Wie und warum Katzen schnurren...

Jeder Katzenhalter kennt, es jeder liebt es. Das wohlige Gefühl, wenn sich die geliebte Katze auf oder bei ihrem Menschen einkuschelt und laut zu schnurren beginnt.

In dieser Situation wird auch ohne groß nachzudenken deutlich, was die Katze mit dieser Lautäußerung zeigt. Allerdings schnurren Katzen auch noch zu anderen Gelegenheiten.

In welchen Situationen schnurren Katzen?

In den meisten Fällen signalisiert das Schnurren, dass alles in Ordnung ist und sich die Katze wohlfühlt, was man bereits bei Kätzchen direkt nach der Geburt beobachten kann. Kitten und Muttertier schnurren hier während des Säugens gleichermaßen und erzeugen so eine akustische Verbindung, die beide Seiten beruhigt. Darüber hinaus schnurrt die Mutter auch, wenn sie sich dem Nest nach einem Ausflug wieder nähert, um ihrem Nachwuchs zu signalisieren, dass alles in Ordnung ist.

Diese kindliche Lautform behalten unsere Stubentiger Zeit ihres Lebens bei und signalisieren damit meist ihr Wohlbefinden. Katzen schnurren aber auch dann, wenn sie sich Artgenossen (oder auch anderen Tieren und Menschen) in friedlicher Weise nähern. So schnurren beispielsweise ältere Jungtiere, um erwachsene Katzen zum Spielen aufzufordern, genauso wie ranghohe Tiere, die sich Katzen, die weiter unten in der Rangordnung stehen, in friedlicher und/oder spielerischer Absicht nähern.

Allerdings schnurren Katzen auch dann, wenn sie sich nicht wohlfühlen, weil sie Angst haben oder sehr geschwächt und/oder schwerkrank sind. Dieses Schnurren dient zum einen als „Vorab-Beschwichtigung“ für etwaige Angreifer, soll aber (wie einige Quellen verlauten lassen) die Katze auch selbst beruhigen.

Wie können Katzen schnurren?

Nun, darüber sind sich noch nicht einmal die Forscher einig, allerdings gibt es vier Hypothesen.

Zungenbein

Bei Großkatzen ist das Zungenbein, welches die Zunge mit dem Schädel verbindet elastisch, während es bei anderen Katzen vollständig verknöchert ist. Durch Reibung der Atemluft am Zungenbein, soll nun das typische Schnurrgeräusch entstehen, das bei Großkatzen nur während des Ausatmens zu hören ist, während beispielsweise unsere Hauskatzen beim Ein- und Ausatmen schnurren können.

Kehlkopf

Durch schnelles Zucken der Kehlkopfmuskeln und des Zwerchfells soll das Schnurren der Katze ebenfalls verursacht werden, da die Kontraktionsfolgen der Kehlkopfmuskeln die Stimmritze (Glottis) verengen und weiten, wodurch die Atemluft im Niederfrequenzbereich vibriert.

Blutwallung

Blutwallungen in der hinteren Hohlvene der Katze, die das Blut vom Körper zum Herzen leitet, stehen ebenfalls im Verdacht, für das Schnurrgeräusch verantwortlich zu sein, da diese Vene das Zwerchfell durchläuft. Bei Bewegung der Muskeln soll nun dieser Blutstrom zusammengepresst werden, wodurch das typische Schnurrgeräusch entsteht, das durch Bronchien und Kehlkopf noch verstärkt wird.

„Falsche Stimmbänder“

Hinter den echten Stimmbändern der Katze befinden sich noch zwei weitere Hautfalten. Durch die Schwingung beim Atmen soll durch diese das typische Schnurrgeräusch entstehen. Diese Hypothese gilt jedoch ebenfalls als fragwürdig, da sich die Frequenz auch beim durchgehenden Schnurren nicht verändert.

Die Hypothese mit dem Zungenbein scheint im Moment die wahrscheinlichste zu sein, ist allerdings auch noch nicht bewiesen. Sicher ist nur, dass es sich beim Schnurren um ein niederfrequentes, gleichmäßig vibrierendes Geräusch (~25 Hz) handelt.

Welche Wirkung hat es, wenn Katzen schnurren

Neben der Verwendung als Kommunikationsmittel, soll das Schnurren auch heilende Wirkung haben, da Knochen erwiesenermaßen schneller heilen und eine höhere Festigkeit und Stabilität aufweisen, wenn sie Vibrationen im Frequenzbereich von 20 bis 50 Hertz ausgesetzt sind.

In diesem Bereich fällt auch das Schnurren der Katze, wobei beobachtet wurde, das Knochenbrüche bei Katzen im Allgemeinen schneller und besser heilen, als beispielsweise beim Hund. Muskelentzündungen und Verspannungen sollen ebenso wie der Blutdruck durch das Schnurrgeräusch ebenfalls positiv beeinflusst werden.

Darüber hinaus herrscht die Annahme, dass das Schnurren als eine Art „Fitnesstraining“ dient, da Muskeln und Knochen durch die entstehenden Vibrationen auch in Ruhephasen schonend stimuliert werden.

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