Käfigruhe bei Katzen: Tipps und Informationen

Rehabilitation

Käfigruhe bei Katzen: Das ist zu beachten

Käfigruhe bei Katzen ist ein entscheidender Faktor für die Genesung der Katze nach Verletzungen, Operationen oder schweren Krankheiten. Auch unsere Cara musste nach einer Patellaluxation und zugehöriger Operation für mehrere Wochen Käfigruhe halten. Nicht einfach für eine junge, lebhafte Katze. Doch es gibt verschiedene Möglichkeiten, um den Aufenthalt im Käfig für die Haustiger so angenehm wie möglich zu gestalten.

Einige davon sowie Tipps für das notwendige Zubehör (Käfig etc.) habe ich hier für euch zusammengestellt.

Gründe, warum Käfigruhe für Katzen notwendig werden kann

Käfigruhe wird immer dann notwendig, wenn sich die Katze für eine bestmögliche Genesung so wenig wie möglich bewegen soll. Häufig ist das nach Operationen (z. B. am Bewegungsapparat) und Verletzungen wie z. B. Frakturen (Knochenbrüchen) der Fall. Diese Käfigruhe muss unbedingt eingehalten werden, um das Risiko für Komplikationen zu minimieren und den Heilungsprozess zu unterstützen. Leider kann man Katzen nicht erklären, dass sie sich schonen sollen, so dass an der Unterbringung im Käfig manchmal kein Weg vorbeiführt.

Ein anderer Grund ist Quarantäne. Die isolierte Unterbringung ermöglicht eine genaue Überwachung und Behandlung der Tiere und kann insbesondere im Tierschutz andere Tiere schützen und das Risiko für die Ausbreitung von Infektionen verringern. Häufig bleibt hier im Tierschutz nur der Käfig, da bei der Vielzahl an Tieren, die untergebracht werden müssen, nicht immer für jede Katze ein eigener Raum oder eine separate Pflegestelle zur Verfügung gestellt werden kann.

Auch beim vorübergehenden stationären Aufenthalt in der Tierklinik oder Tierarztpraxis müssen die Haustiger vorübergehend auf begrenztem Raum verweilen, bis sie sich soweit erholt haben, dass sie wieder ins eigene Zuhause entlassen werden können. Wie sowas auf Station in der Tierklinik / Tierarztpraxis „in katzenfreundlich“ aussehen kann, könnt ihr euch z. B. bei Schlievet ansehen.

Wir konzentrieren uns hier eher auf die Käfigruhe im eigenen Zuhause, aber die vorgestellte Ausstattung gibt bereits einige Anregungen für eine katzenfreundliche Gestaltung.

In allen Fällen gilt, dass die Katzen so kurz wie möglich, aber so lange wie nötig im Käfig verbleiben müssen und dass der Aufenthalt natürlich so angenehm und stressfrei gestaltet werden sollte, wie es irgendwie realisierbar ist.

Teiler Käfigruhe

Den richtigen Käfig finden

Damit der eigene Haustiger für die Zeit der Käfigruhe gut untergebracht ist, braucht es natürlich erst einmal einen passenden „Katzenknast“. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, von denen jede verschiedene Vor- und Nachteile bietet.

Hundekäfig

Hundekäfige gibt es in verschiedenen Größen und sind eigentlich für die vorübergehende Unterbringung der Vierbeiner gedacht (Achtung für Hundehalter: TierSchHuV beachten!). Diese Zimmerkäfige können für die Käfigruhe gut zweckentfremdet werden.

Hundekäfig für die Käfigruhe

Vorteile:

• stabil
• passende Größe und hoch genug, um sich mit in den Käfig setzen zu können
• gute Durchlüftung und Belichtung
• leicht zu reinigen und zu desinfizieren
• kann platzsparend aufbewahrt werden
• Näpfe können am Gitter befestigt werden

Nachteile:

• vergleichsweise teuer
• schwer
• relativ laut, wenn die Katze am Gitter Terror macht

Playpens für Welpen / Stoffkäfige / große Hundeboxen

Neben Gitterkäfigen hält der Fachhandel auch verschiedene Varianten aus Stoff zur zeitweisen Unterbringung von Hunden bereit. Auch diese können theoretisch verwendet werden.

Mauri mit Playpen

Vorteile:

• leicht
• günstiger als Gitterkäfige
• ausreichende Größe
• wirken gemütlicher / mehr Sichtschutz für die Katze
• können platzsparend aufbewahrt werden
• Hundeboxen lassen sich gut an andere Orte bewegen, wenn nötig

Nachteile:

• schlecht zu reinigen und zu desinfizieren
• geringe Stabilität (Playpens fallen in sich zusammen, wenn Mitkatzen auf die Abdeckung springen)
• schlechte Belichtung / relativ dunkel → auch problematisch, wenn man die Katze in der Box behandeln muss (z. B. Medikamente verabreichen, Verbandswechsel)
• schlechtere Durchlüftung
• können zerstört werden, wenn sie von der Katze mit den Krallen bearbeitet werden (Ausbruchsgefahr)
• Reißverschlüsse können geöffnet werden (Ausbruchsgefahr)

Kleintiergehege, Kaninchenkäfige etc.

Auch Kleintiergehege können für die Käfigruhe verwendet werden. Hier kommt es sehr auf die Ausführung an, was etwa Größe und Stabilität angeht. Wirklich stabile Lösungen sind teuer. Eine Bodenplatte ist zudem oft nicht vorhanden, da die Gehege für den Außenbereich konzipiert sind, was die Reinigung erschweren kann.

Kaninchen im Käfig

Handelsübliche Kaninchenkäfige sind eher als Notlösung anzusehen (z.B. bis ein passender Käfig bestellt und geliefert ist). Die langgestreckte Form und die begrenzte Größe ermöglichen keine katzenfreundliche Einrichtung, die bei einem ausschließlichen Aufenthalt im Käfig über mehrere Wochen definitiv gegeben sein sollte. (Für Kaninchen sind die Käfige auch nicht geeignet.)

Haustiger-Empfehlung!

Hundekäfige bieten die meisten Vorteile.

Hier hat der zoomundo XXL Hundekäfig* sehr gute Dienste geleistet.

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Der richtige Standort des Käfigs

Damit sich die Katze im Käfig auch gut erholen kann und der Aufenthalt so angenehm wie möglich gestaltet wird, ist natürlich auch der Standort des Käfigs von großer Bedeutung. Bei der Wahl des Standorts sollten mehrere Faktoren berücksichtigt werden.

⇒Was immer gegeben sein sollte: Der Käfig sollte an einem ruhigen und geschützten Platz mit natürlichen Lichtverhältnissen stehen, an dem zwar eine gute Luftzirkulation gewährleistet wird, aber die Katze während der Käfigruhe keiner Zugluft ausgesetzt ist. Die Temperatur muss stabil und angenehm sein. Ein Standort mit direkter Sonneneinstrahlung oder direkt am Heizkörper ist ungeeignet.

Wichtig: Denkt bei der Wahl des Standorts immer daran, dass die Katze den Ort nicht verlassen kann! Standorte mit „Geruchsbelästigung“ oder hoher Lärmbelastung sind daher ebenfalls nicht geeignet.

Natürlich muss der Standort außerdem sicher sein und der Bereich um den Käfig herum, sollte gut zu reinigen sein. Wo es passt, kann auch ein erhöhter Standort sinnvoll sein.

⇒ Was man individuell bedenken muss: Katzen sind Individuen. Während die eine Katze nur zur Ruhe kommt, wenn sie allein ist, braucht die andere trotz Käfig den durchgehenden Kontakt zu ihren Artgenossen und genießt das Beobachten des Alltags.
Hier muss man ein wenig schauen, ob man als Standort eher ein Zimmer wählt, indem der Haustiger seine Ruhe hat oder ob man den Käfig etwa direkt im Wohnzimmer platziert.1

Bei Katzen, die gerade in Quarantäne sitzen, und/oder durch Menschen oder andere Tiere gestresst sind, muss der Kontakt zu Artgenossen natürlich vermieden werden. In diesem Fall ist ein separates Zimmer mit geschlossener Tür immer der Ort der Wahl!

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Einrichtung des Käfigs

Die Käfigeinrichtung muss zum einen funktional sein und zum anderen möglichst viel Komfort für die Katze bieten.
Folgende Ausstattung sollte auf jeden Fall vorhanden sein:

o gemütlicher Schlafplatz (ggf. Höhle)
o Katzentoilette mit staubarmer Streu (ggf. mit erniedrigtem Einstieg)
o Wassernapf
o Futternapf

Ergänzen kann man diese Must-Haves ggf. um einen Sichtschutz und / oder eine geschlossene Abdeckung (Versteckmöglichkeit für die Katze), saugfähige Unterlagen* und wechselndes Beschäftigungsmaterial. Neigt der Haustiger dazu, die Näpfe umzustoßen, können Näpfe zum Aufhängen* eine gute Alternative sein. Leider hat man im Käfig nur sehr begrenzte Möglichkeiten, Wasser- und Futternapf sowie Katzentoilette getrennt voneinander aufzustellen. Versucht hier einfach, zumindest zwischen Katzenklo und Futterplatz so viel Abstand wie möglich zu lassen.

Die Geschäfte der Katze sollten so oft und so schnell wie möglich aus der Katzentoilette entfernt werden.

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Beschäftigungsideen während der Käfigruhe

Allein im Käfig zu sitzen, ist für Katzen natürlich nicht sonderlich spannend. Um zumindest geistige Auslastung zu bieten, wenn schon keine körperliche möglich ist, sollte der Stubentiger – je nach Gesundheitszustand – Beschäftigungsmöglichkeiten bekommen.

Die Tipps sind vorwiegend für Katzen in der Familie gedacht, die nach einer OP oder Verletzung Käfigruhe halten müssen. Vieles gilt aber auch für Pfleglinge in Quarantäne etc. Hier muss man einfach individuell abwägen, wie zutraulich oder scheu die Katze ist, welche Krankheiten ggf. vorliegen und was in welcher Form gut umsetzbar ist.

Einige Ideen für die Beschäftigung allein

o Katzen-TV (Möglichkeiten zum Beobachten)
o Activity Feeding
o Katzengras
o Intelligenzspielzeug
o Erkundungsspielzeug (z. B. ungefährliche Naturmaterialien)
Am besten werden die Spielzeuge zur Vermeidung von Langeweile regelmäßig gewechselt und natürlich müssen sie bei KäfigRUHE so gewählt werden, dass sie die Katze nicht zum Toben im Käfig animieren.

Einige Ideen für die Beschäftigung mit dem Menschen

o Clickertraining
o Medical Training
o Leckerli verstecken (z. B. unter einer Decke)
o Interaktion

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Entspannung und Beruhigung

Der zwangsweise Aufenthalt im Käfig ist für die Katze in erster Linie eines: Stress. Allerdings ist Stress weder für die Genesung förderlich noch für das allgemeine Wohlbefinden. Im schlimmsten Fall kann er sogar für schwerwiegendere physische und psychische Probleme sorgen. Man tut daher gut daran, die Käfigruhe so stressfrei wie möglich zu gestalten. Daher auch hierzu einige Ansätze.

Feste Routinen

Katzen sind „Gewohnheitstiere“ und bevorzugen in der Regel einen gleichbleibenden Tagesablauf, der regelmäßige Zeiten für die Futtergabe, Spielzeiten usw. mit einschließt. Feste Routinen vermitteln der Katze Sicherheit und Stabilität, was wiederum Wohlbefinden fördert und Stress reduziert.

Rückzugsmöglichkeiten

Ein großes Problem für die Katze im Käfig ist es, dass sie keine Möglichkeit hat, aus der Situation zu entkommen. Umso wichtiger ist es, dass sie zumindest innerhalb des Käfigs die Möglichkeit hat, sich zurückzuziehen. Hier können ein Sichtschutz, eine Abdeckung von oben oder eine Höhle mehr Sicherheit verleihen und Stress reduzieren (Luftzirkulation dabei im Blick behalten).

TLC – Tender, Love and Care

Mindestens so wichtig wie die tiermedizinische Versorgung ist die Zuwendung, Fürsorge und liebevolle Pflege durch die Bezugsperson(en) für die Genesung und das physische und psychische Wohlbefinden. Mit der Katze Zeit zu verbringen, mit ihr zu reden, ihr ggf. vorzulesen, sie zu bürsten und ihr auch körperliche Nähe zu ermöglichen, wenn sie das möchte, sind alles Dinge, die dem Stubentiger den Aufenthalt im „Knast“ erleichtern können. Kann man gerade nicht bei der Katze sein, können etwa auch ein Wärmekissen oder ein Stofftier (ggf. mit Herzschlag)* Geborgenheit, Vertrautheit und Wohlgefühl vermitteln. Ersetzen können sie die persönliche Zuwendung allerdings nicht.

Häufig wird auch empfohlen, Gegenstände mit dem eigenen Geruch (z. B. ein getragenes T-Shirt) im Käfig zu platzieren, um Stress bei der Katze zu reduzieren. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass dies sogar den Trennungsstress verstärken kann.
Im Rahmen einer Untersuchung, die sich mit den Auswirkungen der Anwesenheit und des Geruchs des Besitzers auf die Stressresilienz von Katzen beschäftigte, zeigte sich, dass der Secure Base Effect (SBE), also die Fähigkeit von Menschen und Tieren, die Anwesenheit einer vertrauten Person oder eines vertrauten Reizes als „Quelle des Trostes“ zu nutzen, bei fast der Hälfte der Katzen im Versuch durch die Anwesenheit der menschlichen Bezugsperson auslösbar war. Durch die Präsentation eines Gegenstandes mit dem vertrauten Geruch konnte der Effekt nicht ausgelöst werden. Teilweise wurden dadurch sogar vermehrt Stressanzeichen gezeigt (z. B. vermehrtes Miauen).2

Entspannungsmusik

Wissenschaftliche Untersuchungen weisen darauf hin, dass geeignete Musik zur Stressreduktion von Katzen in Käfigunterbringung beitragen kann.34 Hier gibt es spezielle Entspannungsmusik für Katzen (u. a. auf YouTube), mit der man arbeiten kann. Viele Katzen werden auch bei sanfter Klaviermusik (z. B. von Yiruma) ruhiger. Zudem wäre auch die Verwendung eines Tierentspannungs-Trainers wie dem RelaxoPet Pro* denkbar.

Pheromone

Der Geruchssinn von Katzen ist gut ausgeprägt. Die Tiere orientieren sich mithilfe von Gerüchen und kommunizieren auch olfaktorisch. Von einigen der Pheromone, mit denen Katzen innerartlich kommunizieren, sind im Handel synthetisch hergestellte Varianten verfügbar. Das sind Produkte wie Feliway® oder Felifriend®. Das Produkt Feliway®* kopiert hierbei die F3-Fraktion feliner Gesichtspheromone, die im Normalfall von der Katze über spezielle Drüsen im Augen- und Backenbereich abgegeben werden. Die Haustiger markieren damit ihre Umgebung und fühlen sich in der Regel sicherer, wenn die Umgebung nach ihren eigenen Pheromonen riecht.5 Und auch wenn die Studienlage hier nicht ganz eindeutig zu sein scheint, was die Wirksamkeit der genannten Produkte angeht, kann man sich auch diese Produkte zunutze machen, um die Katze zu unterstützen.6

TTouch – Tellington TTouch

Mithilfe der Tellington-Methode kann durch gezielte hebende, kreisende und streichende Bewegungen der Finger und Hände Stress bei der Katze reduziert und die Genesung gefördert werden. Entsprechend kann man mit TTouches auch Katzen in Käfigruhe etwas Gutes tun. Zusätzlich ist je nach Fall die Verwendung von Tellington-Körperbändern möglich. Kurse zur Methode werden u. a. regelmäßig von Daniela Zurr angeboten.

Nahrungsergänzungsmittel

In Absprache mit dem Tierarzt / der Tierärztin kann die Katze zusätzlich mit Nahrungsergänzungsmitteln unterstützt werden. Denkbar ist hier z. B. die Nutzung von L-Theanin, einer Aminosäure, die aus grünem Tee extrahiert wird und einen entspannenden und angstlösenden Effekt hat. L-Theanin ist z. B. in Anxitane* enthalten. Eine weitere Alternative ist das im Nahrungsergänzungsmittel Zylkene* enthaltene Alpha-Casozepin.7. Zudem ist es bei Stress immer eine gute Idee, dem Mikrobiom etwas Gutes zu tun (dazu im Abschnitt „Ernährung“ genauer).

Ernährung

Auch bei der Ernährung finden die Besonderheiten der Käfigruhe am besten Berücksichtigung. Die folgenden Punkte gelten so grundsätzlich auch für alle anderen Katzen, sollen hier aber dennoch noch einmal explizit erwähnt werden:

o Angepasster Energiegehalt: Katzen in Käfigruhe bewegen sich zwangsläufig weniger. Entsprechend kann das bisherige Futter in der gewohnten Menge zu energiereich sein. Zudem ist es möglich, dass die Tiere im Käfig weniger oder mehr fressen. Es ist daher wichtig, die Kalorienzufuhr zu überwachen und die Futtermenge / den Energiegehalt entsprechend anzupassen, sollte die Katze zu- oder abnehmen.

o Regelmäßige Fütterungszeiten und mehrere, kleine Mahlzeiten: Wie bereits erwähnt schätzen Katzen feste Routinen. Das gilt auch für die Fütterungszeiten. Besser verträglich, näher an der natürlichen Nahrungsaufnahme und im Käfig auch als Abwechslung nützlich, ist die Gabe von mehreren, kleinen Mahlzeiten über den Tag verteilt. Die Mahlzeiten können – soweit im jeweiligen Fall sinnvoll – zumindest teilweise im Rahmen von Activity Feeding gereicht werden, um der Katze eine Beschäftigungsmöglichkeit zu bieten.

o Bedarfsdeckende Ernährung: Ist der Haustiger im Käfig eingesperrt, tut einem dieser natürlich leid und so kommt es häufig vor, dass mit Leckerlis nicht gegeizt wird. Diese sind jedoch in der Regel nicht bedarfsdeckend. Besser ist es, hier mit einem Alleinfuttermittel (z. B. hochwertigem Trockenfutter) zu arbeiten. Alles, was zusätzlich gegeben wird, bringt zudem natürlich zusätzliche Kalorien und muss in die Gesamtfuttermenge einberechnet werden. In Absprache mit dem (Fach-)tierarzt / der (Fach-)tierärztin kann die Nahrung ggf. um geeignete Nahrungsergänzungsmittel/Supplemente (z. B. Vitamin-B-Komplex) ergänzt werden.

o Mikrobiom „füttern“: Angst und Stress können die Funktion des Darmmikrobioms negativ beeinflussen. Daneben kann die Diversität des intestinalen Mikrobioms durch die Gabe von Medikamenten (v. a. Antibiotika) leiden. Andersherum gibt es Hinweise darauf, dass das Mikrobiom nicht nur durch Stress beeinflusst wird, sondern dass es selbst auch Einfluss auf Stressreaktionen hat (Stichwort: gut-brain axis).8 Man tut daher gut daran, immer – und damit auch während der Käfigruhe – ans Mikrobiom zu denken und diesem etwas Gutes zu tun. SivoMixx wäre hier etwa ein Probiotikum, mit dem man gut arbeiten könnte. Daneben gibt es aber noch verschiedene andere Prä-/Probiotika bzw. Synbiotika, die geeignet sind. Jedoch ist nicht alles, was im Handel so erhältlich ist, auch wirklich gut. Sprecht am besten euren Tierarzt / eure Tierärztin darauf an und die Gabe ab.

o Zugang zu Futter und Wasser sicherstellen: Im Käfig ist der Platz begrenzt und so kommt es häufig vor, dass Wassernäpfe im Eifer des Gefechts umgestoßen und/oder Näpfe etwa durch Katzenstreu oder Futter verschmutzt werden. Was hier helfen kann, sind Näpfe, die man in den Käfig einhängen kann. Gegebenenfalls muss auch sichergestellt werden, dass Mitkatzen das Futter nicht durch die Gitterstäbe aus dem Napf angeln können.

Ideal ist ein auf die individuelle Katze und die Situation zugeschnittener Futterplan, der die Besonderheiten während der Käfigruhe berücksichtigt. Einen solchen Plan könnt ihr euch von einer Fachtierärztin / einem Fachtierarzt für Tierernährung und Diätetik erstellen lassen.

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Mögliche Probleme während der Käfigruhe

Die Käfigruhe ist für die Katze (und ihre Menschen) eine Ausnahmesituation und kann mit verschiedenen gesundheitlichen Problemen verbunden sein. Man versucht hier natürlich am besten, das Risiko für diese von Vornherein soweit möglich zu minimieren. Es ist aber dennoch wichtig, die Probleme auf dem Schirm zu haben und die Katzen gut zu beobachten.

Katze im Käfig

Einige häufige Probleme:

o Langeweile und/oder Stress: kann sich z. B. in Aggressivität, übermäßigem Miauen, Angst, Depression, Appetitlosigkeit oder Rückzug äußern.

o Verdauungsstörungen: Käfigruhe bedeutet Stress und mangelnde Bewegung. Beides kann zu Problemen führen (Durchfall, Verstopfung) Kotabsatz (Konsistenz, Häufigkeit, …) beobachten.

o Gewichtszunahme / Gewichtsabnahme: Reduzierte oder vermehrte Futteraufnahme können zu einer Gewichtsabnahme bzw. Gewichtszunahme führen Katze regelmäßig wiegen und Futter ggf. entsprechend anpassen.

o Verlust von Muskelmasse und Beweglichkeit: Der längere Aufenthalt im Käfig sorgt zwangsläufig für den Abbau von Muskelmasse. Hier kann man in Absprache mit dem Tierarzt / der Tierärztin und/oder einem Physiotherapeuten / Physiotherapeutin ggf. durch passive Bewegungsübungen etc. entgegenwirken

o Harnwegsprobleme: Bewegungsmangel und Stress können die Entwicklung von Harnwegsproblemen fördern Urinabsatz beobachten

o Haut- und Fellprobleme: Stress kann sich auch auf Haut und Fell auswirken. Zum Beispiel dann, wenn sich die Katze übermäßig putzt.

o Medizinische Komplikationen: Im Zusammenhang mit dem „Grund“ für die Käfigruhe kann es zu medizinischen Komplikationen kommen, z. B. kann sich die Wunde entzünden Wundheilung beobachten (z. B. auf Entzündungsanzeichen achten) und auf Schmerzanzeichen achten. Für letzteres könnt ihr die Feline Grimace Scale nutzen.

WICHTIG!

Zögert nicht, zeitnah euren Tierarzt / eure Tierärztin zu konsultieren, sollte euch etwas auffallen oder Sorgen bereiten. Umso besser und schneller kann man eurer Katze helfen.

Haltet euch an die tierärztlichen Vorgaben, was die Dauer der Käfigruhe und etwaige Hilfsmittel (z. B. Halskragen) angeht. Alles andere erhöht nur das Risiko für Komplikationen und verlängert im schlimmsten Fall den Aufenthalt im Käfig und/oder macht vielleicht sogar eine (weitere) OP erforderlich.

Eine Katze, die so massive Stressanzeichen zeigt, wie vorhergehend beschrieben, braucht Hilfe. Hier kann euch ein Tierarzt / eine Tierärztin mit Spezialisierung auf Verhaltensmedizin unterstützen. Eine Liste findet ihr bei der GTVMT .

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Vorbereiten für den Ernstfall: Katze an den Käfig gewöhnen

Medical Training ist eine tolle Sache und immer zu empfehlen. Im Rahmen dessen kann man (bei geplanten Operationen oder auch generell) die Katzen bereits vorab an den Käfig gewöhnen. Was den Aufbau angeht, könnt ihr euch hier beim Transportkorbtraining inspirieren lassen. Hier findet ihr einen Kurs dazu.

Auch Halskragen, Body, freiwillige Tablettengaben, Kooperation während der Wundkontrolle und vieles mehr lassen sich im Rahmen von Medical Training trainieren. Am besten von Beginn an, bevor die Notwendigkeit besteht. Erleichtert einem das Leben ungemein.

WICHTIG: Die Unterbringung im Käfig ist (auch, wenn die Katze daran gewöhnt ist) nur aus medizinisch notwendigen Gründen über den notwendigen Zeitraum akzeptabel!

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Zum Mitnehmen

Hier findet ihr die wesentlichen Punkte des Artikels noch einmal komprimiert in einer PDF. Darf bei Bedarf in der vorliegenden Form (sprich mit Quellenangabe und Link zum Artikel, erst nach Download / Drucken sichtbar) gerne genutzt und weitergegeben werden.

Käfigruhe bei Katzen: Tipps und Informationen (PDF mit den wichtigsten Punkten)

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  1. Stella J, Croney C. Coping Styles in the Domestic Cat (Felis silvestris catus) and Implications for Cat Welfare. Animals (Basel). 2019 Jun 18;9(6):370. doi: 10.3390/ani9060370. PMID: 31216726; PMCID: PMC6616962. []
  2. Alexandra C. Behnke, Kristyn R. Vitale, Monique A.R. Udell, The effect of owner presence and scent on stress resilience in cats, Applied Animal Behaviour Science, Volume 243, 2021,105444, ISSN 0168-1591,https://doi.org/10.1016/j.applanim.2021.105444. []
  3. Paz JE, da Costa FV, Nunes LN, Monteiro ER, Jung J. Evaluation of music therapy to reduce stress in hospitalized cats. J Feline Med Surg. 2022 Oct;24(10):1046-1052. doi: 10.1177/1098612X211066484. Epub 2021 Dec 20. PMID: 34930057; PMCID: PMC10812302. []
  4. Hampton A, Ford A, Cox RE 3rd, Liu CC, Koh R. Effects of music on behavior and physiological stress response of domestic cats in a veterinary clinic. J Feline Med Surg. 2020 Feb;22(2):122-128. doi: 10.1177/1098612X19828131. Epub 2019 Feb 12. PMID: 30744475; PMCID: PMC10814571. []
  5. Pheromone und Gerüche. In: Schneider B, Döring D, Ketter D, Hrsg. Kleintiere stressarm behandeln. 2. Auflage. Stuttgart: Thieme; 2018. []
  6. Pereira JS, Fragoso S, Beck A, Lavigne S, Varejão AS, da Graça Pereira G. Improving the feline veterinary consultation: the usefulness of Feliway spray in reducing cats‘ stress. J Feline Med Surg. 2016 Dec;18(12):959-964. doi: 10.1177/1098612X15599420. Epub 2015 Aug 17. PMID: 26282847; PMCID: PMC11112237. []
  7. Fan Z, Bian Z, Huang H, Liu T, Ren R, Chen X, Zhang X, Wang Y, Deng B, Zhang L. Dietary Strategies for Relieving Stress in Pet Dogs and Cats. Antioxidants (Basel). 2023 Feb 21;12(3):545. doi: 10.3390/antiox12030545. PMID: 36978793; PMCID: PMC10045725. []
  8. Saar, R., & Dodd, S. (2023). Small animal microbiomes and nutrition (S. 65-67). Newark: John Wiley & Sons, Incorporated. []

Hilfe bei Schmerzen: Solensia für Katzen bei Osteoarthrose

Therapien

Hilfe bei Schmerzen: Solensia für Katzen bei Osteoarthrose

Schmerzen hat niemand gerne, auch unsere Haustiere nicht. Jedoch sind leider auch viele unserer Katzen im Laufe ihres Lebens von schmerzhaften Problemen des Bewegungsapparats wie Osteoarthrose betroffen. Therapiert wird hier in der Regel mit Schmerzmitteln. Eine relativ neue Möglichkeit ist hier das Produkt „Solensia“, bei dem die schmerzlindernde Wirkung auf monoklonalen Antikörpern beruht.

Darüber und über unsere Erfahrungen mit Solensia möchte ich euch in diesem Artikel berichten.

Hexe wird mit Solensia behandelt

Die Osteoarthrose bei der Katze

Eine Osteoarthrose ist zunächst einmal eine chronische Erkrankung der Gelenke, bei der die Gelenkknorpel und die angrenzenden Gewebe geschädigt werden. Man unterscheidet hier zwischen primären und sekundären Osteoarthrosen, wobei bei Katzen oft die primäre Form (altersbedingte Abnutzung der Gelenke) vorkommt.

Man geht davon aus, dass die große Mehrzahl der Katzen ab 12 Jahren an einer Osteoarthrose leidet, jedoch sind die Zeichen bei der Katze oft recht subtil. Deutliche Lahmheiten sieht man bei der Katze eher selten. Man tut daher gut daran, speziell ältere Tiere gut zu beobachten. Wird die Katze ruhiger und/oder zögert sie zum Beispiel vor Sprüngen oder sucht den einfacheren Weg vom Fensterbrett oder vom Kratzbaum statt wie sonst zu springen, ist es ratsam, immer auch an Gelenkbeschwerden zu denken und den Verdacht tierärztlich abklären zu lassen.

Osteoarthrose kann verschiedene Gelenke wie die Knie- oder Ellenbogengelenke betreffen. Degenerative Veränderungen der Wirbelsäule zeigen sich u. a. in Form von Spondylosen.

Eine Behandlung der Osteoarthrose erfolgt in der Regel in Form einer medikamentösen Schmerztherapie, die man noch um andere Maßnahmen wie z. B. Gewichtsreduktion bei übergewichtigen Tieren, Physiotherapie, Anpassung der Umgebung oder Futterergänzungen wie z. B. die gezielte Gabe von Omega-3-Fettsäuren ergänzen kann.

Als Schmerzmittel kommt in den meisten Fällen ein nichtsteroidaler Entzündungshemmer (NSAID / NSAR), allen voran Meloxicam, zum Einsatz. Inwiefern ein NSAID als Schmerzmedikation für die individuelle Katze zur Langzeittherapie geeignet ist oder ob man die Katze besser auf ein anderes Präparat einstellt, kommt auf den generellen Gesundheitszustand einschließlich des Ansprechens des Tieres auf die Therapie, der individuellen Verträglichkeit (Nebenwirkungen ja/nein und welche), eventueller weiterer Erkrankungen und zugehöriger Medikamente an.

Hier ist der behandelnde Tierarzt der Ansprechpartner der Wahl (Anm. d. Red.: nicht die Facebook-Community, bei der oftmals schon (hirnloses) Entsetzen ausbricht, wenn das Wort „Metacam“ auch nur erwähnt wird).

Solensia als Alternative für Katzen mit Osteoarthrose-bedingten Schmerzen?

Schmerzmittel ist nicht gleich Schmerzmittel. Die Medikamente setzen an verschiedenen Stellen an, um eine Schmerzausschaltung zu erreichen und je nachdem, wo der Schmerz sitzt und wie stark er ist, kann das eine Schmerzmittel besser geeignet sein, als das andere. Dazu kommen natürlich auch noch die vorgenannten Faktoren, den Gesundheitszustand betreffend, die der Tierarzt bei der Wahl des passenden Schmerzmittels für die jeweilige Katze mit einbeziehen muss. Solensia setzt dabei an anderer Stelle an, als beispielsweise ein NSAID oder ein Opiat.

Worauf basiert die Wirkung von Solensia?

Solensia enthält den Wirkstoff Frunevetmab. Sieht man sich die Beschreibung des Präparats an, findet man dazu folgendes:

„Frunevetmab ist ein felinisierter monoklonaler Antikörper gegen den Nervenwachstumsfaktor (NGF), der rekombinant in Eierstockzellen des Chinesischen Hamsters (CHO) exprimiert wird.“

Klingt interessant, oder? Aber was heißt das jetzt genau? Sehen wir uns das im Detail nacheinander an.

Was sind felinisierte monoklonale Antikörper?

Unter monoklonalen Antikörpern versteht man Antikörper, die von einer Zelllinie produziert werden, die auf einem einzigen B-Lymphozyten basiert.

Man macht sich dabei die normale Funktion der B-Lymphozyten in der spezifischen Immunantwort zunutze, die beinhaltet, dass die Antikörper ganz spezifisch bestimmte Moleküle (darunter auch Rezeptoren) binden und somit blockieren können. Man vervielfältigt im Labor mithilfe der CHO-Zellen also ganz gezielt Antikörper, die nur an der gewünschten Stelle ihre Arbeit verrichten.

Diese Antikörper können ganz vielfältig eingesetzt werden und gelten als sehr vielversprechend, z. B. in der Krebstherapie, als mögliche Alternative zu Antibiotika, bei Dermatitis oder eben auch in der Schmerztherapie.

Verwendet werden dafür nur noch CHO-Zellen, die schon 1958 isoliert wurden und in-vitro (also im Reagenzglas) vermehrt werden, es müssen also keine Hamster für die Produktion der monoklonalen Antikörper sterben.

Der Begriff „felinisiert“ bezieht sich im Endeffekt nur darauf, dass die Antikörper „an Katzen angepasst“ sind, beim Mensch spricht man hier entsprechend von „humanisierten monoklonalen Antikörpern“. (Anm. Ist jetzt so nicht ganz korrekt, in Wahrheit ist das ein wenig komplizierter, aber für unsere Zwecke reicht das so). Heißt im Endeffekt, dass Solensia speziell auf Katze abgestimmt ist. Für jedes andere Tier braucht man ein tierartspezifisches Präparat, wie z. B. das Medikament „Librela“ für Hunde.

Tipp: Wenn du mit Begriffen wie B-Lymphozyten, spezifische Immunantwort usw. gerade nicht wirklich etwas anfangen kannst, dann sieh dir doch einmal dieses Video von Simple Club zum Thema an. Eventuell hilft es dir, wenn du dir Teil 1 zusätzlich noch ansiehst.

Was ist der Nervenwachstumsfaktor (NGF)?

Während der Embryonalentwicklung, also in der Zeit, in der sich unser Kätzchen im Mutterleib entwickelt, muss sich bei diesem unter anderem ein funktionsfähiges Nervensystem bilden. Der Nervenwachstumsfaktor (englisch: „nerve growth factor“, kurz NGF), der zur Gruppe der Neutrophine gehört, regt hier die Aussprossung von Neuronen (Nervenzellen) an, um dies möglich zu machen.

Beim erwachsenen Tier hat der Nervenwachstumsfaktor (NGF)  nicht nur eine stabilisierende Wirkung, sondern fungiert auch als Signalprotein, das in geschädigtem Gewebe produziert wird und durch seine Wechselwirkung mit TrkA (Tropomyosin-Rezeptorkinase A) eine wesentliche Rolle bei der Schmerzwahrnehmung einnimmt. Bei Gewebeschädigung bewirkt NGF ein Aussprossen verletzter Neuronen.

Liegen entzündliche Gelenkerkrankungen vor, wird zunehmend NGF gebildet, das dann an den TrkA-Rezeptor im Gelenk andockt. Der Rezeptor wiederum meldet über sensible Nervenfasern entlang der Verbindung mit dem Rückenmark Schmerzsignale ans Gehirn. Der Schmerz im Gelenk wird mit der Schmerzwahrnehmung im ZNS verknüpft und die Schmerzen werden vom Tier wahrgenommen.

Was machen nun die monoklonalen Antikörper in Solensia?

Der Wirkstoff in Solensia, Frunevetmab, ist ein monoklonaler Antikörper, der in der Lage ist, den Nervenwachstumsfaktor (NGF) zu erkennen und sich an diesen zu binden. So wird verhindert, dass sich der „Nerve Growth Factor“ an seine TrkA-Rezeptoren an Nervenzellen binden kann und die Übertragung von Schmerzsignalen wird verhindert. Dadurch trägt das Präparat zur Linderung von Osteoarthrose-bedingten Schmerzen bei.

Zusammenfassend und anschaulich ist das in diesem Video noch einmal erklärt: 

Hinweis: Die Beschreibung ist jetzt kurz und knackig auf das Wesentliche beschränkt und teilweise auch vereinfacht dargestellt. Wer tiefer einsteigen will und kann (weil sehr gute Englischkenntnisse und entsprechender fachlicher Hintergrund), dem seien die unter Referenzen aufgeführten Werke empfohlen.

Nebenwirkungen, Wechselwirkungen, Eignung für das jeweilige Tier

Jedes Medikament, das „wirkt“, kann auch unerwünschte Nebenwirkungen haben. Es gibt keine (sinnvollen) Schmerzmittel, die nicht neben der gewünschten auch unerwünschte Wirkungen haben können. Ist einfach so. Bei Solensia traten hier in Studien häufig Hautreaktionen wie z. B. Juckreiz und Dermatitis auf.

Daneben gibt es diverse Berichte anekdotischer Art (also einzelne Berichte von Tierbesitzern, die Symptome bei ihren eigenen Tieren beobachtet und in Verbindung mit der Gabe von Solensia gebracht haben), die u. a. Probleme mit dem Pankreas (Bauchspeicheldrüse) nach der Gabe von Solensia einschließen. Dass diese gesundheitlichen Probleme nach der Gabe aufgetreten sind, kann in Verbindung mit Solensia stehen, muss aber nicht. (Schadet aber auch nichts, wenn man es im Hinterkopf behält.) Die Wirkung und der Abbau erfolgen ohne nennenswerte Beteiligung von Leber und Nieren, was Solensia gerade für ältere Tiere und Tiere mit Vorerkrankungen in diesen Bereichen zu einer interessanten Option macht.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind derzeit keine bekannt. Beim Menschen gibt es Berichte über ein schnelleres Fortschreiten der Osteoarthrose bei gleichzeitiger langfristiger Gabe eines NSAID, bei Katzen gibt es bisher keine derartigen Berichte.

Nicht gegeben werden soll Solensia an trächtige Katzen und solche, die gerade Kitten säugen sowie allgemein Zuchttiere. Außerdem nicht an Katzen mit einem Gewicht unter 2,5 Kilogramm und einem Alter von unter 12 Monaten.

Wichtig: Die Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Schmerzmittel erfolgt immer nach einer gründlichen Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Tierarzt.

Ob Solensia für eure Katze geeignet ist oder ob ihr im individuellen Fall besser auf ein anderes Schmerzmittel zurückgreift, besprecht ihr daher bitte immer auf jeden Fall mit dem Tierarzt eures Vertrauens!

Unsere Erfahrungen mit Solensia

Wir haben Solensia bei Hexe von Januar 2022 bis zu ihrem Tod im Januar 2024 aufgrund von „Rückenproblemen“ (Spondylosen) eingesetzt, nachdem andere Schmerzmittel aufgrund anderer Erkrankungen und zugehöriger Medikamente nicht mehr möglich und/oder nicht ausreichend waren und konnten ein deutliches Mehr an Lebensqualität beobachten. Nebenwirkungen sind keine aufgetreten. Emma wurde seit Anfang 2023 ebenfalls mit Solensia behandelt. Auch sie zeigte keinerlei Nebenwirkungen.

Referenzen

  • Beck W. Wie wirken eigentlich… monoklonale Antikörper? Team konkret 2021; 17; 12-14.
  • Denk F, Bennett DL, McMahon SB. Nerve Growth Factor and Pain Mechanisms. Annu Rev Neurosci. 2017 Jul 25;40:307-325. doi: 10.1146/annurev-neuro-072116-031121. Epub 2017 Apr 24. PMID: 28441116.
  • Enomoto M, Mantyh PW, Murrell J, Innes JF, Lascelles BDX. Anti-nerve growth factor monoclonal antibodies for the control of pain in dogs and cats. Vet Rec. 2019 Jan 5;184(1):23. doi: 10.1136/vr.104590. Epub 2018 Oct 27. PMID: 30368458; PMCID: PMC6326241.
  • Epstein ME. Anti-nerve growth factor monoclonal antibody: a prospective new therapy for canine and feline osteoarthritis. Vet Rec. 2019 Jan 5;184(1):20-22. doi: 10.1136/vr.k5292. PMID: 30606856.
  • Gruen ME, Myers JAE and Lascelles BDX (2021) Efficacy and Safety of an Anti-nerve Growth Factor Antibody (Frunevetmab) for the Treatment of Degenerative Joint Disease-Associated Chronic Pain in Cats: A Multisite Pilot Field Study. Front. Vet. Sci. 8:610028. doi: 10.3389/fvets.2021.610028
  • Gruen ME, Myers JAE, Tena JS, Becskei C, Cleaver DM, Lascelles BDX. Frunevetmab, a felinized anti-nerve growth factor monoclonal antibody, for the treatment of pain from osteoarthritis in cats. J Vet Intern Med. 2021 Nov;35(6):2752-2762. doi: 10.1111/jvim.16291. Epub 2021 Nov 1. PMID: 34724255; PMCID: PMC8692178.
  • Levi-Montalcini R. The nerve growth factor 35 years later. Science. 1987 Sep 4;237(4819):1154-62. doi: 10.1126/science.3306916. PMID: 3306916.
  • Walters RR, Boucher JF and De Toni F (2021) Pharmacokinetics and Immunogenicity of Frunevetmab in Osteoarthritic Cats Following Intravenous and Subcutaneous Administration. Front. Vet. Sci. 8:687448. doi: 10.3389/fvets.2021.687448
  • Produktinformation Solensia (abgerufen am 21.06.2022)
  • Produktinformation Solensia USA (abgerufen am 16.11.2022)

(zuletzt aktualisiert: 23.08.24)

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Schmerzlinderung: Strahlentherapie kann bei Arthrose eine Möglichkeit sein

Aus der Wissenschaft

Schmerzlinderung: Strahlentherapie kann bei Arthrose eine Möglichkeit sein

Chronische Schmerzen werden bei der Katze häufig durch verschleißbedingte Gelenkerkrankungen ausgelöst. Diese sind nicht heilbar, die Therapie richtet sich bei der Katze danach, die verbundenen Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität des tierischen Patienten zu verbessern. Die Strahlentherapie, eine wichtige Therapiemöglichkeit in der Krebsbehandlung, kann – niedrig dosiert – auch zur Behandlung chronisch-entzündlicher degenerativer und proliferativer (also wuchernder) Gelenkerkrankungen eingesetzt werden.

Katze auf Couch Strahlentherapie Arthrose

Wie wirkt eine Strahlentherapie bei Arthrose?

Die Schmerzen bei einer chronisch degenerativen Gelenkerkrankung werden durch lokale Stoffwechselstörungen mit anhaltender Übersäuerung des Gewebes sowie einer Reizung der Gelenkinnenhaut, der Gelenkkapsel und der Gelenknerven verursacht. Eine Strahlentherapie kann diese Schmerzen lindern, jedoch ist noch nicht abschließend geklärt, wie es zu dieser Wirkung kommt.

Man nimmt an, dass die Strahlentherapie über mehrere biochemische Reaktionsabläufe auf zellulärer Ebene wirkt und so die Entzündungsreaktionen im Gewebe reduziert. Diese entzündungshemmende Wirkung beruht wohl auf verschiedenen Komponenten.

Wirkung auf die Immunzellen

Bei einer Entzündung reagiert das Immunsystem auf eine Schädigung durch infektiöse, chemische oder physikalische Noxen, also Stoffe oder Umstände, die eine schädigende, krankheitserzeugende Wirkung auf einen Organismus oder ein Körperorgan ausüben. Diese Reaktion ist komplex, da eine Vielzahl von Immunzellen miteinander interagieren muss.

Ein erster Schritt dieser so genannten Entzündungskaskade ist das Anheften von bestimmten Leukozyten, also weißen Blutkörperchen, den Monozyten und den Granulozyten, aus dem Blut, das sich in den Blutgefäßen befindet, an aktivierte Endothelzellen (Zellen, die die Blut- und Lymphgefäße auskleiden). Die weißen Blutkörperchen wandern dann angeheftet an diese Gefäßzellen in das entzündete Gewebe, wo sich die Monozyten zu dendritischen Zellen und inflammatorischen („entzündlichen“) Makrophagen („Fresszellen“) entwickeln.

Diese Makrophagen unterstützen wiederum den lokalen Entzündungsprozess durch verschiedene Vorgänge und produzieren dabei u. a. auch Stickoxide, die wiederum die Durchlässigkeit von Gefäßen regulieren, die Bildung von Wasseransammlungen (Ödemen) fördern und an der Entstehung von Entzündungsschmerz beteiligt sind.

Eine niedrig dosierte Strahlentherapie kann nun dafür sorgen, dass sich weniger weiße Blutkörperchen an diese Endothelzellen anheften und zum Ort des Geschehens transportiert werden. Zudem wurde beobachtet, dass vermehrt das Zytokin TGF-beta 1 ausgeschüttet und aktiviert wurde. Zytokine sind Eiweiße, die u. a. eine wichtige Rolle im Immunsystem spielen, und dieses TGF-beta 1 wirkt antiadhäsiv, was bedeutet, dass es ebenso das Anheften der weißen Blutkörperchen an die Endothelzellen behindert.

Des Weiteren zeigte sich, dass es durch die Bestrahlung zu einem programmierten Zelltod von Monozyten und Granulozyten kam, was wiederum zu einer verminderten Rekrutierung dieser Entzündungszellen führte, weil eben ihre Zahl grundsätzlich einmal vermindert wird. Ebenso konnte eine Senkung der Stickoxid-Produktion in aktivierten Makrophagen und eine verminderte Ausschüttung des entzündungsfördernden Zytokins Interleukin-1 in stimulierten Makrophagen beobachtet werden. So ergibt sich auf zellulärer Ebene ein entzündungshemmender Effekt. [1][2][3]

Wirkung auf die Synovialzellen und die Gelenkschmiere

Eine Entzündung der Innenschicht der Gelenkkapsel tritt häufig bei einer chronischen Polyarthritis auf. Hierbei verändern sich die Synovialzellen, also die Zellen der Gelenkinnenhaut und ändern auch ihre Funktionsweise. Sie werden aggressiv und wachsen über den Knorpel, was zu einer Zerstörung des Knorpels vom Rand ausgehend führt. Eine Entzündung tritt auch bei einer aktivierten Arthrose auf, wenn die durch die Reibung der Knorpel und ihrer Gegenspieler entstehenden Abriebprodukte eine solche bewirken. In Tiermodellen zeigte sich, dass die Strahlentherapie bei Arthritis die Proliferation, also das Wachstum und die Vermehrung, dieser Synovialzellen verringern, die Bildung von Flüssigkeit im Gelenk hemmen und so der Zerstörung von Knochen- und Knorpelgewebe entgegenwirken kann. [4][5][6][7]

Zudem scheint der pH-Wert der Gelenkschmiere ins Alkalische verschoben zu werden, d. h. die Übersäuerung (Azidose), die ebenfalls zur Schmerzentstehung beiträgt, wird gehemmt und die Schmerzempfindung somit reduziert. [8]

Außerdem scheinen nach aktuellem Kenntnisstand direkte Einflüsse auf das neurovegetative und neuroendokrine System eine Rolle zu spielen. Ein Einfluss auf die Krankheit selbst, ist nach Expertenmeinung nicht zu erwarten.

Mögliche Einsatzgebiete im Bereich Knochen und Knorpel

Osteoarthrose

Die Osteoarthrose ist eine chronisch degenerative Gelenkerkrankung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass es zu einer fortschreitenden Veränderung des Gelenkknorpels und der weiteren Gelenkstrukturen kommt (oft bekannt als „Verschleiß“). Die Folge sind Schmerzen und/oder Funktionseinschränkungen, sprich z. B. Steifigkeit insbesondere am Morgen. Kommt eine Entzündung hinzu, spricht man von einer aktivierten Arthrose.

Einer Osteoarthrose kann auf verschiedenen Wegen begegnet werden. Das kann die Gabe von Schmerzmitteln sein, Physiotherapie, die Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln oder z. B. auch im Fall des Falles eine schonende Gewichtsreduktion. Ziel ist in jedem Fall, die verbundenen Schmerzen zu lindern und so die Lebensqualität der betroffenen Katze zu verbessern. Die Strahlentherapie kann die genannten Maßnahmen begleiten und im besten Fall langfristig zur Minderung der Beschwerden führen.

Liegen Krepitationen vor (also „Knirschen“ durch Aneinanderreiben von Gelenkpartnern), Gelenkdeformationen oder ausgeprägte sichtbare Veränderungen im Röntgenbild sind die Aussichten eher ungünstig.

Die Strahlentherapie kann auch bei Scottish Fold Katzen, die unter Osteochondrodysplasie leiden, zur Schmerzreduktion und Verbesserung der Lebensqualität eingesetzt werden. [9]

Tumore

Dringt ein Tumor in einen Knochen oder ein anderes Gewebe ein oder drückt er schmerzsensible Strukturen zusammen, kann Tumorschmerz entstehen und die Lebensqualität des kätzischen Patienten deutlich einschränken. Insbesondere Knochenschädigungen sind sehr schmerzhaft. Diese können durch Knochentumore selbst (z. B. Osteosarkom) oder auch durch sekundäre Tumore (z. B. Metastasen von Mammakarzinomen) entstehen. Auch Lymphome oder periphere Nervenscheidentumore können mit deutlichen Schmerzen einhergehen.

Liegt ein solcher Tumorschmerz vor und weiß man wo der Schmerz lokalisiert ist, ist eine palliative Strahlentherapie möglich, um die Schmerzsymptome bei nur geringen Nebenwirkungen zu reduzieren. Ziel ist es dabei vor allem, die Lebensqualität des Tieres zu verbessern. Wie die Strahlentherapie die Schmerzen genau lindert, ist nicht vollständig bekannt, die Schmerzlinderung setzt auch nicht die komplette Rückbildung des Tumors voraus. Der schmerzlindernde Effekt tritt nach zwei bis vier Wochen ein und hält im Durchschnitt zwei bis sechs Monate an.

Wie läuft eine Strahlentherapie in diesem Fall ab?

Je nachdem, ob eine bösartige Tumorerkrankung vorliegt oder eine chronisch degenerative Gelenkerkrankung sind Ziel und Ablauf der Strahlentherapie unterschiedlich. In der Krebsbehandlung wird die Strahlentherapie häufig täglich oder mehrmals wöchentlich in hohen Dosen eingesetzt, um im Idealfall das Tumorgewebe zu zerstören.

Bei der Bestrahlung im Fall von chronisch degenerativen Gelenkerkrankungen werden deutlich niedrigere Dosen in weniger Sitzungen verwendet. Ziel ist es hier, die Schmerzen zu reduzieren und Funktionseinschränkungen zu mindern.

Die Strahlentherapie wird normalerweise ambulant durchgeführt. Das Tier muss dafür in eine Kurznarkose (z. B. mit Propofol) versetzt werden, da der Patient exakt positioniert und das Strahlenfeld richtig ausgerichtet werden muss. Zudem dürfen sich während der Behandlung keine Personen im Behandlungsraum befinden. Es handelt sich um eine ganz oberflächliche Narkose, da die Bestrahlung keine Schmerzen verursacht und die Tiere nur wenige Minuten ruhig liegen müssen. Die eigentliche Bestrahlungsdauer liegt bei unter einer Minute. Es können gleichzeitig mehrere Gelenke bestrahlt werden.

Voraussetzung für die Strahlentherapie ist die Narkosefähigkeit der Katze und es muss eine möglichst genaue Darstellung des Strahlenvolumens mittels Bildgebung (z. B. Computertomografie) möglich sein.

Wie erfolgsversprechend ist eine Strahlentherapie bei chronisch degenerativen Gelenkerkrankungen?

Derzeit gibt es noch keine Langzeitstudien für die Behandlung degenerativer Gelenkerkrankungen mittels Strahlentherapie. Die aktuellen Beobachtungen sind jedoch sehr vielversprechend. 70 bis 80 Prozent der Hunde sprachen auf die Strahlentherapie an und die schmerzlindernde Wirkung trat in der Regel vier bis sechs Wochen nach der Behandlung ein und führte in Folge zu einer verbesserten Belastung der Gliedmaßen und einer Verbesserung der Lebensqualität.[10] [11] [12] [13] Es ist auch möglich, dass je nach Fall Schmerzmittel reduziert werden können. In der Regel hielt die Schmerzlinderung sechs bis neun Monate an. Nach Abklingen der Wirkung kann die Bestrahlung grundsätzlich wiederholt werden.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Wie bei jeder Therapie so müssen auch bei der Strahlentherapie Nutzen und Risiko gegeneinander abgewogen werden. Da die Strahlendosis bei der Behandlung chronisch-degenerativer Gelenkerkrankungen deutlich niedriger als bei der Tumorbehandlung ist, sind therapiebedingte Nebenwirkungen sehr selten. Grundsätzlich ist es möglich, dass es durch die Transformation und Mutation der bestrahlten Zellen zu bösartigen Veränderungen und Erbkrankheiten kommt. Jedoch ist das Risiko beim Menschen schon gering und bei der Katze durch die geringere Lebenserwartung noch weitaus geringer. Bei der palliativen Strahlentherapie von Osteosarkomen liegt das Risiko für Nebenwirkungen durch die höhere Dosis etwas höher, hier kann es zu akuten Nebenwirkungen während oder kurz nach der Strahlentherapie kommen (z. B. Hautschäden), diese sind jedoch laut Fachliteratur meist gut behandelbar.

Fazit

Die Strahlentherapie kann bei chronisch degenerativen Gelenkerkrankungen eine ergänzende Möglichkeit zur Schmerzbehandlung darstellen. Jedoch fehlen derzeit noch Langzeitstudien und sie ist mit einem relativ hohen Zeit- und Kostenaufwand verbunden. Zudem wird die Behandlung nur in spezialisierten Einrichtungen mit entsprechender Ausstattung und Fachkompetenz angeboten. Teilweise sind Kooperationen zwischen fachlich ausgebildeten Tierarztpraxen und Strahlentherapieeinrichtungen für Menschen möglich.

Die Informationen in diesem Artikel basieren in weiten Teilen auf einem im „Praktischen Tierarzt“ erschienenen Übersichtsartikel [14], zusammengefasst und ergänzt um Erklärungen und Informationen aus anderen Quellen.

Referenzen


[1] Roedel F, Kley N, Beuscher HU, Hildebrandt G, Keilholz L, Kern P, Voll R, Herrmann M, Sauer R (2002): Anti-inflammatory effect of low-dose X-irradiation and the involvement of a TGF-a1-induced down-regulation of leukocyte/endothelial cell adhesion. Int J Radiat Biol 78:711-719
[2] Roedel F, Frey B, Manda K, Hildebrandt G, Hehlgans S, Keilholt L, Seegenschmiedt MH, Gaipl US, Roedel C (2012): Immunmodulatory properties and molecular effects in inflammatory diseases of low-dose x-irradiation. Front Oncol 2:120
[3] Trott KR, Kamprad F (1999): Radiobiological mechanisms of anti-inflammatory radiotherapy. Radiother Oncol 51:197-203
[4] Budras KD, Hartung K, Münzer BM (1986): Licht- und elektronenmikroskopische Untersuchungen über den Einfluss von Röntgenstrahlen auf das Stratum Synoviale des entzündeten Kniegelenks. Berl Münch Tierärztl Wochenschr 99: 148-152
[5] Fischer U, Kamprad F, Koch F, Ludewig E, Melzer R, Hildebrandt G (1998): The effects of low-dose Co-60 irradiation on the course of aseptic arthritis in a rabit knee joint, Strahlenther Onkol 174:633-639
[6] Hildebrandt G, Radlingmayr A, Rosenthal S, Rothe R, Jahns J, Hindemith M, Roedel F, Kamprad F (2003): Low-dose radiotherapy (LD-RT) and the modulation of INOS expression in adjuvant induced arthritis in rats. Int J Radiat Biol 79: 993-1001.
[7] Trott KR, Parker R, Seed MP (1995): Die Wirkung von Röntgenstrahlen auf die experimentelle Arthritis der Ratte. Strahlenther Onkol 171:534-538
[8] Pannewitz G v (1970): Radiotherapy of arthrosia deformans. Method and results. Radiologe 10: 51-54
[9] Fujiwara-Igarashi A, Igarashi H, Hasegawa D, Fujita M (2015): Efficacy and complications of palliative irradiation in three Scottish Fold Cats with osteochoendrodysplasia. J Vet Intern Med 29: 1643-1647
[10] McEntee MC, Page RL, Novotney CA, Thrall DE (1993): Palliative radiotherapy for canine appendicular osteosarcoma. Vet Radiol Ultrasound 34: 367-370
[11] Mueller F, Poirier V, Melzer K, Nitzl D, Roos M, Kaser-Hotz B (2005): Palliative radiotherapy with electrons of appendicular osteosarcoma in 54 dogs. In Vivo 19: 713-716
[12] Pagano C, Boudreaux B, Shiomitsu K (2016): Safety and toxicity of an accelerated coarsely fractionated radiation protocol for treatment of appendicular osteosarcoma in 14 dogs: 10 Gyx2 fractions. Vet Radiol Ultrasound 57:551-556
[13] Ramirez O III, Dodge RK, Page RL, Price GS, Hauck ML, LaDue TA, Nutter F, Thrall DE (1999): Palliative radiotherapy of appendicular osteosarcoma in 95 dogs. Vet Radiol Ultrasound 40:517-522
[14] Eberle N. (2017): Einsatz der Strahlentherapie zur Schmerzbehandlung bei Hund und Katze. Der Praktische Tierarzt 99, Heft 01/2018, 24-32

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Buchrezension: Mykotherapie für Tiere

Buchrezension

Mykotherapie für Tiere

Vitalpilze: Heilkraft, Wirkung und Anwendung

Vitalpilze, auch bekannt als Heil- oder Medizinalpilze, können bei vielen Erkrankungen unterstützend eingesetzt werden. Wie es bei alternativen Therapiemethoden jedoch immer so ist, stößt auch die Mykotherapie nicht nur auf Zustimmung, sondern auch oftmals auf Ablehnung. Das vorliegende Buch will die Tiermykotherapie auf wissenschaftlicher Grundlage näherbringen.

Vitalpilze

Allgemeines zum Buch

Autorin: Wanda May Pulfer
Verlag: Sonntag; Auflage: 1 (21. Oktober 2015)
Sprache: Deutsch
Broschiert: 208 Seiten
ISBN-10: 3830494416
ISBN-13: 978 – 3830494416

Das sagt der Klappentext

„Die faszinierende Welt der Vitalpilze

Reishi, Coriolus versicolor, Hericium erinaceus… Keine Fremdsprache, sondern Medizinalpilze, deren Heilkräfte Sie bei vielen Erkrankungen von Hund, Katze und Pferd wirkungsvoll einsetzen können.

In der asiatischen Volksheilkunde schon seit Jahrtausenden bekannt – heute wissenschaftlich belegt! Dieses erste, auf Grundlage zahlreicher Studien erarbeitete Fachbuch zum Thema Tiermykotherapie bietet Ihnen:

– die 14 bekanntesten Medizinalpilze, übersichtlich vorgestellt mit Steckbriefen zu Inhaltsstoffen und Wirkung
– mehr als 500 wissenschaftliche Studienverweise, die kompetent die medizinischen Wirkungen der Pilze belegen
– konkrete Anwendungsvorschläge für Hund, Katze und Pferd bei vielfältigen Indikationen
– nützliche Indikationstabellen sowie Tabellen zu Inhaltsstoffen und deren Wirkmechanismen, damit das Nachschlagen besonders einfach ist“

Das sagt die Haustiger-Redaktion

Als ich vor einigen Jahren zum ersten Mal von Vitalpilzen hörte, war ich zunächst skeptisch. Pilze kannte ich bis dahin in Form von Fliegenpilz bis Champignon und vom Hörensagen in Zusammenhang mit halluzinogener Wirkung. Bei näherer Betrachtung klang Mykotherapie aber dann doch recht interessant. Doch es fehlte die Zeit sich wirklich mit dem Thema zu beschäftigen und sich eine fundierte Meinung zu bilden. Umso erfreuter war ich, als ich gefragt wurde, ob ich nicht ein Buch über Tiermykotherapie rezensieren möchte.

„Mykotherapie für Tiere“ kommt in der für den Verlag gewohnt guten Qualität daher. Wir finden eine übersichtliche Gliederung, zudem ist jedes Kapitel in einer anderen Farbe gehalten, so dass man sich auch beim raschen Nachschlagen schnell zurechtfindet. Viele Tabellen zur schnellen Übersicht und qualitativ hochwertige Bilder runden den guten äußeren Eindruck ab.

Doch was wirklich zählt, sind ja die inneren Werte. ;-)  Im ersten Kapitel des Buches dreht sich alles um die Grundlagen der Tiermykotherapie. Man erfährt, dass die wissenschaftliche Mykotherapie noch eine eher junge Therapieform ist, das Wissen über die Heilwirkung der Pilze jedoch schon seit vielen tausend Jahren in China und Japan bekannt ist. Es gibt Informationen darüber, was Pilze überhaupt sind (weder Tier noch Pflanze), woher Vitalpilze heute stammen und wie sie im Nährstoffkreislauf der Erde wirken.

Sehr spannend und aufschlussreich ist die Erläuterung, welche ernährungsphysiologisch wichtigen Stoffe in Medizinalpilzen enthalten sind und warum diese heilend wirken und Einfluss auf die Immunabwehr haben können. Des Weiteren wird in diesem Kapitel beschrieben in welchen Formen (Pulver, Extrakt etc.) Vitalpilze bezogen werden können, wie es um Produktsicherheit und Qualität bestellt ist und von welchen Produkten man als Therapeut oder Tierhalter eher die Finger lassen sollte. Alles in allem schon einmal eine solide Grundlage.

Im nächsten Kapitel werden dann die einzelnen Pilze vorgestellt. Der interessierte Leser erfährt Wissenswertes zu Ökologie und Geschichte des einzelnen Medizinalpilzes, zu dessen Inhaltsstoffen und Wirkung und seinen möglichen Einsatzgebieten. Abgerundet wird die jeweils mehrseitige Beschreibung durch ein Bild des jeweiligen Pilzes, eine detaillierte Analyse der Inhaltsstoffe und den Namen des Pilzes in mehreren Sprachen, was die weitere Recherche auch in fremdsprachigen Quellen vereinfacht.

Danach geht es an die Dosierung und Verabreichung von Vitalpilzen an die Tierarten Katze, Hund, Pferd und schließlich an die Anwendungsmöglichkeiten. Jede Indikation beinhaltet eine Beschreibung der jeweiligen Erkrankung, die tierartlichen Besonderheiten und den jeweiligen mykotherapeutischen Behandlungsvorschlag. Unter den erläuterten Krankheiten befinden sich einige, die auch für den Katzentherapeuten/-besitzer interessant sind, wie z. B. Arthrose oder Katzenschnupfenkomplex.

Den Abschluss des Buches bildet ein umfangreicher Anhang mit zahlreichen Übersichtstabellen der Indikationen und Inhaltsstoffanalysen sowie ganzen 31 Seiten Literaturverzeichnis mit vielen Referenzen, zu den im Buch getätigten Aussagen.

So wird nicht nur die Information geliefert, dass „Produkt A gegen Krankheit B hilft“, sondern auch erklärt, warum dem so ist und wo man dies nachschlagen kann. So muss man nicht nur etwas glauben, was jemand schreibt, sondern kann dies auch nachprüfen und/oder bei Bedarf tiefgehender recherchieren. Etwas, das man sich in so manchem Weiterbildungskurs wünschen würde.

Fazit: Alles in allem ist „Mykotherapie für Tiere“ ein Buch, das auf wissenschaftlicher Grundlage einen fundierten Überblick über die einzelnen Vitalpilze und ihre Anwendungsmöglichkeiten bietet und Therapeuten und interessierten Tierhaltern ein nützlicher Begleiter sein kann. Den Tierarzt, ausgebildeten Tierheilpraktiker oder Mykotherapeuten kann und soll es nicht ersetzen.

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Stammzellentherapie: Chance für Katzen mit chronischer Gingivostomatitis?

Aus der Wissenschaft

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Die chronische Gingivostomatitis ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung und oft nur schwer zu behandeln. Der traditionelle Therapieansatz mit vollständiger Entfernung der Zähne und Medikamentengabe (z. B. Cortison, Antibiotika) bringt nicht immer eine vollständige Heilung mit sich. Eine neuartige Stammzellentherapie könnte Katzen mit FCGS nun helfen, wie eine Studie zeigt, deren Ergebnisse vor kurzem im Journal „Stem Cells Translational Medicine“ veröffentlicht wurden. (mehr …)

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Übergewicht ist ein stetiges Thema und betrifft immer mehr Katzen. Schuld daran, ist zum einen meist falsche Ernährung und zum anderen oft mangelnde Bewegung. Das ist nichts Neues. Neu ist ein vor etwa einem Jahr zum Patent angemeldeter Impfstoff, der dieses Problem beseitigen soll, ohne dass man sich mit einer Ernährungsumstellung usw. beschäftigen muss. (mehr …)

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