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Kaum eine Fütterungsmethode wird so verteufelt und gleichzeitig auch geliebt wie B.A.R.F., sei es nun beim Hund, beim Frettchen oder eben bei der Katze. Verteufelt wird die biologisch artgerechte Rohfütterung jedoch meist von denen, die eigentlich gar nicht so genau wissen, um was es sich dabei überhaupt handelt und Katzen barfen als Modeerscheinung oder Öko-Kram abtun. Dazu ist eigentlich nur zu sagen, dass man nie über etwas urteilen sollte, das man nicht kennt.

Dieses Tutorial richtet sich an alle diejenigen, die zwar Barfen ganz interessant finden, aber sich irgendwie doch nicht so richtig trauen, aus Angst irgendetwas falsch zu machen und ihre Katzen krank zu füttern. Ich hoffe, dass ich diesen die Angst ein bisschen nehmen kann. Katzen barfen ist nämlich gar nicht so schwer. ;-)

In diesem ersten Teil von Katzen barfen für Anfänger dreht sich alles darum, welche Vor- und Nachteile mit der Fütterungsmethode B.A.R.F. verbunden sind.

Vorteile

  • B.A.R.F. kommt der natürlichen Ernährungsweise der Katze am nächsten
  • volle Kontrolle darüber, was im Napf eurer Katze landet
  • Bessere Verdaulichkeit
  • Bessere Bioverfügbarkeit
  • Übergewichtige Katzen verlieren oft Gewicht
  • Höhere Urinproduktion durch bessere Feuchtigkeitsversorgung (effektive Vorbeugung von Nieren- und Harnwegserkrankungen)
  • Glänzendes, gepflegtes Fell
  • Die Katzen werden oft aktiver
  • Manche Katzen zeigen weniger Scheu und interagieren mehr mit Artgenossen und Menschen
  • Weniger ernährungsbedingte Verdauungsprobleme, wie Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung
  • Weniger Haarbälle
  • Oft wesentliche Verbesserung bei Katzen mit Harnwegs- und Nierenerkrankungen, Diabetes oder IBD, ganz ohne Diätfutter
  • einfache Abstimmung auf die Bedürfnisse eurer Katze (sehr wichtig, z. B. bei Futtermittelallergien oder chronisch kranken Katzen)
  • günstiger als hochwertiges Katzenfutter und dennoch gesünder, da natürlicher
  • natürliche Zahnpflege durch rohes Fleisch
  • geringeres Risiko für ernährungsbedingte Krankheiten, da B.A.R.F. genau auf den Stoffwechsel der Katze abgestimmt ist (dadurch oft geringere Tierarztkosten)
  • oft geringere Ausgaben für Katzenstreu
  • weniger Müll
  • geringere Geruchsbelästigung in der Wohnung (Rohfutter riecht kaum und auch die Hinterlassenschaften riechen in der Regel nicht so penetrant)
  • Mückenlarven und anderes unerwünschtes Getier macht sich bei heißen Temperaturen eher in übrigem Fertigfutter breit, als in Rohfleisch. (Rohfleisch trocknet meistens einfach aus)
  • Glücksgefühle bei der Raubtierfütterung ;-)

Nachteile

  • Einarbeitungszeit (wer barft, muss wissen, was er tut)
  • Zeitaufwand für die Futtervorbereitung
  • Anschaffungskosten (meist benötigt man am Anfang einiges an Zubehör, vieles kann man jedoch auch nach und nach kaufen)
  • Einweisung von Menschen, die die Katze betreuen, falls dem Katzenbesitzer etwas zustößt
  • evtl. Probleme, wenn die Katze stationär aufgenommen werden muss und nur Rohes akzeptiert
  • schwierige Mitmenschen / inkompetente Tierärzte (wer barft, braucht manches Mal ein dickes Fell oder das Talent auf Durchzug zu schalten)
  • Supplemente können fast nur über das Internet erworben werden (Wer gerne im heimischen Zoofachhandel einkauft, wird sich dort beim Erwerb von Supplementen oft schwertun. Das ist jedoch bei hochwertigen Fertigfuttermitteln ähnlich.)


Sieht man sich diese Auflistung an, dann wird schnell deutlich, dass die Vorteile, die Nachteile überwiegen. Mir war es jedoch wichtig, hier beide Seiten darzustellen. Warum die hier aufgeführten Nachteile eigentlich keine wirklichen Nachteile sind, erfahrt ihr in den nächsten Artikeln.

Hier geht’s zum zweiten Teil: Erste Schritte .