Nach längerer Zeit durften wir mal wieder ein Interview führen. Rede und Antwort stand uns Elke Pistor, deren Buch ihr seit der Bewerbung unseres Kollegen Jasper sicherlich alle kennt. ;-) Über eben jenen sind wir auch auf das Buch „111 Katzen, die man kennen muss“ gekommen. Und auch wenn es der Professor „nur“ mit einem Bild ins Buch geschafft hat, haben wir uns wahnsinnig gefreut, als die Frage kam, ob wir denn über das Buch berichten und ein Interview mit Elke Pistor führen möchten.
Elke Pistor mit Herbert (Foto: B. Hentschel)
Und da wir – Katzen eben – unheimlich neugierig sind, haben wir einige Fragen zusammentippen lassen und waren ganz gespannt auf die Antworten.
Haustiger: Frau Pistor, wenn wir uns auf Ihrer Website so umsehen, sehen wir vorwiegend Krimis. Wie kommt man denn von Krimis auf Katzen bzw. wie ist die Idee entstanden, „111 Katzen“ das Licht der Welt erblicken zu lassen?
Elke Pistor: Wenn man wie ich seit mehr als 25 Jahren Katzen hat und Autorin ist, kommt man um das Thema irgendwann nicht mehr herum. Irgendwas mit Katzen wollte ich immer schon mal machen, Katzenkrimi aber eher nicht. Die 111er-Reihe aus dem Emons-Verlag hatte ich als ungewöhnliche Reiseführer bereits vorher kennen und schätzen gelernt. Da war der Schritt zu dieser Idee dann nur noch ein Katzensprung.
Haustiger: Dürfen Sie Ihr Leben auch mit Haustigern teilen? Und wenn ja, möchten Sie uns ein wenig über die Samtpfoten erzählen, die Ihnen sicherlich tatkräftig beim Schreiben geholfen haben? Sind diese vielleicht auch unter den 111 Katzen über die sie erzählen?
Elke Pistor: Zur Zeit sind es drei: Herbert, Steffi und Kai-Günther, die alle ihren Auftritt im letzten Kapitel „Zum guten Schluss – die Katzen der Autorin“ haben. Darüber hinaus haben sie als Models für drei andere Kapitel gedient, zu denen es keine „Original-Bilder“ gab.
Haustiger: Hat die Zahl 111 eine besondere Bedeutung?
Elke Pistor: Ich habe jetzt mal im Netz gesucht und lustige bis interessante Dinge gefunden. Wie es scheint, ist die 111 eine Zahl die Numerologen und Esoteriker gleichermaßen faszinierend. Von „Energiefluss“ und „Neuanfang“ ist bei den „Dreifachzahlen“ die Rede. Das hat aber sicher mit der 111er-Reihe nichts zu tun. Eher liegt der Verdacht nahe, dass es damit zu tun hat, dass es ein Kölner Verlag ist, der sie erfunden hat. Die 11 ist ja bei uns im Rheinland sehr beliebt.
Haustiger: Haben Sie eine Lieblingsgeschichte im Buch? Eine, die sie vielleicht ganz besonders berührt hat?
Elke Pistor: Sie liegen mir alle auf ihre Art am Herzen. Bei den bekannten Katzen war mir daran gelegen, etwas herauszufinden, was noch nicht alle wissen. Zum Beispiel, welche Katze hinter „Katzeklo“ steckte, und welches Schicksal sie, bzw. ihn getroffen hat.
Bei denen, die bisher noch nicht so berühmt sind, war die Recherche auch sehr interessant. Ich habe wirklich Katzen „entdeckt“, die ich bisher noch nicht kannte.
Am Herzen liegt mir das Kapitel über John Doe. Dieser Name deshalb, weil in Amerika so die nicht identifizierten Mordopfer heißen. Hier geht es um das Elend tausender Straßenkatzen und darum, was man aktiv dagegen unternehmen kann. So fließt ja auch ein Teil des Erlöses aus diesem Buch an den Kölner Katzenschutzbund, um die Kastration der Streunerkatzen zu ermöglichen.
Haustiger: Neben berühmten Katzen, wie etwa „Bob, dem Streuner“ oder auch Comic-Helden wie Azrael von den Schlümpfen finden wir im Buch auch „Katzen wie du und ich“, so zum Beispiel Ataxiekater Purzel. Von Jasper wissen wir, dass man sich auch um einen Platz im Buch bewerben konnte. Da fiel die Auswahl bestimmt schwer. Gab es eine Bewerbung, die Ihnen ganz besonders im Gedächtnis geblieben ist?
Elke Pistor: Wir hatten eigentlich drei Plätze zu vergeben. Zwei wollten der Verlag und ich gemeinsam aussuchen, ein dritter sollte vom Publikum in einer Abstimmung ausgewählt werden. Ataxiekater Purzel und WM-Orakel Heidi waren wegen ihrer Geschichten sehr interessant. Beim Publikumsentscheid waren es vermutlich die Bilder, die in erster Linie zählten. Letztlich hatten wir zwei Sieger, so dass es ingesamt vier Siegerkatzen wurden.
Ich persönlich hätte alle 15 Bewerber der Endrunde sehr gerne mit ins Buch genommen. Aber es heißt nun mal „111 Katzen die man kennen muss“ und nicht 124 Katzen …
Ungewöhnlich war allerdings die „Bewerbung“ von Professor Jasper, der als einziger selbst Hand, Verzeihung, Pfote an die Bewerbung gelegt hatte.
Sein Anschreiben war wirklich sehr witzig – auch wenn es dann nachher bei den Stimmen leider nicht für ein eigenes Kapitel gereicht hat.
Immerhin konnte ich ihn überzeugen, sein Konterfei für das Kapitel über den Weltkatzentag herzugeben.
Haustiger: Wie wir gelesen haben, engagieren Sie sich ehrenamtlich für den Katzenschutzbund Köln, an den auch ein Teil des Bucherlöses gehen wird, was wir richtig toll finden! Möchten Sie vielleicht kurz erzählen, wie der Verein Samtpfoten unterstützt, die es nicht so toll getroffen haben wie wir, und wie man diesen – vom Kauf des Buches abgesehen – unterstützen kann?
Elke Pistor: Der Katzenschutzbund Köln kümmert sich an vielen Baustellen. Futterstellen, Einfang von Streunern, Kastration, Vermittlung der Kitten und vieles mehr. Die genauen Ziele finden sich hier. Neben dem Spendenanteil pro Buch gibt es natürlich auch die Möglichkeit der Direktspende oder, was gerade zur Zeit sehr wichtig ist, der konkreten Hilfe in Form von Pflegestellenarbeit. Die Kittensaison hat bereits begonnen und Pflegestellen werden händeringend gesucht.
Haustiger: Es gibt ja Katzenpersönlichkeiten, die begleiten einen von Kindheit an und legen oftmals den Grundstein für die Liebe zu uns Vierbeinern. Das sind manchmal eigene Katzen, manchmal aber auch Helden aus Film und Fernsehen, wie z. B. „Simba, der weiße Löwe“ oder „Kater Mikesch“ von der Augsburger Puppenkiste. Gibt es für sie auch so eine Katzenpersönlichkeit?
Elke Pistor: Bei mir war es Mikesch. Ich habe sogar immer noch das alte Stofftier, das ich als Achtjährige bekommen habe und die Schallplatte muss auch noch irgendwo stehen. Als ich die Zusage von der Augsburger Puppenkiste bekam, habe ich mich sehr gefreut!
Haustiger: Unser Personal gehört ja auch so mehr oder weniger zur schreibenden Zunft und wir haben den Eindruck, dass sich gerade Menschen „die mit Wörtern arbeiten“ von uns magisch angezogen fühlen. Eine weitere Krimiautorin, von der wir wissen, dass ihr Katzen sehr am Herzen liegen, ist zum Beispiel Petra Busch. Haben Sie eine Idee, warum das so ist? Wir haben da ja so einige Ideen, warum wir im Büro unerlässlich sind, aber sind natürlich gespannt auf weitere Argumente. ;-)
Elke Pistor: Katzen sind tolle „Mit“-Arbeiter. Sie liefern die beste Argumente, um NICHT an den Text zu müssen. „Boah, das Katzenklo stinkt ja unfassbar“ – „Ja, was denn, bringst du mir deinen Frosch?“ (Kai-Günther hat einen Stofffrosch, den er ständig durch die Gegend schleppt und den ich dann werfen muss), „Steffi, nein. Geh von der Tastatur.“ , „Herbert, der Drucker ist kein Feind. Du musst ihn nicht verprügeln. Und lass Günnies Frosch in Ruhe.“, „Ach, wir haben kein Futter mehr. Vielleicht sollte ich einkaufen gehen.“ Und das Wichtigste: Wenn man mit beiden Händen eine Katze krault, ist kein Finger mehr frei zum schreiben.
Haustiger Gibt es die Möglichkeit, Sie auch live zu erleben? Zum Beispiel während einer Lesung?
Elke Pistor: Natürlich. Wobei der „Abend für die Katz!“ keine Lesung, sondern eine Art Show ist. Mit Musik, Videos, einem Quiz und der wohl schnurrigsten Erklärung eines quantenpysikalischen Phänomens.
Im April gibt es den „Abend für die Katz!“ einmal in Köln (7.4.), und einmal in Monschau (8.4.), danach kommen Hennef, Erkrath und Aachen. Weitere Termine für den Herbst und das Frühjahr 2017 sind in Vorbereitung. Genaue Informationen dazu finden sich auf meiner Webseite.
Haustiger: War „111 Katzen, die man kennen muss“ erst einmal das letzte Katzenbuch? Oder haben Sie schon wieder Ideen für kätzische Folgeprojekte?
Elke Pistor: Wenn es nach dem Spaß ging, den ich bei der Arbeit an dem Buch hatte, könnte sofort das nächste Buch folgen. Aber jetzt sind erst mal wieder Krimis an der Reihe. Wobei ich natürlich immer auf der Suche nach ungewöhnlichen Katzenpersönlichkeiten bin. Und wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann eine Fortsetzung?
Haustiger: Möchten Sie unseren Lesern noch etwas mit auf den Weg geben?
Elke Pistor: Ja, unbedingt. Ein sehr herzliches MIAU.
Haustiger: Dem möchten wir uns anschließen :-). Herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben!
Gewinnspiel
Und für alle diejenigen, jetzt neugierig geworden sind, haben wir noch ein kleines Schmankerl.
Der Emons-Verlag hat uns 1 Exemplar von „111 Katzen, die man kennen muss“ zur Verfügung gestellt, das wir gerne im Rahmen eines kleinen Gewinnspiels an den Mann oder an die Frau bringen möchten.
Was ihr dafür tun müsst:
Schreibt uns eine E-Mail an redaktion[at]haustiger.info mit dem Betreff „111 Katzen“ und verratet uns welches Kapitel der unvergleichliche Professor Jasper ziert.
Einsendeschluss ist der 15.04.2016 um 23:59 Uhr.
Wir ermitteln dann mithilfe von random.org unter allen Einsendungen den Gewinner. Wenn ihr gewonnen habt, erhaltet ihr von uns eine E-Mail, außerdem wird euer Name in anonymisierter Form (z. B. Josefine B. aus M.) hier auf der Website veröffentlicht.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung ist nicht möglich und ihr müsst mindestens 18 Jahre alt sein, um teilnehmen zu können. Daten, E-Mail-Adressen usw. werden nur zur Abwicklung des Gewinnspiels und selbstverständlich nicht zu Werbezwecken verwendet.