Felis margarita
Sandkatze
– Felis margarita margarita
– Felis margarita thinobia
– Felis margarita scheffeli
– Felis margarita harrisoni
Allen gemein ist das Leben unter extremsten Bedingungen in den sandigen und steinigen Wüsten von der Sahara über Nahost bis nach Turkmenistan und Pakistan. Dort leben die Kleinkatzen, die erstmals von Victor Loche im Jahr 1858 beschrieben wurden, meist lange Zeit ohne Zugang zu Wasser in Bauten (meist verlassene Fuchs- und Stachelschweindomizile), in denen sie Schutz vor der Hitze suchen.
Ihren Namen verdankt die Felis margarita übrigens Jean August Margueritte, einem bekannten französischen Divisionsgeneral, der die damalige Expedition von Victor Loche leitete.
Die Lebenserwartung der Sandkatze beträgt in Gefangenschaft bis zu 13 Jahre, in freier Wildbahn sind es oft weit weniger.
Aussehen der Sandkatze
Sandkatzen tragen dichtes, weiches sandfarbenes oder gräuliches Fell mit hellerer Unterwolle. Das Fell wird von leichten rotbraunen Tigerstreifen unterbrochen, wobei die rotbraunen Streifen von den Augen zu den Wangen am markantesten sind. Die Ohren der Sandkatze sind ebenfalls von rotbrauner Farbe und besitzen eine schwarze Spitze. Zwei bis drei schwarze Ringe zieren den Schwanz. Alles in allem ist die Sandkatze dadurch in ihrem natürlichen Lebensraum perfekt getarnt.
Die Ohren der Wildkatzen sind groß und sitzen seitlich am breiten, ovalen Kopf. Besonderes Augenmerk ist auf die Pfoten der Felis margarita zu legen. Deren Unterseite ist mit dichtem schwarzen Fell bewachsen, dass die Pfotenballen gegen Hitze und Kälte schützt und es den Tieren erlaubt problemlos über den Sand zu laufen, ohne einzusinken. Dabei hinterlassen die Katzen kaum Fußspuren. Die Krallen der Sandkatze sind nicht besonders scharf, da in der Wüste die Möglichkeit zum Schärfen der Krallen fehlt.
Sandkatzen erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 45 bis 57 Zentimeter, zu der noch einmal 28 bis 35 Zentimeter Schwanz hinzukommen. Das Gewicht beträgt zwischen 2 und 3,5 Kilogramm.
Verhalten
Sandkatzen sind nachtaktive Einzelgänger, deren Lautsprache der unserer Hauskatzen sehr ähnlich ist. So kann die Felis margarita ebenfalls miauen, knurren, fauchen, spucken, kreischen und schnurren. Besonders ist hier der laute Paarungsruf, den die Tiere ausstoßen und der an das Bellen eines kleinen Hundes erinnert.
Im Gegensatz zu anderen Katzen hat die Sandkatze, die während einer Nacht im Schnitt etwa 5,4 Kilometer zurücklegt, kein ausgeprägtes Revierverhalten, hat jedoch gelernt sich zu verstecken und die Augen zu schließen, wenn sie in der Nacht von Licht bestrahlt wird, um nicht auf sich aufmerksam zu machen.
Da die Sandkatze ihre Exkremente vergräbt und Fußspuren im Sand kaum auszumachen sind, ist es nicht ganz so einfach, die Katzen näher zu erforschen.
Ernährung & Jagdverhalten
Ihr fantastisches Gehör und ihre ausgezeichneten Augen erlauben es der Sandkatze, Beute auch in weiter Entfernung und unter der Erde zu orten. Als Hauptnahrung dienen drei verschiedene Rennmausarten, die die Felis margarita ausgräbt. Daneben stehen auch Vögel, Reptilien (auch Schlangen), Gliederfüßler und Hasen auf dem Speiseplan.
Größere Beute wird vergraben und später gefressen. Wasser wird zum größten Teil über die Nahrung aufgenommen, da es im Lebensraum der Katzen mit Wasser zum einen schlecht bestellt ist und sie zum anderen vermeiden, Wasserquellen aufzusuchen, um nicht selbst Beute zu werden.
Fortpflanzung & Nachwuchs
Sandkatzen werfen oft zweimal pro Jahr, meist einmal im Frühjahr (März/April) und ein zweites Mal im Oktober. Die Tragzeit beträgt 59 bis 63 Tage, nach denen in der Regel zwei bis vier Kitten geboren werden, die mit etwa 14 Tagen die Augen öffnen. Mit 21 Tagen beginnen die ersten Gehversuche, bis sich die Jungtiere mit etwa fünf Wochen schließlich richtig bewegen können. Unabhängig von der Mutter werden die Kitten erst mit drei bis vier Monaten, während die Geschlechtsreife mit Erreichen des 10. bis 12. Lebensmonats eintritt.
Gefahren für die Sandkatze
Im Gegensatz zu fast allen anderen Katzenarten wird der Lebensraum der Sandkatze kaum eingeschränkt und auch die Jagd durch den Menschen hält sich in Grenzen, da es heißt, die Sandkatze wäre die Begleitung des Propheten Mohammed gewesen. Daher werden die Tiere nur selten verfolgt, wenn sie in Kleintierbeständen wildern.
Gefahr besteht, neben den natürlichen Feinden wie Wölfen, Schlangen, Raubvögeln und dem Karakal jedoch vor allem durch den Handel mit exotischen Tieren, Jagdsport und Pelzjäger.