Buchrezension: Ganzheitliche Schmerztherapie für Hund und Katze

Buchrezension

Ganzheitliche Schmerztherapie für Hund und Katze

Schmerzen hat niemand gerne und wünscht man als mitfühlender Mensch auch keinem Tier. Nichtsdestotrotz wird gängigen Schmerzmitteln von Katzenhaltern häufig eine gewisse Skepsis entgegengebracht. Auch wenn diese nicht immer begründet ist, so besteht doch oft der Wunsch nach Alternativen. Mit diesen Ansätzen beschäftigt sich dieses Buch.

Ganzheitliche Schmerztherapie

Allgemeines zum Buch „Ganzheitliche Schmerztherapie für Hund und Katze“

Autoren: Markus Kasper, Andreas Zohmann
Seitenzahl: 344
Verlag: Sonntag, J; Auflage: 2., aktualisierte (2011)
Preis: 69,99 Euro
ISBN-10: 383049288X
ISBN-13: 978 – 3830492887

Das sagt der Klappentext

Der Golden Retriever kann keine Treppen mehr steigen, die argentinische Dogge winselt bei Berührung, die Perserkatze frisst nicht mehr. Endstation Schmerzmittel – oder etwa doch nicht?

In diesem Buch erfahren Sie,

– wie Schmerzen entstehen,
– wie Sie die schmerzauslösenden Faktoren lokalisieren und
– welch breites Therapiespektrum Ihnen zur Verfügung steht.

Ausgehend von einer schulmedizinischen Basis werden nicht nur die klassischen Schmerzmittel vorgestellt, sondern auch Neuraltherapie, Akupunktur, Goldimplantation, Physiotherapie und andere Therapieformen.

Der Schwerpunkt liegt dabei auf orthopädischen Erkrankungen. Aber auch internistische Problemstellungen werden beleuchtet. Denn nicht selten sind die beiden Problemkreise miteinander verzahnt.

Das meint die Haustiger-Redaktion

Konventionellen Schmerzmitteln eilt ein schlechter Ruf voraus. Teilweise zu Recht. Und so ist es verständlich, dass häufig der Wunsch nach schonenderen Möglichkeiten aufkommt, um das geliebte Tier von seinen Schmerzen zu befreien. Das Buch „Ganzheitliche Schmerztherapie für Hund und Katze“ bietet hier nicht nur die Möglichkeit, andere Ansätze kennenzulernen, sondern auch eine Gelegenheit, sich näher mit dem Thema Schmerz zu beschäftigen. Damit, was Schmerz eigentlich ist, wie man erkennen kann, ob das eigene Tier Schmerzen hat und wie sich Schmerz bei Hund und Katze bemessen lässt.

Der Interessierte erfährt hier in den ersten drei Kapiteln nicht nur mehr über den Schmerz an sich, sondern auch darüber wie er entsteht, wie er wahrgenommen werden kann, welchen Schaden er anrichten kann und was er für das Tier eigentlich bedeutet. Ein Thema, das schnell fesselt und das auch nachdenklich macht.

Weiter geht es über 76 Seiten mit den verschiedenen Untersuchungsgängen. Dieser Abschnitt dürfte vor allem für den Praktiker interessant sein, für den das Buch auch gedacht ist. Zur Selbstdiagnose für den interessierten Tierhalter eignet sich das Kapitel nicht. Ich würde auch nicht empfehlen, hier ohne die entsprechende Ausbildung und Erfahrung selbst eine Einschätzung vorzunehmen.

Es folgen die verschiedenen Methoden der Schmerztherapie, wobei nicht nur die ganzheitlichen Methoden, sondern auch die medikamentöse Schmerztherapie zur Sprache kommen. Daneben werden Informationen zur Akupunktur, Neuraltherapie, physikalischen Medizin, Goldimplantation, Homöopathie und Kinesiologie geliefert. Den Abschluss bilden Informationen zum Schmerzmanagement und Informationen zur Schmerztherapie bei bestimmten Indikationen (z. B. bei Jungtieren oder älteren Tieren).

Fazit: Das Buch „Ganzheitliche Schmerztherapie für Hund und Katze“* bietet mit umfangreichem Bildmaterial einen hervorragenden Überblick darüber, welche ganzheitlichen Möglichkeiten in der Schmerztherapie zur Verfügung stehen. Das macht das Buch zu einem fantastischen Mittel, um den eigenen Horizont zu erweitern und sich in diesem Bereich weiterzubilden.

Zu erwähnen ist, dass es sich um ein Fachbuch handelt, das wohl eher für den Tierarzt oder den entsprechend ausgebildeten Praktiker (z. B. Tierphysiotherapeut, Tierheilpraktiker) von Nutzen sein dürfte. Aber auch der interessierte Laie kann aus diesem Buch viel mitnehmen, wenn er bereit ist, sich mit dem Thema intensiv zu befassen und bei Bedarf den ein oder anderen Fachbegriff nachzuschlagen.

Angaben zur Transparenz: Das vorliegende Buch wurde uns vom Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt. Dies beeinflusst jedoch nicht meine Meinung. Denn die ist und bleibt unverkäuflich.

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14 Fragen, die du dir unbedingt stellen solltest, bevor du einer weiteren Katze ein Zuhause gibst

Katzenhaltung

14 Fragen, die du dir unbedingt stellen solltest, bevor du einer weiteren Katze ein Zuhause gibst

Kaum ein Tag vergeht, an dem ich nicht irgendwie, irgendwo mit Katzenelend konfrontiert werde. Mit den unzähligen Gesuchen von Katzen, die im In- und Ausland ein Zuhause suchen, oft noch verbunden mit Drohungen oder herzergreifenden Geschichten. Auch in Kürze werden die Tierheime wieder überquellen und die Tierschützer werden nicht wissen wohin mit all den Katzenkindern und ausgewachsenen Katzen, die untergebracht werden müssen. Da fällt es schwer, „Nein“ zu sagen, auch wenn es vernünftig betrachtet richtig ist. Denn Liebe, ganz gleich ob zum Tier oder zum Menschen, bedeutet immer auch Verantwortung.

drei Katzen am Fenster

Ich möchte heute die Fragen mit euch teilen, die ich mir vor einer solchen Entscheidung immer stelle und die du dir auch stellen und EHRLICH für dich beantworten solltest. Jedes Mal, bevor ein weiteres Tier dauerhaft bei dir einzieht. Und eigentlich auch, wenn es sich nur um eine vorübergehende Aufnahme handelt. Ich gehe hier davon aus, dass schon mindestens zwei Katzen bei dir leben (Einzelhaltung ist nicht artgerecht!). Die Fragen gelten aber ebenso, wenn du dein Leben noch nicht mit Katzen teilst, aber gerade darüber nachdenkst.

1) Kann ich mir eine weitere Katze finanziell leisten und kann ich sie mir auch dann noch leisten, wenn plötzlich regelmäßige Einkünfte wegfallen?

Verantwortungsbewusste und artgerechte Katzenhaltung ist nicht günstig. Dazu kommt, dass zu den laufenden Kosten für eine weitere Katze (hochwertiges Futter, Streu, Zubehör, ggf. Medikamente, Tierversicherung / Vorsorgeuntersuchungen beim Tierarzt), auch immer unvorhergesehene Kosten kommen können. Bei schweren Erkrankungen/Verletzungen oder wenn die Katze häufiger krank ist, können sich diese für EINE KATZE (!) schnell im vierstelligen Bereich bewegen.

Diese Kosten kommen – entscheidest du dich für eine weitere Katze – zu deinen bisherigen Tierhaltungskosten dazu und werden auch nicht wesentlich weniger, nur weil du vielleicht größere Futtermengen/Futterpackungen kaufen kannst. Und natürlich müssen auch du und eine Familie noch leben und laufende Kosten (Miete, Auto, Versicherungen, Lebensmittel, …) decken können. Jetzt und später. Gegebenenfalls auch dann, wenn du deinen Job verlierst, nicht mehr arbeiten kannst, dich vielleicht von deinem Partner trennst und so ein Einkommen wegfällt, dich deine Eltern plötzlich nicht mehr unterstützen können oder plötzlich unvorhergesehene Kosten entstehen (Auto kaputt, Waschmaschine kaputt, hohe Steuernachzahlung, …), um nur einige Beispiele zu nennen.

Eine grundsätzliche Empfehlung ist es, immer so viel als „Notgroschen“ zu sparen, um noch mindestens drei Monate lang alle Familienmitglieder (menschlich wie tierisch) adäquat versorgen und die regelmäßigen Kosten decken zu können, auch wenn egal aus welchem Grund plötzlich kein oder weniger Geld hereinkommt.

Wenn du jetzt schon zu kämpfen hast und bei Ende des Guthabens auf dem Konto immer noch so viel Monat übrig ist, wenn du Tierarztbesuche immer weiter hinausschiebst, weil es dir vor den Rechnungen graut oder jetzt schon weißt, dass du eine weitere Katze ohne finanzielle Hilfe von außen nicht adäquat versorgen kannst, dann ist jetzt im Moment nicht der Zeitpunkt für eine weitere Katze.

2) Habe ich die Zeit, um einer weiteren Katze dauerhaft wirklich gerecht werden zu können?

Geld ist nicht alles. Neben der Sicherung der Grundversorgung gehört zur artgerechten Katzenhaltung auch Qualitätszeit für die Tiere. Insbesondere bei Wohnungskatzen. Ist wirklich Zeit da, um mit einer weiteren Katze ausgiebig zu kuscheln, zu spielen, ohne dass die anderen Katzen in der Gruppe zu kurz kommen? Hat jede Katze auch einmal die Möglichkeit, ihre Bezugsperson für sich zu haben? Nicht alle Katzen schätzen es, ihren Menschen ständig teilen zu müssen, auch wenn sie grundsätzlich die Gesellschaft anderer Samtpfoten gerne um sich haben.

Gerade schüchterne Tiere brauchen auch häufig Zeiten, in denen sie allein mit ihrem Menschen spielen, kuscheln oder ihr Köpfchen anstrengen können (Stichwort: Clickertraining), ohne dass forsche Mitkatzen ständig dazwischenfunken.

Ist es für dich schon jetzt schwierig, allen deinen Katzen gerecht zu werden und kannst oder willst du deinen Katzen nicht mehr Qualitätszeit einräumen, ist jetzt im Moment nicht der richtige Zeitpunkt für eine weitere Katze. Als Faustregel gelten mindestens sechs Stunden am Tag, die man zu Hause sein sollte und in denen es den Tieren auch möglich sein sollte, Kontakt mit ihren Menschen aufzunehmen.

Bedenke hier bitte auch, dass wir hier nicht nur vom Hier und Jetzt, sondern von einem Zeitraum über mehrere Jahre sprechen. Wenn du zum Beispiel in den nächsten Jahren darüber nachdenkst, das Thema Familienplanung anzugehen, wenn schon abzusehen ist, dass deine Freizeit aufgrund von Beruf, Hausbau o. ä. in der nächsten Zeit eher weniger denn mehr werden wird, zeugt es von Verantwortungsbewusstsein, mit dem Aufnahme einer weiteren Katze noch zu warten, bis du abschätzen kannst, ob du einer weiteren Katze auch dann noch wirklich gerecht werden kannst.

3) Habe ich die Ressourcen für eine weitere Katze?

Die Frage, ab welcher Anzahl es zu viele Katzen für den vorhandenen Platz sind, lässt sich pauschal nicht beantworten. Nichtsdestotrotz gibt es auch hier natürlich Mindestanforderungen, die nicht unterschritten werden sollten. Als absolutes Minimum gelten mindestens 15 Quadratmeter frei verfügbare Bodenfläche für ein bis zwei Katzen. Für jede weitere Katze sind 2 Quadratmeter zusätzlich erforderlich. Diese Mindestanforderung darf nicht unterschritten werden. Hat man nur diesen überschaubaren Platz zur Verfügung sollten den Katzen auf jeden Fall zusätzlich noch Möglichkeiten geboten werden, die Räumlichkeiten in der dritten Dimension zu nutzen, sprich Wandbretter, Catwalk, Aufstiegshilfen auf Schränke etc. pp.

Neben diesen pauschalen Zahlen kommt es aber auch immer auf die einzelnen Persönlichkeiten innerhalb der Katzengruppe an. Während die einen auch auf kleinem Raum harmonisch zusammenleben, brauchen andere mehr Platz, um sich auch einmal aus dem Weg gehen zu können, d. h. auch wenn von den Quadratmetern an sich noch eine Katze drin wäre, kann es sein, dass der Platz für ein harmonisches Zusammenleben nicht ausreichend ist.

Neben dem reinen Platz müssen für eine weitere Katze natürlich auch weitere Ressourcen zur Verfügung stehen. Dazu gehören mindestens eine Katzentoilette mehr als Katzen im Haus, wobei sich die Katzentoiletten nicht nebeneinander und auch nicht in direkter Nähe zum Fress- oder Trinkplatz befinden sollten. Es gehören dazu ausreichend Kratzmöglichkeiten, auch hier am besten immer mindestens eine mehr als Katzen im Haushalt und mindestens ein bis zwei mehr Schlafplätze als sich Katzen im Haushalt befinden. Dass die neue Katze ihren eigenen Futternapf und ggf. auch ihre eigene Transportbox haben sollte, versteht sich von selbst.

Sind diese Möglichkeiten nicht gegeben, ist derzeit nicht der richtige Zeitpunkt für eine weitere Katze.

4) Warum möchte ich eine weitere Katze aufnehmen?

Ein Lebewesen sollte niemals einfach so aus einer Laune heraus angeschafft werden. Nein, auch dann nicht, wenn man sich spontan und auf den ersten Blick verliebt hat und die Katze sowas von genau ins eigene Beuteschema passt. Frag dich IMMER im Voraus, warum du eine weitere Katze aufnehmen möchtest und sei ehrlich zu dir selbst.

– Möchtest du etwas Gutes tun und einer Katze in Not helfen? Warum möchtest du das? Wirklich für die Katze oder für dich, um besser dazustehen?
– Möchtest du deine Gruppe harmonischer gestalten?
– Hat jemand in der Nähe Kätzchen, die einfach nur süß sind?
– Hast du dich in eine bestimmte Rasse verliebt?

Oder, oder, oder.

Die Gründe für den Wunsch nach einer weiteren Katze können ganz vielfältig sein. Und es ist auch nichts verkehrt daran, Wünsche und Träume zu haben.

ABER:

Die Verantwortung für eine Katze übernehmen bedeutet:

Nicht nur heute und morgen, sondern für das gesamte Katzenleben (also bei einem Kätzchen ca. 15 bis 20 Jahre), 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, 365 (+1) Tage im Jahr, auch wenn das Tier alt oder krank wird, wenn es auf den Teppich kotzt, aufs Sofa pinkelt, die Tapete zerfetzt, alt oder krank wird und auch wenn vielleicht etwas oder jemand Neues in dein Leben tritt, also IMMER, IN GUTEN, WIE IN SCHLECHTEN TAGEN.

Bist du wirklich und von ganzem Herzen bereit, diese große Verantwortung für ein weiteres Lebewesen zu übernehmen?

Wenn du dir hier nicht sicher bist, ist gerade nicht der richtige Zeitpunkt für eine weitere Katze.

5) Warum soll es gerade diese Katze sein?

Nachdem du dir darüber klar geworden bist, dass eine weitere Katze bei dir einziehen soll und du dir schon ein Tier ausgeguckt hast, dann geh noch einmal in dich und frag dich, warum es genau diese Katze sein soll und ob sie wirklich zu dir oder zu euch passt. Warum möchtest du genau ihr ein Zuhause geben?

– Weil sie so hübsch ist?
– Weil sie dir so leidtut?
– Weil der Text im Gesuch so lustig ist?

All das sind nicht unbedingt die Gründe, warum du dich für oder gegen eine bestimmte Katze entscheiden solltest. Geh in dich, frag dich, ob die Katze wirklich zu dir und zu deinem Leben passt und du ihr – ja, genau ihr – das Leben bieten kannst, das sie verdient.

Kampfschmuser sind zum Beispiel wahnsinnig süß, aber können manchmal auch aufdringlich bis nervig werden, wenn sie von morgens bis abends kuscheln wollen. Wünschst du dir eine solche Katze und hast du auch Zeit für stundenlange Kuschelsessions oder ist vielleicht ein eigenständigeres Tier, das nur gelegentlich auf den Schoß möchte, besser geeignet?

Hast du Geduld und bist willens, ein scheues Tier an dich zu gewöhnen und ist es bei dir entsprechend ruhig? Oder herrscht eher den ganzen Tag lebhaftes Treiben, zum Beispiel in einem Haushalt mit kleineren Kindern?

Durfte die Katze bisher Freigang genießen und ihr stünde bei dir nur ein Platz in einer kleineren Wohnung zur Verfügung?

Mach dir ganz genau bewusst, was für ein Leben das Beste für genau DIESE Katze wäre und inwiefern du ihr das bieten kannst. Wenn du dir hier nicht 100%ig sicher bist, ist es vielleicht der richtige Zeitpunkt für eine weitere Katze, aber eben nicht für genau diese.

6) Passt die Katze in meine bestehende Katzengruppe?

Wir gehen hier ja davon aus, dass bei dir bereits Katzen leben. Auch zu diesen muss die neue Katze natürlich passen und man tut einer harmonischen Katzengruppe nicht immer einen Gefallen, wenn man ein weiteres Tier in die Gruppe nimmt. Um Probleme durch den möglichen Neuzugang von Vornherein zu vermeiden, solltest du darauf achten, dass die neue Katze zu deinen Katzen passt.

– Wie ist der Charakter deiner Katzen? Wie der des möglichen Neuzugangs?
Sind deine Katzen eher ruhig und der Neuzugang lebhaft?
– Wie spielen deine Katzen? Eher wild oder vorsichtig?
– Wie alt sind deine Katzen? Wie alt wäre die neue Katze?
– Wie harmoniert die Gruppe derzeit miteinander und was möchtest du ggf. erreichen?
Möchtest du zum Beispiel einen Spielkameraden für ein lebhaftes Katzenkind, das den anderen Katzen im Haushalt zu ungestüm ist?
– Sind deine Katzen gesund? Gerade (chronisch) kranken Katzen tut man oft keinen Gefallen, wenn man sie dem (möglichen) Stress einer Vergesellschaftung aussetzt?

Nicht nur du darfst dein Leben mit der neuen Samtpfote teilen, sondern auch deine Stubentiger, ob sie wollen oder nicht. Daher sollte dieser Punkt mindestens so viel, wenn nicht sogar noch mehr Gewicht haben, als Punkt 5 in unserer Liste. Du tust weder dir noch den Haustigern einen Gefallen, wenn du eine Katze dazu nimmst, die nicht in die Gruppe passt.

7) Ist die Quelle aus der die Katze stammt seriös?

Katzen gibt es mehr oder weniger an jeder Ecke. Vom Bauernhof, von Privatpersonen, aus dem Tierschutz im In- oder Ausland oder auch vom Züchter. Allerdings ist es nicht immer leicht, die Spreu vom Weizen zu trennen und eine seriöse Bezugsquelle zu finden.

Aber das solltest du. Sieh dir die Quelle genau an, stelle Fragen und wenn du auch nur den kleinsten Zweifel an der Seriosität hast, dann wäge sehr genau ab, ob du wirklich genau dieser Katze ein Zuhause geben willst.

Einige Fragen, die du dir stellen solltest:

– Kann ich damit leben, wenn die Katze bei Ankunft bereits krank ist oder vielleicht an einer erblich bedingten Krankheit leidet, weil die Eltern zuvor nicht darauf getestet wurden? Habe ich die finanziellen Mittel und bin ich bereit, die Katze dann (womöglich kostspielig) behandeln zu lassen?
– Habe ich die Möglichkeit für den Fall des Falles Quarantäne zu halten?
– Kann ich damit leben, dass ich mit der Aufnahme zwar dieses eine Tier rette, aber dort dann gegebenenfalls unter unschönen Umständen weitere Katzen produziert werden?

Schwarze Schafe gibt es überall. Und wie heißt es so schön „der Schein trügt, aber er scheint“. Ein launiger Spruch, aber doch so wahr. Vorurteile und festgefahrene Meinungen sind hier fehl am Platz.

Nicht jede Bauernhofkatze ist krank. Es gibt durchaus auch landwirtschaftliche Betriebe, auf denen man sich um die Katzen kümmert, die eigenen Katzen kastrieren lässt und die Kätzchen wirklich von zugelaufenen Tieren stammen.

Nicht jede Katze vom Züchter ist gesund und frei von Erbkrankheiten, auch wenn die Tiere einen Stammbaum haben. Es gibt Züchter, die nur nach außen hin seriös wirken, bei denen es den Katzen aber hinter verschlossenen Türen alles andere als gut geht.

Nicht jeder Tierschutzverein ist seriös. Es gibt im Tierschutz Vereine, die auch wirklich TierSCHUTZ betreiben und es gibt solche, die sich mit mitleidsheischenden Geschichten nur eine goldene Nase verdienen wollen.

Lass dich hier nicht täuschen, frag gegebenenfalls nach Erfahrungen und schau genau hin, bevor du dich für eine Katze aus einer bestimmten Quelle entscheidest. Wenn du sie aufnimmst, obwohl die Voraussetzungen nicht stimmen, musst du ggf. mit oben genannten Punkten leben können.

8) Sind alle in der Familie mit der Aufnahme einer weiteren Katze einverstanden?

Katzen sind Familienmitglieder und sollten auch von allen Personen im Haushalt als solche betrachtet und behandelt werden. Das funktioniert in der Regel nur, wenn auch alle Familienmitglieder hinter einem möglichen Neuzugang stehen. Sind nicht alle Familienmitglieder mit der Aufnahme einer weiteren Katze einverstanden, ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für eine weitere Katze.

9) Darf ich noch eine weitere Katze aufnehmen (Vermieter)?

Die Haustierhaltung ist im deutschen Mietrecht nach wie vor nicht ganz eindeutig geregelt. Grundsätzlich darf der Vermieter eine Katze nicht willkürlich verbieten, das heißt aber nicht, dass Katzen auch wirklich gehalten werden dürfen. Wenn der Vermieter die Haltung von Katzen verbietet, muss er dafür sachliche Gründe vorbringen. Grundsätzlich gilt, dass eine vertragsgemäße Nutzung der Wohnung immer möglich sein muss. Entscheidungskriterien betreffen daher z. B. die Lage und Größe der Wohnung, das Verhalten der Katze(n) und die Gesamtzahl der Haustiere insgesamt.

Der Vermieter kann also aus sachlichen Gründen im Einzelfall (weitere) Katzen verbieten. Gründe können zum Beispiel die generelle Katzenanzahl, ein möglicher Schaden für Nachbarn und Hausbewohner durch die Katze, Lärmbelästigung oder Verschmutzung und eine übermäßige Abnutzung der Wohnung sein. Die Entscheidung muss immer Folge einer individuellen Einzelfallprüfung sein. Um Probleme zu vermeiden, ist aber zu empfehlen, die Aufnahme einer weiteren Katze vorab mit dem Vermieter abzuklären.

10) Fühle ich mich der Aufnahme einer neuen Katze aktuell gewachsen und habe ich im Moment Zeit für eine Vergesellschaftung?

Auch mit der besten Vorbereitung ist die Aufnahme einer weiteren Katze in eine Gruppe immer noch ein Glücksspiel, bei dem man nie so genau weiß, was einen erwarten wird. Es kann sein, dass die Vergesellschaftung ganz unspektakulär verläuft. Es kann aber auch sein, dass die ganze Geschichte ein wenig nervenaufreibender wird und es viel Zeit, Geduld und Nerven braucht, um die Tiere aneinander zu gewöhnen. Mögliche Probleme wie Unsauberkeit inklusive. Besonders wenn erwachsene Tiere zusammengeführt werden sollen.

Hast du momentan Zeit und Nerven dich einer solchen möglicherweise belastenden Situation zu stellen und die Vergesellschaftung durchzuziehen? Falls nein, dann ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für eine weitere Katze.

11) Habe ich mich mit dem Thema Vergesellschaftung und den möglichen Problemen damit intensiv beschäftigt?

Bei einer Vergesellschaftung ist die richtige Herangehensweise ungeheuer wichtig. Speziell, wenn es um erwachsene Tiere geht, die vielleicht sogar bisher allein gelebt haben. Hast du dich schon damit beschäftigt, wie du die Vergesellschaftung am besten angehst? Falls nein, kann ich dir dieses Buch* empfehlen.

12) Habe ich die Möglichkeit, die Tiere vorübergehend zu trennen?

Für eine erfolgreiche Vergesellschaftung kann es von Vorteil sein, die Katzen erst einmal zu trennen und sich dann langsam kennenzulernen. Auch wenn die Vergesellschaftung problematisch wird oder dein Neuzugang aus einer zweifelhaften Quelle stammt, kann es empfehlenswert oder sogar notwendig sein, die Samtpfoten zu separieren. Hast du die Möglichkeit, die Tiere vorübergehend zu trennen und wärst du ggf. bereit hierfür vorübergehend eine Gittertür zu installieren? Nein? Das solltest du aber.

13) Was ist mein Plan B, wenn es mit der Katze in meiner Gruppe nicht klappt? Kann die Katze ggf. wieder zurück?

Trotz aller Vorbereitung und Umsicht kann es dennoch passieren, dass es mit einer Katze in einer Gruppe jetzt oder später einfach nicht funktioniert. Dann braucht es einen Plan B, um in der unschönen Situation eine für alle Beteiligten geeignete Lösung zu finden.

Hast du dir darüber bereits Gedanken gemacht? Hättest du beispielsweise die Möglichkeit und den Willen die Katzen dauerhaft zu separieren? Hättest du ggf. Freunde, Verwandte oder Bekannte, die die Katze aufnehmen würden? Oder könnte sie gegebenenfalls wieder dorthin zurück, wo du sie bekommen hast?

Seriöse Tierschutzvereine, viele Tierheime und Züchter nehmen Katzen nach Möglichkeit wieder auf, wenn sie ihr neues Zuhause aus welchem Grund auch immer wieder verlassen müssen. Bei Katze aus anderen Quellen ist dies meist nicht der Fall. Auch nicht bei vielen Tieren aus dem Ausland. Ein Grund mehr, genau hinzusehen, woher dein neues Familienmitglied stammen soll.

14) Habe ich die Möglichkeit noch eine weitere Katze adäquat versorgen zu lassen/unterzubringen, wenn ich mich vorübergehend nicht um die Tiere kümmern kann?

Im Leben ist nicht immer alles planbar. Es kann immer vorkommen, dass man sich vorübergehend nicht um die eigenen Tiere kümmern kann, sei es aufgrund längerer Krankheit oder auch aus privaten oder beruflichen Gründen. Und gerade wenn man allein lebt, müssen die Katzen in der Zeit deiner Abwesenheit versorgt oder untergebracht werden. Dies kann ab einer gewissen Katzenanzahl schwierig werden.

Hast du die Möglichkeit, auch noch eine weitere Katze im Fall deiner Abwesenheit oder sogar im Todesfall adäquat versorgen zu lassen oder unterzubringen? Nein? Dann ist jetzt nicht der Zeitpunkt für eine weitere Katze.

Du hast alle Punkte durchgelesen und bist immer noch der Meinung, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für eine weitere Katze ist? Ja? Dann wünsche ich dir viel Freude mit deinem neuen Familienmitglied und eine reibungslose Vergesellschaftung!

 

Hast du noch Fragen oder Anregungen zu diesem Artikel? Dann schreib uns doch eine Mail an redaktion@haustiger.info. Wir freuen uns auf deine Nachricht!

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Die Ethylenglykolvergiftung der Katze

Vergiftungen

Die Ethylenglykolvergiftung der Katze

Eine Ethylenglykolvergiftung endet bei Katzen zu 98 Prozent tödlich. Häufig aufgrund dessen, dass die Tiere viel zu spät dem Tierarzt vorgestellt werden. Oft erst dann, wenn bereits die Nieren versagen, da Vergiftungssymptome zuvor nicht erkannt oder falsch interpretiert wurden.

Doch was ist Ethylenglykol eigentlich? Warum ist es für Katzen so gefährlich? Wie erkennt ihr eine Vergiftung und wie könnt ihr eure Katze vor einer solchen möglichst wirksam schützen? Diese und weitere Fragen sind der Inhalt dieses Artikels.

Ethylenglykolvergiftung: Frostschutzmittel kann für Katzen tödlich sein.

Was ist Ethylenglykol eigentlich?

Ethylenglykol (1,2-Ethandiol) ist eine leicht zähflüssige Flüssigkeit, die farb- und geruchlos ist und sich gut mit Wasser mischen lässt. Die Flüssigkeit besitzt eine stark gefrierpunkterniedrigende Wirkung, weshalb Ethylenglykol häufig in Frostschutzmitteln eingesetzt wird.

Der Geschmack des Ethylenglykols (griechisch glykos = süß) ist süßlich, was es besonders für Hunde attraktiv macht. Und obwohl die Katze durch das Fehlen des T1R2-Gens Süßes in dem Sinn nicht schmecken kann, kommt es auch bei den Samtpfoten immer wieder zu Vergiftungen. Häufig sind junge Katzen oder Hunde betroffen.

Die minimale tödliche Dosis von unverdünntem Ethylenglykol liegt bei 1,5 Milliliter/Kilogramm Katze.1 Zum Vergleich: Ein Teelöffel fasst 5 Milliliter Flüssigkeit, wir sprechen also wirklich über sehr geringe Mengen!

In welchen Produkten ist Ethylenglykol enthalten?

Ethylenglykol ist am ehesten als Frostschutzmittel bekannt, weshalb sich auch die meisten Warnungen nur um diese Produkte drehen.

Vergiftungen können bei Katzen vorkommen, wenn die Tiere durch Pfützen mit verschüttetem Frostschutzmittel laufen und sich anschließend putzen. Davon ab gilt die Redensart „Neugier ist der Katze Tod“ leider manchmal auch in diesem Fall, wenn die Tiere z. B. an den Flaschen lecken. Auch gezielte böswillige Vergiftungen mit Ethylenglykol sind möglich.

Es ist aber wichtig zu wissen, dass darüber hinaus unter anderem auch Lösungsmittel, fotografische Entwickler, Bremsflüssigkeit, Lacke  und Farben, Klebstoffe, Reinigungsmittel, Türschlossenteiser oder die beliebten mit Gel gefüllten Kalt-Warm-Kompressen oder Kühlakkus (speziell ältere Modelle) Ethylenglykol enthalten können.2

Was macht Ethylenglykol im Körper der Katze?

Ethylenglykol wird über den Magen-Darm-Trakt ziemlich schnell aufgenommen, die höchsten Plasmakonzentrationen (im Blut der Katze) werden etwa 1 bis 6 Stunden nach der Aufnahme erreicht. In der Leber wird der Stoff dann durch die Enzyme Alkoholdehydrogenase und Aldehyddehydrogenase verstoffwechselt, wodurch als Stoffwechselprodukte (Metaboliten) wiederum Glycolaldehyd, Glycolsäure, Glyoxylsäure und Oxalsäure entstehen. Diese Stoffwechselprodukte werden im Anschluss über die Nieren ausgeschieden.

Eine Vergiftung durch Ethylenglykol zeigt sich in zwei zeitlich voneinander getrennten Phasen. Für die erste Phase ist das Ethylenglykol selbst verantwortlich, die Symptome der zweiten Phase werden durch dessen Stoffwechselprodukte verursacht.

Welche Symptome treten bei einer Ethylenglykolvergiftung der Katze auf?

Erste Symptome treten etwa 30 Minuten nach Giftaufnahme auf und halten für etwa zwölf Stunden an. In dieser ersten Phase fallen die Tiere meist durch einen rauschähnlichen Zustand auf, der mit einer Depression des Zentralen Nervensystems einhergeht. Die Tiere wirken z. B. desorientiert, haben Koordinationsschwierigkeiten (Ataxie) und wirken teilnahmslos. Durch die Reizung der Schleimhäute kommt es zu Erbrechen, die Katzen trinken zudem oft auffallend viel.

In der zweiten Phase wirken sich Stoffwechselprodukte wie Glycolaldehyd und Oxalsäure schädigend auf die Nieren und das Zentrale Nervensystem aus. Eine stoffwechselbedingte Übersäuerung des Blutes (metabolische Azidose) tritt in der Regel nach etwa drei Stunden auf und wird durch die Stoffwechselprodukte des Ethylenglykols verursacht. Etwa 12 bis 24 Stunden nach der Aufnahme ist durch Ablagerung von Calciumoxalatkristallen in den Nierentubuli mit Symptomen eines Nierenversagens zu rechnen.

Mögliche Symptome einer Ethylenglykolvergiftung im Überblick

  • Koordinationsstörungen (Ataxie)
  • Durst, Austrocknung (Dehydratation)
  • ZNS-Depression
  • Probleme mit Kreislauf und Atmung
  • Teilnahmslosigkeit (Lethargie)
  • Koma
  • Untertemperatur
  • Muskelzuckungen und Krämpfe
  • Erbrechen, Durchfall
  • Defekte (Erosionen) in der Mundhöhle, die vermehrten Speichelfluss auslösen
  • Koliken
  • Schmerzhafte Nieren
  • Vermehrter Harnabsatz (Polyurie), stark verminderter Harnabsatz (Oligurie), kein Harnabsatz mehr (Anurie) <= wir erinnern uns, die Nieren der Katze versagen durch die Vergiftung.
  • Defekte und Geschwürbildung (Ulzeration) an den Schleimhäuten

Eine Katze, die auch nur ansatzweise solche Symptome zeigt und/oder bei der der Verdacht besteht, dass sie Ethylenglykol (oder einen anderen Giftstoff) aufgenommen haben könnte, gehört unverzüglich in die Hände eines Tierarztes. Nicht morgen, nicht erst nach Feierabend oder wenn es sonst zeitlich passt, sondern sofort! 

Wie wird eine Ethylenglykolvergiftung diagnostiziert?

Im Idealfall wurde beobachtet, dass die Katze Frostschutzmittel oder ähnliches aufgenommen hat, so dass man nicht lange im Trüben fischen muss. Teilweise kann auch die Untersuchung von Maulhöhle, Kopf, Pfoten, Erbrochenem oder Harn der Katze mit einer Schwarzlichtlampe (Wood-Lampe) den Verdacht auf eine Ethylenglykolvergiftung erhärten, da Frostschutzmitteln zum Teil fluoreszierende Stoffe beigemischt werden, die Leckstellen im Kühlsystem sichtbar machen sollen. Im Harn ist der Farbstoff etwa sechs Stunden nach Aufnahme zu finden.

Davon abgesehen ist Ethylenglykol im Blut, Serum oder Harn für etwa 48 bis 72 Stunden nachweisbar. Der maximale Spiegel wird im Serum ein bis sechs Stunden nach der Einnahme erreicht. Weitere Hinweise gibt die allgemeine Laboruntersuchung (Blutbild, Urinuntersuchung).

Wie kann eine Ethylenglykolvergiftung behandelt werden?

Zur Behandlung einer Ethylenglykolvergiftung gibt es bei der Katze verschiedene Möglichkeiten.

Grundsätzlich gilt: Umso früher die Behandlung beginnt, umso höher sind die Überlebenschancen. Im Idealfall sollte die Behandlung innerhalb von drei Stunden nach Aufnahme des Stoffes beginnen. Also nochmal: Beim kleinsten Verdacht => Tierarzt konsultieren! 

Wurde die Katze bei der Aufnahme beobachtet und gelangt die Katze etwa innerhalb von einer Stunde zum Tierarzt, ist es möglich, das Tier erbrechen zu lassen oder eine Magenspülung durchzuführen, um die weitere Aufnahme des Giftstoffes über den Magen-Darm-Trakt aufzuhalten.

Verabreichung eines Gegenmittels

Ist die Katze innerhalb von drei bis vier Stunden nach Aufnahme beim Tierarzt, kann dieser einen Therapieversuch mit einem Gegenmittel starten.  Am häufigsten wird hier mit Alkohol (Ethanol) gearbeitet. Was auf den ersten Blick sehr seltsam erscheint, macht auf den zweiten durchaus Sinn.

Denn Ethylenglykol ist Ethanol sehr ähnlich und wird im Körper über das gleiche Enzymsystem verstoffwechselt. Gibt man dem Tier nun Alkohol, setzt sich dieser an die Bindungsstellen des Enzymsystems und behindert die Verstoffwechselung von Ethylenglykol. So lässt sich im Idealfall größerer Schaden durch die Stoffwechselprodukte des Ethylenglykols verhindern.

Die Gabe von Ethanol MUSS unter tierärztlicher Überwachung erfolgen, da unter anderem die Gefahr eines Atemstillstandes besteht! 

Eine Alternative zu Ethanol ist Fomepizol (4-Methylpyrazon). Fomepizol verspricht eine höhere Überlebensrate bei Katzen3 und geringere Nebenwirkungen4, ist aber zum einen relativ teuer und zum anderen im Notfall nicht immer schnell genug verfügbar.

Spätestens kann die Therapie mit einem Gegenmittel 12 Stunden nach Giftaufnahme eingeleitet werden.5

Zusätzlich wird man versuchen, den Zustand der Katze insgesamt zu stabilisieren bzw. stabil zu halten.

Achtung: Aktivkohle bindet keine Glykole und ist bei einer Ethylenglykolvergiftung nicht von Nutzen.

Wie kann ich eine Ethylenglykolvergiftung bei meiner Katze verhindern?

Der beste Schutz vor einer Vergiftung besteht darin, auf gefährliche Produkte soweit möglich zu verzichten oder sie zumindest gut zu verstauen und für die Katzen unzugänglich aufzubewahren. Das gilt auch für Ethylenglykol.

Sollten Tropfen von Frostschutzmittel o. ä. auf den Boden gelangen, wischt diese bitte umgehend und komplett auf und die Fläche gründlich mit Wasser nach. Für eine Vergiftung sind bereits kleinste Mengen ausreichend!

 

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  1. CliniTox Giftsubstanz: Ethylenglykol – Kleintier | www.vetpharm.uzh.ch []
  2. Melchers V. (2017). Der zerbissene Kühlakku. In: Der Praktische Tierarzt 98. Heft 10/2017. S. 1010-1012 []
  3. Thrall MA, Connally HE, Grauer GF & Hamar DW (2013) Ethylene Glycol. In: Small Animal Toxicology, Third Edition. Eds. Peterson ME & Talcott PA. W.B. Saunders Company, Philadelphia, pp. 551-567 []
  4. Löscher W, Richter A, Potschka H (2014). Ethylenglykolvergiftung. In: Pharmakotherapie bei Haus- und Nutztieren. 9. aktualisierte und erweiterte Auflage. Enke Verlag, Stuttgart. S. 492 []
  5. Lutz H, Kohn B, Forterre F (2014). Ethylenglykolvergiftung. In: Krankheiten der Katze, 5. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Enke Verlag, Stuttgart. S. 275 []

Wie ihr die richtige Futtermenge für eure Katze(n) bestimmen könnt

Ernährung

Wie ihr die richtige Futtermenge für eure Katze(n) bestimmen könnt

Eines der Themen, das mir in Gruppen, Foren oder auch im direkten Umgang mit Katzenpersonal immer wieder begegnet, ist die Frage nach der richtigen Futtermenge. Und das besonders häufig in Zusammenhang mit der Umstellung auf BARF oder bei Kitten. Die schlechte Nachricht ist, es gibt hier keine allgemeingültige, pauschale Menge a la xxx Gramm Futter für Katze mit dem Gewicht x, da unsere Stubentiger wie auch wir Menschen jede für sich Individuen sind. Die gute Nachricht ist, es gibt Möglichkeiten, um die individuell richtige Futtermenge für eure Katze(n) zu bestimmen und die sehen wir uns heute einmal an.

Den Energiebedarf der eigenen Katze(n) bestimmen

Jedes Lebewesen hat einen bestimmten Energiebedarf, der gedeckt sein muss, damit der Organismus einwandfrei funktionieren kann. Die Maßeinheit der Energie war früher die Kalorie, heute ist es das Joule. Die Kalorien sind den meisten aber im allgemeinen Sprachgebrauch nach wie vor vertrauter. Nimmt man mehr Energie auf, als man verbraucht, geht das Körpergewicht nach oben, verbraucht man mehr, als man aufnimmt, geht das Körpergewicht nach unten (zweiter Hauptsatz der Thermodynamik). Einfaches Prinzip und jetzt auch erstmal nicht von der Wahl und Hochwertigkeit des Futtermittels abhängig. Man kann Katzen durchaus auch mit BARF fett füttern.

Diesen Energiebedarf hat man früher stur nach Körpergewicht und Aktivität ausgerechnet. Nachdem dabei jedoch der Energiebedarf speziell großer Katzen aber in hohem Maße überschätzt wurde, arbeitet man mittlerweile mit dem so genannten metabolischen Körpergewicht und verschiedenen Formeln für schlanke und übergewichtige Katzen.

Detailliert habe ich das in diesem Artikel schon einmal beschrieben:

In allen Lebenslagen gut gefüttert…

Das metabolische Gewicht kann man „von Hand“ ausrechnen oder ihr könnt es euch einfacher machen und einen Futterrechner benutzen. Ich mag den Rechner von Futtermedicus ganz gerne, über den ihr euch auch gleich ausrechnen könnt, wie viele Kalorien euer Futter enthält und wie viel eure Katze davon rein rechnerisch futtern müsste, um ihren Energiebedarf zu decken. Einige Online-Shops (Zooplus zum Beispiel) geben auch schon die Kalorien auf 100 g an, mit denen ihr dann direkt rechnen könnt.

Das kann dann so aussehen:

Beispiel: Katze Molly ist mit 4 Kilogramm normalgewichtig und hat einen täglichen Energiebedarf von 254 kcal. 100 Gramm ihres Lieblingsfutters entsprechen 101,04 kcal.

Wir rechnen: 254 kcal x 100 g / 101,04 kcal = 251,39 g.

Molly muss demnach rein rechnerisch rund 250 g Ihres Lieblingsfutters am Tag futtern, um auf ihren Energiebedarf zu kommen.

Da jedes Futter ein wenig unterschiedlich in der Zusammensetzung ist (z. B. was den Fettgehalt oder den Gehalt an Kohlenhydraten (Getreide) angeht), gibt es demnach nicht EINE fixe Futtermenge für ein bestimmtes Gewicht, sondern ihr müsst immer beides im Blick haben. Umso hochwertiger das Futtermittel, umso mehr kann die Katze davon verwerten, umso geringer ist die Futtermenge und das, was am Ende hinten wieder rauskommt.

Also darf eine 4-kg-Katze immer nur 250 Gramm von diesem Futter fressen?

Nein. Es handelt sich hierbei um einen Wert, der nach einer Formel errechnet wurde, die eine führende Institution (in dem Fall das NRC) veröffentlicht hat. Aber um es mit Goethe zu sagen: „Grau, teurer Freund, ist alle Theorie und grün des Lebens gold`ner Baum“, soll heißen wir haben es hier mit einem Richtwert zu tun, der Energiebedarf wird aber in der Praxis durch eine Vielzahl von Komponenten beeinflusst. Da spielt zum Beispiel mit rein, ob die Katze eher Couch-Potato oder wilder Abenteurer ist, da spielt mit rein, ob sie kastriert ist oder unkastriert, da spielt der individuelle Stoffwechsel mit rein, oftmals auch die Jahreszeit (Katzen fressen wenn es auf den Winter zugeht z. B. oft mehr[1]) und und und…

Man kann den Wert aber wunderbar als ersten Anhaltspunkt nutzen, wenn man versteht, dass er ebenso wie die Fütterungsempfehlungen auf der Dose nicht in Stein gemeißelt ist, sondern für das Individuum in mitunter großem Maße schwanken kann. Da sind dann einfach zusätzlich zur Theorie nicht mehr und nicht weniger als der gesunde Menschenverstand und eine gute Beobachtungsgabe gefragt (ggf. auch eine gute Waage), um die Futtermenge herauszufinden, von der euer Haustiger satt wird und weder auffällig zu noch abnimmt. Das ist alles. So lange da alles passt, gibt es keinen Grund, sich verrückt zu machen. Anders sieht es aus, wenn eine Katze gezielt zu- oder abnehmen soll, aber damit werden wir uns in einem gesonderten Artikel beschäftigen. Ob euer Stubentiger normalgewichtig oder über-/untergewichtig ist, könnt ihr mithilfe des Body Condition Scores herausfinden.

Von Fertigfutter zu B.A.R.F. – die Futterumstellung und die neue Futtermenge

Oftmals beschäftigen sich Katzenhalter zum ersten Mal mit dem Thema Futtermenge, wenn sie damit beginnen, ihre Samtpfoten von Fertigfutter auf Rohes umzustellen. Hier gibt es verschiedene pauschale Richtwerte, die man in fast jedem Buch oder anderen Publikation findet. So liest man z. B. oft Angaben wie die Futtermenge (oder alternativ der Fleischanteil in der Ration) solle „30 bis 50 g je kg Katze“ oder „3 bis 4 % des Körpergewichts der Katze“ betragen, mit der Folge, dass die schlanke Katze mit 3 Kilogramm, die bisher eine 200 g Dose hochwertiges Nassfutter am Tag serviert bekam, plötzlich mit 90 g BARF am Tag auskommen muss und Kohldampf schiebt.

Besser ist es, zunächst die gleiche Futtermenge wie zuvor zu reichen und sich dann langsam vorzutasten, welche Futtermenge die richtige ist. So kann sich auch die Katze langsam an die veränderte Menge gewöhnen. Zudem ist es (gerade wenn die Katze vor lauter Begeisterung am liebsten den ganzen Tag futtern würde) manchmal hilfreich, die Futterration auf mehr Mahlzeiten aufzuteilen als zuvor, um möglichem Frust gar keinen Raum zu geben.

Daneben haben wir es auch bei diesen Angaben mit Richtwerten zu tun, die niemals als pauschal und allgemeingültig zu betrachten sind, da neben den oben genannten Gründen die Zusammensetzung der BARF-Ration eine wesentliche Rolle spielt.

Um den Körper mit Energie zu versorgen, haben wir die so genannten Makronährstoffe. Das sind die Proteine, die Fette und die Kohlenhydrate. 1 Gramm Protein oder Kohlenhydrat kommt auf 4,1 kcal, 1 Gramm Fett mit 9,3 kcal in etwa auf das Doppelte. Das heißt im Umkehrschluss, umso mehr Fett wir in unserer Ration haben, umso geringer wird die Futtermenge insgesamt, da die Fette doppelt so viele Kalorien in die Ration bringen als die Proteine (die Kohlenhydrate können wir hier ignorieren). Andersherum muss die Katze aber mitunter mehr futtern, als den errechneten Wert, wenn die Ration recht mager gehalten ist.

Noch ein Beispiel:

Unsere Molly aus Beispiel 1 soll künftig gebarft werden. Ihre Dosis haben ihr beim Metzger mageres Rinderhack mit einem Fettgehalt von 3 % gekauft, das auf 113 kcal (100 g) kommt. Als normalgewichtige Katze mit 4 kg würde sie nach genannten Richtwerten zwischen 120 g und 200 g am Tag erhalten. Rechnerisch (254 kcal x 100 / 113 kcal) sind wir bei 225 g.

Das heißt, dass Molly – würde sie stur nach pauschalen Angaben gefüttert – womöglich deutlich zu wenig Futter erhalten würde. Hier müssten wir dann in der Praxis Fett zugeben, um den Energiegehalt in der Ration zu erhöhen, damit es mit den Richtwerten wieder passt.

In Kürze: Man kann mit solchen Richtwerten wunderbar arbeiten, vorausgesetzt man sieht sie als das, was sie sind. Empfehlungen und keine in Stein gemeißelten Regeln, die stur einzuhalten sind.

Und wie ist das bei Kitten mit der Futtermenge?

Immer wieder taucht die Frage auf, ob diese Empfehlungen auch für Kitten gelten. Dem ist nicht so. Kitten dürfen prinzipiell so viel futtern, wie sie mögen und vertragen, damit sie große und gesunde Katzen werden. Das können Mengen von mehreren 100 g am Tag sein, die am besten auf mehrere kleinere Mahlzeiten am Tag verteilt werden (großer Hunger, kleiner Magen).

[1] Serisier S, Feugier A, Delmotte S, Biourge V, German AJ (2014) Seasonal Variation in the Voluntary Food Intake of Domesticated Cats (Felis Catus). PLoS ONE 9(4): e96071. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0096071

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Unterstützung der Nieren: Wie wirkt eigentlich Porus® One?

Interview, Werbung

Unterstützung der Nieren: Wie wirkt eigentlich Porus® One?

Probleme mit den Nieren sind bei Katzen leider allgegenwärtig und es gibt mittlerweile zahlreiche Mittel und Nahrungsergänzungen, die zur Unterstützung der Nieren empfohlen werden. Ein noch relativ neues Produkt in diesem Bereich ist Porus® One.

Und wir freuen uns sehr, dass Frau Broich Zeit gefunden hat, unsere neugierigen Fragen zu diesem innovativen Produkt zu beantworten.

Zwei fressende Katzen mit Porus® One

© Porus® One

Haustiger: Hallo Anja, herzlichen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, uns einige Fragen zu beantworten. Bitte stell unseren Lesern dich und dein Produkt Porus® One kurz vor?

Anja: Hallo und vielen Dank für die Möglichkeit, etwas über uns zu erzählen.

Seit vergangenem Jahr arbeite ich für die Porus GmbH, die Anfang 2018 ein innovatives Produkt für die Nieren von Katzen auf den Markt gebracht hat.

Als Marketing Referentin ist eine fachlich korrekte Produktkommunikation eine meiner Hauptaufgaben bei Porus. Als Katzen- und Hundebesitzerin ist mir aber auch wichtig, die Wirkweise von Porus® One möglichst einfach und verständlich zu vermitteln.

Um das Wirkprinzip unseres Selektiv-Adsorbers zu verdeutlichen, stelle ich mir daher gerne folgende Geschichte vor: Eine Portion Porus® One kann man sich wie einen Reisebus voller Rucksack-Touristen vorstellen. Diese bestehen aus Kohlenstoff und machen sich auf die Reise durch den Magen-Darm-Trakt der Katze. Weil unsere Touristen sehr umweltbewusst sind, möchten sie unterwegs etwas des herumliegenden Mülls einsammeln. Ihre Rucksäcke sind wie geschaffen zum Sammeln des Mülls im Darm. Mülltrennung ist wichtig und so haben unsere Rucksack-Touristen ihre Rucksäcke auf einen bestimmten Müll ausgerichtet: die Vorstufen urämischer Toxine. Voll beladen mit den Vorstufen der urämischen Toxine, reisen unsere Rucksack-Touristen dann weiter durch den Magen-Darm-Trakt, bis ihre Reise schließlich endet, in dem sie von der Katze ausgeschieden werden.

Mit Porus® One bieten wir also einen Kohlenstoff-basierten Selektiv-Adsorber an der im Darm der Katzen die Vorstufen der sogenannten urämischen Toxine aufnimmt und über den Kot ausscheidet. Ein zunächst komplex anmutendes Produkt, welches bei genauerer Betrachtung aber durch seine Einfachheit besticht. Für mich als Tierhalterin ist dabei insbesondere die schonende Wirkung von Porus® One ein wichtiges Argument, welches ich gerne in meiner Arbeit aufgreife.

Haustiger: Für welche Katzen ist Porus® One geeignet? Ab welchem Zeitpunkt sollte Porus® One bei nierenkranken Katzen eingesetzt werden? (Iris-Staging?)

Anja: Das Schöne an Porus® One ist, dass es grundsätzlich für jede Katze geeignet ist. Geschlecht, Rasse und Alter spielen keine Rolle. Urämische Toxine – genauer deren Vorstufen wie Indol und p-Kresol – werden bei allen Katzen tagtäglich nach der Futteraufnahme gebildet.
Damit sage ich nicht, dass urämische Toxine per se schlecht sind. Erst wenn sich im Körper einer Katze aufgrund einer sinkenden Filtrationsleistung der Nieren ein Überschuss ansammelt, brauchen die Nieren der Katze jemanden, der ihnen zur Seite steht.

Da sich der Blutspiegel von urämischen Toxinen in der Praxis routinemäßig noch nicht bestimmen lässt, verlassen wir uns als Hinweis für eine mögliche Anwendung von Porus® One hier lieber auf den SDMA-Wert und andere bekannte Blutwerte die etwas über die Filtrationsleistung der Nieren aussagen. Und natürlich ist auch die Beobachtung durch die Tierbesitzer enorm wichtig, denn diese kennen ihre Lieblinge schließlich am besten.

Generell raten wir Tierhaltern immer dazu, die Anwendung von Porus® One mit ihrem Tierarzt oder ihrer Tierärztin vorab zu besprechen, weshalb wir uns bei Porus dazu entschieden haben, unser Porus® One nur über den Tierarzt zur Verfügung zu stellen.

Katze im Karton mit Porus One

© Porus® One

Haustiger: Wie wirkt Porus® One?

Anja:Hierzu erkläre ich kurz, wie Urämietoxine überhaupt entstehen, denn das ist wichtig, um die Wirkweise von Porus® One zu verstehen.
Die beiden am besten untersuchten urämischen Toxine, Indoxylsulfat und para-Kresylsulfat entstehen durch mikrobiellen Abbau von Proteinen im Darm. Diese Proteine stammen aus dem Futter der Katze. Dabei bildet sich zunächst Indol im Darm, welches in der Leber dann zu Indoxylsulfat umgewandelt wird. Dieses muss anschließend über die Nieren ausgeschieden werden. Ähnlich verhält es sich mit para-Kresylsulfat und seiner Vorstufe p-Kresol.

Der Knackpunkt ist also die enge Verknüpfung von Darm und Niere. Und hier setzt unser Produkt an, indem wir die Achse zwischen Darm und Niere durchbrechen.

Erinnern wir uns wieder an unsere Müll-sammelnden Rucksack-Touristen. Ebenso wie den Müll, den diese im Darm einsammeln, haben die Vorstufen urämischer Toxine zwei markante Eigenschaften, die wir uns für den Rucksack zu Nutze machen.
Zunächst sind diese Moleküle äußerst klein. Viel kleiner als beispielsweise Vitamine. Ein Vorteil, den Porus® One nun gegenüber anderen Adsorbern hat, liegt in seiner Selektivität. Der Inhaltsstoff Renaltec® besteht aus kleinen Kohlenstoff-Kügelchen, mit dem bloßen Auge gerade noch zu erkennen. Auf deren Oberfläche befinden sich extrem kleine Poren – nur 2 Millionstel mm groß! -, die in eine Art Bronchialsystem münden. Die erste wichtige Eigenschaft: Der Poren-Durchmesser. Nur Substanzen, die kleiner als 2 Nanometer groß sind, können gebunden werden.

Ein zweiter wichtiger Aspekt, der die hohe Selektivität erklärt, findet man in der elektrischen Ladung der Moleküle einerseits und der elektrischen Ladung der Kanälchen, die an die Poren anschließen und ins Innere der Kügelchen führen. Nur Moleküle, die klein genug sind und die „richtige“ elektrische Polarität aufweisen, werden gebunden. Das ist für Indol und p-Kresol der Fall.

Wir reduzieren also die Ansammlung der Urämietoxine, indem wir ihnen ihre Bausteine, die Vorstufen, entziehen und somit die Bildung neuer urämischer Toxine verringern. Die kleinen Kohlenstoff-Kügelchen selbst werden weder zerlegt noch aufgenommen, sie werden zu 100 % ausgeschieden., Die Kügelchen gelangen leer in den Magen-Darm-Trakt der Katze und verlassen diesen vollbeladen mit urämischen Toxin-Vorstufen über den Kot.

Wir sind uns bewusst, dass das Thema Urämische Toxine und die Wirkweise von Porus® One auf den ersten Blick äußerst kompliziert erscheint. Daher bieten wir Tierhaltern ein Informationsblatt auf unserer Homepage, dass sie ihrem Tierarzt vorlegen können, ohne sich mit Begriffen wie Darm-Nieren-Achse oder Indoxylsulfat im Detail auseinandersetzen zu müssen.

Haustiger: Was macht Porus® One so besonders?

Anja:Zwei wichtige Aspekte sind Wirkung und Verträglichkeit des Produktes. Mit Porus® One haben unsere Tierärzte ein Produkt geschaffen, welches effektiv den Blutspiegel urämischer Toxine senkt, dabei gleichzeitig aber sehr sanft zur Katze bzw. deren Magen-Darm-Trakt bleibt.
Ich selbst weiß, wie emotional es wird, wenn es dem eigenen Haustier schlecht geht. Speziell wenn das Haustier älter wird, zwickt es hier und dort, die Wehwehchen häufen sich. Dann kann es schon einmal vorkommen, dass bereits diverse Ergänzungsmittel und Medikamente verabreicht werden müssen. Und wer ein Haustier besitzt, weiß, dass das mitunter eine Herausforderung ist.

Wir legen deshalb auch viel Wert auf die einfache und reibungslose Anwendung unseres Produktes. Gerade Katzenbesitzer wissen, dass ihre Lieblinge regelrechte Gourmets sein können, wenn es um ihr Futter geht. Da haben unsere Tierärzte mitgedacht und mit Porus® One ein Produkt entwickelt, welches sich leicht unter das Feuchtfutter der Katze mischen lässt. So wird es problemlos aufgenommen, da es auch für Katzen geschmack- und geruchlos ist. Die feste Konsistenz der Kügelchen stört die Katzen, die selbst gelegentlich Gras oder Sand aufnehmen, nicht. Porus® One funktioniert mit jeder Art von Futter, egal ob Spezialdiät oder herkömmliches Futter. Und weil wir wissen, dass viele Katzen ausschließlich trocken gefüttert werden, bieten wir zusätzlich unsere Katzenschleckcreme Add One® an, in der man das Porus® One super „verstecken“ kann. So mache ich es zum Beispiel bei meinem Kater Sam.

Haustiger: Was ist Renaltec® und wo liegt der Unterschied zu Medizinal-Kohle?

Anja:Renaltec® ist der Wirkstoff, aus welchem Porus® One zu 100% besteht.
Ein ganz wichtiger Unterschied zu anderen Kohlenstoff-Adsorbern, wie etwa Medizinkohle ist die bereits beschriebene hohe Selektivität von Renaltec®. Wo z.B. die bekannte Medizinkohle zahlreiche verschiedene Stoffe (neben den Toxinen eben auch wichtige Nährstoffe) aufnimmt, denen sie im Magen-Darm-Trakt begegnet, so ist Porus® One für die Aufnahme der Vorstufen urämischer Toxine optimiert. Während Renaltec-Rucksack-Touristen also nur den Müll einsammeln, klaut sich die Medizinkohle auch gerne die Äpfel vom Baum.
Zudem ist auch die Form, in die wir unseren Wirkstoff bringen, besonders.

Während andere Adsorber in der Regel in Form von kleinen, spitzen Splittern und Bruchstücken vorliegen, haben wir Wert auf eine glatte, kugelförmige Struktur gelegt. Das bringt den Vorteil mit sich, dass unser Porus® One ganz sanft durch den Magen-Darm-Trakt „rollt“ und nicht die Magen- bzw. Darmschleimhäute verletzt oder sogar verklumpt und zu Verstopfungen führt.

Wir haben uns dafür sogar die Mühe gemacht und den Katzenkot nach Porus® One Gabe eingehend untersucht. So konnten wir sicherstellen, dass am Ende die Kügelchen in der gleichen Form wieder herauskommen, wie sie vorne von der Katze aufgenommen werden.

Katze im Kratzbaum mit Porus® One

© Porus® One

Haustiger: Macht die Gabe von Porus® One nur bei Nierenerkrankungen Sinn oder auch bei anderen Erkrankungen oder allgemein bei proteinreicher Ernährung (BARF)?

Anja:Katzen als fleischfressende Lebewesen sollten immer ausreichend Protein über ihre Nahrung aufnehmen, denn dieses ist für Katzen lebensnotwendig. Zu wenig Fleischanteil im Futter kann schnell zu schweren Mangelerscheinungen führen.

Betrachtet man jedoch die andere Seite der Medaille muss man erkennen, dass durch den hohen Proteinanteil naturgemäß die urämischen Toxine entstehen.

Urämische Toxine rücken aktuell zunehmend in den Fokus der Medizin und auch aus der Veterinärmedizin gibt es mittlerweile sehr interessante neue Erkenntnisse über ihre schädliche Wirkung, insbesondere zu Indoxylsulfat.

So zeigen neuere Studien Zusammenhänge zwischen einem hohen Urämietoxin-Spiegel und negativen Folgen für die Nieren und z.B. für das Herz-Kreislauf-System, die Darmbakterien der Katze oder den Phosphatstoffwechsel auf.

In unserer eigenen Studie fielen uns eine unerwartete Senkung des Serum-Phosphat-Spiegels bei gleichzeitiger Senkung des Indoxylsulfat-Spiegels der Katzen auf.

Man sieht also, dass urämische Toxine bei vielen Vorgängen im Körper ihre Finger im Spiel haben, die aber alle mit der Filtrationsleistung der Nieren in Verbindung stehen. Mit eingeschränkter Filtrationsleistung wird nämlich auch die Ausscheidung an urämischen Toxinen reduziert.

Haustiger: Wo im Darm werden die Substanzen aufgenommen? Können Probleme entstehen, wenn die Kügelchen ggf. aufgrund eines Defekts die Vorstufen der urämischen Toxine bereits im Darm (ggf. an anderer Stelle) wieder entlassen oder wenn sich die Kügelchen länger als üblich (z. B. bei einer Katze mit träger Verdauung) im Darm befinden?

Anja: Porus® One nimmt die Vorstufen Indol und p-Kresol am Ort ihrer Entstehung im Dickdarm der Katze auf, bevor diese über das Blut in die Leber wandern und dort zu den eigentlichen Urämie-Toxinen umgewandelt werden können. Durch eine rein physikalische Bindung sind Indol und p-Kresol fest in den Renaltec® Kügelchen gebunden und werden von diesen im Inneren festgehalten.

Die übliche Verdauung einer Katze kann zwischen 12 und 36 Stunden betragen, doch da Porus® One nicht metabolisiert wird, besteht auch bei träger Verdauung kein Nachteil für die Katze. Die kleinen Renaltec®-Kügelchen sind also durch und durch fleißige, aber friedliche Passagiere im Magen-Darm-Trakt der Katze.

Haustiger: Gibt es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln? Können Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel dafür sorgen, dass sich die Wirkung der Kügelchen aufhebt oder diese sich vorher zersetzen?

Anja: Nein, jedoch kann nicht für alle oral verabreichten Medikamente ausgeschlossen werden, dass sie selbst in gewissem Ausmaß von Porus® One gebunden werden und dann ihre Wirkung nicht mehr voll entfalten. Daher raten wir dazu, die Gabe von oral verabreichten Arzneien und Porus® One zeitlich zu trennen. Wir empfehlen einen 2 stündigen Abstand der Anwendung von Arzneien und unserem Produkt. Wobei das oder die Arzneimittel der Katze zuerst verabreicht wird und im Anschluss dann Porus® One.

Und wie bereits eingangs erwähnt, sollten Tierhalter vor der Anwendung von Porus® One immer Rücksprache mit ihrem Tierarzt oder ihrer Tierärztin halten.

Haustiger: Die Kügelchen von Porus® One sind ja unverdaulich. Haben Sie dadurch im Darm auch einen Effekt als Ballaststoff?

Anja: Nein, Porus® One ist kein Ballaststoff. Ballaststoffe haben den Sinn, viel Volumen in den Magen-Darmtrakt einzubringen und ihn zur Verdauung anzuregen. Sie sind wichtig für eine normale Kotkonsistenz und für die reibungslose Darmpassage. Porus® One hat nicht die für Quellstoffe typische Eigenschaft, viel Wasser aufzunehmen, das – mit 500 mg pro Stick – kleine Volumen verändert sich während der Darmpassage nicht.

Haustiger: Herzlichen Dank für deine ausführlichen Antworten.Die Haustiger haben bisher gottseidank hervorragende Nierenwerte. Sollte sich das einmal ändern, finden wir Porus® One auf jeden Fall einen zweiten Blick wert.

Weitere Informationen zum Produkt und seiner Wirkweise findet ihr auf der Website von Porus® One.

Angaben zur Transparenz: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen bezahlten Beitrag. Gekauft wurde jedoch nur meine Arbeit, nicht meine Meinung. Denn die ist und bleibt unverkäuflich.

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