und Kätzinnen 44 %. Die meisten der Tiere waren kastriert (unkastrierte Kater: 0,2 %, unkastrierte Kätzinnen: 1,6 %).

779 der Katzen wurden ausschließlich mit Trockenfutter ernährt, 203 mit Nassfutter und 1084 erhielten eine Mischfütterung aus beiden Komponenten.

Veröffentlicht wurde Environmental Risk Factors for Diabetes Mellitus in Cats online am 1. Dezember 2016 und wird auch in der digitalen Januar-Februar-Ausgabe des Journal of Veterinary Internal Medicine (JVIM), einem Produkt des American College of Veterinary Internal Medicine (ACVIM) vertreten sein.

(Update 27.01.2017: Artikel zur Verdeutlichung um einige Zahlen und Referenzen ergänzt)

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  1. Öhlund M, Fall T, Ström Holst B, Hansson‐Hamlin H, Bonnett B, Egenvall A. Incidence of Diabetes Mellitus in Insured Swedish Cats in Relation to Age, Breed and Sex. Journal of Veterinary Internal Medicine. 2015;29(5):1342-1347. doi:10.1111/jvim.13584. []
  2. McCann TM, Simpson KE, Shaw DJ et al. Feline diabetes mellitus in the UK: the prevalence within an insured cat population and a questionaire-based putative risk factor analysis. J Feine Med Surf 2007; 9: 289-299 []
  3. O’Neill DG, Gostelow R, Orme C, et al. Epidemiology of Diabetes Mellitus among 193,435 Cats Attending Primary‐Care Veterinary Practices in England. Journal of Veterinary Internal Medicine. 2016;30(4):964-972. doi:10.1111/jvim.14365. []
  4. Lederer R, Rand JS, Jonsson NN et al. Frequency of feline diabetes mellitus and breed predisposition in domestic cats in Australia. Vet J. 2009;172(2):254-258. []
  5. Prahl A, Guptill L., Glickman NW, et al. – Time Trends and risk factors for diabetes mellitus in Cars presented to veterinary teaching Hospitals. J Gel Med Surg 2007, 9 (5): 351 – 358 []
  6. Öhlund, M., Egenvall, A., Fall, T., Hansson-Hamlin, H., Röcklinsberg, H. and Holst, B.S. (2017), Environmental Risk Factors for Diabetes Mellitus in Cats. J Vet Intern Med, 31: 29–35. doi:10.1111/jvim.14618 []

Experten empfehlen: Katzen mindestens 5x täglich füttern

Ernährung

Experten empfehlen: Katzen mindestens 5x täglich füttern

Jedes Jahr zum Jahreswechsel werden sie wieder hervorgekramt, die guten Vorsätze. Gewicht verlieren und mehr Sport stehen hier weit oben auf der Beliebtheitsskala. Wissenschaftler im Vereinigten Königreich ermutigen Katzenliebhaber nun, auch den Fütterungsplan ihrer Stubentiger zu optimieren. Der „Five-a-Day Felix Plan“ soll helfen.

Katzen

© kropekk / www.pixabay.com

Viele Katzen werden zweimal täglich gefüttert, oft zeitgleich mit den eigenen Mahlzeiten. Eine Gewohnheit, die dem natürlichen Ernährungsmuster der Katze nicht entspricht. Die Katzenverhaltensexpertinnen Dr. Sarah Ellis und Dr. Lizzie Rowe empfehlen daher als Teil ihrer Arbeit für die Wissenschafts- und Technikmesse „The Big Bang Fair“, die vom 15. – 18.03.2017 in Birmingham stattfinden wird, den Fütterungsplan der eigenen Katzen einmal genau unter die Lupe zu nehmen. Anstelle von zwei großen Portionen, soll die Futterration auf fünf oder mehr kleine Mahlzeiten aufgeteilt werden.

Dem natürlichen Nahrungsverhalten der Katzen nachempfunden

Der auf wissenschaftlichen Quellen basierende „Five-a-Day Felix Plan“ ist dem natürlichen Ernährungsmuster der Katze in freier Wildbahn nachempfunden. Unter natürlichen Bedingungen verbringt die Katze die meiste Zeit des Tages mit der Nahrungssuche und dem Verzehr vieler kleiner Beutetiere. Gibt man der Katze nur zweimal am Tag Gelegenheit zur Futteraufnahme, läuft man – so Dr. Ellis und Dr. Rowe – Gefahr, dass sich die Tiere überfressen und ihre natürlichen Instinkte ignorieren, mit dem Fressen aufzuhören, wenn sie satt sind.

Daher empfehlen die Katzenverhaltensexpertinnen Katzen weniger und häufiger zu füttern und die einzelnen Futterrationen auch über 24 Stunden zu verteilen. Für die nächtliche Fütterung empfehlen sich zeitgesteuerte Futterautomaten. Zusätzlich soll dem instinktiven Bedürfnis der kleinen Raubtiere Rechnung getragen werden, sich die eigene Beute zu erarbeiten, wofür sich selbst gebastelte oder gekaufte Beschäftigungsspielzeuge, wie Fummelbretter, aber auch viele ganz einfache Maßnahmen eignen. So können auch einfach einmal die Futternäpfe versteckt oder an einem anderen Ort aufgestellt werden.

Weniger Stress, stabiles Gewicht, schnelle Ergebnisse

Katzen, die nach dem „Five-a-Day Felix Plan“ gefüttert werden haben – so die Expertinnen – weniger Stress, sind weniger ängstlich und aggressiv und zeigen seltener aufmerksamkeitsheischendes Verhalten. Zudem kann die Umstellung Katzen helfen, Gewicht zu verlieren oder ihr Idealgewicht zu halten. Erste Ergebnisse sind bereits nach drei Wochen zu erwarten, wie Dr. Ellis und Dr. Rowe berichten.

Die Haustiger-Redaktion empfiehlt zusätzlich die Fütterung von Rohem (B.A.R.F.) oder hochwertigem Nassfutter.

Referenz: The Five-a-Day Felix Plan – 5 Stages To Keeping Your Cat Healthy

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Katzenfutter im Haustiger-Test: Wildcat Skipjack Thunfisch mit Garnelen

Ernährung

Katzenfutter im Haustiger-Test: Wildcat Skipjack Thunfisch mit Garnelen

Vor einiger Zeit wurden wir angeschrieben, ob wir nicht den Skipjack-Snack, das neue Ergänzungsfutter von Wildcat, testen möchten. Wir haben uns das dann mal angesehen, da wir Wildcat bisher nur in Verbindung mit Trockenfutter kannten, der erste Eindruck war ganz gut, so dass wir uns entschieden, euch dieses Produkt im Rahmen eines „Sponsored Posts“ vorzustellen. Der Produkttest stellt nichtsdestotrotz unsere persönliche, unabhängige Meinung dar.

Skipjack-Snack in seiner Verpackung

Damit wird geworben

„Der SKIPJACK-Snack ist frisches Thunfischfilet im eigenen Saft, verfeinert mit Apfel, Garnelen, Grünen Bohnen, Lachs, Mischgemüse und Papaya. Mit dem SKIPJACK-Snack machen Sie Ihrer Katze zwischen den WILDCAT-Mahlzeiten eine große Freude. Dabei ergänzen Sie die tägliche Nahrung Ihrer Katze auf eine gesunde Weise. Der SKIPJACK Snack vereint das Verlangen Ihrer Katze nach Ursprünglichkeit mit deren Nahrungsbedürfnissen.

Vorteile

  • Die Hauptzutat ist Thunfischfilet in Lebensmittelqualität aus umweltbewusstem und nachhaltigem Fischfang. Der Thunfisch ist unbelastet von Medikamenten und Hormonen, dafür reich an Jod und Omega-3-Fettsäuren.
  • Als natürliche Ergänzung zur eigenen Vitamin-C-Produktion Ihrer Katze enthält der SKIPJACK-Snack zusätzlich Brombeeren, Himbeeren, Heidelbeeren und Sanddorn.
  • Mit Topinambur.
  • Ohne Getreide, ohne Gluten, ohne Laktose, ohne Salz, ohne Soja und künstliche Farb- und Konservierungsstoffe
  • Geeignet auch für Allergiker und allergiegefährdete Katzen.“
  • geöffnete Dose vom Skipjack-Snack

    Sorten

    Der SKIPJACK-Snack ist aktuell in folgenden 6 Sorten erhältlich:

  • Thunfisch mit Apfel
  • Thunfisch mit Garnelen
  • Thunfisch mit Bohnen
  • Thunfisch mit Lachs
  • Thunfisch mit Gemüse
  • Thunfisch mit Papaya


  • Wir haben die Sorte Thunfisch mit Garnelen getestet und beziehen uns in diesem Produkttest rein auf diese.

    Zusammensetzung der Sorte Thunfischfilet mit Garnelen

    Die Zusammensetzung der Sorte Thunfischfilet mit Garnelen sieht aus wie folgt:

    Thunfischfilet (49 %), Garnelen (4 %), Topinambur, Brombeeren, Himbeeren, Heidelbeeren, Holunderbeeren, Sanddorn, Wasser.

    Skipjack-Snack im Tellerchen

    Analytische Bestandteile:

    Protein 15 %, Öle und Fette 1 %, Rohasche 1 %, Rohfaser 0,2 %, Feuchtigkeit 81 %.

    Ohne Zusatz von Farb-, Geschmacks- und Konservierungsstoffen.

    Hergestellt in der EU durch a.011.015.067.001 für die Healthfood24 GmbH, Tschaikowskistr. 16, 04105 Leipzig.

    Fütterungsempfehlung

    Als Belohnung für die Katze und zur Ergänzung des Alleinfuttermittels „Wildcat“ des Unternehmens.

    Preis des Skipjack-Snack

    Der Preis für das Futter liegt bei 1,00 € pro 100 g Futter.

    Akzeptanz von Skipjack-Snack

    Die Akzeptanz war bei allen 4 Testmiezen sehr gut, Schälchen wurden ausgeschleckt, da blieb nichts übrig.

    Katzen beim Fressen von Skipjack-Snack

    Bewertung von Skipjack-Snack

    Fischdöschen gibt es ja viele, von diversen Anbietern, und Thunfisch wird auch von vielen Katzen geliebt. Die meisten davon haben wir schon ausprobiert, wurden auch alle gerne gefressen. Der Skipjack-Snack steht dem in nichts nach. Preislich liegt das Ergänzungsfutter auch so mehr oder weniger im selben Bereich. Dass der Thunfisch aus nachhaltigem Fischfang stammt, finden wir super.

    Besonders ist im Vergleich der Zusatz der diversen Beeren und von Topinambur. Finden wir an sich nicht schlecht, schließlich sind Beeren nicht nur „böses Obst“, sondern enthalten durchaus viele Vitamine (z. B. Vitamin C) und andere Stoffe, die ihnen ihren festen Platz unter den Heilpflanzen in der Welt sichern. Beispielhaft möchten wir hier einmal die z. B. in der Heidelbeere enthaltenen Anthocyane herausgreifen, die ein wirksames Antioxidant darstellen und z. B. bei der diätetischen Unterstützung während Tumorerkrankungen ein Thema sind. Laut Hersteller sollen die Zugaben u. a. das Immunsystem unterstützen.

    Die Frage ist, ob man diese Stoffe jetzt zwingend in einem Futtermittel braucht, das nur von Zeit zu Zeit einmal gegeben wird, oder ob es nicht sinnvoller wäre, bei entsprechendem Krankheitsbild/Unterstützungsbedarf gezielt zu arbeiten. Wir wären da jetzt eher bei Letzterem. Soll heißen, die Zugabe ist nett, aber für uns jetzt auch nicht DAS Alleinstellungsmerkmal.

    Alles in allem finden wir den Skipjack-Snack aber gut und können ihn uns in allen Kreationen vorstellen, die man mit Ergänzungsfutter so anstellen kann, also z. B. um Katzeneis zu machen, als Hilfe bei der Futterumstellung, als Lockmittel bei Katzen, die z. B. krankheitsbedingt gerade nicht so richtig fressen wollen, oder auch einfach als nette Belohnung oder Leckerei zwischendurch.

    Fisch ist in der Katzenernährung aus diversen Gründen immer so eine Sache und gerade Thunfisch leider auch so ein Risikofaktor dafür, sich Junkies zu ziehen, weshalb wir empfehlen würden, den Skipjack-Snack – wie auch die Fischdöschen der diversen anderen Anbieter – maximal einmal die Woche zu geben.

    Kaufen könnt ihr den Skipjack-Snack z. B. im Shop von Healthfood24.

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    Katzengras im Haustiger-Test: Miau-Katzengras

    Produkttest

    Katzengras im Haustiger-Test: Miau-Katzengras

    Katzengras ist bzw. war hier immer so eine Sache. Entweder wurde es regelrecht abgeweidet, als hätte man hier kleine pelzige Kühe sitzen oder es wurde verschmäht, ausgegraben, umgeworfen und was man sich noch so alles vorstellen kann. Erschwerend kommt hinzu, dass es – wenn man mit dem schwarzen, statt dem grünen Daumen gesegnet ist – schon fast ein Wunder ist, wenn nach dem Ausäen überhaupt mal Gras zum Vorschein kommt. Das war also auch nicht wirklich eine Alternative. (mehr …)

    Nährwertdatenbanken

    Ernährung

    Nährwertdatenbanken

    Wer roh füttert, bekommt früher oder später mit ihnen zu tun. Den Nährwertdatenbanken. Diese sind es, auf denen die verschiedenen B.A.R.F.-Kalkulatoren aufgebaut sind und sie sind es auch, die man als Grundlage hernehmen kann, wenn man seine Rezepte selbst errechnet oder beispielsweise aufgrund von Krankheiten, Fleischsorten oder anderen B.A.R.F.-Bestandteile mit ganz besonderen Eigenschaften sucht.

    Nährwertdatenbanken

    © geralt / www.pixabay.com

    Von diesen Datenbanken gibt es einige, wir möchten euch hier die bekanntesten, frei verfügbaren vorstellen.

    Englischsprachige Datenbanken

    Die „USDA“ – National Nutrient Database for Standard Reference

    Die USDA bietet Nährwerte zu um die 9.000 Nahrungsmitteln, darunter viele Fleischsorten und Innereien. Man kann die Nährwerte praktisch auf die gewünschte Menge umrechnen lassen, nach verschiedenen Gruppen suchen (z. B. „alles vom Rind“) oder nach Lebensmitteln, die besonders viel oder besonders wenig von bestimmten Stoffen enthalten.
    Es handelt sich um eine englischsprachige Datenbank (USA), so dass man vielleicht einige Begriffe nachschlagen muss. Hier leisten Online-Wörterbücher wie dict.cc oder leo.org gute Dienste.

    “Fooddata“, ehemals Foodcomp

    An der dänischen Datenbank des DTU Fødevareinstituttet kam man vor einigen Jahren eigentlich kaum vorbei und man findet Werte daraus auch in gängigen B.A.R.F.-Kalkulatoren. Diese wurde Ende letzten Jahres erneuert und ist nun unter neuem Namen und Link zu finden. Von der Aufmachung her hat sich nicht so viel geändert. Auch ist sie nach wie vor in dänischer und englischer Sprache verfügbar. Fooddata bietet ebenfalls relativ viele Werte zu Fleisch- und Fischsorten (einschließlich Innereien). Man kann nach Begriffen suchen (Achtung: Immer nur einen Begriff eingeben, also z. B. nur „chicken“ oder nur „heart“, bei „chicken heart“ findet sie nichts). Man kann sich die Inhalte alphabetisch anzeigen lassen, nach dem Gehalt an einzelnen Nährstoffen oder in Lebensmittelgruppen.

    Deutschsprachige Datenbanken

    Der Bundeslebensmittelschlüssel

    Auch die Nährwertangaben des Bundeslebensmittelschlüssels können online eingesehen und zur Berechnung von B.A.R.F.-Rationen hergenommen werden. Unter ernaehrung.de kann man im Bundeslebensmittelschlüssel oder auch nach Firmennamen suchen. Die Suche ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, mit ein wenig Übung findet man hier aber auch einiges an Fleischsorten, Fisch und Innereien.

    Pahema-Nährwertdatenbank

    Pahema ist sowas, wie der Klassiker unter den Nährwertdatenbanken für Rohfütterer. Dort kann man zwischen einer Freien Suche, einer Suche nach dem Gehalt an verschiedenen Nährstoffen und einer direkten Suche nach einzelnen Fleischarten wählen. Die Nährwertdatenbank eignet sich gut für einen ersten Überblick, liefert jedoch nicht so viele Werte, wie die anderen. Leider lässt sich auch nicht ersehen, woher die angegebenen Nährwerte genau stammen.

    Wie aussagekräftig sind die Nährwerte in den Datenbanken für mich?

    Wenn ihr euch die Mühe macht und einmal vergleicht, welche Werte für bestimmte Lebensmittel in den einzelnen Datenbanken angegeben sind, werdet ihr schnell feststellen, dass diese mitunter stark variieren.

    Beispiel Atlantischer Lachs (Salmo salar)

    Ein Produkt, bei dem das sehr deutlich wird, ist der Atlantische Lachs, der bei der Rohfütterung gerne als Supplement für Vitamin D3 hergenommen wird.

    Hier haben wir bei Fooddata einen Vitamin-D3-Gehalt von 30,0 µg / 100 g angegeben, während der Lachs im Bundeslebensmittelschlüssel nur 3,80 µg / 100 g.

    Ihr könnt euch vorstellen, dass die errechnete Menge, die ihr an Lachs zugeben müsstet, um den Vitamin-D3-Bedarf eurer Katze zu decken, bei solchen Unterschieden stark variiert, je nachdem welche Datenbank ihr zu Rate zieht (so erklärt sich z. B. auch, warum Rezepte je nachdem mit welchem Kalki sie gerechnet wurden, mit den gleichen Zutaten ganz unterschiedlich sein können).

    Aber welche Werte sind denn nun die richtigen?

    Alle oder keine, wie man es nimmt. Bei den Werten in den Datenbanken handelt es sich um Mittelwerte diverser analysierter Proben. Je nachdem, wie die Zusammensetzung dieser aussieht, können sich ganz unterschiedliche Werte ergeben, da der Nährstoffgehalt im Fleisch/Fisch von verschiedenen Faktoren (z. B. Haltung, Ernährung) abhängig ist. Wir haben hier demnach Richtwerte, die nie exakt der Zusammensetzung des Produktes entsprechen werden, das ihr vorliegen habt. Dennoch kann man diese Richtwerte zum Berechnen von B.A.R.F.-Rationen hernehmen, einfach um Zahlen zu haben, mit denen man arbeiten kann. Die Genauigkeit der so errechneten Rezepte ist vollkommen ausreichend.

    (zuletzt aktualisiert: 27.04.2017)

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