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Wer roh füttert, bekommt früher oder später mit ihnen zu tun. Den Nährwertdatenbanken. Diese sind es, auf denen die verschiedenen B.A.R.F.-Kalkulatoren aufgebaut sind und sie sind es auch, die man als Grundlage hernehmen kann, wenn man seine Rezepte selbst errechnet oder beispielsweise aufgrund von Krankheiten, Fleischsorten oder anderen B.A.R.F.-Bestandteile mit ganz besonderen Eigenschaften sucht.

Nährwertdatenbanken

© geralt / www.pixabay.com

Von diesen Datenbanken gibt es einige, wir möchten euch hier die bekanntesten, frei verfügbaren vorstellen.

Englischsprachige Datenbanken

Die „USDA“ – National Nutrient Database for Standard Reference

Die USDA bietet Nährwerte zu um die 9.000 Nahrungsmitteln, darunter viele Fleischsorten und Innereien. Man kann die Nährwerte praktisch auf die gewünschte Menge umrechnen lassen, nach verschiedenen Gruppen suchen (z. B. „alles vom Rind“) oder nach Lebensmitteln, die besonders viel oder besonders wenig von bestimmten Stoffen enthalten.
Es handelt sich um eine englischsprachige Datenbank (USA), so dass man vielleicht einige Begriffe nachschlagen muss. Hier leisten Online-Wörterbücher wie dict.cc oder leo.org gute Dienste.

“Fooddata“, ehemals Foodcomp

An der dänischen Datenbank des DTU Fødevareinstituttet kam man vor einigen Jahren eigentlich kaum vorbei und man findet Werte daraus auch in gängigen B.A.R.F.-Kalkulatoren. Diese wurde Ende letzten Jahres erneuert und ist nun unter neuem Namen und Link zu finden. Von der Aufmachung her hat sich nicht so viel geändert. Auch ist sie nach wie vor in dänischer und englischer Sprache verfügbar. Fooddata bietet ebenfalls relativ viele Werte zu Fleisch- und Fischsorten (einschließlich Innereien). Man kann nach Begriffen suchen (Achtung: Immer nur einen Begriff eingeben, also z. B. nur „chicken“ oder nur „heart“, bei „chicken heart“ findet sie nichts). Man kann sich die Inhalte alphabetisch anzeigen lassen, nach dem Gehalt an einzelnen Nährstoffen oder in Lebensmittelgruppen.

Deutschsprachige Datenbanken

Der Bundeslebensmittelschlüssel

Auch die Nährwertangaben des Bundeslebensmittelschlüssels können online eingesehen und zur Berechnung von B.A.R.F.-Rationen hergenommen werden. Unter ernaehrung.de kann man im Bundeslebensmittelschlüssel oder auch nach Firmennamen suchen. Die Suche ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, mit ein wenig Übung findet man hier aber auch einiges an Fleischsorten, Fisch und Innereien.

Pahema-Nährwertdatenbank

Pahema ist sowas, wie der Klassiker unter den Nährwertdatenbanken für Rohfütterer. Dort kann man zwischen einer Freien Suche, einer Suche nach dem Gehalt an verschiedenen Nährstoffen und einer direkten Suche nach einzelnen Fleischarten wählen. Die Nährwertdatenbank eignet sich gut für einen ersten Überblick, liefert jedoch nicht so viele Werte, wie die anderen. Leider lässt sich auch nicht ersehen, woher die angegebenen Nährwerte genau stammen.

Wie aussagekräftig sind die Nährwerte in den Datenbanken für mich?

Wenn ihr euch die Mühe macht und einmal vergleicht, welche Werte für bestimmte Lebensmittel in den einzelnen Datenbanken angegeben sind, werdet ihr schnell feststellen, dass diese mitunter stark variieren.

Beispiel Atlantischer Lachs (Salmo salar)

Ein Produkt, bei dem das sehr deutlich wird, ist der Atlantische Lachs, der bei der Rohfütterung gerne als Supplement für Vitamin D3 hergenommen wird.

Hier haben wir bei Fooddata einen Vitamin-D3-Gehalt von 30,0 µg / 100 g angegeben, während der Lachs im Bundeslebensmittelschlüssel nur 3,80 µg / 100 g.

Ihr könnt euch vorstellen, dass die errechnete Menge, die ihr an Lachs zugeben müsstet, um den Vitamin-D3-Bedarf eurer Katze zu decken, bei solchen Unterschieden stark variiert, je nachdem welche Datenbank ihr zu Rate zieht (so erklärt sich z. B. auch, warum Rezepte je nachdem mit welchem Kalki sie gerechnet wurden, mit den gleichen Zutaten ganz unterschiedlich sein können).

Aber welche Werte sind denn nun die richtigen?

Alle oder keine, wie man es nimmt. Bei den Werten in den Datenbanken handelt es sich um Mittelwerte diverser analysierter Proben. Je nachdem, wie die Zusammensetzung dieser aussieht, können sich ganz unterschiedliche Werte ergeben, da der Nährstoffgehalt im Fleisch/Fisch von verschiedenen Faktoren (z. B. Haltung, Ernährung) abhängig ist. Wir haben hier demnach Richtwerte, die nie exakt der Zusammensetzung des Produktes entsprechen werden, das ihr vorliegen habt. Dennoch kann man diese Richtwerte zum Berechnen von B.A.R.F.-Rationen hernehmen, einfach um Zahlen zu haben, mit denen man arbeiten kann. Die Genauigkeit der so errechneten Rezepte ist vollkommen ausreichend.

(zuletzt aktualisiert: 27.04.2017)