Mauri ist da

Aus der Redaktion

Mauri ist da

Wie ja die meisten von euch wissen, bestand das Bürokatzenpersonal der Haustiger-Redaktion seit Ende März nur noch aus zwei Katzendamen. Daran hätte sich wahrscheinlich in nächster Zeit auch nichts geändert. Geguckt habe ich zwar immer wieder mal so halbherzig, aber irgendwo habe ich mir gedacht „Wenn die Zeit gekommen ist und es so sein soll, dann findet dich schon wieder eine.“ Und so war es dann auch und so mehr oder weniger ein Déjà-vu. Wieder ein Findelkind, wieder eigentlich noch viel zu klein (5-6 Wochen alt zu dem Zeitpunkt), wohl schon mindestens eine Nacht allein, wirklich klapperdürr, viele Untermieter, bisschen Katzenschnupfen, keine selbstständige Futteraufnahme. Wer uns schon eine Weile verfolgt, weiß, das hatten wir alles schon und nicht nur einmal. Nur dieses Mal ist es ein Kater (und nicht dreifarbig :-) ).

Also (war abends) erstmal telefoniert, ordentliche Aufzuchtmilch organisiert (Fläschchen und was man sonst so braucht, haben wir ja da), Concealer zum Abdecken der zu erwartenden Augenringe besorgt und „auf in den Kampf“. So grob weiß man ja nach einigen Knilchen, was einen so erwartet, auch wenn dann doch irgendwie wieder alles ganz anders ist. Zu Anfang war es auch ein Kampf, aber mit dem Appetit kam dann auch mit jedem Tag mehr Leben zurück, wie sich das für ein Katzenkind gehört. Jetzt auch schon wieder ganz schön viele Tage hier, natürlich parallel tierärztlich behandelt worden und nach so einigen Tagen bzw. Nächten mit viel Päppeln, viel Zeit, Geduld und wenig Schlaf, hat sich die achtel Portion zu einem richtig schönen Katerchen gemausert.

Die Vergesellschaftung nach überstandener Quarantänezeit verlief problemlos. Die Hexe hat ihn sofort unter ihre Fittiche genommen und bringt ihm das 1×1 des guten Benehmens bei (behauptet sie, aber die hat auch die Emma erzogen :-) ). Das Emmchen war etwas skeptischer, (hatte mit Kitten jetzt auch noch nichts zu tun), aber auch da herrscht entspannte Stimmung (habe ich schon mal erwähnt, was für tolle Katzen ich habe?) und viel Action, so dass die Hexe nicht mehr ständig herhalten muss, damit sich das Emmchen austoben kann.

Einen Namen brauchte das Kerlchen natürlich auch. Eigentlich hätte er Maurizio heißen sollen, nach dem Kater aus dem „Wunschpunsch“ von Michael Ende, aber irgendwie ist es dann bei Mauri geblieben.

Nur lieb bisher (so im Vergleich zu seinen Vorgänger/innen ;-) ), absolut unkompliziert, vom ersten Tag an stubenrein, mittlerweile auch futterfest („aber wenn schon dann bitte richtiges Fleisch, diese komische Dosenpampe kannste selber fressen“) und im Büro eine Riesenhilfe. Ich kann jetzt mindestens 300 neue Tastenkürzel (kleine Pfoten passen aber auch so gut auf die Tasten), mein Schreibtisch ist tipptopp aufgeräumt (wen interessiert schon der Fußboden) und unter den Schreibtisch kriechen und Stifte einsammeln beugt garantiert Verspannungen vor.

Ach so, einen eigenen Twitter-Account hat unser Büropraktikant unter @KaterMauri natürlich auch.

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Buchrezension: Kleine Freiheit vor der Haustür (Jessica Rohrbach)

Buchrezension

Kleine Freiheit vor der Haustür (Jessica Rohrbach)

Freigänger KatzenFreigang – für die einen die einzig wahre Form der Katzenhaltung, für die anderen ein unkalkulierbares und damit zu hohes Risiko. Doch wie hält man Freigänger richtig? Was ist zu beachten, wenn man die Katze in die große, weite Welt vor der eigenen Haustür entlässt und wie bereitet man sie am besten darauf vor? Das sind grob zusammengefasst die Inhalte dieses Buches.

Allgemeines zum Buch

Autorin: Jessica Rohrbach
Verlag: Cadmos-Verlag (31.03.2013)
Broschiert: 80 Seiten
ISBN-10: 3840440165
ISBN-13: 978-3840440168

Das sagt der Klappentext

Der Traum vom Gras unter den Pfoten

Ungestört durch die Natur streifen, Mäuse fangen, Artgenossen treffen – Katzen erleben draußen viele Abenteuer. Sie können ihren natürlichen Bedürfnissen nachgehen und nach einem erlebnisreichen Streifzug zufrieden zurückkehren. Diese Haltungsform bringt zwar einige Gefahren, die sich jedoch mit dem nötigen Wissen minimieren lassen. Von der Vorbereitung auf den ersten Ausflug bis hin zu Tricks wie man die Katze nach Hause lockt, enthält das Buch eine Fülle wertvoller Informationen in Text und Bild.

• Das Revier: Hier regiert die Katze
• Zu Hause schmeckt es am besten
• Vorbereitung auf die weite Welt
• Wenn die Katze nicht nach Hause kommt
• Spiel und Spaß unter freiem Himmel
• Infektionskrankheiten und Parasiten
• Die Katze vor Gericht

Das sagt die Haustiger-Redaktion

„Kleine Freiheit vor der Haustür“ ist ein Ratgeber, in der Qualität, die wir von Cadmos gewohnt sind. Ansprechende Gestaltung, schöne Fotos und ein schneller Überblick über das jeweilige Thema.

Es handelt sich dabei um einen Ratgeber, der viele der Themen enthält, die einen als Halter von Freigängern so beschäftigen. Dazu gehören auch zahlreiche allgemeine Informationen zum Sozial- und Revierverhalten der Katze oder Ideen, wie man Vögel vor der eigenen Katze schützen kann.

Es wird deutlich gemacht, dass auch Freigänger ein Wohlfühlzuhause mit allen Annehmlichkeiten benötigen und dass auch Katzen, die sich draußen selbst versorgen, ordentlich gefüttert gehören. Hier werden B.A.R.F. und hochwertiges Nassfutter präferiert, was uns natürlich gut gefällt.

Auch das Thema gesicherter Freigang wird angesprochen und die Frage, wie man mit der womöglich randalierenden Katze umgeht, die aufgrund von Krankheit, Verletzung oder auch einfach Zeitpunkt (z. B. Silvester) das Haus hüten muss.

Für uns persönlich das interessanteste Thema war, wie sich feststellen lässt, ob sich eine Katze überhaupt für den Freigang eignet, wo und wann Freigang zu empfehlen ist und wie man die Katze am besten darauf vorbereitet, um Gefahren so weit wie möglich zu reduzieren. Die enthaltenen Checklisten machen es hier leicht, „abzuhaken“, ob man alle angesprochenen Punkte bedacht hat.

Kurz und knapp werden außerdem verschiedene Infektionskrankheiten und Parasiten angesprochen sowie die rechtliche Seite (z. B. Jagdrecht) behandelt.

Alles in allem kann man „Kleine Freiheit vor der Haustür“ als gelungenes Buch bezeichnen, das sich unserer Meinung nach speziell für Menschen eignet, die mit dem Thema Freigang bisher noch nichts zu tun hatten und sich einen Überblick verschaffen möchten, was alles zu beachten ist.

Wer schon länger Freigänger hält, wird aus dem Buch vielleicht noch den ein oder anderen Tipp, aber wahrscheinlich davon ab nicht allzu viele neue Erkenntnisse mitnehmen können. Teilweise hätten wir uns persönlich noch ein wenig mehr Tiefgang gewünscht (z. B. bei den Infektionskrankheiten und Sinn und Unsinn der entsprechenden Impfungen auch und gerade bei Freigängern), aber wir haben es hier auch mit einem Freigang-Ratgeber und keinem Buch über Katzenkrankheiten oder Katzen impfen zu tun und irgendwo ist der Platz in einem Buch ja auch begrenzt, ist einfach so.

Kurz und knapp: Für Neukatzenhalter oder Katzenhalter, die sich zum ersten Mal mit dem Thema Freigang beschäftigen auf jeden Fall empfehlenswert.

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Katzengras im Haustiger-Test: Miau-Katzengras

Produkttest

Katzengras im Haustiger-Test: Miau-Katzengras

Katzengras ist bzw. war hier immer so eine Sache. Entweder wurde es regelrecht abgeweidet, als hätte man hier kleine pelzige Kühe sitzen oder es wurde verschmäht, ausgegraben, umgeworfen und was man sich noch so alles vorstellen kann. Erschwerend kommt hinzu, dass es – wenn man mit dem schwarzen, statt dem grünen Daumen gesegnet ist – schon fast ein Wunder ist, wenn nach dem Ausäen überhaupt mal Gras zum Vorschein kommt. Das war also auch nicht wirklich eine Alternative. (mehr …)

Von Keimen, Hygiene und Hysterie in der Rohfütterung

Ernährung

Von Keimen, Hygiene und Hysterie in der Rohfütterung

Vor nicht allzu langer Zeit wurde ja mal wieder eine altbekannte Sau durchs Social-Media-Dorf getrieben. Und zwar die Gefahr, sich bei der Rohfütterung, besser bekannt als B.A.R.F., mit gefährlichen Keimen zu infizieren. Während die einen (mal wieder) propagierten, am besten ganz auf rohes Fleisch zu verzichten, weil Fertigfutter voll keimfrei und gesund und so, hielt die andere Fraktion dagegen, machte sich über die Warnung lustig und stellte Vergleiche mit Toilettentüren an. Wenn ihr mich fragt, beides nicht das Gelbe vom Ei. Denn wie so oft liegt die Wahrheit dazwischen.

Verantwortlich für die letzte Debatte war ein Paper (also eine wissenschaftliche Veröffentlichung) aus den Niederlanden, das sich mit zoonotischen Bakterien und Parasiten in B.A.R.F.-Futtermitteln für Katzen und Hunde befasste. Zoonotisch bedeutet, dass ihr Zweibeiner euch über eure Samtpfoten (oder ein anderes Tier) mit den jeweiligen Parasiten und Bakterien anstecken könntet und umgekehrt. Außerdem wurden die allgemeine mikrobiologische Qualität (gesamte Bakterienzahl) und die Hygienequalität (auf Basis von E. coli) beurteilt. Alles grundsätzlich nicht verkehrt und durchaus für uns Menschen im Umgang mit rohem Fleisch, aber auch für unsere Miezen (besonders diejenigen, die kein ganz so tolles Immunsystem haben) von Bedeutung.

Was wurde dabei jetzt untersucht?

Im Rahmen der Untersuchung wurden 35 Rohfleischfuttermittel (eingefroren bei -18°C) von 8 unterschiedlichen Marken und 14 Einzelhändlern in und um Utrecht gekauft und bis zur Analyse wie auf dem Etikett empfohlen gelagert. 15 der 35 Produkte (43 %) enthielten nur Fleisch und tierische Nebenprodukte, von denen 5 Fleisch und Nebenprodukte von nur einer einzelnen Tierart (Hähnchen und Kaninchen) enthielten, 20 (57 %) enthielten zusätzlich zum Fleisch und den Nebenprodukten auch noch andere Zutaten, wie Reis oder Gemüse. Fleisch und tierische Nebenprodukte in den untersuchten Futtermitteln stammten von Hähnchen, Rind, Lamm, Ente, Kaninchen, Pferd und Pute.

Untersucht wurden die kommerziellen B.A.R.F.-Mahlzeiten auf vier zoonotische Bakterien und zwei Parasitenarten.

Genau genommen auf:

  • E. coli 0157:H7
  • ESBL-bildende E. coli (antibiotikaresistente Keime)
  • Listeria monocytogenes
  • Salmonella-Spezies
  • Toxoplasma gondii
  • Sarcocystis-Spezies

Und was ergab die Untersuchung?

Keim Gefunden in Produkten In Prozent
E. coli 0157:H7 8 23
ESBL-bildende E. coli 28 80
Listeria monocytogenes 19 54
Andere Listerien-Spezies 15 43
Salmonella-Spezies 7 20
Sarcocystis cruzi 4 11
Sarcocystis tenella 4 11
Toxoplasma gondii 2 6

Die insgesamte mikrobielle Qualität der Futtermittel war akzeptabel, zwei Produkte überschritten jedoch die Hygienekriterien, die für Hack- und Separatorenfleisch für den menschlichen Verzehr angewandt werden. Auch hinsichtlich der Hygienekriterien für E. coli erfüllten 40 % der getesteten Produkte die minimalen Hygieneanforderungen für den menschlichen Verzehr nicht.

Und wie schätzten die Forscher die Ergebnisse ein?

Die Wissenschaftler empfehlen, Menschen auf mögliche Risiken in Verbindung mit der Fütterung von Haustieren hinzuweisen und Haustierbesitzer über persönliche Hygiene und den richtigen Umgang mit Rohfleischmahlzeiten zu schulen. Zudem sollen Warn- und Handhabungshinweise auf Produkt-Etiketten angebracht werden.

Sie weisen außerdem daraufhin, dass die geringe Stichprobengröße und keine randomisierte Auswahl in dieser Studie keine Verallgemeinerung der Infektionsraten und keine Risikoanalyse erlauben.1

Was kann uns das jetzt sagen?

Dass beim Umgang mit rohem Fleisch, egal ob jetzt für den menschlichen Verzehr oder für unsere Katzen, Risiken bestehen, ist kein Geheimnis. Aber es ist immer die Frage, wie man mit diesen umgeht.

Das ist im Endeffekt wie beim Fahrradfahren. Wenn man aufs Rad steigt, kann immer etwas passieren. Es besteht immer die Gefahr, dass man stürzt oder in einen Unfall verwickelt wird. Man kann jetzt deswegen das Rad in die Ecke stellen und nie mehr anrühren, man kann aber auch einen Helm aufsetzen und auf dem Radweg fahren und nicht mitten auf der Straße. Je nachdem, wie es um die eigene Gesundheit so bestellt ist, kann es aber auch besser sein, auf das Radfahren ganz zu verzichten. Obwohl es eigentlich gesund ist.

Wer barft, übernimmt Verantwortung für die Ernährung seiner Samtpfoten. Und genauso wie man wissen muss, dass falsches Barfen gesundheitliche Schäden nach sich ziehen kann, so muss man auch wissen, dass der Umgang mit rohem Fleisch mit Risiken verbunden ist und mit welchen Hygienemaßnahmen man diese zum eigenen Vorteil und zum Vorteil der eigenen Haustiger soweit möglich minimieren kann. Und das ist eigentlich gar nicht so schwierig.

Einen ganz wichtigen Punkt hat die Nachwuchs-Gefrierschranköffnerin hier schon im Kindergarten gelernt: „Hände waschen, Hände waschen, muss ein jedes Kind. Hände waschen, Hände waschen, bis sie sauber sind!“ *sing* ;-)

Weitere sinnvolle Hygienemaßnahmen bei der Rohfütterung

Katzen barfen

© the3cats / pixabay.com

Sinnvolle Maßnahmen beim Fleisch-/Futterkauf

  • kein Fleisch aus Holland (Scherz) ;-)
  • Verzicht auf Fleisch aus Massentierhaltung
  • bei Anbietern vor Ort und Frostfleischversendern genau hinsehen und ggf. Informationen zum Einhalten der Kühlkette bei der Verarbeitung, Lagerung, Hygienemaßnahmen und Bezugsquellen erfragen

Kühlkette einhalten, richtig auftauen, schnell verarbeiten

  • Fleisch immer über mindestens 10 Tage bei min. -20°C einfrieren (Gefrierthermometer zur Sicherheit)
  • BARF-Mahlzeiten und rohes Fleisch immer im Kühlschrank auftauen lassen (viele Keime, insbesondere Bakterien ruhen bei Gefriertemperaturen, werden aber beim Auftauen wieder aktiviert und vermehren sich bei Zimmertemperatur oder beim Auftauen in warmem Wasser verdammt schnell)
  • Kühlkette einhalten und sicherstellen, dass der Anbieter dies auch tut (speziell im Sommer lieber Expresslieferung wählen, mit Kühltasche/-box einkaufen gehen)
  • Fleisch so kurz wie möglich im Kühlschrank lagern (Hack max. 6-8 Std., Fisch max. 12 Std., „normales“ Fleisch max. 2 Tage)
  • Fleisch in geschlossenen Behältern im Kühlschrank getrennt von anderen Lebensmitteln lagern
  • Fleisch nur soweit auftauen, wie notwendig (angetaut schneidet es sich auch besser) und so schnell wie möglich wieder einfrieren (Gerät mit Schnellfrosttaste o. ä.).
  • Verpackungen beim Auftauen anschneiden
  • Auftauwasser bei riskanten Fleischsorten (wie Geflügel) wegschütten
  • Insbesondere Geflügelfleisch nicht in der Mikrowelle auftauen

Sinnvolle Hygienemaßnahmen bei der Zubereitung

  • Hände vor und nach der Zubereitung gründlich mit Wasser und Seife waschen
  • Einmalhandschuhe verwenden
  • Fleisch-/Futterverpackungen direkt ausspülen und nach der Zubereitung in die Tonne und nicht in den Abfallbehälter in der Küche
  • Brettchen, Schüsseln, Messer und andere Utensilien nach der Zubereitung mit Spülmittel unter sehr heißem Wasser reinigen; auf Kunststoff verzichten
  • Spüllappen und Geschirrtücher nach der Zubereitung in die Kochwäsche
  • Spülschwamm min. 1x pro Woche und Spülbürste regelmäßig austauschen, ggf. eigene Schwämme und Bürste für die Katzen verwenden und getrennt lagern
  • Spüle gründlich sehr heiß reinigen (ggf. Dampfreiniger sofern vorhanden)
  • Küchenpapier für die erste grobe Reinigung verwenden
  • Küchenboden möglichst heiß (ggf. Dampfreiniger) reinigen, Bodenlappen ebenfalls in die Kochwäsche

Sinnvolle Hygienemaßnahmen bei der Fütterung

  • Futternäpfe aus Glas oder Keramik verwenden
  • Näpfe täglich sehr heiß reinigen
  • Fressteppiche aus Baumwolle (maschinenwaschbar) vor den Futterplatz, für Katzen, die gerne vor und neben dem Napf fressen
  • Futterplatz täglich reinigen (ggf. Dampfreiniger, wenn vorhanden)
  • Futterportionen im Sommer kühl halten (z. B. mit Warmhalteteller mit gefrorenem Wasser)
  • gebrauchte Gefrierbecher direkt sehr heiß ausspülen
  • Abfallbehälter regelmäßig leeren und min. 1x wöchentlich heiß ausspülen
  • Katzen ggf. bei Gabe von Beutetieren (Eintagsküken usw.) in einem Raum einsperren, der sich gut reinigen lässt (z. B. Badezimmer) oder draußen füttern

Besondere Fälle, besondere Maßnahmen

In den meisten Fällen sind die aufgeführten Maßnahmen vollkommen ausreichend, um das Risiko für eine Gefährdung von Mensch und Tier durch den Umgang bzw. den Verzehr mit rohem Fleisch zu minimieren.

Besondere Vorsicht ist jedoch z. B. geboten, wenn…

… eine Schwangerschaft besteht.

… man selbst unter einer Immunschwäche leidet/immunsuppressive Medikamente erhält.

… kleine Kinder im Haushalt leben.

… die Katze chronisch krank ist.

… die Katze unter einer Immunschwäche leidet/immunsuppressive Medikamente erhält.

… die Katze trächtig ist oder gerade Kätzchen säugt.

… es sich um sehr junge Kitten handelt.

… die Katze untergewichtig ist/gepäppelt werden muss.

In diesen Fällen sollte man wirklich je nach Fall im Hinblick auf Keime riskantere Fleischsorten (z. B. Geflügel) meiden und/oder wenn man selbst nicht fit ist ggf. jemand anderen im Haushalt mit der Zubereitung und Fütterung betrauen. In einigen Fällen, z. B. bei Katzen mit einer chronischen Toxoplasmose oder wenn man selbst z. B. unter einer erworbenen oder angeborenen Immunschwäche leidet oder einer therapeutisch unterdrückten Immunfunktion (z. B. nach Organtransplantation) unterliegt, kann es wirklich besser sein, Fleisch für die Katzen durchzuerhitzen und nicht roh zu füttern oder auf hochwertiges Nassfutter zurückzugreifen.

Hinsichtlich insbesondere antibiotikaresistenter Keime, aber auch anderer, ist es besser, Fleisch aus Massentierhaltung zu meiden und Produkten aus Weidehaltung (möglichst bio und nicht gewolft) den Vorzug zu geben.

Babys/Kleinkinder und gebarfte Katzen

Löwe mit Baby

© SarahRichterArt / pixabay.com

Auch in Haushalten mit kleinen Kindern können die Katzen durchaus roh gefüttert werden, jedoch sollten Babys nicht in der Spüle gebadet werden/das BARF nicht in der (Baby-)Badewanne aufgetaut werden und der Nachwuchs von den Futterplätzen und Näpfen ferngehalten werden (nicht nur bei BARF, sondern insbesondere auch bei Trockenfutter!). Das lässt sich z. B. gut mit chipgesteuerten Futterautomaten oder Gitterelementen erreichen und wird oftmals auch von den Miezen geschätzt, die gerne ungestört futtern möchten.

Dass man sich die Hände nach Kontakt mit rohem Fleisch/BARF gründlich wäscht, bevor man das Baby wieder auf den Arm nimmt, sollte selbstverständlich sein.

In den USA warnen Kinderärzte übrigens unter anderem auch vor Trockenfutter, in dem immer wieder Salmonellen und andere Keime gefunden werden. Zahlreiche Rückrufaktionen bezüglich Salmonellen betreffen Trockenfutter. In den USA gab es zum Beispiel über einen Zeitraum von drei Jahren immer wieder Salmonelleninfektionen beim Menschen (meist Kindern im Alter von bis zu zwei Jahren), die sich letztlich auf kontaminiertes Trockenfutter für Hunde und Katzen aus einer bestimmten Produktionsstätte zurückverfolgen ließen.2

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  1. van Bree, FPJ., Bokken, GCAM., Mineur, R., Franssen, F., Opsteegh, M., van der Giessen, JWB., Lipman, LJA., Overgaauw, PAM. (2018) Zoonotic bacteria and parasites found in raw meat-based diets for cats and dogs Veterinary Record 182, 50. []
  2. Behravesh, Ferraro, Deasy et al. (2010) Human Salmonella Infections Linked to Contaminated Dry Dog and Cat Food, 2006 – 2008. Pediatrics Sep 2010, 126 (3) 477-483; DOI: 10.1542/peds.2009-3273 []

Nährwertdatenbanken

Ernährung

Nährwertdatenbanken

Wer roh füttert, bekommt früher oder später mit ihnen zu tun. Den Nährwertdatenbanken. Diese sind es, auf denen die verschiedenen B.A.R.F.-Kalkulatoren aufgebaut sind und sie sind es auch, die man als Grundlage hernehmen kann, wenn man seine Rezepte selbst errechnet oder beispielsweise aufgrund von Krankheiten, Fleischsorten oder anderen B.A.R.F.-Bestandteile mit ganz besonderen Eigenschaften sucht.

Nährwertdatenbanken

© geralt / www.pixabay.com

Von diesen Datenbanken gibt es einige, wir möchten euch hier die bekanntesten, frei verfügbaren vorstellen.

Englischsprachige Datenbanken

Die „USDA“ – National Nutrient Database for Standard Reference

Die USDA bietet Nährwerte zu um die 9.000 Nahrungsmitteln, darunter viele Fleischsorten und Innereien. Man kann die Nährwerte praktisch auf die gewünschte Menge umrechnen lassen, nach verschiedenen Gruppen suchen (z. B. „alles vom Rind“) oder nach Lebensmitteln, die besonders viel oder besonders wenig von bestimmten Stoffen enthalten.
Es handelt sich um eine englischsprachige Datenbank (USA), so dass man vielleicht einige Begriffe nachschlagen muss. Hier leisten Online-Wörterbücher wie dict.cc oder leo.org gute Dienste.

“Fooddata“, ehemals Foodcomp

An der dänischen Datenbank des DTU Fødevareinstituttet kam man vor einigen Jahren eigentlich kaum vorbei und man findet Werte daraus auch in gängigen B.A.R.F.-Kalkulatoren. Diese wurde Ende letzten Jahres erneuert und ist nun unter neuem Namen und Link zu finden. Von der Aufmachung her hat sich nicht so viel geändert. Auch ist sie nach wie vor in dänischer und englischer Sprache verfügbar. Fooddata bietet ebenfalls relativ viele Werte zu Fleisch- und Fischsorten (einschließlich Innereien). Man kann nach Begriffen suchen (Achtung: Immer nur einen Begriff eingeben, also z. B. nur „chicken“ oder nur „heart“, bei „chicken heart“ findet sie nichts). Man kann sich die Inhalte alphabetisch anzeigen lassen, nach dem Gehalt an einzelnen Nährstoffen oder in Lebensmittelgruppen.

Deutschsprachige Datenbanken

Der Bundeslebensmittelschlüssel

Auch die Nährwertangaben des Bundeslebensmittelschlüssels können online eingesehen und zur Berechnung von B.A.R.F.-Rationen hergenommen werden. Unter ernaehrung.de kann man im Bundeslebensmittelschlüssel oder auch nach Firmennamen suchen. Die Suche ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, mit ein wenig Übung findet man hier aber auch einiges an Fleischsorten, Fisch und Innereien.

Pahema-Nährwertdatenbank

Pahema ist sowas, wie der Klassiker unter den Nährwertdatenbanken für Rohfütterer. Dort kann man zwischen einer Freien Suche, einer Suche nach dem Gehalt an verschiedenen Nährstoffen und einer direkten Suche nach einzelnen Fleischarten wählen. Die Nährwertdatenbank eignet sich gut für einen ersten Überblick, liefert jedoch nicht so viele Werte, wie die anderen. Leider lässt sich auch nicht ersehen, woher die angegebenen Nährwerte genau stammen.

Wie aussagekräftig sind die Nährwerte in den Datenbanken für mich?

Wenn ihr euch die Mühe macht und einmal vergleicht, welche Werte für bestimmte Lebensmittel in den einzelnen Datenbanken angegeben sind, werdet ihr schnell feststellen, dass diese mitunter stark variieren.

Beispiel Atlantischer Lachs (Salmo salar)

Ein Produkt, bei dem das sehr deutlich wird, ist der Atlantische Lachs, der bei der Rohfütterung gerne als Supplement für Vitamin D3 hergenommen wird.

Hier haben wir bei Fooddata einen Vitamin-D3-Gehalt von 30,0 µg / 100 g angegeben, während der Lachs im Bundeslebensmittelschlüssel nur 3,80 µg / 100 g.

Ihr könnt euch vorstellen, dass die errechnete Menge, die ihr an Lachs zugeben müsstet, um den Vitamin-D3-Bedarf eurer Katze zu decken, bei solchen Unterschieden stark variiert, je nachdem welche Datenbank ihr zu Rate zieht (so erklärt sich z. B. auch, warum Rezepte je nachdem mit welchem Kalki sie gerechnet wurden, mit den gleichen Zutaten ganz unterschiedlich sein können).

Aber welche Werte sind denn nun die richtigen?

Alle oder keine, wie man es nimmt. Bei den Werten in den Datenbanken handelt es sich um Mittelwerte diverser analysierter Proben. Je nachdem, wie die Zusammensetzung dieser aussieht, können sich ganz unterschiedliche Werte ergeben, da der Nährstoffgehalt im Fleisch/Fisch von verschiedenen Faktoren (z. B. Haltung, Ernährung) abhängig ist. Wir haben hier demnach Richtwerte, die nie exakt der Zusammensetzung des Produktes entsprechen werden, das ihr vorliegen habt. Dennoch kann man diese Richtwerte zum Berechnen von B.A.R.F.-Rationen hernehmen, einfach um Zahlen zu haben, mit denen man arbeiten kann. Die Genauigkeit der so errechneten Rezepte ist vollkommen ausreichend.

(zuletzt aktualisiert: 27.04.2017)

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