Interview: Was macht eigentlich eine Katzensitterin?

Interview

Was macht eigentlich eine Katzensitterin?

Im 8. Teil unserer Tierische-Berufe-Reihe erzählt uns Jennifer Eßer von Katz‘ allein zu Haus etwas über ihr Business. Jennifer kümmert sich um Samtpfoten, wenn deren Besitzer dies vorübergehend nicht selbst erledigen können. Zum Beispiel im Urlaub. Denn Jennifer ist Katzensitterin.

Hexe: Hallo Jennifer, herzlichen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, uns einige Fragen zu deinem Beruf zu beantworten. Stellst du uns kurz deinen Beruf Katzensitterin vor?

Jennifer: Hallo ihr Lieben, das mache ich sehr gerne! Vielen herzlichen Dank für diese tolle Gelegenheit! Als mobile Catsitterin fahre ich zu meinen Kunden nach Hause und kümmere mich in deren Abwesenheit um deren Samtpfoten. Hierbei werden alle wichtigen Punkte abgearbeitet:

– Reinigung von diversen Näpfen (Futter & Wasser), Futterplatz & Toiletten (+ Umgebung)
– Fütterung
– Streichel- & Spieleinheiten
– Medikamentengabe
– Fellpflege
– Freigänger rein & raus lassen bzw. gerne auch mal einsammeln

Zusätzlich kümmere ich mich nebenbei noch um alltägliche Dinge den Haushalt betreffend, bspw. lüften, Rollladen betätigen, Blumen gießen etc. Dies macht jedoch einen sehr kleinen Teil meiner Arbeit aus. Zu 99% kann und darf ich mich auf die Fellnasen konzentrieren.

Für Kater Darius ist Leckerchen-Zeit. Meist verbringt Jennifer die Zeit auf „Augenhöhe“ mit den Katzen. (© Jennifer Eßer – Katz’allein zu Haus)

Hexe: Wir müssen wir uns denn „einen Tag im Leben einer Katzensitterin“ vorstellen?

Jennifer: Der Wecker klingelt früh, denn natürlich haben fast alle Miezen ihre geregelten Zeiten, welche ich bestmöglich versuche einzuhalten. Dies geht bei mehreren Kunden gleichzeitig nicht immer zu 100%, Tiere die pünktlich ihre Medikamente benötigen werden uhrzeitentechnisch optimal gelegt. Da muss ich manchmal umdisponieren.

Ich fahre, nachdem natürlich meine Bande versorgt ist, nach und nach die unterschiedlichen Haushalte an und ziehe mein Programm durch. Zwischendurch machen sich diverse Bilder und Videos samt persönlichem Text auf den Weg zu Herrchen & Frauchen in den Urlaub. Viele möchten die Gewissheit haben, dass Zuhause alles in Ordnung ist. Gegebenenfalls folgen nach und zwischen den Betreuungen Kennenlerntermine & Schlüsselübergaben.

Kira ist damals als Pflegekatze bei Jennifer eingezogen. Mit geschätzten 6 Wochen und jede Menge Würmern im Bauch hat sie ihr Leben auf den Kopf gestellt. (© Jennifer Eßer – Katz‘ allein zu Haus)

Hexe: Wie wird man denn Katzensitterin? Kann jeder einfach als Katzensitterin arbeiten? Gibt es da eine anerkannte Ausbildung? Muss man als Katzensitterin bestimmte Voraussetzungen erfüllen?

Jennifer: Für mich war es lange Zeit ein großer Traum mich auch beruflich mit Katzen zu beschäftigen. Nach einiger Überlegung und längerer Recherche habe ich mich dazu entschlossen mein Glück zu versuchen – „Katz‘ allein Zuhaus“ wurde geboren.

Ein Gewerbe ist zuallererst nicht schlecht. Den Rest muss man sich tatsächlich zusammenstellen. Für Verträge, Rechnungen, Infobögen, Werbung ist man selbst verantwortlich – Inspiration fand ich im Internet.

Natürlich ist es von Vorteil, wenn man sein Herz diesen wundervollen Wesen verschrieben hat – denn nur so kann es funktionieren. Ansonsten ist man vielleicht nach einiger Zeit genervt von der ganzen Spülerei & Putzerei ;-) Denn Catsitter zu sein, heißt nicht nur spielen & schmusen, nein, man muss auch andere Dinge erledigen.

Es handelt sich um keinen Ausbildungsberuf. Voraussetzungen muss man ebenfalls keine erfüllen, jedoch wäre eine starke Affinität und einiges an Erfahrung nicht schlecht. Nicht jede Kundenkatze ist gleich und lässt einen sofort an sich ran – Da muss man teilweise schon viel mit dem Tier „arbeiten“ und sein Vertrauen gewinnen. Wochenende? Feiertage? Fehlanzeige! Auch an diesen Tagen muss man/ich früh raus. Aber was macht man nicht alles aus Liebe?!

Der kleine Siam-Kater Oscar hat Schuld an der Katzenliebe. (© Jennifer Eßer – Katz‘ allein zu Haus)

Hexe: Arbeitet eine Katzensitterin auch mit Tierärzten oder Angehörigen anderer tierischer Berufsgruppen, z. B. Tierpsychologen, zusammen? Wie ist das denn bei dir z. B.?

Jennifer: Ich bin nebenbei im Katzenschutz tätig und stehe in engem Kontakt mit meinem Tierarzt. Mit einem Tierpsychologen hatte ich noch nicht zu tun, jedoch bin ich dem nicht abgeneigt. Ich möchte meinen Kunden einen guten Service bieten, welcher nicht ausschließlich das Sitting abdeckt, sondern auch andere Themenbereiche behandelt (z.B. artgerechter Haushalt & Katzenfutter, Verhaltensstörungen, Zusammenführung). Sehr gerne gebe ich stets Tipps mit auf den Weg, um meinen Kundenmiezen das Leben zu verschönern.

Kuro und Neji sind die ersten eigenen Katzen von Jennifer. Beide kamen im Alter von ca. 13 Wochen über den Tierschutz zu ihr. (@ Jennifer Eßer – Katz‘ allein zu Haus)

Hexe: Sagen wir mal, unser Personal möchte in den Urlaub fahren und uns nicht mitnehmen. Worauf sollte sie deiner Meinung nach bei der Auswahl des Katzensitters/der Katzensitterin achten?

Jennifer: Drei wichtige Punkte: Zuverlässigkeit, Vertrauen & Kompetenz. Man darf nicht vergessen, dass man eine vollkommen fremde Person in sein Heim lässt und ihm mindestens ein Familienmitglied anvertraut. Deshalb sollte man diese Person unbedingt vorher kennenlernen um sich ein Bild zu machen. Ich persönlich würde immer Jemanden bevorzugen, der selbst Katzen hat oder, wenn nicht, den Beruf schon lange Zeit ausübt. Ich möchte meine Tiere in den besten Händen wissen. Da darf es nicht vorkommen, dass die Katzen einen Tag nicht versorgt sind oder mal ein Fenster unbeaufsichtigt gekippt oder ein Toilettendeckel oben gelassen wird.

Hexe: Angenommen wir haben jetzt eine Katzensitterin gefunden, die uns geeignet erscheint, wie müssen wir uns dann den weiteren Ablauf vorstellen? Jetzt bei dir z. B. wir schreiben dir eine Mail oder rufen dich an und wie geht es dann weiter?

Jennifer: Bei Anfrage bespreche ich telefonisch oder per Mail die wichtigsten Details: Wann? Wo? Wie viele Katzen? Sind diese gesund? Im gleichen Atemzug vereinbare ich einen unverbindlichen und kostenlosen Kennenlerntermin. Die Menschen sollen und müssen wissen, wen man dort engagiert. Diese Art Termin dauert meist ca. 1 Stunde in denen ich für mich alles Wichtige abfrage.

Nach Besuch wird der Betreuungsvertrag erstellt. Der Vertrag für zwei Samtpfoten umfasst bei mir mittlerweile ganze fünf Seiten – davon zwei Seiten mit Informationen inkl. einem DSGVO-Infoblatt.

Nachdem der Vertrag unterzeichnet bei mir angekommen ist, vereinbare ich – sofern der Urlaubstermin bald ansteht – einen weiteren Termin. Diesmal jedoch zur Schlüsselübergabe. Hier erfrage ich zusätzlich, ob sich etwas im Haushalt geändert hat (neues Futter, Klo-Situation, neue Katze, usw.) und gehe mit den Besitzern gerne nochmals alles durch.

Die Rechnung schicke ich manchmal vorab – manchmal bringe ich sie zu den Schlüsselübergaben mit. Dies kommt auf die Zahlungsart drauf an. Danach geht es dann mit der Betreuung los! Nach dieser gibt es einen letzten Termin zur Schlüsselrückgabe.

Dreibeinchen Yuki zog 2017 bei Jennifer ein (© Jennifer Eßer – Katz‘ allein zu Haus)

Hexe: Und die Kosten? Macht da jede Katzensitterin ihre eigenen Preise oder gibt es da auch eine Gebührenordnung wie bei den Tierärzten?

Jennifer: Eine Gebührenordnung gibt es nicht. Jeder macht seine Preise, wie er meint. Diese reichen gerne von € 6,- bis € 15,- und mehr, manchmal je Tier, manchmal pauschal. Es ist wirklich sehr unterschiedlich. Ich habe von Konkurrenten gehört, welche € 8,- je Tier nehmen plus Anfahrt (obwohl der Kunde direkt um die Ecke wohnt) und von Studenten die für € 11,- am Tag 2x bei zwei Miezen vorbeischauen.

Hexe: Damit haben wir es auch schon. Liebe Jennifer, vielen Dank, dass du unsere neugierigen Fragen so ausführlich beantwortet hast. Wir wünschen dir weiterhin viel Freude und Erfolg in deinem Beruf und dir und deinen Lieben alles Gute.

Über Jennifer Eßer

(© Jennifer Eßer | Katz‘ allein zu Haus)

Jennifer Eßer ist 1988 geboren und in NRW – ein paar Kilometer von Köln entfernt – Zuhause. Im Jahr 2011 verliebte sie sich völlig ungewollt in den Siam-Kater ihres Vaters: Oscar. Er eroberte ihr Herz im Sturm und in diesem Moment an war klar: Mindestens zwei Samtpfoten sollen und müssen von ihr adoptiert werden!

Im gleichen Jahr verlor sie ihr Herz an zwei wunderbare Tierschutz-Kater – Neji & Kuro. 2014 und 2017 folgten zwei Katzendamen – Kira & Yuki, welche ihre kleine Familie komplettieren. Es entwickelte sich schnell eine tiefgehende Liebe und der Wunsch, alles für ihr Wohlergehen zu tun.

Auch ihre Empathie anderen Tieren gegenüber wuchs, weshalb sie sich kurze Zeit später dazu entschied, vegetarisch zu leben. Selbstverständlich wird auf eine fleischlose Ernährung der Katzen trotzdem verzichtet.

Nach 7 Jahren als „Dosenöffner“ und mehreren Jahren im Tierschutz u. a. als Pflegestelle sowie zweite Vorsitzende der Brühler Samtpfotenhilfe e.V. hat sie sich nun endlich getraut und ihr Herzensprojekt gestartet: Unter dem Namen Katz‘ allein Zuhaus ist sie als mobile Betreuerin für diverse Samtpfoten im Kölner Umkreis unterwegs. Mehr über die mobile Katzenbetreuung im Rheinland erfahrt ihr auf Jennifers Website oder auch auf Facebook.


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Lohnt sich eine Tierkrankenversicherung für die Katze?

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Tierkrankenversicherung - lohnt sich das?

Als Katzenhalter wünscht man sich vor allem eins. Dass die eigenen Tiere lange Zeit gesund und glücklich leben dürfen. Leider hat nicht jeder Stubentiger das Glück. Manche werden schwer krank oder erleiden einen Unfall, der hohe Tierarztkosten nach sich zieht. Um im Fall des Falles abgesichert zu sein, gibt es die Möglichkeit eine Tierkrankenversicherung oder OP-Versicherung abzuschließen.

Doch was übernimmt die Krankenversicherung überhaupt, kann jede Katze versichert werden und lohnt sich das überhaupt? Wir haben uns mit Frau Obert von AGILA über diese Themen unterhalten.

Photo by Kazuky Akayashi on Unsplash

Anika: Hallo Frau Obert, herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, uns einige Fragen zu beantworten. Bitte stellen Sie unseren Lesern sich und AGILA doch kurz vor.

Frau Obert: Sehr gerne, vielen Dank erst einmal für die Möglichkeit, AGILA und das Thema Tierkrankenversicherung etwas genauer vorzustellen. Mein Name ist Franziska Obert und ich bin bei AGILA für die gesamte Kommunikation verantwortlich. AGILA selbst ist eine Versicherung für Hunde und Katzen mit mittlerweile über 20 Jahren Erfahrung in diesem Bereich.

Anika: Welche Versicherungen bieten Sie denn an, die für Katzenhalter von Interesse sind?

Frau Obert: Für Katzenhalter gibt es bei uns einen vollumfassenden Krankenschutz und einen separaten OP-Kostenschutz, jeweils in drei Tarifvarianten, sodass jeder Halter ganz individuell entscheiden kann, welche Leistungen zu welchem Beitrag er nutzen möchte.

Anika: Stichwort Haftpflichtversicherung. Bei Hunden gibt es ja die Hundehaftpflicht. Jetzt sind unsere Leser aber ja vorwiegend Katzenpersonal.

Wie ist das denn, wenn z. B. …

…die Katze (mitunter wertvolle) Tiere anderer Halter tötet und/oder frisst, wie z. B. die preisgekrönten Tauben des Nachbarn oder den vorwitzigen Welpen der Nachbarin mit den Krallen am Auge verletzt, wodurch hohe Tierarztrechnungen fällig werden,…
…die Katze mit ihren Krallen den Lack des teuren Sportwagens eines Nachbarn zerkratzt,…
… die Katze die sündhaft teure Designerbluse der Freundin mit ihren Krallen beschädigt, während diese beim Katzenhalter zu Besuch ist,…
… die Katze in die Tasche der Versicherungsmaklerin ;-) pinkelt, die gerade beim Katzenhalter zu Besuch ist und dabei wichtige Dokumente und elektronische Geräte (wie z. B. Smartphone, Tablet, Laptop) zerstört.

Lassen sich solche Fälle auch über eine Haftpflicht abdecken oder muss der Katzenhalter diese Kosten immer selbst tragen?

Frau Obert: In der Regel sind Schäden, die durch kleinere Haustiere wie Katzen entstehen, über die private Haftpflichtversicherung abgedeckt, die jeder Mensch haben sollte. Man sollte dies als Halter aber unbedingt einmal genau checken und ggf. bei der eigenen Privathaftpflicht nachfragen.

Anika: Welche Produkte bietet AGILA speziell im Bereich Tierkrankenversicherungen an?

Frau Obert: In diesem Bereich bieten wir die beiden oben genannten Versicherungen – Tierkrankenschutz und OP-Kostenschutz. Beide Versicherungsarten gibt es in drei Tarifvarianten zu unterschiedlichen monatlichen Beiträgen und dann eben mit unterschiedlichen Versicherungssummen und Leistungen. Grundsätzlich deckt der Tierkrankenschutz sowohl Operationen als auch ambulante und stationäre Behandlungen der Samtpfoten ab, inklusive Medikamenten, Vorsorgemaßnahmen, Auslandsschutz, Aufenthalt in Tierkliniken und Praxen (z.B. über Nacht), Nachbehandlungen zu Operationen usw. Der Tierkrankenschutz ist quasi der Rundum-Schutz gegen Tierarztkosten. Der OP-Kostenschutz deckt wiederum nur chirurgische Eingriffe unter Narkose sowie deren Nachbehandlung ab, er sichert also in besonders brenzligen und häufig auch besonders teuren Situationen ab.

Anika: In Ihren Versicherungsbedingungen schreiben Sie, dass die Katzen für den Tierkrankenschutz je nach Paket maximal neun Jahre alt sein dürfen und gesund sein müssen.

Jetzt leben aber bei vielen unserer Leser und auch bei uns durch die Bank Katzen, die keinen allzu guten Start ins Leben hatten und dadurch z. B. wiederkehrende gesundheitliche Probleme zurückbehalten haben (z. B. chronischen Katzenschnupfen). Andere wie zwei unserer Katzen haben einen angeborenen Herzfehler. Auch viele Tierschutzkatzen sind bei Übernahme durch die neuen Besitzer bereits über vier oder auch über neun Jahre alt.

All diese Fälle sind bei AGILA prinzipiell nicht versicherbar? Oder schon?

Frau Obert: Nein, diese Tiere sind leider tatsächlich nicht mehr bei AGILA versicherbar. Wir nehmen nur zum Zeitpunkt der Antragstellung vollständig gesunde Tiere auf, d.h. Tiere mit chronischen Erkrankungen sind ausgeschlossen. Und auch die Altersbeschränkung haben Sie bereits korrekt wiedergegeben, wir versichern Katzen je nach Tarif maximal bis zum 10. Geburtstag. Eine Versicherung für die Samtpfote sollte man also möglichst frühzeitig abschließen.

Anika: Wie ist es denn mit Tieren wie z. B. Ataxisten, Dreibeinchen, blinden oder tauben Katzen, die zwar eine Behinderung haben, aber an sich gesund sind. Sind diese versicherbar?

Frau Obert: Tiere mit einer Behinderung sind natürlich trotzdem versicherbar, denn sie sind ja nicht per se krank. Sofern in der Vergangenheit keine medizinischen Behandlungen aufgrund der Behinderung erfolgten und die Behinderung auch in Zukunft keiner Behandlung bedarf, ist das also kein Problem. Die von Ihnen genannte Ataxie ist allerdings keine Behinderung, sondern eine chronische Erkrankung bzw. manchmal sogar das Symptom einer anderen Erkrankung, diese Tiere versichern wir wie gesagt nicht.

Anika: Kann AGILA Tierkrankenversicherungen von ihrer Seite aus kündigen. Wenn ja, aus welchen Gründen?

Frau Obert: So wie die allermeisten Versicherungen besteht auch für AGILA das Recht, nach einem Versicherungsfall (in diesem Fall also nach einer Rechnungsbegleichung) zu kündigen. Von diesem Recht machen wir allerdings nur in ganz seltenen Fällen Gebrauch, um die gesamte Versichertengemeinschaft zu schützen. Das gleiche Recht hat im Übrigen auch der Versicherungsnehmer, also der Katzenhalter.

Zudem können wir als Versicherung natürlich kündigen, wenn Beiträge nicht gezahlt werden oder wenn wir feststellen, dass bei Antragstellung Falschangaben gemacht wurden.

Anika: Angenommen, der Katzenhalter hat jetzt eine Versicherung bei AGILA abgeschlossen. Können Sie uns beschreiben, wie im Schadens- oder Krankheitsfall die Abwicklung vonstatten geht?

Frau Obert: Natürlich, das kann ich gern beschreiben. Unsere Versicherungen sind dafür da, entstandene Tierarztkosten (je nach Tarif) abzudecken. Das heißt also, nach einem Tierarztbesuch mit der Katze reicht uns der Halter einfach die Rechnung ein: innerhalb weniger Sekunden über das Kundenportal oder über die spezielle AGILA Rechnungs-App, nach Belieben auch per Mail oder Post. Wir bearbeiten diese Rechnung dann innerhalb von acht Arbeitsstunden und zahlen – je nach Tarif – entweder an den Halter oder direkt an den Tierarzt, im Rahmen der abgedeckten Leistungen. Bei Zahlung an den Tierarzt muss dieser zustimmen und wir brauchen die Info, dass wir direkt an den Tierarzt zahlen sollen. Selbstverständlich bekommt der Halter bei Eingang der Rechnung und nach Bearbeitung eine Info, sodass er immer über den aktuellen Stand informiert ist.

Anika: Bei der Frage Pro & Contra Tierkrankenversicherung gibt es ja geteilte Meinungen. Die einen sprechen sich für eine Tierkrankenversicherung oder zumindest OP-Versicherung aus, andere ziehen das Einrichten eines Katzenkontos vor, auf das Monat für Monat ein bestimmter Betrag gebucht wird, um im Fall des Falles entsprechende Rücklagen zu haben. Wo sehen Sie die Vorteile einer Tierkrankenversicherung im Vergleich zu einem Sparkonto?

Frau Obert: Das ist eigentlich ganz einfach: Nehmen wir an, Sie sparen monatlich 30 Euro auf das spezielle „Katzenkonto“. Dann müssten Sie ungefähr 33 Monate, also fast drei Jahre, sparen, bis Sie eine Operation für 1000 Euro zahlen könnten. Zudem kommen in den drei Jahren, in denen Sie sparen, ja noch andere Tierarztkosten auf Sie zu, die wiederum an Ihrem Sparkonto nagen. Mit einer Tierkrankenversicherung sind Sie jederzeit auf der sicheren Seite und müssen sich eben keine Gedanken darüber machen, ob Sie schon genug Geld gespart haben, um sich teure Behandlungen, Operationen oder auch Medikamente bei chronischen Erkrankungen leisten zu können. Aus meiner Sicht ist das ein schlagendes Argument für die Tierkrankenversicherung.

Anika: Viele Katzenhalter geben mehr als einer Katze ein Zuhause? Gibt es einen Rabatt, wenn mehrere Katzen versichert werden?

Frau Obert: Nein, Rabatte für mehrere Vierbeiner gibt es bei AGILA tatsächlich aktuell nicht.

Anika: Herzlichen Dank für Ihre ausführlichen Antworten, die unseren Lesern bei der Entscheidung für oder gegen eine Tierkrankenversicherung sicherlich weiterhelfen werden. Für uns stellt sich die Frage, ob Tierkrankenversicherung Ja oder Nein dadurch, dass jeder der Haustiger so seine gesundheitliche Baustelle hat, leider nicht.

Angaben zur Transparenz: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen bezahlten Beitrag, der in Zusammenarbeit mit AGILA entstanden ist. Gekauft wurde jedoch nur meine Arbeit, nicht meine Meinung. Denn die ist und bleibt unverkäuflich.


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Interview: Was macht eigentlich eine Katzenspielzeugherstellerin?

Interview

Was macht eigentlich eine Katzenspielzeugherstellerin?

Im siebten Teil unserer Tierische-Berufe-Reihe erzählt uns Kerstin Benker von purrmania mehr über ihren tierischen Beruf. Es ist ein Beruf, der zum einen kreativ ist und zum anderen uns Miezen sehr viel Spaß bringt. Denn Kerstin stellt in ihrer eigenen Manufaktur artgerechtes Katzenspielzeug her.

Wie sie dazu gekommen ist und wie wir uns das Leben einer Katzenspielzeugherstellerin so vorstellen können, erfahrt ihr im heutigen Interview.

Aristoteles von Katzenspielzeugherstellerin Kerstin Benker

Spielspaß und Lebensfreude – genau unser Ding! (© Kerstin Benker)

Hexe: Hallo Kerstin, herzlichen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, uns einige Fragen zu deinem Beruf zu beantworten. Stellst du uns kurz deinen Beruf Katzenspielzeugherstellerin vor?

Kerstin: Hallo Hexe, natürlich sehr gerne. Es ist ja kein klassischer Lehrberuf und eigentlich bin ich da wirklich zufällig reingerutscht. Alles fing damit an, dass ich nicht das Richtige für meine eigenen Katzen finden konnte und durch meinen Blog eine Menge Leute kannte, denen es ähnlich ging. Aus der Not heraus entstand so die Idee und aus der Idee die ersten Produkte. Seit 2012 gibt es daher purrmania – Manufaktur für artgerechtes Katzenspielzeug, einen Online-Shop, der neben handgefertigtem Katzenspielzeug aus unserer Manufaktur auch feine Designprodukte von ebenfalls kleinen feinen Manufakturen führt. Den Namen purr-mania, den man mit „Schnurrwahnsinn“ übersetzen könnte, verdanke ich übrigens meinem Super-Schnurrer Aristoteles, der so viel, lange und irre laut schnurrt wenn er happy ist, dass ich ihn irgendwann purr-maniac nannte.

Hexe: Wie müssen wir uns denn „einen Tag im Leben einer Katzenspielzeugherstellerin“ vorstellen?

Kerstin: So ganz geregelt ist der Tagesverlauf nicht, aber morgens geht es eigentlich immer erstmal ins Lager, Pakete packen. Wir verschicken 95 % aller Bestellungen am Tag nach dem Zahlungseingang. DHL holt bei uns vormittags die Pakete ab, also geben wir da Vollgas, das noch so viele Bestellungen wie möglich auf den Weg in die richtigen Pfoten kommen. Anschließend geht es in die Produktion – einen Raum weiter, denn wir brauchen ja dringend Nachschub für all die hübschen Kundenmiezen.

 

 


Hexe: Wir kennen dich ja noch von deiner Website siam-katze-online.de, die wir auch lange in unserer Linkliste hatten. Wie bist du denn zu deinem Beruf gekommen? Gab es einen bestimmten Anlass, der dich dazu bewogen hat, künftig „in Katzenspielzeug zu machen“? Hast du eine Ausbildung in die Richtung oder einfach losgelegt?

Kerstin: Siam Katze Online war wirklich der Grundstein! Vielleicht erinnerst du dich, dass ich meinen beiden Katern, Aristoteles und Platon, hoffnungslos verfallen war? Bzw. ich bin es natürlich noch immer. Die beiden waren der Hauptgrund für purrmania, denn Aristoteles war ein wilder Spieler, der mir alles was ich gekauft habe, in 5 Minuten zerlegt hat und Platon war ein Chaos-Prinz, der sich für nix, aber auch gar nix, interessierte. 2 Probleme zu viel. Zudem fand ich vieles einfach hässlich, kitschig, teils sogar gefährlich. Ich hatte bereits angefangen, mich mit artgerechter Haltung und Ernährung zu beschäftigen und fand die Ausweitung auf andere Bereiche der Katzenhaltung eine logische Konsequenz.

Filzbällchen purrmania

Schafswolle, Seifenlauge, Kraft und Ausdauer sind die Zutaten für unsere heißgeliebten Filzbällchen.

Ich habe Marketingkommunikation studiert, ein Bereich, der mir heute noch tagtäglich hilft, weil ich nicht nur das Marketing selbst steuere, sondern unsere gesamte Produktentwicklung „bedarfsorientiert“ ist. Also im Grunde lassen wir uns von Katzen zeigen, was sie toll finden und machen daraus Spielzeug, das Frauchen und Herrchen gefällt.

Das Handwerkszeug dazu habe ich meinem Elternhaus zu verdanken. Meine Mutter hat mir schon als Kind so ziemlich alles beigebracht. Nur Filzen war in meiner Familie irgendwie kein Thema, aber da habe ich noch vor dem Start von purrmania einen tollen Kurs besucht.

Hexe: Stellst du deine Spielzeuge alle selbst her oder hast du Hilfe? Kannst du von deinem Beruf als Katzenspielzeugherstellerin leben oder hast du noch einen anderen „Brotjob“?

Beim Start von purrmania war ich bereits selbstständig als Marketingberaterin und habe dies eine Weile parallel laufen lassen. Nach ca. 6 Monaten wurde der Anteil purrmania aber bereits deutlich höher und da es mein Herzblut war, habe ich nur ein paar verzweifelte Bestandskunden weiter betreut und mich langsam aus dem Business zurückgezogen.

Wie oben bereits erwähnt, haben wir einige Partner, mit denen wir gerne kooperieren. Daneben gibt es noch ein Charity-Projekt, die Nepal collection, die wir in einer kleinen Kooperative in der Nähe von Katmandu herstellen lassen.

In der Produktion sind wir größtenteils ein Familienbetrieb, mein Mann hängt mit ebenso viel Herzblut an purrmania wie ich und verantwortet als Mitgeschäftsführer nicht nur die IT und die spießigen Bereiche wie Recht und Steuern, sondern muss auch mal mit anpacken, ob Pakete packen oder Schnüre schneiden. Viele Holzarbeiten werden seit jeher in unserer eigenen Werkstatt von meinem Vater durchgeführt. Aktuell suchen wir nach größeren Räumlichkeiten und würden mich dann gerne mit 1-2 Mitarbeitern in der Produktion entlasten. Ganz ohne Produktion kann ich mir nicht mehr vorstellen, dafür liebe ich den Job zu sehr.

Hexe: Arbeitest du bei der Gestaltung deiner Spielzeuge auch mit Angehörigen anderer tierischer Berufsgruppen, wie zum Beispiel Tierärzten, Tierheilpraktikern oder Katzenpsychologen zusammen?

Kerstin: Kurz und bündig: Ja. Allerdings nicht nur mit beruflichen Katzenprofis, für uns war das wichtigste Feedback häufig das der Laien, also unserer Kunden, die ihre Wünsche und die Vorlieben ihrer Katzen an uns herangetragen haben. Wir hatten von Anfang an auch eine ganze Reihe sehr gewissenhafte Katzenzüchter und aufopferungsvolle Katzenschutzmitarbeiter unter unseren Stammkunden, die uns an ihrer langjährigen Erfahrung teilhaben ließen. In einigen Zuchten haben wir dann gleich auch unsere Produktideen auf Herz und Nieren getestet und die eine oder andere Taschenkontrolle war wirklich gerechtfertigt…

Phythagoras und Thean mit La Ola

Unsere Junior-Tester Pythagoras und Theano mit La Ola – voller Körpereinsatz. Da lebten die beiden noch bei ihrer Mama beim Züchter, durften aber schon testen und “modeln”. (© Juliane Meyer – Tierfotografie)

Hexe: Katzenspielzeug kann man ja nie genug haben. Allerdings haben wir hier so Gesellen, die sogar angeblich unkaputtbares Spielzeug in Nullkommanichts in seine Einzelteile zerlegt haben. Worauf sollte unser Personal deiner Meinung nach bei der Auswahl von Katzenspielzeug achten?

Kerstin: Katzen sind kleine Raubtiere und haben mit ihren Zähnen und Krallen das Werkzeug, außer Stahl und Stein so ziemlich alles zu zerlegen, wenn sie es darauf anlegen. Müssen sie ja auch können, sonst könnten sie ihre Beutetiere ja auch nicht auseinandernehmen.

Wir achten schon bei der Auswahl unserer Materialien sehr auf die Stabilität der Rohstoffe und verarbeiten diese so robust es geht. Aber es gibt immer mal wieder „Profis“, die etwas auseinander nehmen wollen und diese Aufgabe auch sehr ernst nehmen. Ich nehme es meinen eigenen Miezen nicht übel, wenn sie mal was kaputt machen, aber ich achte darauf, dass es für sie ungiftig und ungefährlich ist. Handgefertigtes Spielzeug ist meiner Meinung nach der Industrie-Ware oft überlegen.

Hexe: Angenommen unser Personal hat jetzt, zum Beispiel bei dir, das seiner Meinung nach perfekte Spielzeug für uns gefunden. Sie packt es zu Hause aus und wir… schauen es mit dem Plüschpopo nicht an. Schon aus Prinzip. Hast du Tipps für sie, wie sie es uns doch noch schmackhaft machen kann?

Kerstin: Leg es auf den Esstisch und sag „nein!“ ;)

Ne Spaß beiseite. Klar hat jede Katze ihre Vorlieben, aber man kann auch Dinge schmackhaft machen. Der Spruch gerade ist gar nicht mal so weit hergeholt, denn kaum etwas langweilt eine Katze mehr als das, was sie tun soll. Ein Filzspielzeug oder ein Schmusekissen kann man spannend machen, indem man es in der Hand versteckt, nur eine Ecke zeigt. Eine Angel sollte nie auf die Katze zufliegen (welche blöde Beute macht das schon in der Natur?), sondern vor ihr „flüchten“. Hinterm Tischbein hervorblitzen, hinter der Sofalehne verschwinden.

Platon von Katzenspielzeugherstellerin Kerstin Benker

Von wegen Spielmuffel: Selbst einen Platon kann man begeistern! (© Kerstin Benker)

Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Wer seine Katze beobachtet, lernt schnell, was ihr gefällt.

Hexe: Das war es auch schon. Liebe Kerstin, danke, dass du uns unsere neugierigen Fragen so nett beantwortet hast. Wir geben unserem Personal dann mal einen Tipp, wo es unsere Weihnachtsgeschenke bestellen kann. ;-)

Über Kerstin Benker

Kerstin Benker war ihr ganzes Leben lang ein Hundemensch – dachte sie zumindest. Bis sie Alexander kennen lernte, der gerade ein junges Katerchen aufgenommen hatte… Die Kurzversion: Alexander zog ein paar Wochen später bei ihr ein, nicht mit Kind und Kegel aber mit Kater und Kratzbaum.

Der kleine Aristoteles hat es in weniger als 5 Minuten auf ihren Schoß und in ihr Herz geschafft, so sehr, dass nach kurzer Zeit Kater Nr. 2 Platon einzog und irgendwann die Idee zu purrmania entstand.

Kerstin mit Aristoteles und Platon

“purrmania ist für mich pure Selbstverwirklichung. Vor 6 Jahres gab es nichts Vergleichbares und viele aus der Branche oder auch aus unserem Umfeld haben meine Idee milde belächelt. Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt – das alte Pippi Langstrumpf-Motto ist zu meinem Leben geworden und war dank des Rückhalts meines Mannes auch finanziell möglich.”

Kerstin lebt heute mit ihrem Mann Alexander und den Katzen Aristoteles, Platon, Pythagoras und Theano in ihrer Wahlheimat Berlin. Gucken (und shoppen ;-) ) könnt ihr unter purrmania oder auch auf Facebook.

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WICHTIG: Katze kennzeichnen lassen und registrieren

Sicherheit

WICHTIG: Katze kennzeichnen lassen und registrieren

Insbesondere Freigänger, aber auch reine Wohnungskatzen können entlaufen oder gestohlen werden. Daher ist es von großer Bedeutung, dafür zu sorgen, dass man dir die Katze zuordnen und sie wieder zu dir zurückbringen kann. Schließlich möchtest du deinen geliebten Haustiger ja sicherlich so schnell wie möglich wieder in die Arme schließen.

Zur Kennzeichnung von Katzen gibt es verschiedene Möglichkeiten, von denen jede Vor- und Nachteile besitzt. (mehr …)

Nullpunkt: Wenn man für die Katze ein neues Zuhause finden muss

Haltung

Nullpunkt: Wenn man für die Katze ein neues Zuhause finden muss

Sich für eine Katze zu entscheiden, bedeutet Verantwortung ein Katzenleben lang. Da stimmen wir zu 100 Prozent zu. Jedoch gibt es auch in diesem Fall – wie so oft im Zusammenleben mit Katzen – nicht nur Schwarz und Weiß. Manchmal hat man leider einfach keine Wahl und manchmal ist es auch im Interesse der Katze, Verantwortung zu zeigen, indem man für das Tier ein neues Zuhause sucht, in dem man ihm besser gerecht werden kann.

Ein schwieriges Thema und eines über das man gerade online nicht gerne spricht. Denn allzu oft sieht man sich Unverständnis und Beschuldigungen gegenüber. Auch dann, wenn man die Entscheidung nicht voreilig getroffen hat, wie es leider häufig vorkommt. Viel zu oft wird erst geurteilt und dann nachgefragt. Auch mit der Folge, dass man dem Haustiger, um den es geht, mitunter mehr schadet als nützt.

Doch sich ehrlich und noch dazu öffentlich einzugestehen, dass man dem geliebten Tier nicht (mehr) das bieten kann, was man sich für es wünscht, ist nicht einfach und erfordert Mut. Du stehst gerade vor dieser Entscheidung? Mit diesem Artikel wollen wir dir Tipps an die Hand geben, wie du für deine Katze das bestmögliche Zuhause finden kannst. Der Einfachheit halber sprechen wir im Artikel immer nur von einer Katze. Die angesprochenen Punkte gelten aber natürlich gleichermaßen, wenn es sich um mehrere Haustiger handelt.

Zunächst beschäftigen wir uns aber mit den Überlegungen, die häufig zu einer Abgabe führen, und verschiedenen Lösungsmöglichkeiten. Denn nicht immer ist es wirklich notwendig, sich zu trennen. Häufig sieht man in seiner Verzweiflung auch einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Überlegungen vorab

Checkliste um Zuhause zu finden

Die Entscheidung für eine Katze sollte nie leichtfertig getroffen werden. Das gilt auch für die Entscheidung, sich von einer Katze oder allen Katzen zu trennen. Die erste Frage, die du dir stellen solltest, ist daher immer die nach dem WARUM.

  • Warum möchte/muss ich mich trennen?
  • Was stört mich?
  • Was stört (möglicherweise) die Katze?
  • Ist es für die Katze besser, wenn wir uns trennen oder nur für mich?
  • Was könnte jemand anderes meiner Katze mehr/besser bieten?
  • Habe ich alles versucht, um die Situation zu verändern/zu verbessern? Oder kann/möchte ich das nicht?

Lass dir Zeit für die Beantwortung dieser Fragen und sei ehrlich zu dir selbst.

11 häufige Gründe für die Abgabe und mögliche Lösungen

Schwangerschaft ist kein Abgabegrund

Eine Schwangerschaft muss nicht die Trennung von der Katze bedeuten!

Die Gründe, aus denen man über eine Abgabe nachdenkt, können sehr vielschichtig sein. Oft ist es auch nicht nur ein Grund, sondern es kommen mehrere Faktoren zusammen.

(Klick auf den Titel öffnet den Text)

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Darf ich für meine Katze einfach ein neues Zuhause suchen?

Rechtliches um Zuhause zu suchen

Du hast dir den vorherigen Abschnitt durchgelesen und bist überzeugt, dass an der Trennung von der Katze kein Weg vorbeiführt? Dann musst du auf jeden Fall noch abklären, ob du für die Katze einfach ein neues Zuhause finden darfst oder ob du zuerst noch Rücksprache halten musst. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn deine Katze aus dem Tierheim oder von einer Tierschutzorganisation stammt (Schutzvertrag lesen!), wenn deine Katze vom seriösen Züchter stammt (Kaufvertrag bzgl. Vorkaufsrecht etc. lesen!) oder wenn du mit den Vorbesitzern etwas vereinbart hast. Auch wenn du nichts schriftlich hast, wird es die seriös arbeitende Tierschutzorganisation oder den seriösen Züchter in der Regel interessieren, dass der ehemalige Schützling ein neues Zuhause sucht.

Faktor Vermittlungsgesuch: Die richtigen Menschen ansprechen

Richtiges Zuhause finden

Sind diese Punkte abgeklärt, geht es daran, ein ansprechendes Vermittlungsgesuch zu erstellen. Gibt dir bei deinem Gesuch Mühe, denn leider suchen sehr, sehr viele Katzen ein neues Zuhause und lieblos gestaltete Texte gehen schnell unter. Umso ansprechender ein Gesuch ist, umso häufiger wird es in den sozialen Medien geteilt und umso mehr Menschen werden auf dein Gesuch aufmerksam.

Beim Schreiben von Vermittlungsgesuchen gibt es verschiedene Ansätze von lustig bis traurig. Es gibt Gesuche, die humorvoll aus Sicht der Katze geschrieben sind und solche, die darauf abzielen das Mitgefühl der Interessenten zu wecken. Welche Form man wählt, hängt von den eigenen Vorlieben ab. Auf jeden Fall sollten die enthaltenen Informationen der Wahrheit entsprechen und der Text gut und ansprechend geschrieben und am besten positiv (aber trotzdem ehrlich!) formuliert sein.

Diese Tipps helfen dir dabei:

ACHTUNG! VERMITTLUNGEN, DIE AUF MITLEID BAUEN, KÖNNEN PROBLEMATISCH SEIN!

Viele Vermittlungsgesuche bauen darauf, bei Interessenten Mitleid zu wecken und/oder sie sogar emotional unter Druck zu setzen. Häufig finden sich so auch schnell Interessenten, denen die Katze leidtut. Allerdings ist Mitleid als alleiniger Grund, ein Tier zu adoptieren, ein schlechter Berater und führt häufig zu überstürzten und unüberlegten Entscheidungen. Mit der Folge, dass die Tiere zwar oftmals schnell vermittelt werden, die neuen Halter jedoch oftmals auch schnell überfordert sind (insbesondere bei schwer behinderten und chronisch kranken Tieren oder Tieren mit Problemverhalten).

Ein Teufelskreis, der dazu führen kann, dass die Katze nicht adäquat versorgt oder sehr schnell wieder weitergereicht wird. Wir raten daher davon eher ab.

Möchtest du auf diese Taktik bauen, solltest du sehr genau ergründen (ggf. auch noch genauer als sonst), warum der Interessent ausgerechnet deiner Katze ein Zuhause geben möchte und ob er die Erfahrung und das Lebensumfeld besitzt, um ihr gerecht werden zu können.

Diese Informationen sollte dein Gesuch enthalten

  • Vorgeschichte der Katze
  • Charakter der Katze
  • Wohnungskatze oder Freigänger
  • Verhältnis zu anderen Katzen (sozial oder Einzelkatze)
  • Grund für die Abgabe (wahrheitsgemäß!)
  • Mögliche Krankheiten oder Allergien
  • Mögliche Behinderungen (+ daraus folgende besondere Anforderungen)
  • Mögliches Problemverhalten (Unsauberkeit, Aggressivität, …)
  • Impfstatus und Fortpflanzungsstatus (kastriert?)
  • FIV/FeLV-Test ja/nein und mit welchem Ergebnis
  • Stammbaum ja/nein und von welchem Verein (Rassekatzen)
  • Gechipt und/oder tätowiert?
  • Anforderungen an das neue Zuhause (das ist zwingend erforderlich!)[1]
  • Wünsche für die Katze (das wäre schön, zu haben)
  • Voraussetzungen, unter denen vermittelt wird[2]
  • Umkreis, in dem vermittelt wird
  • Bei mehreren Tieren: Vermittlung zusammen oder getrennt? Ggf. wer mit wem.
  • Kontaktdaten
  • GUTE Bilder und gegebenenfalls Videos

Das hat in deinem Gesuch nichts zu suchen

  • Lügen (z. B. was den Grund für die Abgabe angeht)
  • Drohungen („nimmt die Katze keiner, muss sie ins Tierheim/wird eingeschläfert/setze ich sie aus/…)
  • Verschweigen von Bekanntem (z. B. von Unsauberkeit, Krankheiten)

Wo kann ich nach einem guten neuen Zuhause für meine Katze suchen?

Um ein gutes Zuhause für deine Katze zu finden, müssen andere Katzenliebhaber natürlich erst einmal wissen, dass es dein Tier gibt und dass es neue Menschen sucht. Um dein Gesuch publik zu machen, gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Aushänge

Aushang Vermittlungsgesuch

Ein wenig ausführlicher darf dein Gesuch schon sein.

Du kannst dein Gesuch ausdrucken und an verschiedenen Orten aushängen, zum Beispiel:

  • „Schwarzes Brett“ im Kindergarten, in der Schule, Uni oder am Arbeitsplatz
  • Im Suche-Biete-Bereich in lokalen Geschäften
  • Beim Tierarzt oder Tierheilpraktiker im Wartebereich, wenn erlaubt.
  • Im Außenbereich (Plakatwände, Litfasssäulen usw.), wenn erlaubt.

Auch die Veröffentlichung einer Kleinanzeige mit Link zu deinem Gesuch im „Tiermarkt“ in Zeitungen und Zeitschriften ist eine Möglichkeit.

Foren und Soziale Medien

Computer

Neben der Suche in der realen Welt, ist aktuell eine Verbreitung des Gesuchs online von großer Bedeutung. Posten kannst du dein Gesuch zum Beispiel

  • In Tier- und Katzenforen in den entsprechenden Bereichen
  • In deinen Profilen in den sozialen Netzwerken
  • In speziellen Gruppen in den sozialen Netzwerken (v. a. Facebook)

Lies dir auf jeden Fall im Vorfeld die jeweiligen Foren- und Gruppenregeln durch und mach dir am besten eine Liste, wo du dein Gesuch überall gepostet hast. So behältst du den Überblick und kannst es überall aktuell halten. Denkbar wäre auch eine eigene Facebook-Seite für dein Tier zu erstellen oder sogar eine eigene Vermittlungswebsite, z. B. kostenlos über WordPress oder eines der vielen Baukastensysteme.

Katzenschutzvereine / Tierheime

Katze schwarz-weiß

Vorab: Katzenschutzvereine und Tierheime sind keine „Sammelstellen“ für unerwünschte Katzen und verfügen personell wie platztechnisch nur über begrenzte Kapazitäten, die in erster Linie für TIERE IN NOT benötigt werden!

Nichtsdestotrotz hilft man auf höfliche Nachfrage in der Regel nach Möglichkeit gerne bei der Vermittlung. So haben zum Beispiel viele Tierheime/Tierschutzorganisationen auf ihren Websites einen speziellen Bereich zur Vermittlungshilfe/Privatvermittlung eingerichtet, in dem du das Gesuch deiner Katze veröffentlichen lassen kannst. Stammt deine Katze aus dem Tierschutz ist am besten der Verein, der dir das Tier vermittelt hat, dein erster Ansprechpartner. Teilweise ist es auch möglich, die Vermittlung über einen Verein laufen zu lassen, der dich dann bei Vorkontrollen usw. unterstützen kann.

Kleinanzeigenportale

Katze auf Computer

Kleinanzeigenportale wie eBay-Kleinanzeigen, Quoka oder dhd24 haben einen eher schlechten Ruf und das teilweise auch zu Recht. Nichtsdestotrotz können auch sie eine Möglichkeit sein, das Vermittlungsgesuch deiner Samtpfote insbesondere in deinem näheren Umkreis bekanntzumachen. Und mit etwas Glück kann man auch hier durchaus gute und vernünftige Interessenten finden. Auch in Kleinanzeigenportalen entscheidest du immer noch selbst zu wem deine Katze zieht und kannst ungeeignete Bewerber aussortieren.

Tierarzt oder andere tierisch Tätige informieren

Tierarztfiguren

Tierärzte und andere tierisch Tätige wie Tierheilpraktiker, Katzenpsychologinnen oder Ernährungsberater kommen schon allein berufsbedingt mit vielen Tierbesitzern in Kontakt und erfahren mitunter, wenn jemand mit dem Gedanken spielt, einer Katze oder mehreren ein neues Zuhause zu geben. Hast du einen Tierarzt oder tierisch Tätigen, dem du vertraust und mit dem du gerne zusammenarbeitest, spricht nichts dagegen, diesen auch über die erforderliche Trennung in Kenntnis zu setzen und zu bitten, dich zu informieren, sollte er oder sie etwas hören. Dasselbe gilt natürlich auch für Freunde, Bekannte und Verwandte.

Vermittlung im Eiltempo? Bitte nicht!

Uhr mit Zitat

Du hast dein Vermittlungsgesuch geschrieben und an verschiedenen Stellen veröffentlicht? Jetzt heißt es Geduld haben. In kürzester Zeit das perfekte neue Zuhause zu finden, stellt eher die Ausnahme als die Regel dar. Realistisch ist es, mit einem Zeitrahmen von mindestens sechs Monaten zu rechnen. Eine lange Zeit, wenn man sich gerade in einer belastenden Situation befindet.

Trotz alledem solltest du bei der Vermittlung nichts überstürzen und dein Tier/deine Tiere NICHT an den Erstbesten abgeben und/oder sogar verschenken. Ist eine zeitnahe Vermittlung – etwa aus gesundheitlichen Gründen – unerlässlich, kann möglicherweise auch eine vorübergehende Pflegestelle eine Alternative sein. Oder es gibt die Möglichkeit, dass das Tier vorübergehend bei dir zu Hause versorgt wird, solltest du selbst dazu nicht (mehr) in der Lage sein.

Es ist keine Schande, Hilfe zu suchen und anzunehmen und eine Zwischenlösung ist im Zweifelsfall immer besser, als wenn die Katze durch eine überstürzte Vermittlung zum Wanderpokal oder nicht ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten wird.

Es gibt Interessenten. Doch wie finde ich den richtigen?

Richtigen Interessenten zu finden

Aus mehreren Interessenten den richtigen auszuwählen, ist schwierig. Denn egal, wie gut man sich vorbereitet und wie umsichtig man vorgeht, so ist es doch nur möglich, den Menschen „bis vor den Kopf zu gucken“. Das führt dazu, dass selbst erfahrene Vermittler nicht vor unschönen Überraschungen gefeit sind.

Was bleibt, ist das eigene Bauchgefühl (oft ein sehr guter Berater!) und möglichst viele Fragen zu stellen, um auszuloten, wie das Gegenüber tickt. Mach dir am besten eine Liste, die du abarbeitest, damit du nichts Wichtiges vergisst.

Einige beispielhafte Fragen haben wir hier für dich zusammengestellt:

  • Warum möchtest du gerade meiner Katze ein neues Zuhause geben?
  • Leben schon Katzen bei dir? Wie viele, wie alt sind sie und wie ist ihr Charakter?
  • Wie ist das Verhältnis deiner Katzen zueinander?
  • Bist du bereit noch eine weitere Katze zu adoptieren?[3]
  • Hast du Erfahrung mit Katzen? Wenn ja, welche?
  • Hast du Erfahrung mit dieser Behinderung/Krankheit? Wenn ja, welche? (wo zutreffend)
  • Bist du bereit, dein Haus entsprechend zu sichern/die Einrichtung anzupassen (z. B. bei behinderten Tieren)?
  • Wie lebst du (Mietwohnung, eigenes Haus, ländlich, in der Stadt)?
  • Bei Mietwohnung. Hast du die Haltung mit dem Vermieter abgeklärt? (im Idealfall liegt Einverständnis schriftlich vor)
  • Sind alle im Haushalt mit dem neuen Mitbewohner einverstanden?
  • Liegt bei einem Familienmitglied eine Allergie vor? Oder bei jemandem, der auch weiterhin dein Haus regelmäßig betreten soll?
  • Was möchtest du füttern (BARF, Nassfutter, Trockenfutter)?
  • Wie sind deine Lebensumstände generell? Hast du Kinder? Andere Tiere? Ist es bei euch eher ruhig oder viel Trubel/viel Besuch?
  • Wie viel Zeit hast du am Tag, in der du dich intensiv mit den Katzen beschäftigen kannst (Spielen, Kuscheln usw.)?
  • Wie lange wäre die Katze am Tag alleine?
  • Sind deine Katzen Freigänger oder Wohnungskatzen?
  • Wie viel Platz steht den Katzen bei dir zur Verfügung? Dürfen sie in jedes Zimmer?
  • Ist deine Wohnung katzengerecht eingerichtet oder bist du bereit dies zu tun? (ausreichend Kratzmöglichkeiten, Katzentoiletten, Rückzugsmöglichkeiten, ggf. Catwalks an den Wänden usw.) – immer selbst oder durch Vor-/Nachkontrolle prüfen lassen!
  • Sind Fenster, Balkon oder andere Gefahrenstellen gesichert oder bist du bereit, sie zu sichern? –  immer selbst oder durch Vor-/Nachkontrolle prüfen lassen!
  • Sind deine Katzen geimpft? Sind sie auf FIV/FeLV getestet? (Nachweise zeigen lassen)
  • Sind deine Katzen kastriert?
  • Wie stehst du alternativen Heilmethoden gegenüber (Homöopathie etc.)?
  • Wie stehst du dem Thema Impfungen gegenüber?
  • Woher stammen deine anderen Katzen?
  • Wie hast du vor, den Einzug und bei bereits vorhandenen Katzen die Vergesellschaftung anzugehen?
  • Wer versorgt die Katze(n), wenn du krank bist/im Urlaub/beruflich unterwegs/wenn dir etwas zustoßen sollte?
  • Was würdest du machen, wenn die Katze aufs Sofa pinkelt/die Tapete zerkratzt/nachts laut ist/sich nach Ankunft unter dem Sofa versteckt/nach ihrem Einzug nichts frisst/ aggressiv ist oder auch nur faucht?
  • Haben die Katzen bei dir einen gesicherten Balkon oder sogar einen gesicherten Garten zur Verfügung?
  • Darf ich meine Katze besuchen und/oder wärst du bereit, mir regelmäßig Fotos von ihr zu schicken und mir zu erzählen/schreiben, wie es ihr geht?

 

Mach dir im Vorfeld bewusst, welche der angesprochenen Punkte unbedingt erfüllt sein müssen und bei welchen du ggf. einen Kompromiss eingehen würdest.

Überprüfe wesentliche Punkte immer vor Ort oder lass sie durch eine erfahrene Vorkontrolle überprüfen. Menschen können leider viel erzählen und gesundes Misstrauen hat nichts, aber auch gar nichts mit Paranoia zu tun, sondern mit Verantwortungsbewusstsein und Umsicht bei der Vermittlung.

Sind die wesentlichen Punkte abgeklärt, sollte der Interessent/die Interessentin wann immer irgendwie möglich, die Katze bei dir zu Hause besuchen, so dass sich beide Seiten beschnuppern können. Leider kommt es immer wieder vor, dass Katzen nach nur wenigen Stunden oder Tagen wieder abgegeben werden, weil dem Menschen die Katze nicht sympathisch war. Zudem hast du beim persönlichen Kontakt die Möglichkeit zu sehen, wie der Interessent mit deinem Tier umgeht und sich auch sonst im wahren Leben präsentiert.

Lass dir gegebenenfalls von einem erfahrenen Vermittler/einer erfahrenen Vermittlerin bei der Einschätzung helfen, wenn du dir unsicher bist.

 

GANZ WICHTIG

  • Weigert sich ein Interessent Fragen wie die oben genannten zu beantworten oder weicht aus, solltest du ihn nicht als neues Zuhause in Betracht ziehen! Selbiges gilt, wenn dich dein Gegenüber unter Druck setzt („entweder kann ich sie heute gleich mitnehmen oder gar nicht“).
  • Du entscheidest, wer das neue Personal deiner Katze wird! Solltest du irgendwelche Bedenken haben (auch solche, die du der Person gegenüber vielleicht nicht ansprechen möchtest, wie etwa deren Gesundheitszustand, Alter, Familiensituation oder psychische Belastbarkeit betreffend), lass es! Dein Bauchgefühl erweist sich in den allermeisten Fällen als richtig. Und du musst dich für deine Entscheidung vor der Person auch nicht rechtfertigen.
  • Keinesfalls solltest du deine Katze an einen Interessenten vermitteln, weil er/sie dir leidtut. Auch hier ist Mitleid ein schlechter Berater.

 

Den Übergang ins neue Zuhause so schonend wie möglich gestalten

Katze zieht um

Im Idealfall erscheint im Laufe der Zeit der passende Interessent und für die Katze beginnt ein neues Leben bei neuen Menschen. Ein letzter Schritt, den du in Zusammenarbeit mit den neuen Haltern ebenso umsichtig angehen solltest, wie die vorhergehenden Schritte. Am besten legt man den Umzug in eine Zeit, in der die neuen Menschen Zeit für die Katze und/oder die Vergesellschaftung haben und es dort auch ruhig zugeht. Das heißt, z. B. nicht kurz vor dem Familienurlaub oder einer Familienfeier.

Besprich den Einzug mit den neuen Besitzern und klär letzte Fragen, wie:

  • Bringst du die Katze ins neue Zuhause oder wird sie abgeholt?
  • Wann soll der Umzug stattfinden?
  • Was darf/kann die Katze von Zuhause mitbringen (Kratzbaum, Transportbox, Katzentoilette,…)?
  • Wie wird die Vergesellschaftung angegangen (Raum mit Gittertür oder direkter Kontakt)?

Wir empfehlen prinzipiell, die Katze zunächst in einem separaten Zimmer ankommen und dann nach und nach das gesamte neue Reich erkunden zu lassen bzw. die Vergesellschaftung anzugehen. Der vorübergehende Einbau einer Gittertür kann die Vergesellschaftung entspannter gestalten, insbesondere wenn es sich um erwachsene Tiere handelt.

Leben bereits Katzen im neuen Zuhause kannst du beiden Seiten die Gewöhnung erleichtern, wenn ihr im Vorfeld Dinge mit dem Geruch der jeweils anderen Partei zwischen den Haushalten austauscht. Von „Abrubbeln“ raten wir eher ab.

Das solltest du deiner Katze/deinen Katzen mit ins neue Zuhause geben:

  • Gewohntes Futter für die ersten Tage/Wochen. Bei BARF ggf. auch bewährte Rezepte/Supplemente.
  • Lieblingsspielzeug/Lieblingsbettchen (wenn möglich)

Das sollten die neuen Menschen deiner Katze von dir bekommen:

  • Impfpass mit Chipnummer/Nummer der Tätowierung (wenn vorhanden)
  • Adresse und Kontaktdaten des bisher behandelnden Tierarztes oder ggf. anderen tierisch Tätigen, die die Katze behandelt haben
  • Medikamente + Einnahmeplan (wenn vorhanden)
  • Bisherige Untersuchungsergebnisse (wenn vorhanden)
  • Gesundheitszeugnis
  • Ggf. Abstammungsnachweise (Stammbaum, …)
  • Adresse des Tierschutzvereins oder Züchters, von dem das Tier stammt (wenn zutreffend)
  • Nachweis über FIV/FeLV-Status
  • Unterschriebenes Exemplar des Schutzvertrags

Zudem empfehlen wir dir DRINGEND alles, was du über die Katze weißt, für die neuen Besitzer aufzuschreiben. Das reicht von der Vorgeschichte über mögliche Allergien und Unverträglichkeiten, Lieblingsfutter und -snacks über Tipps zur Medikamentengabe bis hin zu Informationen zum Lieblingsspielzeug.

Umso mehr das neue Personal über deine Katze weiß, umso besser kann es ihr im Zweifelsfall helfen und umso leichter kann es ihr den Einzug machen. Als ersten Anhaltspunkt, welche Punkte interessant sein könnten, kannst du den bereits weiter oben verlinkten Notfallsteckbrief hernehmen. Es kann immer sein, dass der Kontakt abbricht und so haben die neuen Halter alles Wichtige schriftlich, auch dann, wenn sie dich vielleicht nicht mehr fragen können.

Loslassen können

Katze findet kein Zuhause

Wer seine Katze liebt und sich dennoch von ihr trennen muss, tut sich damit verständlicherweise schwer. Und oft ist es schwer, loszulassen und anzunehmen, dass nun andere Menschen für das Wohl des geliebten Tieres verantwortlich sind. Nichtsdestotrotz solltest du den neuen Besitzern gegenüber nicht aufdringlich oder bevormundend sein.

Bleib bei Fragen, Sorgen und Problemen ansprechbar, aber nimm auch an, dass nun die neuen Besitzer die Verantwortung für dein Tier besitzen und es ihrer Entscheidung obliegt, wie sie die Katze z. B. im Krankheitsfall behandeln lassen. Und gib auch deiner Katze die Zeit (mindestens vier Wochen) anzukommen und sich an die neuen Menschen und das neue Reich zu gewöhnen, bevor du sie ggf. besuchst oder die Nachkontrolle ansetzt.

Eine Ausnahme stellt natürlich dar, wenn das Tierwohl wirklich gefährdet und schnelles Eingreifen zum Wohl der Katze unabdinglich ist.

Was wenn ich kein Zuhause finde oder die Katze nicht im neuen Zuhause bleiben kann?

Leider suchen sehr viele Katzen aus dem In- und Ausland ein Zuhause und es werden nicht weniger. Daher wartet man leider oftmals auch sehr lange, bis man das passende Zuhause für die eigene Katze findet. Manchmal stellt sich auch heraus, dass es im neuen Zuhause leider nicht funktioniert und die Suche erneut beginnt.

Nicht immer hat man diese Zeit und/oder die Möglichkeit, die Katze bei sich zu behalten. Besonders dann nicht, wenn der Grund für die Abgabe eine lebensbedrohliche Erkrankung ist. Auch hier gilt, keinesfalls sollte die Katze an den Erstbesten abgegeben oder gar ausgesetzt werden.

Es ist immer besser, sich Hilfe zu suchen. Vielleicht kann ein Angehöriger/ein Freund/ein Bekannter die Katze erst einmal bei sich aufnehmen oder es können Katzenhilfen/Tierschutzvereine im Umkreis helfen. Im Zweifelsfall ist ein Zwischenstopp im Tierheim oder auf einer Pflegestelle, wo die Katze versorgt und dann umsichtig vermittelt wird, besser, als eine falsche Vermittlung im Eiltempo, weil die Zeit drängt.

Leider kommt es auch immer wieder vor, dass Katzen ihr neues Zuhause aus den unterschiedlichsten Gründen wieder verlassen müssen. Auch hier solltest du dir – gerade wenn die Katze definitiv nicht zu dir wird zurückkehren können – zusammen mit den neuen Haltern einen Plan B überlegen, falls für die Samtpfote erneut ein neues Heim gesucht werden muss.

Checklisten für dich als PDF zum Download

  • [ddownload id=“12977″ text=“Checkliste: Überlegungen vorab“]
  • [ddownload id=“12978″ text=“Checkliste: Diese Punkte gehören in dein Gesuch (Do/Don’t)“]
  • [ddownload id=“12979″ text=“Checkliste: Auswahl möglicher Fragen an Interessenten“]

Hinweise

[1]So detailliert wie möglich beschreiben!

[2]Wir empfehlen die Abgabe nur gegen Schutzvertrag und eine ausreichend bemessene Schutzgebühr sowie mit erfolgreicher Vor- und Nachkontrolle.

[3]Wenn noch keine Katzen im Haushalt leben und es sich bei deinem Tier nicht um eine Katze handelt, die die Gesellschaft von Artgenossen nicht schätzt. Die meisten Katzen sind sehr soziale Tiere und schätzen den Kontakt zu anderen Samtpfoten. Einzelhaltung ist nicht artgerecht!

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Blumentopfschutz im Haustiger-Test – LYLANI

Produkttest

Blumentopfschutz im Haustiger-Test - LYLANI

Katzen und Blumentöpfe. Auch so eine schwierige Geschichte. Die einen interessieren die Töpfe gar nicht, die anderen testen mit ihnen gerne einmal die Schwerkraft und/oder buddeln mit Freude in größeren Töpfen. Manche verrichten sogar ihr Geschäft darin. Alles nicht so das, was man als Katzenbesitzer und Pflanzenfreund so wirklich schätzt. Der innovative Blumentopfschutz LYLANI kann hier Abhilfe schaffen.

Blumentopfschutz weiß

© Vamani

Damit wird geworben

„Auf deine Lieblinge würdest du nie verzichten. Auf das Chaos mit der Blumenerde schon. LYLANI bringt Ordnung und hochwertiges Design in deine Räume. 

Der innovative Blumentopfschutz verhindert, dass Babys oder Haustiere mit der Blumenerde spielen. Mit dem hochwertigen Design integriert sich diese Lösung optimal in Ihre Räume. Der Blumentopfschutz wird von unten über den Blumentopf gezogen und anschließend am Stamm fixiert. Dabei passt sich der bi-elastische Stoff individuell Ihrer Pflanze an – der Stamm muss sich nicht in der Mitte des Blumentopfs befinden. Zum Gießen einfach leicht am oberen Rand des Blumentopfschutzes ziehen.“ (Quelle: vamani.de)

Ausstattung

Der Blumentopfschutz LYLANI ist in zwei Farben (Schwarz und Weiß) erhältlich und je nach gewählter Größe für Blumentöpfe mit einem Durchmesser von 26 bis 52 Zentimetern geeignet. Da nur der obere Rand durch den Stoff abgedeckt wird, ist es unwichtig, wie hoch der Topf ist.

Blumentopfschutz beide Farben

© Vamani

Zusammensetzung: 96 % Viskose, 4 % Elastan
Reinigungshinweise: Waschbar bei 30 Grad im Schonwaschgang. Bügeln bei max. 150 Grad Celsius. In den Trockner darf der Blumentopfschutz nicht.

Handhabung und Platzieren am Blumentopf

Der Blumentopfschutz ist im Endeffekt ein dehnbarer Schlauch, in den oben ein Gummi eingenäht wurde. Man zieht ihn einfach über den Blumentopf (mit dem Gummi nach oben) und zieht dann so lange am Gummi, bis der Stoff den gesamten Topf abdeckt und eng um die Pflanze liegt. Dann einfach einen Knoten in den Gummi, diesen unter dem Schutz verstecken und fertig. Zum Gießen zieht man die Öffnung einfach mit dem Finger ein wenig auf.

Blumentopfschutz beim Gießen

© Vamani

Weitere Informationen zum Blumentopfschutz

Der Blumentopfschutz wird in Deutschland, genauer gesagt, von einem jungen Unternehmen in Berlin in Kooperation mit einem erfahrenen Textilhersteller in Sachsen, gefertigt und ist nicht nur für Haustiere geeignet, sondern auch um Babys davon abzuhalten, mit der Erde zu spielen. Der Preis liegt bei 19,95 Euro pro Stück zzgl. Versandkosten.

Akzeptanz und Robustheit

Mauri findet den Blumentopfschutz toll und hält gerne sein Nickerchen im Blumentopf. :-) In den paar Monaten, in denen wir das Produkt jetzt im Einsatz haben, wurden keine Fäden gezogen und auch sonst scheint es recht robust zu sein.

© Anika Abel / Haustiger

Fazit

Sieht man sich im Internet so um, findet man viele Tipps, wie man Blumentöpfe vor Katzen (oder auch kleinen Kindern) schützen kann. Viele davon sind zwar wirksam, aber nicht wirklich schön anzusehen. Teilweise sind sie auch einfach unpraktisch. Den Blumentopfschutz LYLANI finden wir dagegen ganz hübsch. Gerade in Weiß in Kombination mit einem schönen Topf wirkt er sogar richtig edel. Schwarz ist, wenn sich die Katze wie bei uns gerne darauf niederlässt, vermutlich nicht so geeignet. Helle Katze, schwarze Klamotten, ihr kennt das Phänomen, oder? :-) Dafür „dreckelt“ Weiß schneller mal, aber kann man ja waschen.

Zu meckern haben wir eigentlich nichts gefunden. Das kleine Helferlein verrichtet brav seine Dienste. Gewiss könnte man nach dem Prinzip auch selbst (günstiger) einen ähnlichen Schutz nähen, aber wer eine einfache, gut verarbeitete und noch dazu schicke Lösung sucht, ist mit dem Blumentopfschutz LYLANI auf jeden Fall gut beraten.

Kaufen könnt ihr das Produkt bei Vamani.

Angaben zur Transparenz: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen bezahlten Beitrag. Gekauft wurde jedoch nur meine Arbeit, nicht meine Meinung. Denn die ist und bleibt unverkäuflich. 

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