Katzenpflanzen: Sind Bromelien für Katzen giftig?

Zimmerpflanzen wie Bromelien können das eigene Zuhause nicht nur optisch aufwerten, sondern tragen auch nachweislich zum Wohlbefinden bei und schaffen eine angenehme Atmosphäre. Allerdings ist es im Katzenhaushalt mit den Pflanzen oft schwierig. Denn viele Zimmerpflanzen sind für Katzen giftig, mitunter so giftig, dass der Kontakt tödlich enden kann. Man tut daher gut daran, auf giftige Pflanzen im Katzenhaushalt zu verzichten und nur auf ungefährliche Pflanzen zurückzugreifen.

Eine Möglichkeit stellen hier die Bromeliengewächse dar, von denen sicherlich die Ananaspflanze die bekannteste ist. Es gibt aber auch noch zahlreiche weitere Bromelien, die als Zierpflanzen verkauft werden und den Haushalt auch mit Katzen verschönern können.

Herkunft der Bromelie

Bromelien haben ihren Ursprung in den üppigen Regenwäldern Mittel- und Südamerikas, wo sie seit Jahrhunderten in ihrer natürlichen Umgebung gedeihen. Sie sind äußerst anpassungsfähig und in einer Vielzahl von Lebensräumen zu finden. Insgesamt gibt es über 3.000 Arten, von denen die Ananas (Ananas comosus) wohl die bekannteste darstellt.

Ihre exotische Herkunft und ihre einzigartige Schönheit führten dazu, dass die Bromelien im Laufe der Jahre nicht nur in die botanischen Gärten und Gewächshäuser Europas gelangten, sondern dass die Bromelie auch zu einer der beliebtesten Zimmerpflanzen weltweit avancierte.

Aussehen der Bromelien

Bromelien sind für ihr ansprechendes Aussehen und ihre vielfältigen Formen und Farben bekannt. Es gibt hier verschiedene Arten mit unterschiedlichsten Blattstrukturen, Blütenformen und Größen. Die Blattformen der Bromelie reichen von dünn und grasartig bis hin zu festen, fleischigen Blättern. Manche besitzen auch scharfe Stacheln an den Blatträndern. Besonders attraktiv macht die beliebten Zimmerpflanzen aber ihre lebendige Farbgebung, die sich auch an den Blüten zeigt.

Am bekanntesten unter den Bromelien ist mit Sicherheit die beliebte Ananas, aber auch Tillandsien, die bekannten „Luftpflanzen“, sind sehr beliebt. Durch diese Vielfalt kann man bei den Bromelien unter zahlreichen Vertretern wählen und trotz Katzen ein wenig Abwechslung in den heimischen Pflanzendschungel bringen.

Sind Bromelien giftig für Katzen?

Nein. Bromeliengewächse oder Ananasgewächse werden als ungiftig für Katzen und andere Haustiere betrachtet und stellen keine unmittelbare Vergiftungsgefahr dar, wenn sie von Katzen gefressen werden. Was jedoch immer besteht, ist die potentielle Gefahr einer Vergiftung durch Pestizide oder Dünger. Zudem wurden bei einigen Vertretern hautreizende Stoffe (z. B. in Bromelin) in den Blättern nachgewiesen. Heißt, auch wenn die Pflanzen nicht unmittelbar giftig sind, so sollte man trotzdem darauf achten, dass sie von den Katzen nach Möglichkeit nicht gefressen werden.

Mögliche Gesundheitsprobleme bei Katzen durch Bromelien

Auch wenn Bromelien als ungiftig und relativ sicher für Katzen gelten, sollte man einige Vorsichtsmaßnahmen treffen, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Unter anderem kann das Kauen an den Pflanzen zu Magen-Darm-Problemen (z. B. Erbrechen, Durchfall) führen.

Ein weiteres mögliches Risiko besteht durch die spitzen Blätter und Stacheln mancher Ananasgewächse, die zu Verletzungen an Maul und Pfoten führen können. Es sind allergische Reaktionen möglich und das Verschlucken größerer Pflanzenteile kann unter Umständen zu Schwierigkeiten in der Magen-Darm-Passage führen.

Man tut daher gut daran, zum einen möglichst ungefährliche Bromelien zu wählen und zum anderen das Verhalten der Katzen im Auge zu behalten und sicherzustellen, dass die Pflanzen und deren Früchte von der Katze nicht gefressen werden.

Liste möglicher Bromelienarten, die für Katzen relativ ungefährlich sind:

1) Guzmania
2) Neoregelia
3) Cryptanthus
4) Tillandsia
5) Vriesea

Exkurs: Superfood Ananas – Bromelain für Katzen?

Die Ananas wird beim Menschen als Superfood gehandelt, was nicht zuletzt am enthaltenen Stoff Bromelain liegt. Der Wirkstoff setzt sich aus zwei eiweißspaltenden Enzymen zusammen und wird beim Menschen unter anderem gegen Schwellungen nach Verletzungen oder Operationen eingesetzt. Zudem wird eine entzündungshemmende und verdauungsfördernde Wirkung beschrieben.

Zur vorteilhaften Wirkung bei Katzen liegen bislang keine gesicherten Erkenntnisse vor. Im Rahmen einer klinischen Studie, bei der 30 Katzen nach der Ovariohysterektomie (Entfernung von Eierstöcken und Gebärmutter im Rahmen der Kastration), je nach Gruppe entweder Bromelain oder ein Placebo erhielten, konnte jedoch kein Unterschied zwischen den Gruppen festgestellt werden. Entsprechend bot Bromelain hier keine signifikanten schmerzlindernden und entzündungshemmenden Vorteile gegenüber dem Placebo1.

  1. Ribeiro MR, Conceição MEBAM, Bezerra DKO, Teles JPP, Giuffrida R, Cassu RN. Bromelain does not provide significant analgesic and anti-inflammatory benefits over placebo in cats undergoing ovariohysterectomy. J Am Vet Med Assoc. 2023 Apr 21;261(9):1297-1304. doi: 10.2460/javma.23.02.0117. PMID: 37085147. []

Wärmeregulierung: Ob Katzen schwitzen können und andere heiße Fragen

Es ist heiß, verdammt heiß und gerade im dicken Katzenpelz tut man gut daran, sich ein kühles Plätzchen zu suchen und sich so wenig wie möglich zu bewegen. Auch im Internet gibt es viele Tipps, wie man den Katzen die heißen Tage ein wenig erträglicher gestalten kann und immer wieder die große Frage, ob Katzen nun schwitzen können oder nicht und ob sie überhaupt Schweißdrüsen besitzen. Diese Fragen und mehr zur Wärmeregulierung beantworte ich euch im heutigen Artikel.

Katze Wärmeregulierung

© Bild: Kapa65 / pixabay.com

Damit Katzen (und nicht nur sie) ihre Körpertemperatur in den engen Grenzen halten können, die notwendig sind, damit ihr Organismus einwandfrei funktionieren kann, müssen sie ein Gleichgewicht zwischen der Produktion und der Abgabe von Wärme erreichen.

Dazu haben sie im vorderen Hypothalamus (eine wichtige Schaltzentrale im Zwischenhirn) zum einen wärmeregulierende Zentren und zum anderen „Temperaturfühler“ überall auf der Hautoberfläche, die den Istwert in ihrem Körper messen und weitergeben. Konzentriert kommen die Sensoren im Gesicht um Nase und Maul herum und an den Extremitäten vor. Besonders sensibel und dicht sind die Fühler im Bereich des Rückenmarks.

Der durch die Sensoren ermittelte Istwert wird im Gehirn dann mit einem Referenzwert (Sollwert) verglichen. Werden dabei Abweichungen festgestellt, werden diese über Steuersignale an die entsprechenden Stellglieder gemeldet und die Mechanismen zur Wärmeabgabe oder Wärmebildung aktiviert.

Wärmeregulierung über die Haut

Eine wichtige Rolle bei der Wärmeregulierung spielen Haut und Pelz der Katze. In kalter Umgebung wird die Hauttemperatur gesenkt und so der Wärmeverlust der Haut verringert. Umgekehrt wird bei innerer Wärmebelastung (also nachdem die Miezen herumgetobt sind zum Beispiel) die Hauttemperatur erhöht, damit u. a. durch Strahlung trocken Wärme abgegeben werden kann. Auch bei Wärmebelastung von außen, wie jetzt bei den derzeitigen Temperaturen, erhöht sich die Temperatur der Hautoberfläche, weil so weniger Wärme über Strahlung aufgenommen wird.

Schafft es der Körper nicht mehr so viel Wärme abzugeben, wie notwendig ist, um die Körpertemperatur in geeigneten Grenzen zu halten (z. B. beim Aufenthalt im heißen Auto), bekommt die Katze einen Hitzschlag.

Der Katzenpelz und die Wärmeregulierung

Beim Pelz ist es so, dass die Haare zusammen mit dem Unterfettgewebe die Wärmeabgabe erschweren und den Körper isolieren. Dabei spielen auch und vor allem Struktur und Farbe des Fells eine Rolle. Denn glänzendes, helles Fell kann mehr Strahlung reflektieren, während dunkles, mattes Fell mehr Strahlung absorbiert, d. h. heller Pelz ist bei Hitze grundsätzlich praktischer.

Während sie bei der Fellfarbe und -struktur/-länge nehmen müssen, was kommt, können Katzen über den Fellwechsel Wärmeregulierung betreiben. Der Fellwechsel wird über die Tageslänge und damit die Melatoninproduktion in der Epiphyse (Zirbeldrüse) aktiviert. Während das Sommerfell dünner, kürzer und oft auch heller ist, ist das Winterfell dichter und meist auch flauschiger. Durch Aufplustern lässt sich die Isolation noch verbessern. Ein dichtes Fell kann aber auch vor Wärmeeinstrahlung schützen, weil so nur ein kleiner Teil der Strahlung den Körperkern erreichen kann.

Können Katzen zur Wärmeregulierung schwitzen?

Bei den derzeitigen Temperaturen reichen diese Maßnahmen jedoch allein nicht aus. Wir Menschen schwitzen dann, was nur wenig Energie verbraucht und gerade bei trockener Luft zur Wärmeabgabe sehr wirksam ist. Bei Katzen funktioniert das leider nicht, obwohl sie sogar zwei Arten von Schweißdrüsen besitzen. Da sind zum einen die apokrinen und zum anderen die ekkrinen Schweißdrüsen.

[pullquote]Kurz gesagt: Katzen haben Schweißdrüsen, können aber damit keine Wärmeregulierung betreiben. [/pullquote]

Die apokrinen Schweißdrüsen sitzen tief in der Lederhaut und kommen am gesamten Körper mit Ausnahme des Nasenspiegels vor. Sie produzieren ständig ein sehr eiweißhaltiges Sekret, das sich mit Talg vermischt und so die chemische und physikalische Hautbarriere bildet. Eine Wirkung bei der Wärmeregulierung haben diese Schweißdrüsen nicht.

Ebenfalls keine wärmeregulierende Funktion haben die ekkrinen Schweißdrüsen, die sich fast ausschließlich an der unbehaarten Haut der Pfotenballen und zwischen den Zehen der Katze befinden.

Sie liegen tief in der Lederhaut an der Verbindungsstelle zur Unterhaut und ihre Aufführungsgänge durchqueren die Lederhaut bis hin zur Ballenoberfläche. Manchmal könnt ihr daher auf glatten Oberflächen feuchte Pfotenabdrücke sehen. Oft zum Beispiel auf den Metalltischen beim Tierarzt, wenn die Katze aufgeregt ist.

Diese Absonderungen sind für unsere Haustiger darüber hinaus auch wichtig, um mit anderen Katzen kommunizieren zu können. Jede von ihnen hinterlässt beim Setzen von Kratzmarkierungen eine individuelle „Fußaromamischung“, so dass die anderen genau wissen, wer dort gekratzt hat.

Wie können sich die Katzen aber nun selbst Abkühlung verschaffen?

Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine davon ist etwas, was die Fachliteratur als Kühlung durch Einspeicheln bezeichnet. Was ein wenig eklig klingt, ist eigentlich etwas ganz Normales. Die Katzen putzen sich und durch die Verdunstungskälte können sie sich ein wenig Abkühlung verschaffen.

Als nächstes können sie sich wärmeregulierend verhalten, sprich sie bewegen sich wenig, legen sich eigenständig in den Schatten oder suchen sich ein anderes kühles Plätzchen oder verändern ihre Körperhaltung. Die Haustiger hier liegen zum Beispiel momentan bevorzugt lang ausgestreckt auf dem Rücken und recken das Bäuchlein in die Luft.

Hecheln ist bei Katzen kein so großes Thema wie bei Hunden. Es kommt vereinzelt vor, gerade wenn es richtig, richtig heiß ist oder sie bei Hitze getobt haben. Wenn eure Katze auffällig viel/stark hechelt und/oder sonst komisch und/oder auffällig matt wirkt, sollte dies sicherheitshalber vom Tierarzt eures Vertrauens abgeklärt werden. Nicht immer liegt das Hecheln an der Hitze, sondern kann zum Beispiel auch auf Herzprobleme hindeuten.

Tipps wie ihr die Hitze für eure Katzen erträglicher gestalten könnt, findet ihr in diesem Artikel.

Quellen u. a.

  • von Engelhardt W, Breves G, Diener M, Gäbel G (2015). Physiologie der Haustiere (5. Auflage). S. 500 – 502.
  • Lutz H, Kohn B, Forterre F (2015). Krankheiten der Katze (5. Auflage). S. 180-181.
  • Rijnberk A, van Sluijs FJ (2011). Die richtige Diagnose in der Kleintierpraxis: Untersuchung und Befunderhebung (1. Auflage). S. 133
  • Pfleiderer M, Rödder B (2012). Was Katzen wirklich wollen (2. Auflage). S. 76

Katzen und der bittere Geschmack

Der Geschmack einer Speise ist ein wesentliches Element bei der Beurteilung, ob eine Nahrung genießbar ist oder nicht. Er spielt daher eine wesentliche Rolle beim Schutz der Katze vor schädlichen Einflüssen. Während „umami“ zum Beispiel dazu dient, Futter auszuwählen, das reich an Aminosäuren ist, ist das Erkennen von Bitterem in der Regel dazu gedacht, Giftstoffe zu vermeiden, wie man sie primär in diversen Pflanzen oder unreifen Früchten findet. (mehr …)

Studie: Katzen verlassen sich eher auf ihre Augen, als auf ihre Nase

Eine aktuelle Studie gibt Hinweise darauf, dass sich Katzen, um Futter zu finden, mehr auf ihre Augen als auf ihre Nase verlassen. Tiere sehen sich stets unterschiedlichen Sinneseindrücken gegenüber, die manchmal auch widersprüchliche Informationen enthalten und müssen dann entscheiden, welcher Information sie den Vorzug geben. Bei der Katze sind sowohl der Seh- als auch der Geruchssinn hervorragend ausgeprägt und werden auch beide in diversen Situationen ausgiebig genutzt. Jedoch war bisher nie untersucht worden, welchen Sinn Katzen unter Testbedingungen bevorzugen, wenn ihnen zwei Kanäle Informationen mit gleichem potenziellen Wert liefern. Es war auch bisher nicht bekannt, ob unterschiedliche Individuen in der gleichen Situation dieselben Hinweise nutzen. Diesen Fragen nahmen sich nun erstmals Forscher an der University of Lincoln, UK, an und veröffentlichten ihre Erkenntnisse im internationalen Journal „Applied Animal Behaviour Science“. (mehr …)

Verhalten sich Katzen bei Vollmond anders?

Immer wieder einmal liest und hört man davon, dass Katzen bei Vollmond anders wären als sonst. Unruhiger, lebhafter, mitunter auch aggressiver. Es heißt, das Wesen von Mensch und Tier könne sich bei Vollmond verändern, Katzen sollen häufiger jaulen, manche Menschen schlafwandeln und auch viele Ärzte geben an, dass sie mehr Notfälle oder seltsame Fälle in Nächten mit Vollmond vorgestellt bekommen. Einer Studie des Colorado State University Veterinary Medical Center zufolge werden an Tagen um Vollmondnächten 23 % mehr Katzen als Notfälle vorgestellt und eine Studie, die im British Medical Journal veröffentlicht wurde, ergab, dass zweimal so viele Menschen mit Tierbissen während Vollmondnächten in die Notaufnahme kamen.

In freier Wildbahn findet man eine Verbindung zwischen Jagdverhalten und Vollmondnächten. So gibt es Hinweise darauf, dass potenzielle Beutetiere in Vollmondnächten eher an einem sicheren Ort bleiben, weil sie sich durch die vermehrte Helligkeit durch den Mond einer größeren Gefahr durch Beutegreifer ausgesetzt sehen. Auch die Beutegreifer sind in Vollmondnächten weniger aktiv.

Wie ist es bei euch? Merkt ihr bei Vollmond bei euren Katzen einen Unterschied? Verhalten sie sich anders als sonst?

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