Katzenernährung: Ei für Katzen

Ei für Katzen ist oftmals sehr beliebt. Sei es als Wundermittel fürs Fell, als Stärkung für frischgebackene Katzenmütter oder als Nahrungsergänzung für nierenkranke Katzen. Jedoch erlebt man auch oft Zweifel und Unsicherheiten, z. B. was den Gehalt fettlöslicher Vitamine im Ei angeht oder in Bezug auf die Frage, was es mit diesem Avidin auf sich hat. Auch Salmonellen sind häufig ein Thema. Sehen wir uns das Ei für Katzen doch einmal ein wenig genauer an. Wir konzentrieren uns hier auf das Hühnerei, für Gänse-, Enten-, Wachteleier usw. können andere Werte gelten.

Auf dem natürlichen Speiseplan wilder Katzen stehen Eier eher selten bis nie. Katzen sind keine Eierdiebe. Dennoch kommen Eier als wertvolle Nahrungsergänzung infrage. Eier sind im Endeffekt die einzigen Lebensmittel, in denen alles enthalten ist, was nötig ist, um nur durch Wärmezufuhr (Brüten) neues Leben zu schaffen. Wir unterscheiden dabei Eigelb, Eiklar (Eiweiß) und die Eierschale. Auf den Dotter entfallen dabei etwa 33 Prozent des Gesamtgewichts, auf das Eiklar 57 Prozent und auf die Schale noch einmal etwa 10 Prozent. Grundsätzlich geht man von einem Verhältnis von 16:29 (Dotter/Eiklar) aus. Im Jahr 2009 wurden weltweit schätzungsweise 62,1 Millionen metrische Tonnen Eier von etwa 6,4 Milliarden Hühnern produziert.

Ei für Katzen – wovon kann sie profitieren?

Eier sind hoch akzeptable, gut verdauliche Lebensmittel, die über ein günstiges Verhältnis von Protein zu Energie verfügen. Sie enthalten hochwertige Proteine, nahezu alle Vitamine und wertvolle Mineralstoffe und Spurenelemente. Kohlenhydrate sind nur zu einem verschwindend geringen Teil enthalten, dafür ein hoher Anteil an essenziellen Fettsäuren. Zudem sind sie reich an Lutein und Zeaxanthin, Carotinoiden, die verschiedenen Augenerkrankungen vorbeugen können. Lutein kommt mit einem Anteil von 70 Prozent im Eigelb vor und ist besonders in Hühnereiern, aber auch in Eiern von Enten und Kanarienvögeln zu finden.

Dazu kommen Antioxidantien durch die Aminosäuren Tryptophan und Tyrosin. So enthalten zwei rohe Eigelb doppelt so viele Antioxidantien wie ein Apfel, vielleicht die Alternative für „An Apple a Day keeps the Doctor away“ für Fleischfresser, wie unsere Samtpfoten. ;-) Der Anteil der Antioxidantien wird jedoch um etwa die Hälfte reduziert, wenn die Eier erhitzt werden. Alles in allem besteht das Essbare des Eis aus etwa 75 Prozent Wasser, etwa 13 % Protein, etwa 11 Prozent Fett, 0,7 % Kohlenhydraten und 1 Prozent Mineralstoffen (v. a. Natrium, Kalium, Phosphor und Eisen). Sieht man sich die natürliche Ernährung der Katze so an, keine schlechte Zusammensetzung.

Was gibt es zum Eigelb für Katzen zu sagen?

Das Eigelb ist mit einem Durchmesser von etwa drei Zentimetern die größte bekannte Zelle und enthält interessanterweise 50 % mehr Eiweiß, als das eigentliche Eiweiß (Eiklar). Es besteht aus dem Dotter, der Dottermembran und der Keimscheibe, wobei die Membran dafür sorgt, dass sich Eigelb und Eiklar im Ei nicht vermischen. Zwei Hagelschnüre halten es außerdem in der Eimitte.

Der Dotter selbst besitzt einen zwiebelartigen Aufbau und lässt sich wiederum in zwei Arten unterteilen, den weißlichen Bildungsdotter, der vor allem Proteine enthält, und den gelblichen Nahrungsdotter, der sehr fetthaltig ist. Im Eigelb befinden sich alle Vitamine, darunter auch die fettlöslichen A, D, E, was ihr bei der Gabe beachten solltet (mehr dazu später). Zudem befinden sich dort auch die meisten anderen Nährstoffe und die bereits erwähnten Carotinoide. Eigelb wird bei Temperaturen zwischen 65 und 70 Grad Celsius fest.

Vitamine im Eigelb

Im Eidotter befinden sich insgesamt 13 unterschiedliche Vitamine. Am wichtigsten sind die fettlöslichen Vitamine A, D und E sowie die B-Vitamine. Letzere finden wir auch im Eiklar, die fettlöslichen Vitamine nur im Dotter. Ein Eigelb mit 17 Gramm enthält laut USDA 245 IE Vitamin A, 37 IE Vitamin D und 0,44 mg Vitamin E1 .Die Bedarfswerte unserer Katzen liegen bei Vitamin A je nach Quelle zwischen 300 und 2400 IE, bei Vitamin D zwischen 20 und 40 IE pro Tag. Ihr seht also, dass Eigelb ein eher seltener Genuss sein sollte, wenn ihr ansonsten voll supplementiertes Rohfutter oder gewöhnliches Alleinfutter (Nass- oder Trockenfutter) gebt. Dazu kommt, dass die Vitamingehalte im Eigelb je nach Haltung und Ernährung der Hühner stark variieren können.

So ergab 2005 ein Testprojekt von Mother Earth News, in dem Eier von Hühnern aus ökologischer Haltung mit den Nährwertdaten der USDA verglichen wurden, dass in den Eiern freilaufender Hühner (Weidehaltung) 66 % mehr Vitamin A, doppelt so viele Omega-3-Fettsäuren und 50 Prozent mehr Vitamin E enthalten waren.2 Zu ähnlichen Ergebnissen kam auch Heather Karstens von der Pennsylvania State University, die Eier aus Käfighaltung und artgerechter Haltung verglich. Sie kam auf 38 Prozent mehr Vitamin A und doppelt soviel Vitamin E, als in den Eiern von Käfighühnern. Auch das Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren sah bei den freilaufenden Hühnern besser aus.3 Bereits 1968 stellte außerdem das „British Journal of Nutrition“ fest, dass Eier freilaufender Hühner 50 Prozent mehr Folsäure und 70 Prozent mehr Vitamin B12 als die Eier von Käfighühnern enthielten.4 . Daneben zeigte auch diese Studie5, dass der Gehalt an fettlöslichen Vitaminen, der Fettgehalt der Eier und der Jod- und Selengehalt je nach Ernährung relativ stark variieren können. Laut einer USDA-Studie aus dem Jahr 2010 gibt es beim Protein- und Rohfettgehalt keine bedeutenden Unterschiede. Da Eier aus ökologischer Haltung aus diversen Gründen (Tierschutz, keine Pestizidbelastung, kein Antibiotikaeinsatz etc.) Eiern aus anderen Haltungsformen vorzuziehen sind, ist das etwas, das ihr bei der Entscheidung ob Ei für Katzen oder nicht und wie oft im Auge behalten solltet.

Fett im Eigelb

Das Eigelb besteht zu fast einem Drittel aus Fetten und fettartigen Substanzen. An Lipiden (Fetten) sind Triglyceride, Phospholipide und Cholesterin enthalten. Triglyceride sind in allen natürlichen Fetten und Ölen als Hauptbestandteil zu finden und sind der charakteristische Reservestoff von Tieren und Pflanzen. Etwa 65 % des Dotterfetts bestehen dabei aus ungesättigten Fettsäuren, Cholesterin ist in einer Menge von 200 bis 300 mg enthalten. Der Cholesterinspiegel hat bei der Katze jedoch nicht die gleiche Bedeutung wie beim Menschen, sondern kommt in erhöhter Form oft als Nebenerscheinung einer anderen Erkrankung (wie z. B. CNI/CNE) vor. Hohe Cholesterinwerte bei der Blutuntersuchung können auch durch den Fütterungszustand der Katzen zum Zeitpunkt der Blutentnahme oder Stress verursacht werden.

Lecithin im Eigelb

Lecithin gehört zu den Phospholipiden und liegt im Eigelb frei oder gebunden an Albumine vor. Es bindet als biologischer Emulgator Cholesterin, so dass dieses nur noch teilweise vom Körper aufgenommen werden kann. Zudem wirkt es nervenstärkend und entgiftend. Außerdem ist es zusammen mit dem ebenfalls im Eigelb enthaltenen Cholin gut geeignet, um Haarballen die Passage durch den Darm zu erleichtern. Das Lecithin, das in Fertigfuttermitteln (oft Trockenfutter) zugesetzt wird, stammt meist nicht aus Eiern, sondern aus den billigeren Sojabohnen.

Carotinoide im Eigelb

Carotinoide sind im Dotter unter anderem für die schöne gelbe Farbe verantwortlich, haben jedoch auch noch andere Vorteile. So schützen sie beispielsweise die Zellen vor schädlichen Einflüssen. Von den 800 natürlich vorkommenden Substanzen sind im Eigelb zum Beispiel die Carotinoide Beta-Carotin (Vorstufe von Vitamin A), Lutein, Zeaxanthin und Canthaxanthin zu nennen. Das enthaltene Beta-Carotin wird komplett zu Vitamin A umgebaut. Lutein ist ein gelb-oranger Farbstoff und in relativ großer Menge im Eidotter enthalten. Es wirkt als Radikalfänger, stimuliert das Immunsystem und schützt die Zellen. Lutein ist zudem für die charakteristische Färbung des Dotters verantwortlich.

Allgemein lässt sich aus der Farbe des Dotters grundsätzlich gut ersehen, wie das Huhn ernährt wurde. Umso mehr Carotinoide aufgenommen werden, umso kräftiger ist der Dotter gefärbt. So findet ihr bei Hühnern, die sich weitgehend von Frischfutter (Gemüse, Gras, Obst… ) ernähren, kräftig orangefarbene Dotter, während eher hellgelbe Dotter darauf hinweisen, dass mehr Grünfutter und Mais verzehrt wurden. Werden über das Futter keine Carotinoide zugeführt, bleibt der Dotter eher farblos.

Nur sind Eierproduzenten natürlich nicht auf den Kopf gefallen und haben schnell erkannt, dass goldgelbe Dotter weitaus besser ankommen, als farblose Dotter, wie sie bei minderwertiger Ernährung ohne Carotinoide auftreten würden. Also werden dem Hühnerfutter einfach Carotinoide, in der Regel Lutein (Zusatz E161b) zugesetzt, die die Farbe des Eigelbs intensivieren.6

Lutein ist übrigens auch für die gelbe Färbung der Schenkel und Krallen der Hühner verantwortlich.

Canthaxanthin verbleibt dagegen um bis zu 70 Prozent im Eigelb und schützt unter anderem die dortigen Vitamine vor Oxidation und Zerstörung. Gesunde Küken können nur schlüpfen, wenn der Dotter ausreichend mit Carotinoiden versorgt wurde.

Was gibt es zum Eiweiß für Katzen zu sagen?

Das Eiweiß, im folgenden zur besseren Unterscheidung zum Protein als Eiklar bezeichnet, umgibt und schützt das Eigelb bzw. das entstehende Küken. Außerdem dient es dem Küken ebenfalls als Nahrung und verhindert das Eindringen von Bakterien. Eiklar ist nahezu frei von Fett, enthält kaum Kohlenhydrate (unter 1 %) und besteht zu 90 % aus Wasser. Etwa 10 % entfallen auf biologisch hochwertiges Protein. Alles in allem sollen etwa 40 unterschiedliche Proteinarten im Eiklar enthalten sein. Vorherrschend sind Albumine, gefolgt von Ovoglobulinen, Ovomucoid und Ovomucin.

Das Eiklar ist in rohem Zustand durchsichtig bis leicht gelblich und kann in vier Schichten unterteilt werden. Direkt am Dotter befindet sich eine zähflüssige Schicht, gefolgt von einer dünnflüssigen und einer zähflüssigen Mittelschicht, während die Außenschicht wieder dünnflüssig ist. Bei ganz frischen Eiern kann man diese Schichten oft noch unterscheiden, später dann eher nicht mehr. Eiweiß gerinnt bei Temperaturen zwischen 63 und 73 Grad Celsius und verfärbt sich dann weiß.

Avidin im Eiklar

Wer sich mit dem Ei für Katzen beschäftigt, stößt unweigerlich auf den Begriff Avidin mit dem Hinweis, dass Eiklar nie roh gegeben werden darf, da es sonst zu einem Biotinmangel kommen könne. Biotin (Vitamin B7) ist ein wasserlösliches Vitamin aus dem Vitamin-B-Komplex und kommt grundsätzlich in jeder Zelle vor. Avidin ist dagegen ein weitaus größeres Protein, das Biotin binden kann. Befinden sich beide Moleküle in der gleichen Lösung, verbinden sie sich unwiderruflich, so dass das gebundene Biotin für die Katze nicht mehr verfügbar ist. Nun ist die Frage, ab welcher Menge oder ab welcher Häufigkeit es bei der Aufnahme von Avidin wirklich zu einem Biotinmangel kommt.

Carey und Morris verursachten 1975 und 1977 einen Biotinmangel bei Kitten, indem sie diesen eine „purified diet“ mit 18,5 % bis 32,0 % Eiklar verabreichten. Ein Viertel bis ein Drittel Eiklaranteil an der Gesamternährung ist schon eine beachtliche Menge. Die so gefütterten Kitten entwickelten sich über 150 Tage, also fast ein halbes Jahr, ganz normal, bis Zeichen von Biotinmangel auftraten.7 Zentek spricht bei Hunden dagegen schon nach wenigen Tagen von Biotinmangelerscheinungen, wenn den Tieren täglich mehr als zwei bis drei rohe Eier gefüttert werden.8

Nun heißt es immer wieder mal, das Avidin würde eben das Biotin im Ei für Katzen nicht mehr verfügbar machen, aber ansonsten hätte es keine negativen Effekte. Sehen wir uns das auch einmal an. In einem Eiklar mit einem Gewicht von 33 Gramm befinden sich laut USDA etwa 3,6 Prozent Protein.9 0,05 Prozent des Proteinanteils entfallen auf Avidin. Umgerechnet wären das also 1,8 mg Avidin im Eiklar. Biotin ist im Eigelb mit etwa 10 µg zu verbuchen. Bei der molekularen Masse stehen 67.000 Dalton (Avidin) 244 Dalton (Biotin) gegenüber. Ein Molekül Avidin bindet vier Moleküle Biotin. Das allein zeigt schon, dass bei der Gabe von ganzen rohen Eiern vom Biotin eigentlich nicht mehr wirklich etwas übrig bleiben kann.

Sind Biotin und Avidin einmal verbunden, hilft auch Erhitzen nicht mehr viel, laut Green, 1963, werden bei einer Hitzebehandlung über 15 Minuten bei 100 °C nur 0 bis 10 % des gebundenen Biotins wieder freigesetzt. Jedoch verliert Avidin durch Erhitzen grundsätzlich seine Biotinbindefähigkeit und kann keinen Schaden mehr anrichten.10 D. h. Rührei schlecht, hartgekochte Eier ohne Vermischen von Eigelb und Eiklar besser. :-)

Die Avidin-Aktivität an sich nimmt übrigens auch durch Erhitzen nicht komplett ab, sondern lag bei Spiegeleiern noch bei 33 Prozent, bei pochierten Eiern noch bei 71 % und bei über 2 Minuten gekochten Eiern noch bei 40 %.11

Grundsätzlich kann man wohl davon ausgehen, dass der Katzenkörper die gelegentliche Gabe von ganzen rohen Eiern in Bezug auf die Avidin-Biotin-Problematik ausgleichen kann. Um wirklich einen Biotinmangel zu erzeugen, muss schon eine gute Anzahl roher Eier regelmäßig über einen längeren Zeitraum (Wochen bis Monate) verzehrt werden. Unbedingt einen Vorteil hat Katze von der Gabe von rohem Eiklar aber nicht. Wer unbedingt ganze rohe Eier füttern möchte, kann die Situation verbessern, indem das Eiklar einige Stunden getrennt vom Eigelb gefüttert wird. Alternativ kann das Eigelb roh gegeben werden und das Eiklar erhitzt werden. Gekochtes Eiweiß ist übrigens auch ein hervorragender Proteinspender ohne große Phosphorbelastung, was zum Beispiel für Katzen mit CNI/CNE von Bedeutung ist.

Ovomucin im Eiklar

Während Avidin den meisten in Verbindung mit Eiern bekannt ist, liest man von Ovomucin eher selten. Ovomucin ist ebenfalls im Eiklar enthalten und gilt als Trypsinhemmstoff. Trypsin ist eines der wichtigsten Enzyme im Verdauungssystem (zusammen mit Pepsin und Chymotrypsin) und setzt den Verdauungsprozess im Dünndarm fort. So spaltet es größere Eiweißverbindungen (Proteine) in kleinere Bausteine (Lysin, Arginin, modifiziertes Cystein). Außerdem kann es mit anderen Enzymen zur Linderung von Entzündungen und zur Heilung bei Verletzungen beitragen.

Aufgrund dessen kann das Ovomucin als Trypsinhemmstoff für Verdauungsstörungen sorgen. Erklärt z. B. warum viele Katzen oder Hunde Eiklar nicht vertragen und auf den Verzehr mit Durchfällen oder Erbrechen reagieren. Auch Ovomucin kann zumindest teilweise durch Erhitzen inaktiviert und damit entschärft werden (MORGAN et. al 1951).121314

Ein weiterer Grund dafür, warum Eiklar am besten gekocht werden sollte.

Was gibt es zur Eierschale für Katzen zu sagen?

Eierschale besteht zum größten Teil aus Calciumcarbonat (ca. 95 % Kalk) und Proteinfasern (ca. 5 %). Außerdem sind geringe Mengen Magnesiumcarbonat und Phosphate enthalten. Über 10.000 Porenkanälchen in der etwa 0,2 bis 0,4 mm dicken Schale sorgen dafür, dass ein Gasaustausch zwischen Ei-Innerem und Außenwelt stattfinden kann. Wie fest die Schale ist, hängt vom Futter und vom Alter des Huhns ab. Die Schale brauner Eier ist meistens etwas fester, als die von weißen.

Welche Farbe die Eierschale besitzt, ist genetisch bedingt und hat grundsätzlich nichts mit der Farbe des Huhns zu tun. Bei Hühnern mit weißen Ohrscheiben sind die Eier meist weiß, bei solchen mit roten Ohrscheiben braun. Bei Mischlingshühnern dürft ihr euch überraschen lassen. Qualitative Unterschiede gibt es nicht.15 Außen befindet sich eine dünne, durchsichtige Schleimhaut, die Kutikula, die dafür sorgt, dass keine Bakterien ins Ei eindringen können. Wäscht man die Eier, entfernt man auch diese wichtige Schutzschicht.

Eierschale ist ein beliebter und günstiger Kalziumzusatz in der Rohfütterung. Innen befindet sich ein feines Häutchen. Dieses enthält Chondroitin, natürliche Glucosamine und Kollagen (gut für die Gelenke) und kann zusammen mit der Schale gegeben werden. Zur Gabe als Supplement wird die Schale fein gemörsert, um die Aufnahme zu verbessern. Will man die Eierschale länger lagern, empfiehlt es sich, das Häutchen zu entfernen (erleichtert auch das Mörsern). Den Teil mit dem Eierstempel kann man ebenfalls entfernen, wenn man das möchte.

Wo beziehe ich meine Eier?

Die Eierproduktion ist leider häufig mit viel Tierleid verbunden und auch Bioeier müssen nicht zwangsläufig aus tiergerechter Haltung stammen (wenn auch aus besserer, als Eier aus Boden- oder gar Käfighaltung), gerade wenn es um größere Betriebe geht.

Einen Überblick über die Herkunft eurer Eier gibt der Eierstempel. Die erste Ziffer bezeichnet die Haltungsform der Tiere.

0 = Ökologische Erzeugung
1 = Freilandhaltung
2 = Bodenhaltung
3 = Käfighaltung

Danach folgt das Buchstabenkürzel für das Herkunftsland, also zum Beispiel DE für Deutschland, AT für Österreich oder DK für Dänemark. Außerdem findet ihr eine individuelle Nummer, die Aufschluss über die jeweilige Produktionsstätte gibt.

Über die Seite Was steht auf dem Ei (gibt es auch als App) könnt ihr herausfinden, woher eure Eier stammen. Selbstredend, dass nur Eier mit den Ziffern 0 und 1 in euren Einkaufswagen wandern sollten. Noch besser ist es natürlich, wenn ihr euch direkt davon überzeugen könnt, wie die Hühner leben, die eure Eier liefern. Durch Direktverkauf ab Hof zum Beispiel.

Verschiedene Größen

Bei Eiern unterscheidet man verschiedene Gewichtsklassen, etwa 80 bis 90 % der in der EU verkauften Eier liegen in den Klassen M oder L. Eier der Gewichtsklasse XL wiegen 73 Gramm und mehr, L-Eier kommen auf 63 bis 73 Gramm, während mittlere Eier (M) zwischen 53 und 63 Gramm wiegen. Als kleine Eier (S) bezeichnet man Produkte mit einem Gewicht unter 53 Gramm.

Güteklassen

Man unterscheidet die Güteklassen A und B. Verkauft werden in der EU nur Eier der Güteklasse A. Eier der Güteklasse B kommen nur in der Industrie zum Einsatz. Um in den Handel zu kommen, müssen Schale und Oberhaut des Eis unverletzt, normal und sauber sein. Die Eier dürfen nicht gewaschen oder gereinigt worden sein (anders in den USA, dort werden die Eier gewaschen und desinfiziert). Dotter und Eiklar müssen frei von fremden Ein- und Auflagerungen sein, das Eiklar eine gallertartige Konsistenz aufweisen. Ist das Eiweiß trüb, muss das nicht unbedingt negativ sein. Bei ganz frischen Eiern sorgt häufig enthaltenes Kohlendioxid für die Trübung, was aber unbedenklich ist.

Rohe Eier und Salmonellen

Salmonellen sind quasi DAS Schreckensgespenst, wenn es um rohe Eier geht, sind jedoch für den Menschen weitaus gefährlicher als für die (gesunde) Katze. Dennoch lohnt es sich – schon allein zum eigenen Schutz – einige Sicherheitsmaßnahmen in Bezug auf Eier umzusetzen.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts und des Bundesinstituts für Risikobewertung kommt es pro Jahr zu tausenden Salmonellose-Erkrankungen beim Menschen. Salmonellen sind Bakterien, die für schwere Darmerkrankungen sorgen können, wenn eine entscheidende Menge davon aufgenommen wurde. Katzen sind durch ihren spezialisierten Verdauungsapparat jedoch vor einer Infektion im Allgemeinen sehr gut geschützt. Bei empfindlichen Tieren, kranken Tieren, trächtigen/säugenden Katzen und Kitten kann man auf rohe Eier sicherheitshalber verzichten.

Eier sollten frisch sein

Dennoch gilt, ob nun für euch oder für eure Samtpfoten, Eier sollten nur dann roh gefüttert werden, wenn sie wirklich frisch sind. Umso frischer das Ei, umso schlechter die Vermehrungschancen für Salmonellen. Daher am besten immer nur so viele Eier kaufen, wie ihr auch zügig verwenden könnt und diese schnell verbrauchen. Bei Temperaturen unter 6 Grad findet quasi keine Vermehrung der Salmonellen statt, bei Zimmertemperaturen geht das jedoch relativ schnell, daher die Eier immer kühl aufbewahren. Gewaschene Eier müssen immer im Kühlschrank aufbewahrt werden, weil die Schutzschicht durch die Reinigung entfernt wurde. Eier mit beschädigter Schale oder mit einem Alter von 22 Tagen aufwärts sollten nicht mehr roh gefüttert werden. Das Mindesthaltbarkeitsdatum bei Eiern beträgt 28 Tage, wenn ihr also vom angegebenen Datum 28 Tage abzieht, habt ihr das Legedatum und könnt das Alter eurer Eier bestimmen.

Eier aus hygienischer Haltung

Bei Hühnern, die unter unhygienischen Bedingungen leben, erhöht sich das Salmonellenrisiko in Bezug auf die Eier. Neben Antibiotika, Dioxin, Pestiziden, evtl. genverändertem Futter und Tierschutz ein Grund mehr, beim Ei für Katzen auf tiergerechte Haltung zu setzen. Oft stammen die Salmonellen auch gar nicht direkt vom Ei, sondern gelangen durch Kreuzkontamination über die luftdurchlässige Schale in das Ei oder lagern sich auf der Schale ab. Beim Trennen der Eier sollte das Äußere der Schale nicht unbedingt mit Eigelb und Eiklar in Berührung kommen, ein Eitrenner kann hier gute Dienste leisten. Um die Frische eines Eis zu bestimmen, eignet sich der Schwimmtest. Dazu werden die Eier einfach in ein Glas Wasser gelegt. Frische Eier bleiben am Boden des Glases liegen, ältere Eier steigen nach oben.

Einen relativ sicheren Schutz vor Salmonellen bietet außerdem das Erhitzen der Eier auf etwa 75 Grad Kerntemperatur.

Auch wissenswert

Die Eier, die ihr im Handel kaufen könnt, sind in der Regel unbefruchtet, da die Hühner ohne Hahn gehalten werden. Befruchtete Eier können ebenfalls bedenkenlos gegeben werden und enthalten auch keinen entwickelten Embryo, da die Kühlschranktemperaturen das Zellwachstum verhindern.

Fazit: Eier können in der Katzenernährung durchaus ihren Platz finden, wenn auch als eher seltener Genuss. Eigelb aus frischen Eiern kann roh gegeben werden, Eiklar wird besser gekocht. Die Eier stammen am besten aus tiergerechter Haltung. 

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  1. https://ndb.nal.usda.gov/ndb/foods/show/113?fg=&man=&lfacet=&format=Full&count=&max=25&offset=&sort=&qlookup=egg+yolk []
  2. Meet Real Free-Range Eggs []
  3. https://journals.cambridge.org/action/displayAbstract?fromPage=online&aid=7219036 []
  4. https://journals.cambridge.org/action/displayAbstract?fromPage=online&aid=836244 []
  5. https://ps.fass.org/content/58/3/518.abstract []
  6. https://www.vitalstoff-lexikon.de/printarticle.php?subcatid=438&mode=showarticle&artid=1402& []
  7. https://books.google.de/books?id=JzArAAAAYAAJ&pg=PA27&dq=avidin+cats&hl=de&sa=X&ei=V2CTUeDfHMbftAaO6YDQDg&ved=0CDIQ6AEwADgK#v=onepage&q=avidin%20cats&f=false []
  8. https://www.beck-shop.de/fachbuch/leseprobe/9783830410829_Excerpt_002.pdf []
  9. https://ndb.nal.usda.gov/ndb/foods/show/112?fg=&man=&lfacet=&format=Full&count=&max=25&offset=&sort=&qlookup=egg+white []
  10. https://www.biochemj.org/bj/089/0599/0890599.pdf []
  11. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1365-2621.1991.tb05361.x/abstract
    []
  12. https://books.google.de/books?ei=bLwGUePTG8HftAbRkIDoDA&hl=de&id=2p8EAQAAIAAJ&dq=Eiklar+Trypsinhemmstoff+Hund&q=Trypsinhemmstoff#search_anchor []
  13. https://books.google.de/books?id=RvrzXp4m1uUC&pg=PA540&dq=Ovomucin&hl=de&sa=X&ei=_raUUezJN8mm4ATEwoDAAQ&ved=0CDIQ6AEwAA#v=onepage&q=Ovomucin&f=false []
  14. https://books.google.de/books?id=vF80j5cGyyoC&pg=PA333&dq=Ovomucin&hl=de&sa=X&ei=_raUUezJN8mm4ATEwoDAAQ&ved=0CEEQ6AEwAg#v=onepage&q=Ovomucin&f=false []
  15. https://ps.fass.org/content/89/3/582 []
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