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Probleme
Hilfe, meine Katze schlingt!
Staubsaugerkatzen, also Katzen, die ihr Futter von 0 auf 100 in zwei Sekunden inhalieren können, sind relativ häufig. Oft handelt es sich dabei um Katzen, die sich bisher begrenzte Ressourcen teilen mussten, also zum Beispiel Katzen aus Streunerpopulationen, aus schlechter Haltung oder vom Bauernhof (wobei Bauernhof nicht automatisch schlechte Haltung bedeutet). Für diese Katzen sind solche Fressgewohnheiten ganz logisch, denn wer zu lange wartet, geht vielleicht leer aus.
Kommen solche Katzen dann allerdings in eine normale Haltung mit gewöhnlichen Futtermengen, haben wir in vielen Fällen ein Problem. Denn das Futter wird zwar schnell verschlungen, aber auch ebenso schnell wieder erbrochen. Ist nicht schön für die Katze, nicht schön für den Halter und auch nicht unbedingt gesund. Ein weiteres Problem ist, dass bei der rasanten Nahrungsaufnahme das Sättigungsgefühl verspätet eintritt, die Tiere fressen häufig mehr, als sie brauchen und werden übergewichtig.
Es ist also kein Schaden, einer schlingenden Katze ein gemäßigteres Fresstempo anzugewöhnen. Bei manchen Katzen gibt sich dieses Verhalten auch von selbst, wenn sie merken, dass immer ausreichend Futter zur Verfügung steht. Bei anderen ist es sinnvoll, die Futteraufnahme ein wenig zu managen. Einige Ansätze dazu möchte ich euch hier beschreiben. Bei den einzelnen Vorschlägen handelt es sich um Anregungen, die unter anderem bei uns gut funktioniert haben und für eure Katzen passen können oder auch nicht. Versuch macht klug.
Getrennte Futterplätze
Futterneid ist zugegeben ziemlich hilfreich, um „Mäkler“ zu erziehen. Hier in unserem Fall ist er eher hinderlich. Oft ist es für die betroffene Katze (und für etwaige andere Katzen im Haushalt) stressfreier, wenn sie allein in Ruhe ihre Mahlzeit einnehmen kann und ihr Futter nicht durch andere Katzen bedroht sieht. Auch die langsameren Fresser im Haushalt schätzen es meist, wenn sie ihr Schüsselchen in ihrem Tempo leeren können, ohne dass sich ein vorwitziger Katzenkopf in den eigenen Napf drückt. Soll weiterhin gemeinsam gefüttert werden, bleibt ihr am besten dabei und sorgt dafür, dass alle Katzen in Ruhe fressen können.
Mehrere kleine Portionen
Umso größer die Portion, die auf einmal „inhaliert“ wird, umso größer die Gefahr, dass die Katze sich diese noch einmal durch den Kopf gehen lässt. Kleinere Portionen mit entsprechenden Pausen dazwischen sind besser verträglich, verlangsamen die Futteraufnahme und sorgen dafür, dass das Sättigungsgefühl schon früher bzw. bei einer geringeren Futtermenge eintritt. Dieses Spiel kann man auch mit Futter vom Löffel oder aus der Hand betreiben.
Hin und wieder einmal wird empfohlen, mehrere Schüsseln mit jeweils einer kleinen Futterportion in der Reihe aufzustellen, um die Futteraufnahme zu verlangsamen. Wir haben das mit der Fanny, Sternzeichen Staubsauger, ausprobiert und die Verzögerung war minimal. Größeren Effekt hatte es, wenn man die einzelnen Tellerchen großflächig im Raum (oder sogar in der Wohnung) verteilte, was im Mehrkatzenhaushalt aber nur bedingt funktioniert.
Gerade bei Katzen im Wachstum bitte nicht vergessen, dass diese oft weitaus mehr Futter brauchen, als ausgewachsene Katzen, gerade wenn mal wieder ein Wachstumsschub ansteht. Natürlich sollte Katze auch bei mehreren kleinen Portionen satt werden. Hochwertiges Futter, das auch wirklich satt macht, ist (sowieso und speziell bei „Staubsaugern“ ) überaus hilfreich. Ist ja bei uns nicht anders, ein anständiges Mittagessen macht schneller satt und hält meist länger vor, als Fast Food.
Größere Stücke geben
Bei Fertigfuttermitteln oder auch bei gewolftem Fleisch haben wir den Nachteil, dass das Futter zwangsläufig wenig bis nicht zerkleinert werden muss und damit eigentlich problemlos geschlungen werden kann. Größere Fleischbrocken, ganze Futtertiere oder auch fleischige Knochen beschäftigen die Katzen eine Weile und zögern die Futteraufnahme hinaus. Daneben hat die Gabe größerer Stücke weitere Vorteile. Durch die verlängerte Kauphase wird der Speichelfluss angeregt, was der Verdauung zugutekommt. Auch der Reinigungs- und Trainingseffekt für Zähne, Zahnfleisch und Kiefermuskulatur ist nicht zu verachten.
Jedoch ein kleines ABER: Es gibt tatsächliche Katzen, die versuchen, Fleischbrocken, kleinere Futtertiere oder auch fleischige Knochen gierig in „Schlangenmanier“ im Ganzen zu schlucken. Ist relativ selten, kein Grund jeder Katze alles in kleine, mundgerechte Bissen zu schneiden, aber es schadet nicht, wenn man das im Hinterkopf behält und die eigene Katze zumindest am Anfang beobachtet (und ja, ich habe das auch lange für eine „Urban Legend“ gehalten, die die Leute vom Rohfüttern abhalten soll).
Spezielle Näpfe und Beschäftigungsspielzeuge
Im Fachhandel gibt es auch spezielle Anti-Schling-Näpfe* zu kaufen, die die Nahrungsaufnahme verlangsamen sollen. Eigene Erfahrung damit habe ich nicht.
Außerdem könnt ihr das Futter auch erarbeiten lassen, sei es im Fummelbrett, beim Clickern oder mit anderen Beschäftigungsspielzeugen. Das Problem bei diesen Spielzeugen ist allerdings, dass sie sich für Dosenfutter oder Rohes oft nicht so wirklich gut eignen. Und Trockenfutter gehört nun einmal nicht in die gesunde Katzenernährung.
(Bild: © darkbird – Fotolia.com)
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