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„Hallo, es ist 5:45 Uhr, du musst jetzt aufstehen!“ Habt ihr euch schon immer mal gefragt, woher wir Katzen, das so genau wissen und euch auf die Minute genau wecken können? Oder warum wir ganz genau zu wissen scheinen, wann Wochenende ist, obwohl ihr euch sicher seid, dass wir keine Kalender lesen können? Grund dafür ist unser ziemlich einmaliges Zeitgefühl und warum wir das haben, erkläre ich euch in dieser Ausgabe von „Emma erklärt“.

Zeitgefühl ist wichtig

„Bester Beweis einer guten Erziehung ist die Pünktlichkeit“ (Lessing) ;-)

Wie ihr wisst, haben wir Katzen – wie viele andere Tiere auch – Reviere, die wir vehement gegen andere Katzen verteidigen und auch mit Sicht- und Duftmarkierungen kennzeichnen. Jetzt überlappen sich unsere Jagd- und Streifgebiete jedoch oft beträchtlich mit denen unserer Katzennachbarn, das heißt es gibt Gebiete in den Revieren, die – vereinfacht gesagt – uns beiden gehören. Würden wir jetzt in diesen Gebieten aufeinandertreffen, käme es häufig zu Kämpfen.

Jetzt kostet Kämpfen aber zum einen Kraft und ist zum anderen mit dem Risiko verbunden, dass wir uns verletzen. Beides könnte für uns in freier Wildbahn den Tod bedeuten. Daher haben wir uns im Lauf unserer Entwicklung da etwas ausgedacht und lösen dieses Problem über einen festen Zeitplan, der dafür sorgt, dass wir in diesen überlappenden Gebieten nicht aufeinandertreffen.

Dieser Zeitplan muss natürlich erst einmal erstellt werden. Oft hat dann derjenige, der zuerst da war, das Wegerecht, oder es spielt sich nach und nach eine Regelung ein. So kann jeder von uns das gesamte Revier nutzen, ohne dass es zu Streitigkeiten kommt. Allerdings funktioniert das nur mit absoluter Pünktlichkeit, womit wir dann wieder bei unserem Zeitgefühl wären. Unsere Verwandten in freier Wildbahn, wie zum Beispiel die Schwarzfußkatzen, lösen dieses Problem übrigens ebenso.

Schlau, oder?

PS: Da wir meist gerne da sind, wo ihr auch seid, und gerne an euren Aktivitäten teilnehmen, bemühen wir uns übrigens in der Regel durchaus, unsere innere Uhr an euch anzupassen und pochen nicht mehr so sehr auf die Aktivitätszeiten unserer wilden Vorfahren. Aber ganz ehrlich, wenn um 5:45 Uhr Futterzeit ist, ist um 5:45 Uhr Futterzeit. Denn wie sagte schon Ludwig der XVIII: „Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige!“ *huldvoll den Pelz leck*.

Sonst noch in der Reihe „Emma erklärt erschienen: