Emma erklärt: Katzen und der Winterspeck

Emma erklärt

Katzen und der Winterspeck

Gerade im Herbst liest man immer wieder neugierige oder sogar besorgte Fragen, was denn mit der Katze los sei, weil sie plötzlich fresse „wie ein Scheunendrescher“. Zudem wird – mal davon abgesehen, dass wir nicht fressen, sondern dinieren bitteschön – auch noch mit solch bösen Wörtern wie Tierarzt oder Blutabnahme um sich geworfen. Dabei ist das, was wir machen vollkommen logisch und natürlich. Und warum dem so ist, erzähle ich euch in dieser Ausgabe von „Emma erklärt“.

Eigentlich hätte die ja schon viel früher fertig sein sollen, aber – ihr ahnt es – ich war mit dem Aufbau meiner Isolierungsschicht beschäftigt. ;-)

Aber beginnen wir am Anfang. Wie ihr ja sicherlich wisst, ist es im Sommer länger hell als im Winter. Fachsprachlich nennt man das auch Photoperiode. Viele Tiere, darunter wir Katzen, reagieren auf diese Unterschiede in der Tageslichtlänge recht empfindlich, was sich zum Beispiel bei unseren unkastrierten Kollegen im Sexualzyklus zeigt.

Denn unter natürlichen Verhältnissen (also draußen, ohne Kunstlicht) setzt die Rolligkeit in der Regel wenn die Tage kürzer werden aus, und das Zyklusgeschehen beginnt erst dann erneut, wenn die Tage wieder länger werden und eine Tageslichtlänge von 12 bis 14 Stunden täglich erreicht wird.

Damit unser Körper weiß, wann diese Tageslänge erreicht ist, haben wir (wie auch andere Wirbeltiere) eine praktische Einrichtung namens Pinealorgan, besser bekannt als Zirbeldrüse, die das Schlafhormon Melatonin bildet. Melatonin wird nur in der Dunkelheit gebildet, entsprechend wird im Winter (kurze Tage) am meisten und im Sommer (lange Tage) am wenigsten Melatonin ausgeschüttet.

Soweit so gut. Diese durch Melatonin gesteuerten Jahresrhythmen haben aber nicht nur Einfluss auf unsere Fortpflanzung, sondern helfen uns auch dabei, viele weitere Anpassungen durchzuführen, die notwendig sind, um mit saisonal unterschiedlichen Lebensbedingungen klarzukommen.

So wird zum Beispiel auch der Fellwechsel über die Tageslichtlänge und die Melatoninproduktion aktiviert und – um nach diesem Exkurs dann auch mal wieder zum Thema zu kommen – beide haben (neben den Umgebungstemperaturen) auch Auswirkungen auf die Futteraufnahme. Deshalb futtern wir im Spätherbst und Winter (etwa von Oktober bis Februar) am meisten und in den Sommermonaten (etwa von Juni bis August) am wenigsten.

„Also setzen wir euch in der kalten Jahreszeit künftig auf Diät damit ihr nicht fett werdet?“

Auf keinen Fall! Schlaue Leute, die das was ich euch eben erzählt habe, untersucht haben, haben nämlich herausgefunden, dass sich das vorübergehende „Mehr Futtern“ (anders als bei euch Menschen *duck*) bei uns langfristig nicht auf unser Körpergewicht auswirkt. Ha!

Nehmt also bitte Rücksicht auf unsere natürlichen Bedürfnisse und lasst uns im Herbst und Winter nicht hungern. Pocht auch nicht so sehr auf feste Futtermengen, sondern passt die Futtermenge gegebenenfalls saisonal an. Entspannender für euch und entspannender für uns. Gleicht sich in der Regel auch wieder aus. Denn was wir in der kalten Jahreszeit mehr verdrücken, futtern wir im Sommer oft weniger.

Und ganz wichtig: Bei Jungkatzen gibt es diese saisonalen Anpassungen noch nicht. Die sollen und dürfen unabhängig von der Jahreszeit soviel futtern, wie sie mögen, um große, starke Katzen zu werden.

Quellen u. a.

  • Von Engelhardt W, Breves G, Diener M, Gäbel G (2015). Physiologie der Haustiere (5. Auflage). S. 512-513
  • Serisier, Samuel et al. “Seasonal variation in the voluntary food intake of domesticated cats (Felis catus)”  PloS one 9,4 e96071. 23 Apr. 2014, doi:10.1371/journal.pone.0096071
  • Bermingham, Emma & Weidgraaf, Karin & Hekman, Margreet & Roy, Nicole & H Tavendale, M & Thomas, David. (2012). Seasonal and age effects on energy requirements in domestic short-hair cats ( Felis catus ) in a temperate environment. Journal of animal physiology and animal nutrition. 97. 10.1111/j.1439-0396.2012.01293.x.
  • Kappen, K. L., Garner, L. M., Kerr, K. R. and Swanson, K. S. (2014), Effects of photoperiod on food intake, activity and metabolic rate in adult neutered male cats. J Anim Physiol Anim Nutr, 98: 958-967. doi:1111/jpn.12147

Sonst noch in der Reihe „Emma erklärt“ erschienen:

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Lohnt sich eine Tierkrankenversicherung für die Katze?

Interview, Werbung

Tierkrankenversicherung - lohnt sich das?

Als Katzenhalter wünscht man sich vor allem eins. Dass die eigenen Tiere lange Zeit gesund und glücklich leben dürfen. Leider hat nicht jeder Stubentiger das Glück. Manche werden schwer krank oder erleiden einen Unfall, der hohe Tierarztkosten nach sich zieht. Um im Fall des Falles abgesichert zu sein, gibt es die Möglichkeit eine Tierkrankenversicherung oder OP-Versicherung abzuschließen.

Doch was übernimmt die Krankenversicherung überhaupt, kann jede Katze versichert werden und lohnt sich das überhaupt? Wir haben uns mit Frau Obert von AGILA über diese Themen unterhalten.

Photo by Kazuky Akayashi on Unsplash

Anika: Hallo Frau Obert, herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, uns einige Fragen zu beantworten. Bitte stellen Sie unseren Lesern sich und AGILA doch kurz vor.

Frau Obert: Sehr gerne, vielen Dank erst einmal für die Möglichkeit, AGILA und das Thema Tierkrankenversicherung etwas genauer vorzustellen. Mein Name ist Franziska Obert und ich bin bei AGILA für die gesamte Kommunikation verantwortlich. AGILA selbst ist eine Versicherung für Hunde und Katzen mit mittlerweile über 20 Jahren Erfahrung in diesem Bereich.

Anika: Welche Versicherungen bieten Sie denn an, die für Katzenhalter von Interesse sind?

Frau Obert: Für Katzenhalter gibt es bei uns einen vollumfassenden Krankenschutz und einen separaten OP-Kostenschutz, jeweils in drei Tarifvarianten, sodass jeder Halter ganz individuell entscheiden kann, welche Leistungen zu welchem Beitrag er nutzen möchte.

Anika: Stichwort Haftpflichtversicherung. Bei Hunden gibt es ja die Hundehaftpflicht. Jetzt sind unsere Leser aber ja vorwiegend Katzenpersonal.

Wie ist das denn, wenn z. B. …

…die Katze (mitunter wertvolle) Tiere anderer Halter tötet und/oder frisst, wie z. B. die preisgekrönten Tauben des Nachbarn oder den vorwitzigen Welpen der Nachbarin mit den Krallen am Auge verletzt, wodurch hohe Tierarztrechnungen fällig werden,…
…die Katze mit ihren Krallen den Lack des teuren Sportwagens eines Nachbarn zerkratzt,…
… die Katze die sündhaft teure Designerbluse der Freundin mit ihren Krallen beschädigt, während diese beim Katzenhalter zu Besuch ist,…
… die Katze in die Tasche der Versicherungsmaklerin ;-) pinkelt, die gerade beim Katzenhalter zu Besuch ist und dabei wichtige Dokumente und elektronische Geräte (wie z. B. Smartphone, Tablet, Laptop) zerstört.

Lassen sich solche Fälle auch über eine Haftpflicht abdecken oder muss der Katzenhalter diese Kosten immer selbst tragen?

Frau Obert: In der Regel sind Schäden, die durch kleinere Haustiere wie Katzen entstehen, über die private Haftpflichtversicherung abgedeckt, die jeder Mensch haben sollte. Man sollte dies als Halter aber unbedingt einmal genau checken und ggf. bei der eigenen Privathaftpflicht nachfragen.

Anika: Welche Produkte bietet AGILA speziell im Bereich Tierkrankenversicherungen an?

Frau Obert: In diesem Bereich bieten wir die beiden oben genannten Versicherungen – Tierkrankenschutz und OP-Kostenschutz. Beide Versicherungsarten gibt es in drei Tarifvarianten zu unterschiedlichen monatlichen Beiträgen und dann eben mit unterschiedlichen Versicherungssummen und Leistungen. Grundsätzlich deckt der Tierkrankenschutz sowohl Operationen als auch ambulante und stationäre Behandlungen der Samtpfoten ab, inklusive Medikamenten, Vorsorgemaßnahmen, Auslandsschutz, Aufenthalt in Tierkliniken und Praxen (z.B. über Nacht), Nachbehandlungen zu Operationen usw. Der Tierkrankenschutz ist quasi der Rundum-Schutz gegen Tierarztkosten. Der OP-Kostenschutz deckt wiederum nur chirurgische Eingriffe unter Narkose sowie deren Nachbehandlung ab, er sichert also in besonders brenzligen und häufig auch besonders teuren Situationen ab.

Anika: In Ihren Versicherungsbedingungen schreiben Sie, dass die Katzen für den Tierkrankenschutz je nach Paket maximal neun Jahre alt sein dürfen und gesund sein müssen.

Jetzt leben aber bei vielen unserer Leser und auch bei uns durch die Bank Katzen, die keinen allzu guten Start ins Leben hatten und dadurch z. B. wiederkehrende gesundheitliche Probleme zurückbehalten haben (z. B. chronischen Katzenschnupfen). Andere wie zwei unserer Katzen haben einen angeborenen Herzfehler. Auch viele Tierschutzkatzen sind bei Übernahme durch die neuen Besitzer bereits über vier oder auch über neun Jahre alt.

All diese Fälle sind bei AGILA prinzipiell nicht versicherbar? Oder schon?

Frau Obert: Nein, diese Tiere sind leider tatsächlich nicht mehr bei AGILA versicherbar. Wir nehmen nur zum Zeitpunkt der Antragstellung vollständig gesunde Tiere auf, d.h. Tiere mit chronischen Erkrankungen sind ausgeschlossen. Und auch die Altersbeschränkung haben Sie bereits korrekt wiedergegeben, wir versichern Katzen je nach Tarif maximal bis zum 10. Geburtstag. Eine Versicherung für die Samtpfote sollte man also möglichst frühzeitig abschließen.

Anika: Wie ist es denn mit Tieren wie z. B. Ataxisten, Dreibeinchen, blinden oder tauben Katzen, die zwar eine Behinderung haben, aber an sich gesund sind. Sind diese versicherbar?

Frau Obert: Tiere mit einer Behinderung sind natürlich trotzdem versicherbar, denn sie sind ja nicht per se krank. Sofern in der Vergangenheit keine medizinischen Behandlungen aufgrund der Behinderung erfolgten und die Behinderung auch in Zukunft keiner Behandlung bedarf, ist das also kein Problem. Die von Ihnen genannte Ataxie ist allerdings keine Behinderung, sondern eine chronische Erkrankung bzw. manchmal sogar das Symptom einer anderen Erkrankung, diese Tiere versichern wir wie gesagt nicht.

Anika: Kann AGILA Tierkrankenversicherungen von ihrer Seite aus kündigen. Wenn ja, aus welchen Gründen?

Frau Obert: So wie die allermeisten Versicherungen besteht auch für AGILA das Recht, nach einem Versicherungsfall (in diesem Fall also nach einer Rechnungsbegleichung) zu kündigen. Von diesem Recht machen wir allerdings nur in ganz seltenen Fällen Gebrauch, um die gesamte Versichertengemeinschaft zu schützen. Das gleiche Recht hat im Übrigen auch der Versicherungsnehmer, also der Katzenhalter.

Zudem können wir als Versicherung natürlich kündigen, wenn Beiträge nicht gezahlt werden oder wenn wir feststellen, dass bei Antragstellung Falschangaben gemacht wurden.

Anika: Angenommen, der Katzenhalter hat jetzt eine Versicherung bei AGILA abgeschlossen. Können Sie uns beschreiben, wie im Schadens- oder Krankheitsfall die Abwicklung vonstatten geht?

Frau Obert: Natürlich, das kann ich gern beschreiben. Unsere Versicherungen sind dafür da, entstandene Tierarztkosten (je nach Tarif) abzudecken. Das heißt also, nach einem Tierarztbesuch mit der Katze reicht uns der Halter einfach die Rechnung ein: innerhalb weniger Sekunden über das Kundenportal oder über die spezielle AGILA Rechnungs-App, nach Belieben auch per Mail oder Post. Wir bearbeiten diese Rechnung dann innerhalb von acht Arbeitsstunden und zahlen – je nach Tarif – entweder an den Halter oder direkt an den Tierarzt, im Rahmen der abgedeckten Leistungen. Bei Zahlung an den Tierarzt muss dieser zustimmen und wir brauchen die Info, dass wir direkt an den Tierarzt zahlen sollen. Selbstverständlich bekommt der Halter bei Eingang der Rechnung und nach Bearbeitung eine Info, sodass er immer über den aktuellen Stand informiert ist.

Anika: Bei der Frage Pro & Contra Tierkrankenversicherung gibt es ja geteilte Meinungen. Die einen sprechen sich für eine Tierkrankenversicherung oder zumindest OP-Versicherung aus, andere ziehen das Einrichten eines Katzenkontos vor, auf das Monat für Monat ein bestimmter Betrag gebucht wird, um im Fall des Falles entsprechende Rücklagen zu haben. Wo sehen Sie die Vorteile einer Tierkrankenversicherung im Vergleich zu einem Sparkonto?

Frau Obert: Das ist eigentlich ganz einfach: Nehmen wir an, Sie sparen monatlich 30 Euro auf das spezielle „Katzenkonto“. Dann müssten Sie ungefähr 33 Monate, also fast drei Jahre, sparen, bis Sie eine Operation für 1000 Euro zahlen könnten. Zudem kommen in den drei Jahren, in denen Sie sparen, ja noch andere Tierarztkosten auf Sie zu, die wiederum an Ihrem Sparkonto nagen. Mit einer Tierkrankenversicherung sind Sie jederzeit auf der sicheren Seite und müssen sich eben keine Gedanken darüber machen, ob Sie schon genug Geld gespart haben, um sich teure Behandlungen, Operationen oder auch Medikamente bei chronischen Erkrankungen leisten zu können. Aus meiner Sicht ist das ein schlagendes Argument für die Tierkrankenversicherung.

Anika: Viele Katzenhalter geben mehr als einer Katze ein Zuhause? Gibt es einen Rabatt, wenn mehrere Katzen versichert werden?

Frau Obert: Nein, Rabatte für mehrere Vierbeiner gibt es bei AGILA tatsächlich aktuell nicht.

Anika: Herzlichen Dank für Ihre ausführlichen Antworten, die unseren Lesern bei der Entscheidung für oder gegen eine Tierkrankenversicherung sicherlich weiterhelfen werden. Für uns stellt sich die Frage, ob Tierkrankenversicherung Ja oder Nein dadurch, dass jeder der Haustiger so seine gesundheitliche Baustelle hat, leider nicht.

Angaben zur Transparenz: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen bezahlten Beitrag, der in Zusammenarbeit mit AGILA entstanden ist. Gekauft wurde jedoch nur meine Arbeit, nicht meine Meinung. Denn die ist und bleibt unverkäuflich.


Hast du noch Fragen oder Anregungen zu diesem Artikel? Dann schreib uns doch eine Mail an redaktion@haustiger.info. Wir freuen uns auf deine Nachricht!


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Straßenkatzen in Rumänien brauchen dringend Hilfe!

Tierschutz

Straßenkatzen in Rumänien brauchen dringend Hilfe!

Tierleid ist allgegenwärtig. Direkt vor unserer Haustür, aber insbesondere auch im Ausland, wie zum Beispiel in Rumänien. Der Tierhilfe Hoffnung e. V. betreibt dort das größte Tierheim der Welt. Eigentlich ursprünglich als Rettungsprojekt für rumänische Straßenhunde gedacht. Doch mittlerweile leben dort auch über 250 Straßenkatzen, meist Jungtiere. Um diese bestmöglich versorgen zu können, hat man nun trotz finanzieller Engpässe begonnen, ein Katzenhaus zu bauen, für dessen Fertigstellung noch dringend Spenden benötigt werden.

Der 1. Vorsitzende der Tierhilfe Hoffnung e. V. war so nett, uns mehr über die Arbeit der Tierhilfe Hoffnung in Rumänien und das geplante neue Katzenhaus zu erzählen.

1. Vorsitzender Matthias Schmidt und Tierheimleiterin Ana-Maria Voicu mit gefundenen, ausgesetzten Welpen (© Tierhilfe Hoffnung e. V.)

1. Vorsitzender Matthias Schmidt und Tierheimleiterin Ana-Maria Voicu mit gefundenen, ausgesetzten Welpen (© Tierhilfe Hoffnung e. V.)

Anika: Hallo Herr Schmidt, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, uns einige Fragen zu beantworten. Bitte stellen Sie sich und die Tierhilfe Hoffnung doch kurz vor.

Matthias Schmidt: Mein Name ist Matthias Schmidt, ich bin 34 Jahre alt und war im Jahr 2000 das erste Mal in Rumänien. Zu dieser Zeit wurde Ute Langenkamp, die Begründerin der Tierhilfe Hoffnung e.V., auf den brutalen und barbarischen Umgang mit rumänischen Straßenhunden aufmerksam gemacht. Wir fuhren nach Rumänien, genauer gesagt nach Pitesti auf das Gelände der ehemaligen Fuchsfarm Smeura und sahen, wie von seitens der Stadtverwaltung Massengräber ausgehoben und die Straßenhunde bei lebendigem Leibe hineingeworfen wurden. Waren die Gräber zur Hälfte gefüllt, wurden sie zugeschüttet und wenige Meter daneben neue Massengräber ausgehoben.

Um diesen Grausamkeiten ein sofortiges Ende zu setzen, pachteten wir das Grundstück der stillgelegten ehemaligen Fuchsfarm und schlossen einen Vertrag mit der Stadtverwaltung. In diesem Vertrag wurde festgelegt, dass wir uns um alle Straßenhunde kümmern, indem wir sie einfangen, kastrieren und mittels numerisch fortlaufendem Ohrclip gekennzeichnet an ihrem angestammten Platz wieder freilassen. Die schwächeren und älteren Tiere sowie die Welpen, die zum Zeitpunkt ihres Auffindens noch zu jung für eine Kastration waren, nahmen wir bei uns auf.

Welpenpaddock in der SMEURA (© Tierhilfe Hoffnung e. V.)

Welpenpaddock in der SMEURA (© Tierhilfe Hoffnung e. V.)

Anika: Ihr Tierheim SMEURA befindet sich in Rumänien und gilt als das derzeit größte Tierheim der Welt. Über 5000 Hunde in nur einem Tierheim, das sind Zahlen, die man sich als Außenstehender kaum vorstellen kann. Können Sie uns die Situation in Rumänien und den Alltag in der SMEURA beschreiben?

Matthias Schmidt: Dass wir das größte Tierheim der Welt sind, ist kein Titel, der uns stolz macht – im Gegenteil, es ist traurig, dass es das in dieser Größenordnung überhaupt geben muss!

Im Laufe der Jahre verwandelten wir die ehemalige Fuchsfarm in ein heute recht gut funktionierendes Tierheim, das Tag heute 5.400 Hunde beherbergt.

Die SMEURA von oben, das Gelände umfasst 4,5 Hektar. (© Tierhilfe Hoffnung e. V.)

Die SMEURA von oben, das Gelände umfasst 4,5 Hektar. (© Tierhilfe Hoffnung e. V.)

Die Versorgung – schon allein die tägliche Fütterung unserer 5400 Hunde – ist eine Herkulesaufgabe und bedarf eines sehr strukturierten Alltags. Unsere 56 Tierpfleger, die um 7:30 Uhr mit ihrer Arbeit beginnen, füttern die Hunde in ihren jeweiligen Auslaufreihen synchron mit dem Tierpfleger der benachbarten Auslaufreihe, um Beißereien durch Futterneid zu vermeiden.

5400 Hunde benötigen 2,7 Tonnen Futter – eine finanzielle und logistische Herausforderung!

Um 8:00 Uhr beginnen die Tierärzte in unserer Tierarztpraxis ihren Dienst. Hunde und Katzen, die in unserer Smeura leben, werden medizinisch versorgt und Neuzugänge kastriert.

Außerhalb unserer Smeura leisten wir Aufklärungsarbeit innerhalb der Bevölkerung und versuchen, die Hunde- und Katzenbesitzer von einer Kastration ihres Tieres zu überzeugen, um damit ungewollten Nachwuchs zu verhindern, der dann ausgesetzt auf der Straße landet und wiederum für Nachwuchs sorgt.

Auch sind wir mit einem zum Kastrationsmobil umgebauten Rettungswagen auf dem Land unterwegs, um auch diejenigen zu erreichen, die keine Möglichkeit haben, mit ihren Tieren zu uns in die Smeura zu kommen.

Das Kastrationsmobil (© Tierhilfe Hoffnung e. V.)

Das Kastrationsmobil (© Tierhilfe Hoffnung e. V.)

Einmal wöchentlich besuchen wir Schulen, um bei der jüngsten Generation anzusetzen und halten Tierschutzunterricht, mittlerweile haben wir 23 Partnerschulen!

Anika: Mit welchen Problemen sehen Sie sich in Rumänien im Besonderen konfrontiert?

Straßenhunde in Pitesti (@Tierhilfe Hoffnung e. V.)

Straßenhunde in Pitesti (@Tierhilfe Hoffnung e. V.)

Matthias Schmidt: Das größte Problem sehe ich darin, dass auf politischer Ebene nicht verstanden werden will, dass einzig und allein das Kastrieren der freilaufenden Hunde – ob mit oder ohne Besitzer – das Problem der Überpopulation der Straßenhunde löst. Behördlich angeordnete Hetzjagden, das Verwahren in städtischen Tierheimen = Tötungsstationen, dienen dazu, die Staatskassen korrupter Politiker oder deren eigene Taschen zu füllen.

Auch ist die Mentalität der rumänischen Bevölkerung oftmals ein Hemmschuh, unsere Tierschutzarbeit und allem voran die sehr wichtige Kastrationsarbeit voranzutreiben, deshalb setzen wir bereits bei der jüngeren Generation mit unseren Schulprojekten an.

Anika: Jetzt ist Ihr Projekt ja eigentlich ein Projekt für rumänische Straßenhunde. Sie beherbergen dort aber auch gerettete Straßenkatzen. Wie viele Katzen sind denn derzeit bei Ihnen in etwa untergebracht?

Matthias Schmidt: In diesem Moment leben über 250 Katzen, die meisten von ihnen Babies, in unserer Smeura.  Die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren lehrten uns auf schmerzhafte Weise, dass unzählig viele Katzenbabies auf den Straßen krank, schutzlos und hungrig sterben müssen! Speziell im Frühling und Herbst werden wir mit einer Katzenflut von oftmals über 200 Babies konfrontiert und wissen kaum mehr wohin und was tun! Derzeit sind unsere Katzen in einem provisorischen Katzenhaus untergebracht, das extrem baufällig und mit nur zwei Zimmern mit jeweils einem Freilauf längst zu klein ist. Mehr als 30 Katzen können wir nicht adäquat beherbergen!

Katzenkinder in der SMEURA (@ Tierhilfe Hoffnung e. V.)

Katzenkinder in der SMEURA (@ Tierhilfe Hoffnung e. V.)

Anika: Ihre Hunde werden ja über Partner-Tierheime vermittelt und nicht direkt aus dem Ausland. Ist das bei den Katzen auch so?

Matthias Schmidt: Ja, wir vermitteln unsere Hunde und unsere Katzen ausschließlich über unsere Partner-Tierheime. Die vergangenen Jahre haben deutlich gemacht, dass es für unsere Tiere (Tiere aus dem Ausland im Allgemeinen) besser ist, wenn der Weg der Vermittlung primär über ein deutsches Tierheim läuft.

Salopp ausgedrückt wollen wir den Werdegang „von der Straße auf die Couch“ über die Brücke eines deutschen Tierheimes gehen lassen.

Beate Müller und Matthias Schmidt bei der Ankunft der Hunde Max und Hannah in Dettenhausen. (© Tierhilfe Hoffnung e. V.)

Beate Müller und Matthias Schmidt bei der Ankunft der Hunde Max und Hannah in Dettenhausen. (© Tierhilfe Hoffnung e. V.)

Unsere Hunde kommen – in Rücksprache und Vereinbarung mit den deutschen Partner-Tierheimen an und können sich am Bestimmungsort, dem deutschen Tierheim, akklimatisieren. Sofern notwendig, werden sie nochmals entwurmt und werden dann zu den Bedingungen und unter Nutzung der professionellen Vermittlungsinstrumente des jeweiligen Tierheims, wie Vorkontrolle, Selbstauskunft, Kennenlern- Spaziergänge, Schutzvertrag, Schutzgebühr und Nachkontrolle vermittelt.

Anika: Wie können unsere Leser die Tierhilfe Hoffnung und ihr Projekt in Rumänien unterstützen?

Matthias Schmidt: Wir haben – trotz finanzieller Engpässe – aus der Not heraus, begonnen, das alte Wohnhaus im Eingangsbereich unseres Geländes, umzubauen. Im Juli 2018 begann eine Handwerkertruppe mit den Bauarbeiten.  Das ehemalige Wohnhaus im Eingangsbereich ist deutlich zu klein für unser Bauvorhaben und wir mussten erweitern. Die Vorder-und Rückseite des Hauses wurden komplett abgerissen und jeweils um zwei Zimmer pro Hausseite erweitert. Fundamente wurden gegossen, um die Terrassen in der unteren Etage zu setzen und in den oberen Etagen wurden entsprechende Vorbereitungsarbeiten für Balkone getroffen. Eine Mammutaufgabe mit unglaublich hohem Arbeitsaufwand – und einer enorm hohen finanziellen Belastung!

Das im Bau befindliche Katzenhaus der SMEURA (© Tierhilfe Hoffnung e. V.)

Das im Bau befindliche Katzenhaus der SMEURA (© Tierhilfe Hoffnung e. V.)

Es sollen für unsere Katzen 12 Zimmer auf 2 Etagen mit Terrasse im Erdgeschoss und Balkone in der 1.Etage werden. Ein Innen- und Außenbereich, Fußbodenheizung und hoher hygienischer Standard sind speziell im Bereich der Katzen ungeheuer wichtig, denn die kleinen Kätzchen sind wahnsinnig anfällig und kommen meistens ohnehin schon sehr geschwächt und oftmals krank bei uns an! Umso wichtiger ist es, dass sie ihren Bedürfnissen angepasst beherbergt und liebevoll gepflegt und aufgepäppelt werden können! Dafür brauchen wir dringend Hilfe!

Anika: Herzlichen Dank für die umfassende Vorstellung der Tierhilfe Hoffnung und Ihrer fantastischen Arbeit für die Straßenhunde und -katzen in Rumänien.

So kannst du helfen

Du kannst die Arbeit der Tierhilfe Hoffnung und insbesondere den Bau des Katzenhauses in Rumänien durch eine Geldspende unterstützen.

Bankdaten

Stichwort: „KATZENHAUS“
PAYPAL / MAIL: kontakt@tierhilfe-hoffnung.de
Spendenkonto: Kreissparkasse Tübingen
IBAN:DE47 6415 0020 0002 4804 60
BIC: SOLADES1TUB

Weitere Informationen zur Arbeit des Vereins, zur SMEURA und zu anderen Möglichkeiten, den Tieren in Pitesti zu helfen, findest du außerdem auf der Website des Tierhilfe Hoffnung e. V..

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„Tierschutzkatzen sind toll!“ – Annie von @2chaoscats im Interview

Interview

"Tierschutzkatzen sind toll!" - Annie von @2chaoscats im Interview

Instagram? Ach, das sind doch nur schöne Bildchen. Ja, das dachte ich auch mal. Doch ich musste meine Meinung mittlerweile überdenken. Denn auch und gerade auf Instagram gibt es sehr viele Katzenfreunde, tolle Communities, tiefgehende Gespräche und Menschen, die etwas zu sagen haben und mit ihren Profilen einen wertvollen Beitrag zum Katzenschutz leisten. 

Einer dieser Menschen ist Annie. Sie war so nett, mir und euch mehr über ihr Projekt 2chaoscats und die Botschaft dahinter zu erzählen.

Cleo von 2chaoscats

Cleo (© Annie Bückner |  2chaoscats)

Anika: Hallo Annie, schön, dass du dir ein wenig Zeit genommen hast, um uns etwas über dein Projekt 2chaoscats zu erzählen, in dem du über die Abenteuer deiner beiden Katzen Momo und Cleo berichtest. Instagram-Profile mit Katzen gibt es ja viele. Was macht 2chaoscats so besonders?

Annie: Hallo Anika, schön hier sein zu dürfen! Es gibt viele wundervolle Profile von denen ich sehr viel halte. Was uns aber von vielen abgrenzt ist unsere Botschaft. Ich setze mich regelmäßig dafür ein zu zeigen, dass Katzen aus Tierheimen genauso toll sind wie Zuchtkatzen. Das fängt beim banalen Fakt an, dass Momo und Cleo selbst aus dem Tierheim sind, und hört bei der Vorstellung von Katzen auf, die ein Zuhause suchen.

Wir haben im Sommer zum Beispiel auch ein Pflegekätzchen aus Kroatien aufgenommen und innerhalb von 2,5 Wochen erfolgreich vermittelt. Mir ist es wichtig, derartige Ereignisse auch nach außen zu tragen. Die Idee ein Pflegekätzchen aufzunehmen haben wir übrigens selbst von einem Instagram-Account bekommen. Die Herausforderungen und Vorteile wurden regelmäßig thematisiert, informative Videos wurden hochgeladen und Diskussionen angefacht. Irgendwann dachten mein Partner und ich uns: „Wir retten jetzt auch ein Kätzchen!“.

Man kann viel Gutes über soziale Medien bewirken, auch wenn diese Welt oft oberflächlich zu sein erscheint.

Wir versuchen darüber hinaus auch einen natürlichen Umgang mit den Katzen zu fördern – wir verkleiden unsere Katzen zum Beispiel nicht. Leider ist das ein großer Trend im Internet geworden – viele Leute finden es süß, man erregt Aufmerksamkeit und das Engagement schießt in die Höhe. Ich habe gar nichts dagegen lustige Bilder zu inszenieren – die Hauptsache ist dabei jedoch sicherzustellen, dass die Situation für die Katze keinerlei Stress verursacht.

Cleo lustig

Cleo (© Annie Bückner |  2chaoscats)

Wir tragen alle eine Verantwortung, besonders wenn man eine gewisse Reichweite hat. Ich kooperiere auch nur mit Unternehmen, dessen Produkte mich überzeugen. Wir haben in Catz Finefood einen tollen Partner an unserer Seite der nicht nur hochwertiges Katzenfutter herstellt, sondern auch im Tierschutz aktiv ist. Unsere Katzenspielzeuge und Möbel sind von P.L.A.Y., ein amerikanischer Hersteller dessen Produkte wirklich ein Leben lang halten. Ich würde niemals etwas bewerben, dass ich meinen Katzen nicht selbst auch geben würde. Das machen viele leider anders.

Anika: Was hat dich dazu veranlasst, mit 2chaoscats anzufangen? Gab es einen bestimmten Grund aus dem du gesagt hast „So jetzt kommen meine Katzen auch auf Instagram!“?

Annie: Ich habe Instagram nie wirklich privat genutzt. Letztes Jahr habe ich aus Langeweile mein Smartphone in die Hand genommen und nach Katzen-Accounts geschaut. Ich war sehr überrascht wie viele hochgezüchtete Katzen dort zu finden waren. Ich rede hier nicht von den mittlerweile allgegenwärtigen Rassen wie Britisch-Kurzhaar oder Russisch Blau, sondern von Nacktkatzen ohne Schnurrhaare, Munchkins und Exotic Shorthair die ihre Zunge gar nicht mehr einfahren konnten. Das hat mich etwas überrumpelt.

Der Account stand kurze Zeit später. Ich habe mir gar keine großen Gedanken gemacht, sondern einfach ausprobiert. Mit der Zeit wurde man immer mehr Teil einer Gemeinschaft. Ich habe eine große Gruppe an Katzen-Bloggern, mit der ich mich über alles austauschen kann. Das ist nicht nur schön, sondern auch ziemlich hilfreich. Mit Tieren kommt man immer mit neuen Situationen in Berührung, die einen überfordern. Die geballte Expertise der Instagram-Welt steht einem nun zur Verfügung. Der Account bringt mir also sehr viel Spaß, auch wenn der neue Instagram-Algorithmus einem viele Steine in den Weg legt.

Anika: Magst du uns ein wenig über Momo und Cleo erzählen? Sind sie deine ersten Katzen?

Annie: Unser erster Kater war ein 3 Wochen altes Findelkind. Wir hatten beide noch keine Erfahrung mit Katzen und wurden wirklich ins kalte Wasser geworfen. Mr. Mau war viel zu jung als er Teil unserer Familie wurde.

Mr. Mau von 2chaoscats als Baby

Mr. Mau (© Annie Bückner | 2 chaoscats)

Es gibt eine kritische Phase in der Entwicklung eines Kätzchens (zwischen 4 und 14 Wochen) wenn dessen Persönlichkeit durch das Spielen mit Mutter und Wurfgeschwister geprägt wird. In dieser Zeit lernen die Kätzchen wichtige Lektionen wie Biss- und Kratzhemmung oder motorische und soziale Fähigkeiten. Mr. Mau musste all das von uns lernen. So kam es, dass er sehr ‚menschlich‘ war.

Er lag auf dem Rücken, begleitete uns in Cafés, ging mit uns spazieren (ohne Leine) und saß mit uns am Frühstückstisch. Nicht auf dem Frühstückstisch, nein. Er saß mit den Hinterpfoten auf dem Stuhl und legte seine Vorderpfoten ganz brav auf den Tisch! Das Leben mit ihm war eine tägliche Wundertüte.

Mr. Mau von 2chaoscats

Mr. Mau (© Annie Bückner | 2chaoscats)

Leider wurde er mit 1,5 Jahren überfahren. Wir wollten gar keine zweite Katze adoptieren, aber es war einfach unerträglich nach Hause zu kommen und alleine zu sein. Also haben wir Momo aus dem Tierheim geholt.

Momo von 2chaoscats

Momo (© Annie Bückner | 2chaoscats)

Momo ist eine flauschige, selbstbewusste Diva. Sie weiß genau was sie will und holt es sich. Es hat etwas gedauert bis sie aufgetaut ist – jetzt ist es umso schöner, wenn sie uns Liebe zeigt. Raus lassen konnten wir sie aber nicht. Sie isst jegliche Art von Plastik und hat panische Angst vor Regen. Auch bei Nieselregen rennt sie in die Dusche und sitzt zitternd und hyperventilierend wie ein Häufchen Elend da, bis es aufhört. Schnell war klar, dass sie eine Schwester braucht.

Wir machten uns nochmals auf den Weg ins Tierheim und kamen mit Toni zurück. Sie war 10 Wochen alt, sehr zierlich, viel zu ruhig und schwach. Bevor wir unseren Termin beim Tierarzt wahrnehmen konnten, hatte sie einen Schlaganfall und musste eingeschläfert werden. Zwei Katzen innerhalb von 4 Monaten zu verlieren war kein einfacher Schicksalsschlag. Wir waren am Ende unserer Kräfte und konnten gar nicht dran denken, uns eine weitere Katze anzuschauen.

Toni von 2chaoscats

Toni (© Annie Bückner | 2chaoscats)

Aber wir konnten Momo nicht alleine als Wohnungskatze halten. Also holten wir Cleo aus dem Tierheim. Cleo wurde mit zertrümmerten Hinterbeinen auf einem Parkplatz gefunden als sie nur 10 Wochen alt war. Zwei Monate lang musste sie einen externen Fixateur tragen bis ihre Knochen wieder zusammengewachsen waren. Die Tierärzte haben ein Meisterwerk vollbracht – bei so einem kleinen Kätzchen ist der Heilungsprozess nicht einfach. Ihre Hüfte ist etwas unterentwickelt und sie kann nicht richtig sitzen – abgesehen davon ist sie fit und springt munter herum.

Cleo von 2chaoscats

Cleo (© Annie Bückner | 2chaoscats)

Sie ist wirklich die liebste Katze die ich jemals kennenlernen durfte. Sie will immer schmusen, immer spielen und verpasst keine Gelegenheit ihren Kopf an einen zu drücken. Wenn wir am Esstisch sitzen springt sie auf den Schoß um am Geschehen teilzunehmen und nachts schläft sie über meinem Kopf auf dem restlichen Stück Kopfkissen.

Die beiden sind nicht die allerbesten Freundinnen, profitieren aber sichtlich voneinander. Sie spielen täglich, powern sich aus, und wenn man Glück hat sieht man sie gelegentlich zusammen auf dem Bett liegen. Wenn wir Momo zum Tierarzt bringen und Cleo alleine zu Hause ist, miaut sie ganz unerträglich. Man merkt auf jeden Fall, dass sie sich lieb haben.

Anika: Findet man euch nur auf Instagram oder auch in anderen sozialen Medien?

Annie: Wir haben auch einen Facebook-, Pinterest- und Twitter-Account, nutzen aber eigentlich nur Instagram. Auf unserer Website www.2chaoscats.de findet man allerdings weitere Informationen und Blog-Einträge. Die Seite habe ich gemeinsam mit meinem Bruder gemacht – meine große Inspiration in Sachen Grafik, Design und Technik.

Anika: Viele Katzenhalter haben ja schon Instagram-Profile für ihre Katzen oder ihre tierische Tätigkeit. Wir haben ja unter @haustigerx4 auch eins, das mehr so vor sich hin dümpelt. Gibt es etwas, das du uns und anderen, die gerne auf Instagram aktiv werden möchten, zum Abschluss dieses Interviews noch mit auf den Weg geben kannst, um von mehr Leuten gesehen und gelesen zu werden?

Annie: Das größte Learning was ich aus dem letzten Jahr ziehen konnte, ist, dass Instagram tatsächlich ein soziales Medium ist. Es geht nicht nur darum seine Bilder zu veröffentlichen, sondern sich eine kleine Community aufzubauen. Ich beantworte zum Beispiel immer noch jede einzelne Nachricht und nehme mir viel Zeit Kontakte zu pflegen. Nur dadurch schafft man langfristige Beziehungen.

Wenn man eine Katze hat die wirklich sehr speziell aussieht, klappt es sicherlich auch ohne. Meine Katzen sind aber nun mal zwei ganz normale, schwarz-weiße Katzen, die tendenziell eher in der Masse untergehen würden.

Momo von 2chaoscats

Momo (© Annie Bückner | 2chaoscats)

Dazu kommt auch, dass ich (im Gegensatz zu vielen anderen) weder besondere Fotografie-Kenntnisse, noch eine gute Kamera habe. Wir wohnen derzeit auf 36m(zwei Menschen und zwei Katzen), demnach ist die Wohnung auch sehr vollgestellt – schöne, vielfältige und gut belichtete Bilder sind da eh schwierig.

Nächsten Monat ziehen wir aber um und ich freue mich, dass Momo und Cleo endlich genug Platz haben sich richtig auszutoben. Dann entstehen sicherlich auch etwas bessere Bilder, die den Account etwas aufwerten.

Zeit für meine Follower werde ich mir dann trotzdem nehmen, denn das bringt mir am meisten Spaß. Und das ist die Hauptsache.

Anika: Das finde ich auch. Wir wünschen dir und deinen Lieben viel Gesundheit und was man sonst noch so zum Glücklichsein braucht und hoffen, dass du mit deinem Projekt noch viele Katzenhalter und solche, die es werden wollen, erreichen kannst. Die Botschaft, dass Tierschutzkatzen MINDESTENS so toll sind wie Zuchtkatzen, können wir auf jeden Fall vollumfänglich unterschreiben. 

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Sind Stinkwanzen gefährlich für Katzen?

Gefahren

Sind Stinkwanzen gefährlich für Katzen?

Durch den langen, warmen Sommer sind sie an manchen Orten zu einem richtigen Problem geworden. Baumwanzen, oft auch als Stinkwanzen bezeichnet. Und sie drängen durch die winterlichen Temperaturen nun auch vermehrt ins Warme. Schaden richten sie im Haus in der Regel nicht an, ziehen jedoch die Aufmerksamkeit der Haustiger auf sich.

Stinkwanze

Was passiert, wenn diese einer solchen Wanze zu nahe kommen und ob Stinkwanzen gefährlich oder sogar giftig für Katzen sind, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Was sind eigentlich Stinkwanzen?

Gemeine Stinkwanzen (Palomena prasina) findet man grundsätzlich in grüner und in brauner Form. Im Frühjahr sind sie grün und werden dann zum Herbst hin braun, weshalb ihr derzeit eher auf braune Stinkwanzen stoßen solltet. Die Tiere erreichen eine Größe von etwa 12 Millimetern und leben mit Vorliebe auf Laubbäumen, man findet sie aber auch in Gebüschen oder auf Disteln und Brennnesseln. Ein wesentlicher Schädling für die Landwirtschaft sind sie nicht.

Anders sieht es da bei einem recht neuen unerwünschten Gast in unseren Gefilden aus, nämlich der Marmorierten Baumwanze (Halyomorpha halys), die aus Ostasien eingeschleppt wurde. Diese Stinkkäfer erreichen eine Größe von bis 17 mm und können für große Schäden an Früchten und Fruchtanlagen sorgen. Man findet sie zum Beispiel in der Schweiz, aber auch in Teilen Deutschlands wie zum Beispiel in Südbaden. Derzeit hat sie bei uns als eingeschleppter Schädling noch keine natürlichen Feinde.

Für den Menschen sind Stinkwanzen harmlos. Sie beißen sie nicht, stechen nicht und übertragen auch keine Krankheiten.

Sind Stinkwanzen giftig für Katzen?

Nein. Stinkwanzen sind für Katzen nicht giftig. Sie sondern jedoch, wenn sie sich bedroht fühlen, aus den Stinkdrüsen am Hinterleib ein übelriechendes, lange anhaftendes Sekret ab.

Sind Stinkwanzen gefährlich für Katzen?

Unter Umständen. Wird die vorwitzige Katze von einer Stinkwanze im Gesicht getroffen, sollte das Gesicht so gut wie möglich abgewaschen werden. Landet das Sekret im Mäulchen, wird die Katze durch den scheußlichen Geschmack anfangen zu speicheln. In der Regel gibt sich das nach kurzer Zeit wieder und die Katze macht um Stinkwanzen künftig einen großen Bogen.

Reagiert die Katze jedoch auffallend heftig, verschwinden die Symptome nach kurzer Zeit nicht oder bekommt sie das Sekret direkt ins Auge, ist ein zeitnaher Tierarztbesuch sehr zu empfehlen. Wie bei Kontakt mit allen anderen Stoffen, kann es auch bei Stinkwanzensekret leider zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen.

Wie werde ich Stinkwanzen wieder los?

Am besten werden Stinkwanzen daher nach Möglichkeit aus der Wohnung entfernt, bevor die Katze mit ihnen in Kontakt kommt. Dabei am besten umsichtig vorgehen und die Insekten keinesfalls zerdrücken, auf sie treten oder sie einsaugen. Außer du möchtest ausprobieren, ob die wirklich so stinken, wie alle sagen. ;-) Auch Pestizide sind in der Wohnung nicht zu empfehlen.

Da die Wanzen nicht sonderlich schnell und doch relativ groß sind, ist es am einfachsten, sie einfach mit einem Glas und einem Blatt Papier einzufangen und wieder nach draußen zu verfrachten.

So bin ich bisher alle Wanzen ohne Geruchsbelästigung wieder losgeworden.

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