Zimmerpflanzen wie Bromelien können das eigene Zuhause nicht nur optisch aufwerten, sondern tragen auch nachweislich zum Wohlbefinden bei und schaffen eine angenehme Atmosphäre. Allerdings ist es im Katzenhaushalt mit den Pflanzen oft schwierig. Denn viele Zimmerpflanzen sind für Katzen giftig, mitunter so giftig, dass der Kontakt tödlich enden kann. Man tut daher gut daran, auf giftige Pflanzen im Katzenhaushalt zu verzichten und nur auf ungefährliche Pflanzen zurückzugreifen.
Eine Möglichkeit stellen hier die Bromeliengewächse dar, von denen sicherlich die Ananaspflanze die bekannteste ist. Es gibt aber auch noch zahlreiche weitere Bromelien, die als Zierpflanzen verkauft werden und den Haushalt auch mit Katzen verschönern können.
Herkunft der Bromelie
Bromelien haben ihren Ursprung in den üppigen Regenwäldern Mittel- und Südamerikas, wo sie seit Jahrhunderten in ihrer natürlichen Umgebung gedeihen. Sie sind äußerst anpassungsfähig und in einer Vielzahl von Lebensräumen zu finden. Insgesamt gibt es über 3.000 Arten, von denen die Ananas (Ananas comosus) wohl die bekannteste darstellt.
Ihre exotische Herkunft und ihre einzigartige Schönheit führten dazu, dass die Bromelien im Laufe der Jahre nicht nur in die botanischen Gärten und Gewächshäuser Europas gelangten, sondern dass die Bromelie auch zu einer der beliebtesten Zimmerpflanzen weltweit avancierte.
Aussehen der Bromelien
Bromelien sind für ihr ansprechendes Aussehen und ihre vielfältigen Formen und Farben bekannt. Es gibt hier verschiedene Arten mit unterschiedlichsten Blattstrukturen, Blütenformen und Größen. Die Blattformen der Bromelie reichen von dünn und grasartig bis hin zu festen, fleischigen Blättern. Manche besitzen auch scharfe Stacheln an den Blatträndern. Besonders attraktiv macht die beliebten Zimmerpflanzen aber ihre lebendige Farbgebung, die sich auch an den Blüten zeigt.
Am bekanntesten unter den Bromelien ist mit Sicherheit die beliebte Ananas, aber auch Tillandsien, die bekannten „Luftpflanzen“, sind sehr beliebt. Durch diese Vielfalt kann man bei den Bromelien unter zahlreichen Vertretern wählen und trotz Katzen ein wenig Abwechslung in den heimischen Pflanzendschungel bringen.
Sind Bromelien giftig für Katzen?
Nein. Bromeliengewächse oder Ananasgewächse werden als ungiftig für Katzen und andere Haustiere betrachtet und stellen keine unmittelbare Vergiftungsgefahr dar, wenn sie von Katzen gefressen werden. Was jedoch immer besteht, ist die potentielle Gefahr einer Vergiftung durch Pestizide oder Dünger. Zudem wurden bei einigen Vertretern hautreizende Stoffe (z. B. in Bromelin) in den Blättern nachgewiesen. Heißt, auch wenn die Pflanzen nicht unmittelbar giftig sind, so sollte man trotzdem darauf achten, dass sie von den Katzen nach Möglichkeit nicht gefressen werden.
Mögliche Gesundheitsprobleme bei Katzen durch Bromelien
Auch wenn Bromelien als ungiftig und relativ sicher für Katzen gelten, sollte man einige Vorsichtsmaßnahmen treffen, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Unter anderem kann das Kauen an den Pflanzen zu Magen-Darm-Problemen (z. B. Erbrechen, Durchfall) führen.
Ein weiteres mögliches Risiko besteht durch die spitzen Blätter und Stacheln mancher Ananasgewächse, die zu Verletzungen an Maul und Pfoten führen können. Es sind allergische Reaktionen möglich und das Verschlucken größerer Pflanzenteile kann unter Umständen zu Schwierigkeiten in der Magen-Darm-Passage führen.
Man tut daher gut daran, zum einen möglichst ungefährliche Bromelien zu wählen und zum anderen das Verhalten der Katzen im Auge zu behalten und sicherzustellen, dass die Pflanzen und deren Früchte von der Katze nicht gefressen werden.
Liste möglicher Bromelienarten, die für Katzen relativ ungefährlich sind:
Die Ananas wird beim Menschen als Superfood gehandelt, was nicht zuletzt am enthaltenen Stoff Bromelain liegt. Der Wirkstoff setzt sich aus zwei eiweißspaltenden Enzymen zusammen und wird beim Menschen unter anderem gegen Schwellungen nach Verletzungen oder Operationen eingesetzt. Zudem wird eine entzündungshemmende und verdauungsfördernde Wirkung beschrieben.
Zur vorteilhaften Wirkung bei Katzen liegen bislang keine gesicherten Erkenntnisse vor. Im Rahmen einer klinischen Studie, bei der 30 Katzen nach der Ovariohysterektomie (Entfernung von Eierstöcken und Gebärmutter im Rahmen der Kastration), je nach Gruppe entweder Bromelain oder ein Placebo erhielten, konnte jedoch kein Unterschied zwischen den Gruppen festgestellt werden. Entsprechend bot Bromelain hier keine signifikanten schmerzlindernden und entzündungshemmenden Vorteile gegenüber dem Placebo ((Ribeiro MR, Conceição MEBAM, Bezerra DKO, Teles JPP, Giuffrida R, Cassu RN. Bromelain does not provide significant analgesic and anti-inflammatory benefits over placebo in cats undergoing ovariohysterectomy. J Am Vet Med Assoc. 2023 Apr 21;261(9):1297-1304. doi: 10.2460/javma.23.02.0117. PMID: 37085147.)).
Du möchtest noch mehr Katzenwissen? Dann abonniere doch unseren Newsletter und erhalte aktuelle Informationen aus der Welt der Katze, praktische Hinweise, Neuigkeiten aus der Forschung, nützliche Links und mehr kostenlos frei Haus.
Notfälle bei Katzen: So verhaltet ihr euch richtig
Dass es der eigenen Katze außerhalb der regulären Sprechzeiten akut schlecht geht, ist wohl eine Angst, die jedes Katzenpersonal begleitet und oft ist es in der emotionalen Ausnahmesituation, die ein Notfall nun einmal ist, schwer, einen kühlen Kopf zu bewahren und zielgerichtet zu agieren. Daher habe ich hier für euch einige Informationen zusammengestellt, die euch im Fall des Falles hoffentlich helfen werden.
Wir beschäftigen uns in diesem Artikel damit, wie man den Besuch im Notdienst nach Möglichkeit von Vornherein vermeidet, wie ihr euch auf einen möglichen Notfall bestmöglich vorbereiten könnt, was ein Notfall eigentlich ist und wie ihr euch – sollte wirklich ein Besuch im Notdienst unausweichlich sein – korrekt verhaltet.
Es kann immer vorkommen, dass akut ein Notfall eintritt, aber grundsätzlich ist es immer besser, wenn man Krankheiten oder andere gesundheitliche Probleme erkennt, BEVOR es akut zu schwerwiegenden Problemen kommt, die einen Besuch im Notdienst erforderlich machen.
Hier heißt es aufmerksam zu bleiben und die eigenen Tiere gut zu beobachten, denn leider merkt man Katzen Schmerzen oder Krankheiten oft erst spät an.
Was kann ich konkret tun?
Ihr könnt bereits im Vorfeld einiges tun, um gesundheitliche Probleme rechtzeitig zu erkennen bzw. behandeln zu lassen.
Regelmäßiger Check-up zu Hause
Ihr kennt eure Katzen am besten. Leider ist es aber so, dass einem – dadurch, dass man die Tiere ständig um sich hat – schleichende Veränderungen mitunter entgehen. Es macht daher Sinn, sich die eigenen Katzen regelmäßig genau anzusehen.
Was kann ein solcher Check-up beinhalten?
Gewicht kontrollieren: Wiegt eure Katzen 1x im Monat an einem festen Tag (und am besten auch zu einer festen Zeit, z. B. vor dem Frühstück) und notiert euch das Gewicht. Dafür könnt ihr euch eine Tier- oder Babywaage zulegen. Um festzustellen, ob die Katze zu- oder abnimmt bzw. ihr Gewicht hält, reicht aber im Endeffekt auch eine normale Personenwaage aus.
Abtasten: Gewöhnt eure Katzen am besten frühzeitig daran, dass sie sich überall von euch berühren lassen, auch am Bauch und an den Pfoten. Zudem ist es eine gute Idee, mit der Katze zu trainieren, sich in die Ohren und ins Mäulchen schauen zu lassen.Umsetzen lässt sich so etwas hervorragend mit “Medical Training”. Wir üben das hier ganz entspannt von Klein auf nebenbei beim Schmusen, völlig stressfrei für die Katze. Wenn ihr das regelmäßig macht, fallen euch Veränderungen mit höherer Sicherheit auf und ihr könnt die Katze bei Bedarf eurem Tierarzt vorstellen.
Atemzüge zählen: Was man auch hervorragend nebenbei machen kann, ist es, zu prüfen, ob die Katze schneller oder langsamer als sonst atmet. Das ist z. B. bei Herzpatienten wichtig. Hierzu zählt ihr, wenn die Katze ruhig schläft, einfach 30 Sekunden lang die Atemzüge (1x Einatmen und 1x Ausatmen = 1 Atemzug) und nehmt das Ergebnis dann mal 2. Normalerweise sollte die Atemfrequenz zwischen 20 und 40 Atemzügen pro Minute liegen. Aber auch, wenn sie zwar im Bereich liegt, aber dennoch mehrmals höher ist als normal bzw. sich immer auch in Ruhe im oberen Bereich bewegt, macht eine Abklärung durch den Tierarzt Sinn.
Harn- und Kotabsatz im Auge behalten: Achtet darauf, ob eure Katze regelmäßig Harn und Kot absetzt. Hier sind auch die Konsistenz/Menge und eventuelle Beimengungen (z. B. Schleim oder Blut) oder ein ungewöhnlicher Geruch/ungewöhnliche Farbe von Interesse. Auch wenn eure Katze auffallend häufig Harn absetzt und/oder auffallend viel trinkt, macht eine Abklärung definitiv Sinn.
Tagebuch schreiben: In unserer hektischen Zeit und gerade, wenn man mehr als eine Katze hat, ist es schwierig, sich alles zu merken. Es ist daher eine gute Idee, ein Tagebuch anzulegen, in dem man besondere Vorkommnisse (z. B. Durchfall oder Erbrechen) notiert. So behält man den Überblick, wie häufig manches wirklich aufgetreten ist. Umso detaillierter man aufschreibt, umso leichter lässt sich ggf. ein Muster erkennen. Im Tagebuch könnt ihr auch das Gewicht und die Atemfrequenz vermerken. Ich nutze hierfür eine Google-Tabelle auf die ich bei Bedarf auch vom Smartphone aus zugreifen kann.
Buchtipp: Notfälle bei Katzen: Erkennen – Helfen – Leben retten Autor: Dr. med. vet. Michael Streicher ISBN-10 : 3944431006 ISBN-13 : 978-3944431000 Link zum Buch*
Regelmäßiger Check-up beim Tierarzt
Unabhängig davon, ob euch zu Hause etwas auffällt, sollte die Katze unbedingt mindestens einmal im Jahr (speziell bei älteren oder chronisch kranken Tieren gerne auch häufiger) dem Tierarzt vorgestellt werden und dort gründlich untersucht werden. Ein Blutbild kann dazu beitragen, Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen.
Zudem sollten alle Katzen (wenn gesundheitlich möglich) grundimmunisiert sein. Gegen was man alles impfen lässt und wie oft man die Impfungen dann auffrischt, ist eine mehr oder weniger individuelle Entscheidung. Besprecht das am besten mit eurem Tierarzt.
Gefahrenquellen erkennen und beseitigen
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Notfälle durch Kippfenster, Stürze aus dem Fenster, Giftpflanzen etc. lassen sich von Vornherein vermeiden, indem man diese Gefahrenquellen entsprechend erkennt und ordentlich sichert oder aus dem eigenen Heim entfernt.
Grundsätzlich gilt:
Wartet nicht ab, wenn etwas anliegt, sondern lasst es lieber gleich abklären, um zu vermeiden, dass es im Notdienst akut wird. Wenn man lange genug wartet, kann ALLES zum Notfall werden. Das muss nicht sein!
Vertraut auf euer Bauchgefühl. Wenn ihr das Gefühl habt, mit eurer Katze stimmt etwas nicht, dann ist das meist auch so, auch wenn ihr vielleicht konkret gar nicht sagen könnt, was euch stört. Auch dann macht eine Abklärung durch den Tierarzt in der Regel Sinn.
Vorbereitung ist alles
Trotz aller Vorsorge und Mühe kann es vorkommen, dass ein Notfall eintritt. Dann ist es von Vorteil, gut vorbereitet zu sein, um der Katze bis sie dem Tierarzt vorgestellt werden kann, möglichst gut helfen zu können. Im Zweifelsfall rettet ihr ihr durch gute Vorbereitung das Leben.
Ein Notfall bleibt immer eine Ausnahmesituation, aber ihr könnt viel gezielter und ruhiger agieren, wenn ihr euch gut vorbereitet habt.
Es gibt hier einige Dinge, die man konkret tun kann.
Erste-Hilfe-Kurs besuchen
Wie beim Menschen gilt auch beim Tier, dass Erste Hilfe nach Unfällen aber auch generell Leben retten kann und einem ein Erste-Hilfe-Kurs umsichtiges Arbeiten in der emotional belastenden Situation erleichtert. Solche Kurse werden zum Beispiel von manchen Tierarztpraxen angeboten und vermitteln in Theorie und Praxis wie man etwa die Atmung kontrolliert, Eigensicherung betreibt, bei Vergiftungen, Verbrennungen, Hitzschlag, Unterkühlung oder Insektenstichen richtig reagiert und wie man korrekte Verbände anlegt. Auch Wiederbelebungsmaßnahmen werden meist besprochen.
Leider gibt es derzeit mehr Erste-Hilfe-Kurse für Hunde als für Katzen. Aber im Zweifelsfall hilft auch ein solcher mehr, als gar keinen gemacht zu haben.
Achtung: Im Internet oder auch vor Ort wird auch viel Odel angeboten!
Bitte fallt nicht auf (teure) Kurse herein, in denen euch z. B. suggeriert wird, ihr wärt mit homöopathischen Notfallarzneien gut vorbereitet und bräuchtet nichts weiter, wenn bei eurem Tier am Sonn- oder Feiertag oder mitten in der Nacht ein Notfall eintritt.
Das ist ein Trugschluss. Macht einen sinnvollen Erste-Hilfe-Kurs, in dem ihr theoretisch und praktisch lernt, wie ihr im Notfall agieren könnt und fahrt dann schnellstmöglich zum Tierarzt ohne euch mit Globuli, Hausmitteln oder Googeln im Internet aufzuhalten.
Und ganz wichtig: Unter gar keinen Umständen gehören Medikamente aus der menschlichen Hausapotheke (insbesondere Schmerzmittel wie z. B. Ibuprofen oder Paracetamol) in die Katze!
Damit man im Notfall auch gezielt helfen kann, braucht es natürlich auch das richtige Zubehör. Was in so einem Erste-Hilfe-Koffer enthalten sein kann, habe ich hier schon einmal für euch zusammengefasst. Manche Tierärzte stellen auch Erste-Hilfe-Sets für ihre Kunden zusammen, die man käuflich erwerben kann.
Speziell bei kranken Katzen wie zum Beispiel Epileptikern ist es auch wichtig, darauf zu achten, dass man a) Notfallmedikamente zu Hause hat und b) im Notfall weiß, wie man diese anwendet.
Wie beim Verbandskasten und der Hausapotheke für den Menschen gilt hier auch, dass alles regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf ausgetauscht werden sollte.
Alles Notwendige für den Fall des Falles parat haben
Tritt ein Notfall ein, dann kann es auf jede Minute ankommen. Achtet daher am besten darauf, dass ihr für den Fall des Falles alles Notwendige bei der Hand habt.
Das umfasst u. a.:
Kontaktdaten: Sucht euch die Nummern eures Haustierarztes und der nächsten Tierklinik(en) heraus, platziert sie gut sichtbar und/oder speichert sie auf eurem Smartphone ein. Wenn euer Tierarzt keinen (durchgehenden) Notdienst anbietet und/oder sich mit anderen Kollegen abwechselt, ist es kein Schaden, jeweils die Nummer der notdiensthabenden Praxis herauszusuchen und zu wissen, wohin man im Fall des Falles fahren muss.
Transport und Weg: Tritt ein Notfall ein, ist man aufgeregt und hat meist keinen Nerv (und keine Zeit) noch lange nach dem Weg zu suchen oder erst einen Fahrer oder eine Betreuung für die Kinder organisieren zu müssen. Klärt das daher am besten im Vorfeld ab.Ideal ist es, wenn möglich, den Weg zur Tierklinik einmal in Ruhe zu fahren und einfach einmal zu schauen, wie man dort am besten hinkommt, wo man parken kann und wo sich der Eingang befindet, um in der Ausnahmesituation, die ein Notfall nun einmal ist, nicht noch lange suchen zu müssen.Es ist auch kein Schaden, immer noch einen Plan B in petto zu haben, sollten gerade keine (weiteren) Patienten aufgenommen werden können. Gerade bei chronisch kranken Katzen macht es je nach Situation ggf. auch Sinn, vorab mit dem Haustierarzt abzuklären, wann es besser ist, direkt in die Klinik zu fahren, um keine Zeit zu verlieren.
Befunde und Co.: Gerade bei Katzen mit Vorerkrankungen ist es zu empfehlen, wichtige Befunde, eine aktuelle Medikamentenliste, eine Auflistung etwaiger Medikamentenunverträglichkeiten usw. in einer Mappe parat zu haben, wenn man im Notdienst eine andere Tierarztpraxis /Tierklinik aufsuchen muss, in der die eigene Katze noch nicht bekannt ist. So ist sichergestellt, dass man in der Aufregung nichts vergisst, was wichtig ist.
Für finanzielle Absicherung sorgen
Im Notdienst fällt zum einen immer die Notdienstgebühr (59,90 €) an und zum anderen muss für die tierärztliche Leistung (Untersuchung, Behandlung usw.) mindestens der 2-fache Satz der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) abgerechnet werden. Es kann aber auch der bis zu 4-fache Satz angesetzt werden. Das heißt, eine Behandlung im Notdienst ist immer teurer als zu den regulären Sprechzeiten.
Der Betrag muss in der Regel sofort bezahlt werden, speziell wenn man euch noch nicht kennt, und auch Ratenzahlung ist nicht immer möglich. Viele Tierärzte bieten – gerade für Fremde – keine mehr an, nachdem sie in der Vergangenheit leider viel zu oft auf den Kosten sitzengeblieben sind.
Je nachdem, worum es sich handelt, kann ein solcher Notdiensteinsatz preislich durchaus auch im vierstelligen Bereich liegen. Das heißt, im Fall des Falles muss ein entsprechendes finanzielles Polster vorhanden sein, damit eurem Tier adäquat geholfen werden kann. Dass dieses vorhanden ist, liegt NICHT in der Verantwortung des Tierarztes (und nein, der ist auch nicht schuld oder muss euer Tier aus Tierliebe kostenlos behandeln), sondern in EURER Verantwortung.
Sorgt daher bitte unbedingt dafür, dass ein ausreichendes finanzielles Polster vorhanden ist und/oder schließt für eure Tiere mindestens eine OP- besser noch eine Vollversicherung ab. Ist für euer Tier nicht schön, ist für euch nicht schön und ist für den Tierarzt nicht schön, wenn man eurer Katze eigentlich helfen könnte, es dann aber an den finanziellen Mitteln scheitert. Hier findet ihr einen umfassenden Überblick zum Thema Krankenversicherungen für Katzen.
Achtung: Auch bei versicherten Tieren muss man – abhängig von der Versicherung und den Erfahrungen des jeweiligen Tierarztes mit derselben – häufig erst einmal in Vorleistung gehen, bevor man den Leistungsfall bei der Versicherung einreichen kann.
Handelt es sich wirklich um einen Notfall?
Die Kapazitäten im Notdienst sind für Notfälle da.
Der NOTDIENST ist für NOTFÄLLE da, die nicht bis zu den regulären Sprechzeiten warten können, da andernfalls erhebliche gesundheitliche Schäden, erhebliches Leid oder der Tod zu befürchten sind.
Dazu zählen z. B.:
Lähmungen / plötzliche Lahmheit mit deutlichen anhaltenden Schmerzen
Hitzschlag
Augenverletzungen
anhaltendes Miauen oder andere Zeichen, dass die Katze akut (starke) Schmerzen hat
Atemnot oder erhöhte Atemfrequenz (besonders bei Herzpatienten)
deutlich veränderte Schleimhäute
auffallende Schwäche/Lethargie
Kreislaufkollaps
Krampfanfälle
starke, unstillbare Blutungen
(schwere) Verletzungen, offene Frakturen etc. (z. B. durch Autounfall, Fenstersturz, Kippfenster etc.)
kein Harnabsatz
Nahrungsverweigerung (länger als 24 Stunden)
(große) Bissverletzungen / blutende Verletzungen (> 3 cm und bluten nach 10 min immer noch)
Verschlucken von Fremdkörpern oder (gefährlichen) Substanzen / Vergiftungen
starker (blutiger) Durchfall / schwallartiges, mehrmaliges Erbrechen mit zunehmender Schwäche (v. a. Jungtiere)
hohes Fieber (> 40°C)
Geburtsstörungen
Myiasis (Fliegenmadenbefall)
Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Was sind keine Notfälle und gehört nicht in den Notdienst?
Dazu zählen zum Beispiel:
gesundheitliche Probleme, die bereits seit Tagen bestehen und mit denen es dem Tier nicht auffallend schlecht geht, z. B. Erbrechen, Durchfall, Niesen,…
Krallenverletzungen/abgerissene Krallen
kleine Verletzungen, bei denen die Blutung nach 10 Minuten steht (z. B. kleine aufgekratzte Wunden)
leichte Lahmheiten z. B. Humpeln, wenn sich das Tier versprungen hat, das nach einigen Stunden (etwa 2-3) besser wird.
Befall mit Flöhen, Zecken, Würmern… (Ausnahme: Fliegenmadenbefall IST ein Notfall!)
Rolligkeit
die Jahresimpfung, Vorsorgeuntersuchungen etc.
Und nein, die Jahresimpfung ist auch dann kein Notfall, bei dem man Samstagabend um 22 Uhr im Notdienst vorstellig werden muss, wenn man am nächsten Tag in den Urlaub fahren möchte oder da eben gerade Zeit hat. (Und falls du jetzt gerade ungläubig den Kopf schüttelst: Ja, solche „Spezialisten” gibt es und das gar nicht mal so selten.)
Nochmal: Die Kapazitäten im Notdienst sind für NOTFÄLLE da. Bitte zeigt so viel Respekt dem diensthabenden Personal und auch den Patientenbesitzern mit wirklichen Notfällen gegenüber, dass ihr das Angebot nur dann in Anspruch nehmt, wenn ihr es auch wirklich akut braucht.
“Aber ich bin mir nicht sicher, ob es ein Notfall ist oder bis zur Sprechstunde warten kann.”
Solche Fälle gibt es. Ruft in solchen Fällen im Zweifelsfall an und fragt nach, ob ihr vorbeikommen sollt. Alles aus der vorgenannten Liste ist aber definitiv (z. B. Jahresimpfung, Floh- und Wurmbefall, Rolligkeit …) oder zumindest mit großer Wahrscheinlichkeit kein Notfall.
Es ist ein Notfall! Und nun?
In Notfällen gilt es nach Möglichkeit so wenig Zeit wie möglich zu verlieren. Im Idealfall habt ihr euch gut vorbereitet und könnt Erste-Hilfe-Maßnahmen und die notwendigen Schritte zügig einleiten.
Meist ist es so, dass Notfälle telefonisch angekündigt werden sollen. Ist dem der Fall, erfahrt ihr dann das weitere Vorgehen. Teilweise ist es auch so, dass telefonisch niemand erreichbar ist. Dann gibt es im Normalfall eine Bandansage, die über das weitere Vorgehen aufklärt. Häufig lässt sich im Vorfeld auch über die Internetauftritte der einzelnen Praxen/Kliniken etwas zum Ablauf im Notdienst herausfinden. Richtet euch bitte nach diesen Vorgaben. Das erleichtert den reibungslosen Ablauf und im Endeffekt auch die schnellstmögliche Behandlung eures Tieres.
Wichtig: Bei Vergiftungen kann es hilfreich sein, Teile der aufgenommenen Substanz/Pflanze und/oder ggf. Erbrochenes mitzubringen, um gezielt(er) agieren zu können.
Last but not least: Bitte benehmt euch anständig!
Ein Notfall ist immer eine emotionale Ausnahmesituation, in der verständlicherweise die Nerven blank liegen.
ABER: Es kann nicht sein, dass das diensthabende Personal im Notdienst beschimpft und bedroht oder sogar tätlich angegangen wird! (außerhalb des Notdienstes auch nicht versteht sich)
Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass Notdienst angeboten wird. Das Angebot wird eher kleiner als größer und die Wege und Wartezeiten dadurch zwangsläufig immer länger. Auch in den Kliniken sind die Kapazitäten irgendwo begrenzt und mehr und mehr Kliniken geben ihren Klinikstatus auf, weil sie keine durchgängige Erreichbarkeit über 24 Stunden mehr ermöglichen können oder wollen.
Also benehmt euch! Ihr habt es mit Menschen zu tun, die sich am Wochenende, nachts oder an Feiertagen (also in Zeiten, in denen ihr vermutlich Freizeit habt) für euch hinstellen und sich bemühen, eurem Tier in einer akuten Notlage zu helfen.
Seid dankbar und zeigt Verständnis dafür, dass die Stabilisierung von Patienten eben dauern kann und dass ggf. nach Dringlichkeit gearbeitet werden muss. Liegt bei eurem Tier ein lebensbedrohlicher Notfall vor, möchtet ihr ja auch, dass diesem schnellst- und bestmöglich geholfen wird.
Der Notdienst ist NICHT der richtige Ort, um über Geld zu streiten, die Bestimmungen auszudiskutieren oder über Wartezeiten zu meckern (kann man sich auch sonst beim Tierarzt alles sparen übrigens).
Ihr geht dorthin, weil ihr möchtet, dass eurem Tier geholfen wird. Also schätzt es bitte auch wert, dass sich im Fall des Falles jemand für euch hinstellt und das für euch tut.
Helft, wenn ihr dazu aufgefordert werdet, aber lasst die Leute ansonsten in Ruhe ihre Arbeit machen.
Du möchtest noch mehr Katzenwissen? Dann abonniere doch unseren Newsletter und erhalte aktuelle Informationen aus der Welt der Katze, praktische Hinweise, Neuigkeiten aus der Forschung, nützliche Links und mehr kostenlos frei Haus.
Die Augenlider schützen die Augen der Katze und halten bei jedem Lidschlag die Augenoberfläche feucht. Die Tränenflüssigkeit, die dafür nötig ist, wird in der Tränendrüse gebildet und benetzt das Auge. So wird die Oberfläche des Auges vor Austrocknung und schädlichen Partikeln geschützt. Die Tränenflüssigkeit fließt dann durch die Tränenpünktchen ab und gelangt über den Tränensack in die Nase. Ist dieses System verstopft, können die Tränen nicht mehr auf natürlichem Weg abfließen, sondern laufen über das Gesicht und können dort die Haut verfärben oder reizen.
Die Gründe für solche Verstopfungen sind vielfältig. Ursächlich können zum Beispiel Fehlbildungen, Traumata, Zysten, Tumore, Infektionen oder Entzündungen sein.
In Verbindung damit kommt es hin und wieder vor, dass sich der Tränensack entzündet. Dann spricht man von einer Dakryozystitis.
Was ist eine Dakryozystitis?
Eine Entzündung des Tränensacks (Saccus lacrimalis), der sich im unteren, inneren Augenwinkel befindet, kann viral, bakteriell, mykotisch (pilzbedingt) oder durch Fremdkörper verursacht werden. Zudem können auch Traumata oder Neubildungen von Gewebe die tränenableitenden Wege blockieren.
Dadurch kommt es zu einem entzündlich bedingten Anschwellen der Schleimhaut, was die Tränen ableitenden Wege noch weiter komprimiert. Der Abfluss der Flüssigkeit vor allem im oberen Bereich des Tränenkanals wird verhindert und die entstandene Schwellung kann sich bis zum Inneren des Kanals hin ausbreiten. Es kommt schnell zur vollständigen Blockade. In Folge sammelt sich eine aus Schleim und Entzündungszellen bestehende Flüssigkeit an, staut sich im Bindehautsack oder sucht sich über eine Hautfistel einen Weg nach draußen.
Häufig ergibt sich so nicht nur eine Dakryozystitis, sondern daraus resultierend auch eine chronische, mukopurolente Konjuktivitis (eitrige Bindehautentzündung). Bei Katzen ist eine Tränensackentzündung im Vergleich zu anderen Tieren wie etwa Kaninchen eher selten, was vermutlich am kurzen Tränennasenkanal der Katze liegt.
Mögliche Ursachen für die Entwicklung einer Dakryozystitis bei Katzen
Eine Tränensackentzündung hat selten eine primäre Ursache, häufig liegt ein Fremdkörper im Tränenkanal vor, der für eine Obstruktion sorgt, die wiederum eine Entzündung verursacht. Andersherum kann aber auch eine Entzündung zu einer Obstruktion führen.
Andere mögliche Ursachen für eine Dakryozystitis sind z. B. Fibrosen (z. B. infolge einer Herpesinfektion), Traumata, Druck von außen auf den Gang (z. B. durch einen Tumor in der Nase) oder Zahnwurzelabszesse.
Welche Symptome verursacht eine Dakryozystitis?
Bei einer Tränensackentzündung zeigt sich häufig dicker Ausfluss aus der Pünktchenöffnung. Zudem kommt es häufig zu einer meist einseitigen, chronischen und eitrigen Bindehautentzündung mit klarem bis eitrigem Augenausfluss, die sich unter Antibiotikatherapie nur kurzfristig bessert. Des Weiteren kann sich im Tränensack oder im Tränenkanal ein Abszess bilden, der eine Schwellung unterhalb des inneren Augenwinkels erzeugt, die aufreißen und deren Inhalt durch die Haut abfließen kann.
Wie wird eine Tränensackentzündung bei der Katze diagnostiziert?
Die Diagnose der Dakryozystitis erfolgt in der Regel aus den klinischen Symptomen, mittels einer Sondierung und ggf. einer Spülung des Tränennasenkanals. Solche Spülversuche scheitern in der Regel oder führen zu einem Rückfluss, wodurch sich die Verstopfung bestätigt. Bildgebende Diagnostik (z. B. CT, MRT) kann die Diagnose stützen und eventuell weitere Informationen über die Ursache der Erkrankung geben. In Folge kann sie auch eine Entscheidungshilfe für das weitere Vorgehen darstellen.
Welche Therapie wird bei einer Tränensackentzündung der Katze angewandt?
In der Regel werden zunächst tägliche Spülversuche unternommen und Antibiotika und entzündungshemmende Mittel eingesetzt, um die Infektion zu bekämpfen und die Schwellung zu lindern. Funktioniert dies nicht, kann eine chirurgische Versorgung mit Platzieren eines Katheters, der einige Wochen an Ort und Stelle verbleibt, das Problem beheben.
Du möchtest noch mehr Katzenwissen? Dann abonniere doch unseren Newsletter und erhalte aktuelle Informationen aus der Welt der Katze, praktische Hinweise, Neuigkeiten aus der Forschung, nützliche Links und mehr kostenlos frei Haus.
Erkrankt oder verunfallt die Katze, können schnell hohe Tierarztkosten anfallen. Erst recht seit der berechtigten Erhöhung der GOT im November 2022. Umso wichtiger ist es, für den Fall des Falles eine finanzielle Absicherung zu haben, damit die Katze tierärztlich umfassend versorgt werden kann. Hierfür besteht die Möglichkeit, eine Krankenversicherung für die Katze abzuschließen, was wir auch empfehlen würden. Jedoch ist es wichtig, sich vor der Entscheidung für oder gegen eine Tierversicherung umfassend zu informieren.
Einige häufige Irrtümer im Hinblick auf Tierkrankenversicherungen und finanzielle Absicherung im Allgemeinen habe ich hier für euch zusammengestellt.
1. „Wenn ich den Betrag, den die Tierversicherung kostet, jeden Monat zurücklege, bin ich genauso gut abgesichert und das Geld ist nicht weg, sollte etwas sein.“
Jein. Die monatlichen Kosten für eine Katzenversicherung belaufen sich auf etwa 30-40 Euro (je nach Alter des Tieres, gebuchtem Paket usw.). Legt man den Betrag jeden Monat weg, hat man nach dem ersten Jahr 480 Euro angespart. Das ist nicht viel, sollte die Katze (schwerer) erkranken.
Dazu kommt, dass der Pool zum einen mit jeder Erkrankung wieder schrumpft und aufgefüllt werden muss und zum anderen, dass es ja auch gut sein kann, dass die Katze schon erkrankt oder verunfallt, bevor (wieder) ausreichend Geld auf dem Konto ist. Eine Versicherung springt direkt nach Ende der Wartezeit ein.
Besser ist es, wenn man keine Krankenversicherung für die Katze abschließen möchte, einen höheren Betrag (min. 3000 Euro) auf dem Katzenkonto zu haben und dann weiter anzusparen.
2) „Alte Tiere und Tiere mit Vorerkrankungen sind nicht versicherbar.“ Das stimmt nicht. Es gibt Tierversicherungen mit Altersbegrenzungen und solche die Vorerkrankungen ausschließen. Es gibt aber auch welche, die solche Tiere aufnehmen. Sogar meine Älteste mit 15 und diversen Vorerkrankungen (u. a. HCM) war versichert und ich hatte den Jahresbeitrag trotz Ausschlüssen locker wieder drin.
3) „Bei meiner Katze steht eine OP an, jetzt versichere ich die noch schnell, damit die bezahlt wird.“ Das wird nicht funktionieren. Zweckversicherungen (also wenn eine Versicherung für einen Schaden abgeschlossen wird, der bereits eingetreten ist) sind nicht möglich. Vorerkrankungen und Krankheiten, die während der Wartezeit entstehen, sind i. d. R. ausgeschlossen.
2) „Alte Tiere und Tiere mit Vorerkrankungen sind nicht versicherbar.“ Das stimmt nicht. Es gibt Tierversicherungen mit Altersbegrenzungen und solche die Vorerkrankungen ausschließen. Es gibt aber auch welche, die solche Tiere aufnehmen. Sogar meine Älteste mit 15 und diversen Vorerkrankungen (u. a. HCM) war versichert und ich hatte den Jahresbeitrag trotz Ausschlüssen locker wieder drin.
3) „Bei meiner Katze steht eine OP an, jetzt versichere ich die noch schnell, damit die bezahlt wird.“ Das wird nicht funktionieren. Zweckversicherungen (also wenn eine Versicherung für einen Schaden abgeschlossen wird, der bereits eingetreten ist) sind nicht möglich. Vorerkrankungen und Krankheiten, die während der Wartezeit entstehen, sind i. d. R. ausgeschlossen.
4) „Eine OP-Versicherung reicht aus.“
Jein. Eine OP-Versicherung kann ausreichen, wenn ansonsten ein ausreichendes finanzielles Polster vorhanden ist. Jedoch können auch diverse andere Erkrankungen (ggf. inklusive Klinikaufenthalt etc.) schnell in den vierstelligen Bereich gehen. Diese sind über eine reine OP-Versicherung nicht abgedeckt.
Es ist bei einer reinen OP-Versicherung außerdem wichtig, genau zu lesen, was von der Tierversicherung alles übernommen wird. So umfasst eine OP-Versicherung in der Regel nur Verfahren, die mit einer mehr als punktförmigen Durchtrennung der Haut (sprich einem Schnitt) einhergehen.
Ein endoskopischer Eingriff etwa durch die Maulhöhle wird entsprechend dann nicht übernommen. Auch Eingriffe, die nicht unter Vollnarkose erfolgen, sondern nur unter Lokalanästhesie werden nicht von allen Anbietern übernommern. Hier ist es wichtig, die Bedingungen genau zu lesen. Sicherer fährt man in jedem Fall mit einer Vollversicherung.
5. „Wenn ich meine Katze versichere, habe ich keine Tierarztkosten mehr.“
Falsch. Einige Versicherungsanbieter suggerieren in ihren Werbeanzeigen, dass sie nach Abschluss der Versicherung alle Tierarztkosten übernehmen würden. Das stimmt nicht. Es gibt immer Leistungen, die nicht im Versicherungsumfang enthalten sind, oft sind zum Beispiel die Kosten für Vorsorgemaßnahmen gedeckelt, es gibt einen Selbstbehalt, die jährliche Versicherungssumme ist auf einen bestimmten Betrag begrenzt und/oder es werden nicht 100 % übernommen. Teilweise sinkt der Anteil der erstattet wird, auch mit zunehmendem Alter.
6. “Ist meine Katze versichert, muss ich kein finanzielles Polster haben.“
Jein. Vielleicht muss es nicht so dick sein, aber du musst beim Tierarzt oder in der Tierklinik in der Regel in Vorleistung gehen. Es kann immer sein, dass die Versicherung gekündigt bzw. der Vertrag von der Tierversicherung nicht verlängert wird, nachdem hohe Kosten angefallen sind. Oder das Unternehmen verschwindet von der Bildfläche. Von dem her: Better safe than sorry.
Du möchtest noch mehr Katzenwissen? Dann abonniere doch unseren Newsletter und erhalte aktuelle Informationen aus der Welt der Katze, praktische Hinweise, Neuigkeiten aus der Forschung, nützliche Links und mehr kostenlos frei Haus.
Wie funktionieren eigentlich das Gehirn und das Rückenmark? Was machen die Nerven? Und wie ist dieses komplexe Konstrukt in der Lage, seiner Arbeit nachzugehen? Die Neuroanatomie ist ein recht schwieriges Thema mit sehr komplexen Zusammenhängen, das auf den ersten Blick nur schwer zu durchschauen ist. Wer aber bereit ist, sich ein wenig zu quälen und in diese eindrucksvolle Welt einzutauchen, wird seinen Horizont immens erweitern.
Das vorliegende Buch ist ein kompakter, aber nichtsdestotrotz verständlicher Helfer, für all diejenigen, die sich eingehend mit dem Nervensystem unserer Tiere beschäftigen möchten.
Allgemeines zum Buch
Autor: Michael Hubert Stoffel Seitenzahl: 246 Seiten Verlag: Enke Verlag (2011) Preis: 51,99 Euro ISBN-10: 3830411316 ISBN-13: 978-3830411314
Das sagt der Klappentext
Faszination Nervensystem
1.000.000.0000 Nervenzellen bilden das ZNS. Über unzählige Vernetzungen steuern sie sowohl die Körperfunktionen als auch die Reaktionen auf die Außenwelt. Behalten Sie hier den Überblick!
Die „Funktionelle Neuroanatomie für die Tiermedizin“ betrachtet die Funktionsweise des Nervensystems als Ganzes. Hervorragende Zeichnungen verdeutlichen die komplexen Zusammenhänge; eine anschauliche Sprache erleichtert das Verständnis zusätzlich. So bietet das Werk effektive Hilfe für Anatomietestate und die Prüfung.
Im klinischen Alltag erleichtert die übersichtliche Darstellung der Reflexbögen die neurologische Untersuchung. Nicht zuletzt erfordern moderne Verfahren wie CT und MRT die genaue Kenntnis der Neuroanatomie. Nur so können sichtbare Läsionen von Gehirn und Rückenmark mit klinischen Funktionsausfällen in einen sinnvollen Zusammenhang gebracht werden. Auch hierfür ist das vorliegende Buch ein unverzichtbares Nachschlagewerk.
Das meint die Haustiger-Redaktion
Ich liebe ja Herausforderungen und umso komplexer das Thema, umso mehr Spaß macht es mir, mich damit zu beschäftigen. Vor der eingehenden Beschäftigung mit dem Nervensystem habe ich mich aber immer so ein wenig gedrückt. Bis eine Epilepsiekatze in mein Leben trat und die Beschäftigung für mich wieder wichtig(er) wurde. In der Hoffnung die Funktionsweise des Nervensystems besser zu verstehen, durfte das vorliegende Buch hier einziehen. Und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
„Funktionelle Neuroanatomie für die Tiermedizin“ ist in vier Teile gegliedert. Der erste Teil beschäftigt sich mit den Grundlagen der Neuroanatomie. Der interessierte Leser erfährt hier mehr über die Aufgaben und die grundlegende Funktionsweise des Nervensystems. Es wird behandelt, aus welchen Gruppen das Nervensystem besteht und wie diese aufgebaut sind. Zudem werden die Einteilungen des Nervensystems besprochen und der Leser lernt, wie das Nervensystem in der Lage ist, Reize aufzunehmen und zu verarbeiten. Arbeitet man diesen ersten Teil gründlich durch, ist man in Sachen Verständnis schon ein großes Stück weiter.
Teil II befasst sich mit der strukturellen Anatomie des Zentralen Nervensystems. Hier wird sehr eingehend beschrieben, wie die einzelnen Teile von Gehirn und Rückenmark im Zuge der Embryonalentwicklung entstehen und letztendlich aufgebaut sind. Das umfasst unter anderem auch die Hirnnerven und deren Kerngebiete. Auch Schädel und Wirbelsäule, die Meningen (Hirn- und Rückenmarkshäute), das Ventrikelsystem und die Liquorzirkulation sowie die Blutzirkulation im Zentralen Nervensystem werden behandelt.
Der dritte Teil hat schließlich die Leitungslehre zum Thema, also vereinfacht gesagt, die Lehre darüber, wie die einzelnen Teile des Nervensystems miteinander verbunden sind. Das Wissen um diese Verarbeitungsebenen und Verbindungen ist für die neurologische Untersuchung unerlässlich. Auch diese wird einschließlich der Reflexe und der sekretorischen Aktivität der Drüsen im Kopfbereich in diesem Kapitel behandelt.
Den vierten und letzten Teil bildet der Anhang mit einem Abkürzungsverzeichnis, einem umfangreichen Glossar, einer Auflistung der verwendeten Literatur und einem Sachverzeichnis.
Abgerundet wird das Werk durch eine CD, auf der zur Veranschaulichung und Vertiefung noch ein interaktives 3D-Modell des ZNS des Hundes und ein interaktives 3D-Modell des Innen- und Mittelohres des Hundes zu finden sind.
Für wen ist das Buch geeignet?
„Funktionelle Neuroanatomie für die Tiermedizin“ richtet sich ganz klar an Fachpublikum. Es kann aber auch dem interessierten Katzenhalter viel bieten, vorausgesetzt man ist bereit, wirklich mit dem Buch zu arbeiten, Begriffe nachzuschlagen und sich vielleicht auch mit den ein oder anderen Grundlagen zusätzlich zum Buch zu beschäftigen. Lässt man sich auf dieses Abenteuer ein, hat man ein wirklich umfangreiches Werk für einen relativ geringen Preis an der Hand, das den eigenen Horizont immens erweitern kann. Ich persönlich finde das Buch unglaublich spannend und möchte es in meinem Bücherregal nicht missen.
Angaben zur Transparenz: Das Buch wurde mir vom Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt. Das beeinflusst jedoch nicht meine Meinung. Denn die ist und bleibt unverkäuflich.
Du möchtest noch mehr Katzenwissen? Dann abonniere doch unseren Newsletter und erhalte aktuelle Informationen aus der Welt der Katze, praktische Hinweise, Neuigkeiten aus der Forschung, nützliche Links und mehr kostenlos frei Haus.