Interview: Was macht eigentlich eine Tierhaarschmuckdesignerin?

Im mittlerweile nun schon sechsten Teil unserer Tierische-Berufe-Reihe erzählt uns Sonja Pilz von DNS Tierhaarschmuck mehr über einen kreativen Beruf. Denn Sonja stellt Schmuck aus Tierhaaren her. Wie man Tierhaarschmuckdesignerin wird und was man da so macht, erfahrt ihr im heutigen Interview.

Tierhaarschmuckdesignerin bei der Arbeit

© Sonja Pilz | DNS Tierhaarschmuck

Hexe: Hallo Sonja, herzlichen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, uns einige Fragen zu deinem Beruf zu beantworten. Stellst du uns kurz deinen Beruf Tierhaarschmuckdesignerin vor?

Sonja: Hallo, mein Name ist Sonja Pilz. Als Tierhaarschmuckdesignerin stelle ich Schmuckstücke aus Tierhaar her zur Erinnerung an ein geliebtes Tier und entwerfe stets neue Schmuckstücke in Gestaltung und Verarbeitung. Ein Schmuckstück mit den Haaren eines geliebten Tieres gibt zum einen die Möglichkeit, etwas von seinem Tier stets dabei zu haben und zum anderen eine Erinnerung an sein Tier zu bewahren.

Hexe: Wie müssen wir uns denn „einen Tag im Leben einer Tierhaarschmuckdesignerin“ vorstellen?

Sonja: Neben meiner hauptberuflichen Tätigkeit bin ich täglich zwischen 3 und 4 Stunden mit meinem Kleinunternehmen beschäftigt, entweder mit der Fertigung von Schmuckstücken oder mit allen anderen Aufgaben, die im Business anfallen (Buchführung, Materialeinkauf usw.). Einen zeitlich großen Teil macht die Kommunikation per Mail mit dem Kunden aus. Wenn es mal etwas ruhiger ist entwerfe ich neue Modelle. Ich experimentiere gerne und dabei entstehen schon einmal ungewöhnliche Schmuckstücke. Da wir im Familienkreis mit 6 Hunden, 8 Katzen und ein paar Pferdefreunden gesegnet sind, habe ich reichlich Material um meiner Kreativität freien Lauf zu lassen.

Schmuckstück von Sonja Pilz

© Sonja Pilz | DNS Tierhaarschmuck

Hexe: Tierhaarschmuckdesignerin ist ja ein eher ungewöhnlicher Beruf. Wie bist du denn dazu gekommen? Bist du Quereinsteigerin und hast dein Hobby zum Beruf gemacht oder hast du eine Ausbildung im Bereich Schmuckdesign gemacht?

Sonja: Nach einem folgenreichen Sturz konnte ich nicht mehr als Hundetrainer arbeiten und musste sogar meinen geliebten Labbi weggeben. Das war sehr schwer für mich. Aber genau dieser Umstand war es, der mich auf die Idee brachte seine Haare in einer besonderen Art aufzubewahren. Die Idee kam im Bekannten- und Freundeskreis sehr gut an und schon bald kamen erste Aufträge. Ich besuchte Workshops zur Schmuckherstellung und erlernte den Umgang mit den verschiedenen Materialien. Ich würde mich als Quereinsteiger bezeichnen, der sein Hobby zu seinem Beruf machte.

Schmuck von Sonja Pilz Tierhaarschmuckdesignerin

© Sonja Pilz | DNS Tierhaarschmuck

Hexe: Wer sind denn so deine typischen Kunden? Einfach Tierfreunde oder auch Menschen, die von ihrem verstorbenen Tier eine besondere Erinnerung haben möchten z. B.?

Sonja: Ich würde sagen, dass 60% der Kunden ein Schmuckstück mit den Haaren ihres Tieres als Erinnerung haben möchten nachdem es verstorben ist. Erst dann wird den meisten Menschen bewusst, welche Lücke ein verstorbenes Tier im Leben hinterlässt und wie schmerzvoll dies ist. Ich hatte eine Kundin, deren geliebter Hund plötzlich und unvorhersehbar verstarb. Sie hatte keine Möglichkeit mehr Haare ihres Lieblings zu bekommen und so kratzte sie die verbliebenen Haare von der Schlafdecke des Hundes. Sie schickte mir eine vermeintlich große Menge an Haaren, doch es fanden sich mehr Deckenflusen als Haare in dem Umschlag. Es war sehr mühselig die einzelnen Haare aus dem Flusenknäuel zu sortieren, aber am Ende bekam sie ein schönes Schmuckstück ohne Flusen. Ich empfehle jedem Tierhalter zu Lebzeiten seiner Tiere ein paar Haare zu sammeln, dies bietet sich in der Zeit des Fellwechsels gut an.

Werkzeug der Tierhaarschmuckdesignerin

© Sonja Pilz | DNS Tierhaarschmuck

Hexe: Angenommen, unser Personal möchte jetzt ein Schmuckstück aus unserem Fell fertigen lassen. Wie müssen wir uns dann den weiteren Ablauf vorstellen? Jetzt bei dir z. B.. Wir schreiben dir eine Mail oder rufen dich an und wie geht es dann weiter? Muss uns unser Personal dann Löcher ins Fell schneiden? Wie lange dauert es, bis das fertige Schmuckstück dann bei uns ist?

Sonja: Oh nein, bitte keine Löcher ins Fell schneiden :-). Meist sehen sich die Kunden Schmuckstücke auf meiner Homepage an und suchen sich dort etwas aus. Ich finde es aber auch ganz toll, wenn die Kunden eigene Vorstellungen haben. Manchmal möchten Kunden etwas Besonderes ohne eigene Vorstellung wie das Schmuckstück aussehen soll, dann wird mir ein Budget vorgegeben und ich entwerfe etwas noch nicht Dagewesenes. Für gefilzte Arbeiten kann ich nur ausgekämmtes Haar verwenden. Möchte man das Haar hinter Glas zur Geltung bringen bietet sich immer das Deckhaar an. Auch hierzu finden sich ausführliche Informationen auf der Homepage. Die Haare müssen mir nun zugeschickt werden und die Fertigung dauert etwa 3-5 Tage, bei zu beschaffendem Material kann es auch deutlich länger dauern.

Tierhaarschmuckdesignerin Sonja Pilz

© Sonja Pilz | DNS Tierhaarschmuck

Hexe: Und die Kosten? Nach was richten sich die denn? Auch nach der Tierart oder nur nach dem Schmuckstück, das gearbeitet werden soll?

Sonja: Die Kosten richten sich zum einen nach dem Arbeitsaufwand und zum anderen nach den verwendeten Materialien. Ich persönlich verwende am liebsten Edelstahl bei den Kleinteilen, weil diese haltbarer sind als Modeschmuckmaterialien. Der Mehrpreis bewegt sich in einem moderaten Rahmen von 8-10 Euro. Bei all meiner Leidenschaft zur Tierhaarschmuckherstellung möchte ich, dass die Schmuckstücke für jedermann bezahlbar sind. Bei Sonderwünschen kann der Preis dann auch höher sein. Ich liebe diese Tätigkeit und mein größter Lohn ist es, wenn die Kunden mir schreiben wie glücklich und dankbar sie für ein solches Erinnerungsstück sind.

Hexe: Das war es auch schon. Liebe Sonja, wir danken dir, dass du unsere Fragen so ausführlich beantwortet hast, wünschen dir und deinen Lieben alles Gute und hoffen, dass du noch vielen Menschen mit deinen Schmuckstücken eine Freude machen kannst.

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Über Sonja Pilz

© Sonja Pilz | DNS Tierhaarschmuck

Tiere begleiten Sonja Pilz bereits ein ganzes Leben und ein Leben ohne Tiere ist für sie undenkbar. Aktuell lebt sie mit 3 zauberhaften Maine Coons und einem kleinen Jack Russel zusammen. Sonja Pilz hat eine Ausbildung als Problemhundetherapeutin und Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen absolviert.

„Ich bin auf alles neugierig und suche immer wieder neue Herausforderungen“, sagt sie über sich.

Hauptberuflich arbeitet sie im Bereich der Altenpflege. Mit der Fertigung von Tierhaarschmuck entdeckte sie ihre Kreativität und damit eine neue Leidenschaft. Sie versteht, wie sehr ein Mensch sein Haustier lieben kann und wie wertvoll ein solches Schmuckstück für die Besitzer sein kann. Über ihre Angebote und Arbeiten könnt ihr euch auf ihrer Homepage oder auf Facebook informieren. [/dark_box]

Interview: Was macht eigentlich eine Laser- und Faszien-Frequenz-Therapeutin?

Im fünften Teil unserer Interviewreihe zum Thema „Tierische Berufe“ erzählt uns Nadine Böhm von der Mobilen Tierheilpraxis Sanftes Heilen Nadine Böhm etwas über einen eher unbekannten Beruf. Denn Nadine arbeitet unter anderem als Laser- und Faszien-Frequenz-Therapeutin nach Vinja Bauer™. Was das ist und was man da so macht, lest ihr in diesem Interview.

Laser- und Faszien-Frequenz-Therapeutin Nadine Böhm

Hexe: Hallo Nadine, herzlichen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, uns einige Fragen zu deinem Beruf zu beantworten. Stellst du uns kurz deinen Beruf vor?

Nadine: Vielen Dank für dein Interesse! Als Laser- und Faszien-Frequenz-Therapeutin nach Vinja Bauer ™ ist man Ansprechpartner für unterschiedliche Krankheitsbilder und Verhaltensauffälligkeiten der Tiere. Das Behandlungsspektrum ist somit sehr vielschichtig.

Diese Behandlungsformen unterscheiden sich in 2 große Gebiete:
1. körperliche Beschwerden:
Es können alle klassischen Krankheitsbilder im orthopädisch-neurologischen Bereich, in der Traumatologie, in der Inneren Medizin, in der Gynäkologie und vor allem auch in der Geriatrie (Beschwerden/ Krankheiten durch höheres Alter) positiv beeinflusst werden.
2. psychosomatische Beschwerden:
Auch psychosomatische Problematiken können durch die Therapieformen bearbeitet und dadurch ebenfalls positiv beeinflusst werden.

Diese noch recht junge Therapieform verbreitet sich in Europa immer weiter. Aktuell sind in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Irland 150 Therapeuten nach Vinja Bauer™ ausgebildet. Die Tierbesitzer haben häufig schon einen langen Weg hinter sich, bis sie über Medien oder auf Empfehlung von Kollegen oder Tierärzten auf diese Therapieform aufmerksam gemacht werden.

Behandlung ohne Anfassen mit MTP

Katze mit MTP. Behandlung ohne Anfassen für Angstpatienten. Die Katze kann sich in Ruhe und ohne Zwang auf das Pad und die Frequenzen/Behandlung einlassen. (Bild: Nadine Böhm)

Die Laser-Frequenz-Therapie nach Vinja Bauer™ gehört zu den sogenannten komplementär medizinischen Therapieformen. Das Laserlicht wird in den Zellen der Tiere sofort in Energie umgesetzt. Der Organismus kann diese Energie sofort verstoffwechseln. Dieser Energieschub kann schon reichen, um eine akute oder chronische Erkrankung in die richtige Richtung zu lenken. Die Selbstheilungskräfte des Tieres können auf diese Energie zurückgreifen und den Stoffwechsel ankurbeln. Einfach gesagt kann das Laserlicht als Starthilfe und Booster für die körpereigene Regeneration helfen. Die zusätzlich gezielt ausgewählten Frequenzen sorgen für die nötigen Informationen an die Körperzellen. Dadurch können die Zellen u.a. angeregt werden ihre physiologischen Aufgaben zu erfüllen, was zuvor u.U. durch Verletzung/ Erkrankung nicht mehr möglich war.

In der Faszien-Frequenz-Therapie optimieren wir das fasziale Gewebe und können bei einer Vielzahl von funktionellen Problemen im Bewegungsapparat oder auch bei Stoffwechselproblemen regulativ eingreifen. Auch bei dieser Therapieform steht die natürliche Regeneration im Vordergrund.

Hexe: Wie müssen wir uns denn „einen Tag im Leben einer Laser- und Faszien-Frequenz-Therapeutin“ vorstellen?

Nadine: Meine Termine liegen vorwiegend auf dem Nachmittag, Abend und Wochenende. Die Praxiszeit und die Kurstage sind immer wieder anders, spannend und bringen neue Herausforderungen mit sich. Praxistag oder Kurstag bestimmen den konkreten Tagesablauf. Ich unterrichte Therapeuten/Ärzte in Kleingruppen oder auf Wunsch auch exklusiv im Einzelcoaching.

Die Bearbeitung von E-Mails, Kursanmeldungen, Rechnungen und Therapieplanerstellung erfolgt meist abends oder in den frühen Morgenstunden. In meiner Fahrpraxis werde ich auch zu Tieren gerufen, die weiter entfernt liegen. Diese werden in Touren oder Sammelterminen organisiert.

Ein sehr wichtiger Aspekt meiner Arbeit ist die Kommunikation mit den Tierbesitzern, dies erfolgt direkt vor Ort. Häufig werden auch telefonische Beratungen benötigt.

Tiere haben einen großen Stellenwert in der Familie eingenommen und werden dementsprechend auch immer häufiger therapeutisch versorgt.

Verfahren zur Verbesserung der Körpergefühls

Katze auf SureFoot® Pads zur Verbesserung des Körpergefühls. Hier konnte die Katze frei wählen, welches Pad für sie am geeignetsten war. Die unterschiedlichen Farben stehen für unterschiedliche Pad-Stärken. (Bild: Nadine Böhm)

Hexe: Wie wird man denn Laser- und Faszien-Frequenz-Therapeutin? Gibt es da eine anerkannte Ausbildung? Drückt man die Schulbank? Oder lernt man vielleicht wie in einem „normalen“ Ausbildungsberuf auch bei anderen Therapeuten? Macht man Praktika? Gibt es Berufsverbände?

Nadine: Es ist kein anerkannter Ausbildungsberuf und auch nicht geschützt, jeder kann mit dem Kauf dieser Therapiegeräte am Tier arbeiten. Ich arbeite nach Vinja Bauer ™ und diese Kurse sind nur mit einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung zum Tiertherapeuten (Tierheilpraktiker, Osteopathen, Chiropraktiker etc. oder Tierarzt) als Weiterbildung zum Laser- und Faszien-Frequenz-Therapeut an Wochenenden zu absolvieren. Vinja Bauer™ ist eine geschützte Medizinproduktmarke und darf nur von lizensierten Therapeuten angeboten werden. Dies soll die hohe Qualität gewährleisten. Die Kunden können sich so im Dschungel der Therapieformen und -angebote leichter orientieren.

Die Faszien-Therapie nach Vinja Bauer ™ umfasst den Basis- und Fortgeschrittenenkurs.

Die Laser-Frequenz-Therapie-Kurse nach Vinja Bauer ™ sind in mehrere Module aufgebaut.

1.) Modul 1 vermittelt die Basis der Lasertherapie mit den dazugehörigen Basis-Frequenzen und das Wissen, achtsam (u.a. Beachten der Kontraindikationen) mit den Frequenzen umzugehen.
2.) Modul 2 Behandlungstechniken und verschiedene Kombinationsmöglichkeiten (z.B. mit Donut, Herbert Kugel, SureFoot® Pads, Faszien-Therapie, Akupunktur, etc.) mit zusätzlichen Frequenzen vereint.
Ab Modul 3 arbeiten wir rein im psychosomatischen Bereich.
3.) Modul 3 Epigenetik und mentale Balance.
4.) Modul 4 Epigenetik und emotionale Balance.
5.) Modul 5 befasst sich mit dem Umgang von traumatisierten Patienten und Wegbegleitung während des Sterbeprozesses.

Die Kurse umfassen einen umfangreichen Praxisteil am Tier und an sich selbst, so dass man zwischen diesen Modulen das Erlernte zu Hause in der Praxis gut umsetzen kann. Die Selbsterfahrung in der Frequenz-Therapie nach Vinja Bauer™ ist sehr wichtig. Da unsere Patienten nur nonverbal mit uns kommunizieren können, müssen wir auf viele Kleinigkeiten ihrer Kommunikationsebene achten und diese auch beachten.

Wir Frequenz-Therapeuten nach Vinja Bauer™ sind extrem gut vernetzt und können so auch das Wissen des Kollektives nutzen. Dies ist ein wichtiger Bestandteil des Netzwerkes, wir arbeiten alle zum Wohle der Tiere und unterstützen uns gerne. Das ist das Schöne daran, dass unser Netzwerk innerhalb Deutschlands, Luxemburgs, Österreichs, der Schweiz und Irlands funktioniert. So können wir auch eine schnelle Vermittlung von Tieren gewährleisten, die nicht in unserem Einzugsgebiet liegen. Jeder Therapeut macht innerhalb der verschiedenen Module seine eigene Entwicklung durch. Jeder besucht die Folgekurse erst dann, wenn er dazu bereit ist (z. B. das Erlernen der Pulstestung).

Zur Dozentin für Laser- und Faszien-Frequenz-Therapie nach Vinja Bauer ™ wurde ich von Vinja Bauer Mitte 2017 ernannt. Das hat mich damals sehr gefreut und ich gebe mein Wissen in Kursen mit Freude und Stolz an Therapeuten weiter. Das Wissen in diesem Beruf wächst nicht nur mit jedem Kunden, sondern auch mit der Erforschung von neuen Frequenzen und ihren Anwendungen. Erfahrungen zeigen, dass trotz gleichem Krankheitsbild Genesungsweg und Wahl der Therapie unterschiedlich sind.

Laser-Frequenz-Therapie nach Vinja Bauer

Behandlung mit der Laser-Frequenz-Therapie nach Vinja Bauer ™ (Bild: Nadine Böhm)

Hexe: Arbeiten Laser- und Faszien-Frequenz-Therapeuten auch mit Tierärzten oder Angehörigen anderer tierischer Berufsgruppen, z. B. Tierheilpraktikern, zusammen? Wie ist das denn bei dir z. B.?

Nadine: Ein sehr wichtiger Aspekt ist die Zusammenarbeit mit allen Berufsgruppen, die sich mit der Tiergesundheit befassen. Ich freue mich immer über eine offene Kommunikation, nur diese kann die optimale Versorgung der tierischen Patienten gewährleisten. Häufig ergänzen sich die verschiedenen Therapieformen.

Ein gutes Beispiel sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei der Katze. Nur eine gute Kooperation zwischen Tierarzt, Ernährungsberater, Tierheilpraktiker und Laser-Therapeut kann die Katze im jeweiligen Fachgebiet optimal unterstützen. Der Tierarzt stellt in der Regel die Diagnose und überweist die Patienten z. B. zum THP für eine Magen-Darm-Sanierung. Er empfiehlt einen Ernährungsberater, um die Ursache abzustellen und häufig auch mich, damit ich diesen Prozess der Darmsanierung und das überschießende Immunsystem regulativ positiv mit der Laser-Frequenz-Therapie nach Vinja Bauer™ beeinflussen kann. Dies ist nur ein Beispiel für Berufsgruppen übergreifende Therapien zum Nutzen des Tieres.

Hexe: Ich kann mir jetzt unter Laser- und Faszien-Frequenz-Therapie nicht so viel vorstellen. Magst du uns kurz erklären, in welchen Situationen man uns damit etwas Gutes tun könnte und worauf wir deiner Meinung nach bei der Wahl des Therapeuten achten sollten?

Nadine: Die Laser- und Faszien-Therapie nach Vinja Bauer ™ ist wie anfangs erwähnt sehr vielschichtig. Die Faszien-Frequenz-Therapie beim Pferd wende ich meist für eine Lymphdrainage an, bei Ödemen durch Einschuss. Weitere Anwendungsgebiete sind: Unterstützung im Training für die Muskeln, damit diese nicht übersäuern, Erhöhung der Beweglichkeit, Verbesserung der Gelenkstabilität, der Bewegungskoordination, Lösen von Vernarbungen, Verklebungen oder Verhärtungen in Muskulatur und Gewebe und auch einfach nur als Wellnessmassage, die neben Pferden auch Hunde und Katzen dankend annehmen.

Laser- und Faszien-Frequenz-Therapeutin behandelt Pferd

Behandlung einer tiefen offenen Verletzung mit der Laser-Frequenz-Therapie nach Vinja Bauer ™ (Bild: Nadine Böhm)

Die Laser-Frequenz-Therapie nach Vinja Bauer™ kann neben der Schmerzbehandlung durchblutungsfördernd und Stoffwechsel anregend wirken, stärkt das Immunsystem, kann bei psychischen Auffälligkeiten stabilisieren und kann auch der Entspannung und der Prävention dienen. Beispiele für Krankheitsbilder sind Hauterkrankungen, Wunden, Sehnen- u Muskelverletzungen, COB, Arthrose, depressive Verstimmungen, uvm.

Um einen geeigneten Therapeuten in seiner Nähe zu finden, hat man die Möglichkeit sich direkt bei Vinja Bauer zu melden. Vinja gibt die Daten des passenden Therapeuten in der Nähe weiter.

Falls man auf die Internetseite eines Laser- und/oder Faszien-Therapeuten gestoßen ist oder einen Flyer erhalten hat, sollte man sich zuerst die Ausbildung dieses Therapeuten ansehen. Eine abgeschlossene Ausbildung zum Tiertherapeuten, eine Gewerbeanmeldung und Weiterbildungen in der Laser- und Faszien-Frequenz-Therapie nach Vinja Bauer™ wirken erstmal seriös und sind gute Voraussetzungen. Hat man sich für einen Therapeuten entschieden, sollte auch die Sympathie zwischen Tier-Patient, Besitzer und Therapeut stimmen. Das Bauchgefühl entscheidet hier schlussendlich immer mit.

Der ausgesuchte Laser Therapeut sollte die gestellten Fragen verständlich beantworten, Auskunft über die jeweiligen Frequenzen geben und nicht mit einem Allround-Programm arbeiten, sowie eine transparente Preisgestaltung vorweisen.

Hexe: Angenommen, wir haben jetzt einen Therapeuten gefunden, der uns geeignet erscheint, wie müssen wir uns dann den weiteren Ablauf vorstellen? Jetzt bei dir z. B. wir schreiben dir eine Mail oder rufen dich an und wie geht es dann weiter?

Nadine: Die meisten Neukunden rufen direkt an, haben mich empfohlen bekommen oder sind auf Grund der Laser- und Faszien-Therapie nach Vinja Bauer ™ auf mich gestoßen. Beim Vereinbaren des Termins frage ich um welches Anliegen es sich handelt und welche Therapieform angedacht ist. Vorort schaue ich mir zuerst das Tier an. Wenn die Laser-Frequenz-Therapie nach Vinja Bauer™ angewendet wird, stelle ich mein Laser-Warnschild auf, damit dieser Bereich abgegrenzt ist (Stallbereich). Der Besitzer und ich haben Laser-Schutzbrillen auf, die nicht unbedingt bequem und chic sind, aber nötig. Dies sind wichtige Sicherheitsmaßnahmen, da die direkte Lasereinstrahlung im Auge zu Verletzungen führen kann.

Nach den Sicherheitsmaßnahmen starte ich mit dem Laser den Körperscan, zeitgleich benutze ich die VAS-Pulsdiagnostik und spüre somit Störfelder auf. Aufgrund meiner Befundung wähle ich anschließend die entsprechende Frequenz für die Behandlung aus. Während der Therapie beobachte ich die Reaktionen der Patienten. Viele Tiere fangen an zu gähnen, schmatzen oder schlafen sogar ein. Die Tiere merken relativ schnell, was die Frequenz-Therapie nach Vinja Bauer™ bewirken kann und machen dann gezielt durch Schubsen oder eigenen Positionswechsel auf weitere Auffälligkeiten aufmerksam.

Fernbehandlung mit Pad an der Katze

Fernbehandlung mit Pad, wenn die Katze nicht direkt angefasst werden möchte. (Bild: Nadine Böhm)

Obwohl die Therapieform nach außen nicht anstrengend wirkt, ist sie es dennoch. Der Körper bekommt Informationen, die erstmal vom Organismus aufgenommen und verarbeitet werden müssen. Bei Tieren, die mehr wollen, als sie verarbeiten können, muss ich als Therapeut in der Lage sein, dies zu erkennen um die Behandlung rechtzeitig zu beenden.

Hexe: Und die Kosten? Macht da jeder Therapeut seine eigenen Preise oder gibt es da auch eine Gebührenordnung wie bei den Tierärzten?

Nadine: Als Tierheilpraktiker richte ich mich nach dem Gebührenverzeichnis der Tierheilpraktiker. Die Abrechnung für die Laser- und Faszien-Therapie nach Vinja Bauer ™ erfolgt in unserem Therapeutenkreis meist im Minutentakt und beträgt zwischen 1,50 und 3,00 €, je nach Region und Ausbildungsstand.

Hexe: Das war es auch schon. Liebe Nadine, wir danken dir, dass du unsere Fragen so ausführlich beantwortet hast und wünschen dir und deinen Lieben alles Gute und hoffen, dass du noch vielen Miezen und anderen Tieren mit deinen Therapien helfen kannst.

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Über Nadine Böhm

Nadine Böhm ist seit 2005 Tierheilpraktikerin mit dem Schwerpunkt Pferd, Hund und Katze. Sie hat sich in zahlreichen Seminaren und Fortbildungen mehr Wissen angeeignet, um ihren Patienten bestmögliche Behandlungen anbieten zu können. U.a. ist sie TCM – Tierakupunkteurin, Shiatsu – Praktikerin, Pferdethermografin, Sure Foot® Therapeutin und Beraterin für Pferdefütterungsmanagement.
Nadine ist nicht nur ausgebildete Therapeutin in der Laser-Frequenz-Therapie und der Faszien-Frequenz-Therapie nach Vinja Bauer™, sondern auch als Dozentin/ Trainerin dieser Therapieformen tätig.
Seit 2016 ist Nadine Böhm in ihrer eigenen mobilen Praxis „Mobile Tierheilpraxis Sanftes Heilen Nadine Böhm“ tätig. Wie der Name ihrer Praxis schon aussagt, sind Nadine sanfte und gefühlvolle Behandlungstechniken sehr wichtig. Mehr über Nadine erfahrt ihr auf ihrer Website oder auch auf Facebook.

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Interview: Was macht eigentlich eine Tierkommunikatorin?

Im vierten Teil unserer Interviewreihe zum Thema „Tierische Berufe“ erzählt uns Daniela Gröll von Kontakt zur Tierseele etwas über einen tierischen Beruf, der für viele nur schwer greifbar ist, nämlich den Beruf der Tierkommunikatorin.

Daniela beschäftigt sich mit Tierkommunikation und Tierenergetik.

Schatzbuben

© Schatzbuben | Daniela Gröll

Hexe: Hallo Dani, herzlichen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, uns einige Fragen zu deinem Beruf zu beantworten. Stellst du uns kurz deinen Beruf Tierkommunikatorin vor?

Daniela: Danke, dass ich hier die Gelegenheit habe, etwas über meine „Berufung“ als Tierkommunikatorin zu sagen. Als Tierkommunikatorin nehme ich telepathisch Kontakt mit Tieren auf. Das heißt, ich stelle den Tieren Fragen, die der Tierhalter an sein Tier hat und bekomme dann Mitteilungen von den Tieren. Das müssen nicht immer gesprochene Worte sein. Die meisten Antworten erhalte ich über Gefühle und das sogenannte „Hellwissen“. Gerade bei Problemen mit Tieren oder kranken und sterbenden Tieren ist das sehr hilfreich, da ich mich dann auch in das Tier einfühlen kann. Ich spüre dann oft an meinem Körper wo das Tier gesundheitliche Schwachstellen oder Schmerzen hat. Die Tiere können mir aber auch Bilder senden, was für die Kommunikation mit vermissten Tieren von Vorteil ist, damit der Halter dann anhand der Bilder das Tier leichter finden kann. Hier besteht aber auch die Möglichkeit das Tier wieder nach Hause zu führen. Es gibt da verschiedene Methoden die man anwenden kann. Vermisste Tiere sind aber der schwierigste Bereich in der Kommunikation und nicht jedes Tier wird gefunden.

Die Gründe warum mich Tierhalter kontaktieren sind sehr verschieden. Mancher möchte nur wissen wie es seinem Tier geht, andere haben konkrete Fragen, weil es Probleme zwischen Tier und Halter gibt, Tiere krank sind, im Sterben liegen oder vermisst werden. Auch mit verstorbenen Tieren kann ich Kontakt aufnehmen, um dem Tier Botschaften von seinem Menschen mitzuteilen und umgekehrt. Hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass das oft sehr heilsam für die Menschen ist, gerade dann, wenn der Halter und das Tier eng miteinander verbunden waren.

Hexe: Wie müssen wir uns denn „einen Tag im Leben einer Tierkommunikatorin“ vorstellen?

Daniela: Da ich für meine Arbeit nicht vor Ort sein muss, habe ich Kunden aus ganz Deutschland, aber auch aus Österreich, Luxemburg, Italien oder Taiwan und kann mir so meine Zeit selber einteilen.

Morgens lese und beantworte ich erst meine E-Mails. Anfragen zur Tierkommunikation oder Tier-Energetik und Mails von Tierhalter, mit deren Tieren ich Kontakt hatte. Diese bedanken sich zumeist und viele teilen mir auch mit, was sie zum Gesprächsprotokoll zu sagen haben oder wie ihre Tiere während oder nach dem Gespräch oder der energetischen Anwendung reagiert haben. Manchmal gibt es auch noch Fragen, wenn etwas im Protokoll nicht verstanden wurde.

Dann folgt ein Tiergespräch. Dazu bereite ich mich mental auf die Tierkommunikation vor, bevor ich mit dem Tier Kontakt aufnehme. Die Kontaktaufnahme dauert 2-4 Stunden, dabei schreibe ich alles mit, was ich von dem Tier an Mitteilungen erhalte. Das Protokoll sende ich dann per E-Mail an den Tierhalter.

© Schafgespräche | Daniela Gröll

Um jedem Tier genügend Aufmerksamkeit geben zu können, führe ich nie mehr als ein oder zwei Kommunikationen am Tag durch.

Der Rest des Tages ist dann mit Büroarbeiten ausgefüllt. Beantwortung von weiteren E-Mails. Viele Tierhalter haben Zweifel an der Tierkommunikation, sind aber oft verzweifelt, weil sie bisher für ihre Probleme mit ihrem Tier noch keine Lösung finden konnten und sehen so die Tierkommunikation als letzte Rettung. Das Beantworten solcher Mails kann dann manchmal sehr zeitaufwendig sein. Wobei ich hier niemanden überzeugen muss, denn wenn die Tierhalter dann das Protokoll lesen, erkennen sie ihr Tier in der Regel sofort. Auch verändert sich am Tier meist etwas nach der Kontaktaufnahme oder während der energetischen Anwendungen.

Natürlich mach ich zwischendrin auch Pausen. An manchen Abenden halte ich mir Termine für Anwendungen bei Tieren und Menschen frei.
Auch biete ich kostenfreie Online-Webinare an, in denen ich über die Tierkommunikation und Tier-Energetik berichte und im Anschluss die Tierfreunde noch Fragen zum Thema stellen können. Demnächst möchte ich mal wieder meine Webseite überarbeiten. In Planung ist, selbst Kurse anzubieten, um Tierhaltern die Tierkommunikation näher zu bringen. Das kostet alles viel Zeit.

Hexe: Wie wird man denn Tierkommunikatorin? Kann sich jeder einfach als Tierkommunikatorin ausgeben? Gibt es da eine anerkannte Ausbildung? Drückt man die Schulbank? Oder lernt man vielleicht wie in einem „normalen“ Ausbildungsberuf auch bei anderen Tierkommunikatoren? Macht man Praktika?

Dankela: Die Bezeichnung Tierkommunikatorin, ist wie auch die des Tierheilpraktikers in Deutschland nicht geschützt und kein anerkannter Ausbildungsberuf. Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Tierkommunikation zu „erlernen“. Ich selbst habe vor über 10 Jahren meine ersten Seminare besucht, weitere folgten. Dazwischen hatte ich eine längere Pause, bevor ich vor ein paar Jahren die komplette Ausbildung ganz von vorne nochmal gestartet habe. Hier waren es vier Ausbildungsstufen. Es gibt die Möglichkeit vor Ort Seminare zu besuchen, aber auch Online-Webinare mitzumachen. Ich habe beide Möglichkeiten genutzt. Es gibt dabei wie in der Schule Unterricht, aber es wird auch geübt vor allem erst einmal mit Tieren anderer Kursteilnehmer. Die meiste Arbeit ist dann das selbstständige Lernen und Üben. Nein, ein Praktikum gab es nicht.

Hexe: Muss man eine besondere Gabe haben, um mit Tieren auf diesem Weg kommunizieren zu können oder kann den Beruf jeder erlernen?

Daniela: Es gibt Urvölker die heute sich noch telepathisch austauschen. Wir hier, haben es wieder verlernt und müssen das wieder üben, wenn wir Kontakt zu Tieren aufnehmen wollen. Bei der Ausbildung lernt man das dann wieder. Auch wenn es jeder lernen kann, haben viele die Vorstellung, dass man als Tierkommunikatorin nur mit Tieren arbeitet. Dem ist aber nicht so, denn der Mensch, der zum Tier gehört, spielt hier eine nicht unwesentliche Rolle.

Hexe: Arbeiten Tierkommunikatoren auch mit Tierärzten oder Angehörigen anderer tierischer Berufsgruppen, z. B. Katzenpsychologen, zusammen? Wie ist das denn bei dir z. B.?

Daniela: Es macht Sinn, mit anderen Menschen, die mit Tieren arbeiten, zu kooperieren. Bei Tierärzten habe ich leider oft die Erfahrung gemacht, dass diese für das Thema nicht offen sind. Wobei mir neulich eine Kundin berichtete, dass ihrer Tierärztin mein Name bekannt sei, da sie mehrere Kunden hat, die bei mir schon eine Tierkommunikation oder energetische Anwendung für ihr Tier gebucht hatten.

Es kommt natürlich vor, dass ich Kunden bitte einen Tierarzt aufzusuchen. So wie vor kurzem bei einem Hund der Zahnprobleme hatte. Da hilft dann ein Gespräch allein nicht, in dem Fall musste der Zahn raus. Da es ein schon älteres Tier war, folgten dann zwei energetische Anwendungen, während dieser sich dann die Katze dazugesellte.

Joey mit Katze

© Anwendung bei Joey | Daniela Gröll

Wenn ich von Tieren Infos bekomme was ihnen weiterhelfen kann z.B. Akupunktur oder andere Maßnahmen teile ich das dem Tierhalter immer mit. Die Tierkommunikation ist ein Gespräch, damit können Dinge geklärt werden, aber manchmal reicht die Kommunikation alleine nicht aus. Ich mache bei kranken Tieren auch einen Körperscan was dann hilfreich sein kann, wenn der Tierarzt im Vorfeld nicht fündig geworden ist.

Vor kurzem hatte sich ein Pferd gewünscht das die Reiterin Reitunterricht nimmt, da sie das Pferd in seinem Bewegungsablauf blockiert. Ein guter Reitlehrer wird beiden weiterhelfen können.
Bei zwei „Pinkelkatern“ im selben Haushalt hat die Kommunikation ausgereicht, so dass sich das seit Jahren bestehende Problem drastisch und umgehend reduzierte. In dem Fall hatten die Kater klare Vorstellungen, was sich ändern müsse, um die für die Menschen sehr unangenehme Unart, zu unterlassen. Wenn der Mensch dann aber nicht bereit ist, darauf einzugehen, wird sich auch nichts oder nicht dauerhaft etwas verändern.

Die Tierkommunikation ist meist kein Ersatz für eine Hundeschule, aber sie kann beide Parteien unterstützen. In all den Bereichen würde ich mir zum Wohle der Tiere wünschen, dass mehr Zusammenarbeit stattfindet.

Hexe: Tierkommunikation ist ja so ein tierischer Beruf, der für Außenstehende so gar nicht greifbar ist und oft auch einen eher unseriösen Beigeschmack hat. Noch dazu, wenn die Kommunikation aus der Ferne z. B. über ein Bild des Tieres erfolgt. Schließlich kann man als Besitzer ja nicht nachvollziehen, ob die Tierkommunikatorin wirklich mit dem Tier in Kontakt tritt oder die Antworten, die sie übermittelt, nur ihrer Fantasie entspringen. Worauf sollte man denn deiner Meinung nach bei der Wahl einer Tierkommunikatorin achten?

Daniela: Wenn ich mit einem Tier per Foto Kontakt aufnehme, dann sehe ich zwar nicht wie es sich verhält, wie sein Wesen ist. Ich habe dann ja nur das Foto und da ich ein Protokoll schreibe, kann anhand der Wesensbeschreibung und der Antworten, der Tierhalter sein Tier erkennen. Ein paar Beispiele wie Tierhalter ihre Tiere im Gespräch wieder erkennen, habe ich ja schon genannt. Weiter ist mir eine Tierhalterin in Erinnerung die berichtete, dass der Hund während der Kontaktaufnahme völlig abwesend war und dabei nicht mal bemerkte wie sein geliebtes Herrchen nach Hause kam. Das sind Dinge neben dem Protokoll, die erkennen lassen, dass ein Kontakt stattgefunden hat. Ähnlich habe ich es auch bei anderen Tieren erfahren.

Daniela mit Kuh

© Reiki an der Kuh | Daniela Gröll

Bei der Wahl einer Tierkommunikatorin würde ich darauf achten, dass diese alle Bereiche der Ausbildung durchlaufen hat, auch wenn sie vielleicht nicht mit vermissten oder verstorbenen Tieren kommunizieren will. Leider soll es einige geben, die nur einen Kurs besucht haben und sich dann Tierkommunikatorin nennen, was meiner Meinung nach viel zu früh ist.
Auch würde ich schauen, dass ein Gewerbe angemeldet wurde und ob mir die Person vertrauenswürdig erscheint und zu guter Letzt, mich auf mein Gefühl verlassen.

Hexe: Angenommen, wir haben jetzt eine Tierkommunikatorin gefunden, die uns geeignet erscheint, wie müssen wir uns dann den weiteren Ablauf vorstellen? Jetzt bei dir z. B. wir schreiben dir eine Mail oder rufen dich an und wie geht es dann weiter?

Daniela: Nach der Anfrage bitte ich um ein Foto, auf dem das Tier alleine abgebildet ist. Dazu brauche ich noch den Namen, das Geschlecht und evtl. das Alter des Tieres.
Dann die Fragen, die der Halter an das Tier hat oder welches Problem besteht, also warum die Kontaktaufnahme gewünscht wird.

Auch Botschaften die ich dem Tier übermitteln kann gehören dazu z. B. wenn der Halter ohne Tier in den Urlaub fahren möchte, die Tiere möchten informiert werden.

Bei Katzen ist das meiner Meinung nach immer sinnvoll, wenn die Menschen mit Tier umziehen, da selbst bei Wohnungskatzen bei Umzügen oft Tiere verlorenengehen. Gerade hatte ich wieder eine Kommunikation mit einer vermissten Katze, die unbedingt wieder heim will, aber den Weg in die neue Wohnung nicht findet. Hier habe ich dann anhand von Bildern die ich von der Katze erhielt, Aufenthaltsorte der alten Heimat der Katze an die Tierhalterin geben können, aber den beschriebenen Ort und dann das Tier dort auch zu finden und abzuholen ist dann Aufgabe der Halterin. Bei vermissten Tieren ist eine zeitnahe Kontaktaufnahme sinnvoll, denn je länger das Tier unterwegs ist, je schwieriger wird es.

Kranke, sterbende und vermisste Tiere gehen immer vor, so dass ich hier versuche zeitnah zu kommunizieren. Für andere Gespräche ist mit einer Wartezeit von 2-7 Tagen nach Zahlungseingang zu rechnen.

Hexe: Und die Kosten? Macht da jede Tierkommunikatorin ihre eigenen Preise oder gibt es da auch eine Gebührenordnung wie bei den Tierärzten?

Daniela: Nein, es gibt keine Gebührenordnung. Wobei die Arbeit der Tierkommunikation und der von Tierärzten auch nicht miteinander verglichen werden kann. Als Tierkommunikatorin nehme ich kein Blut ab, röntge nicht und darf auch keine Diagnosen stellen. Ich fühle mich in das Tier ein, frage es und bekomme dann die Antworten, die das Tier mir geben mag. So kann die Tierkommunikation eine Hilfe für den Tierarzt, Tierheilpraktiker oder Tiertherapeuten sein und natürlich für den Halter und das Tier selbst.

Es kommt aber oft vor, dass die Tierkommunikation im Zusammenhang mit Tierärzten erwähnt wird, wenn es um die Kosten geht. Viele Anfragen beginnen mit „Ich habe schon 1000 € beim Tierarzt gelassen und…“. Aber auch ich muss meine Miete zahlen, meine Versicherungen und meinen Lebensunterhalt und andere Rechnungen zahlen.

Meines derzeitigen Wissens nach liegen die Preise für eine Tierkommunikation zwischen 40 € und 160 €. Manche rechnen nach Minuten ab, ich habe einen Festpreis, der in der Mitte liegt, so dass jeder gleich weiß, was ihn erwartet. So kann sich jeder eine Kontaktaufnahme leisten.

Ich schreibe grundsätzlich Protokolle. Manch andere führen die Kommunikation am Telefon durch, was natürlich weitaus schneller geht, aber der Tierhalter kann im Zweifel nicht mehr alles genau nachverfolgen. Ein Protokoll kann man nochmal zur Hand nehmen. Viele Kolleginnen berechnen das Protokoll, wenn es gewünscht wird nochmal extra ab. Ich biete immer an, mich nochmal zeitnah zu kontaktieren, falls im Gespräch was nicht verstanden wurde. Das ist dann kostenfrei.

Ich danke euch, dass ich hier über meinen Traumjob als Tierkommunikatorin und Tier-Energetikerin berichten durfte und freue mich, wenn hoffentlich viele Leser bis zum Schluss mitgelesen haben.

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Über Daniela Gröll

Tierkommunikatorin Daniela und Danilo

© Daniela und Danilo | Daniela Gröll

Daniela Gröll war schon immer von Tieren begeistert, so war es nicht verwunderlich, dass sie schon sehr früh Vegetarierin wurde. 11 Jahre arbeitete sie als Pferdepflegerin und rechte Hand der Chefin, auf einem Pferdeschutzhof, wo sie die ersten Erfahrungen mit der Tier-Energetik machte. Später arbeitete sie im Außendienst bei einem Tierschutzverein, der sich gegen Schlachttiertransporte einsetzt. Durch das Leid der Kühe und Kälber wurde der Weg zur veganen Ernährung gelegt. Während einer Umschulung zur Bürokauffrau, arbeitete sie bei einem anderen Verein und fing mit der Ausbildung zur Tierkommunikation an. Es folgten weitere Seminare rund um die Tierkommunikation und energetische Heilung. Ihr findet Daniela im Internet unter Kontakt zur Tierseele oder auch auf Facebook. [/dark_box]

Interview: Was macht eigentlich eine Tierernährungsberaterin?

Im dritten Teil unserer Interviewreihe zu den Tierischen Berufen hat uns Mandy Kneeland von THP&BARF 4 Paws ein wenig ihrer Zeit gewidmet. Sie stellt uns den Beruf der Tierernährungsberaterin vor.

Mandy ist gleichzeitig auch Tierheilpraktikerin, bei der Ernährungsberatung liegt ihr Schwerpunkt auf der Rohfütterung (BARF).

BARF

© Mandy Kneeland / THP&BARF 4Paws

Hexe: Hallo Mandy, herzlichen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, uns einige Fragen zu deinem Beruf zu beantworten. Stellst du uns kurz deinen Beruf Tierernährungsberaterin vor?

Mandy: Hallo, natürlich nehme ich mir gerne Zeit für euch. Als Ernährungsberaterin für Hund und Katze helfe ich Haltern die Ernährung ihrer Tiere zu optimieren. Oft sind es erkrankte Tiere, beispielsweise Katzen mit Niereninsuffizienz, Allergien oder Verdauungsstörungen, die eine angepasste und optimierte Ernährung benötigen. Aber auch für gesunde Tiere und Tiere im Wachstum erstelle ich Ernährungspläne und begleite Züchter durch Trächtigkeit, Säugezeit und Ersternährung ihrer Kitten.

Kitten beim Fressen

© Antonia Saalbach / Silva Donum Maine Coons

Mein Schwerpunkt liegt hier definitiv bei der Rohfütterung, dem BARFen, aber von Zeit zu Zeit habe ich durchaus auch Halter, die nicht roh füttern können oder wollen. Hier versuche ich die passende Lösung im Fertigfutterbereich zu finden, wobei ich hier ganz klar dazu sage, dass ich ein absoluter Gegner von Trockenfutter bin, gerade bei Katzen.

Viele Halter sind aufgrund der Hülle und Fülle (verschiedenster) Informationen zu dem Thema verunsichert, was denn nun wirklich richtig ist. Sie haben Angst, das Ganze in Angriff zu nehmen, etwas falsch zu machen und ihren Tieren dadurch zu schaden. Das kann ich absolut nachvollziehen, denn mir ging es zu Beginn nicht anders. Hier ist es mir vor allem sehr wichtig, die Unsicherheiten zu nehmen und mir für alle Fragen, die sie haben, Zeit zu nehmen und diese zu klären.

Ich erstelle für das Tier und die Erkrankung angepasste Ernährungspläne. Ich arbeite hier ganzheitlich und setze da wo es sinnvoll und oder nötig ist zusätzlich nützliche Nahrungsergänzungen, Kräuter oder Heilpilze zur ernährungsphysiologischen Unterstützung ein. Ich empfinde meine Ausbildung zur Tierheilpraktikerin als sehr hilfreich, denn es hat mir neben meinem Hauptberuf als Gesundheits- und Krankenpflegerin im intensivmedizinischen Bereich nochmal viel Wissen und Hintergrund in den Bereichen Anatomie, Physiologie und Pathologie gebracht.

Hexe: Wie müssen wir uns denn „einen Tag im Leben einer Tierernährungsberaterin“ vorstellen?

Mandy: Mein Tag ist immer angepasst an meinem Hauptberuf, da ich hier im Schichtdienst arbeite. Feste “Praxiszeiten” habe ich also nicht.
Ich arbeite viel von zu Hause aus, wenn ich Ernährungs- und Behandlungspläne schreibe. Manchmal bringt es durchaus noch einige Recherche- und Nachschlagearbeit mit sich, da ich bei meinen Plänen sehr gründlich bin.

Katze Rohfütterung

© Mandy Kneeland / THP&BARF 4Paws

Je nach Fall prüfe ich intensiv die Nährstoffbedarfswerte und passe die Zufuhr an Krankheit und Bedarf an. Wo man bei manchen Erkrankungen einen erhöhten Bedarf an bestimmten Nährstoffen hat, muss man bei anderen Erkrankungen durchaus einen reduzierten Bedarf berücksichtigen, das beste und bekannteste Beispiel ist hier wohl noch die Phosphatreduktion in der Diät bei Niereninsuffizienz.

Wenn ich einen Hausbesuch habe, bereite ich mich vorab vor, kontrolliere meine Tasche, welche ich immer mitnehme und gehe nochmal alle Informationen durch, die ich vorab schon erhalten habe.

In der Regel erhalte ich am Tag einige Mails oder Anrufe von Kunden, die zum erhaltenen Plan oder zum Verlauf ihres Tieres noch Fragen haben oder unsicher sind. Mehrmals die Woche habe ich auch „Lernsequenzen“ für mich, egal ob ich gerade einen laufenden Kurs habe oder etwas für mich wiederhole und vertiefe.
Und leider kommt mein unbeliebtester Teil, der Büro- und Verwaltungskram, ja auch immer noch dazu.

Hexe: Wie wird man denn Tierernährungsberaterin? Kann sich jeder einfach als Tierernährungsberaterin ausgeben? Gibt es da eine anerkannte Ausbildung? Drückt man die Schulbank? Oder lernt man vielleicht wie in einem „normalen“ Ausbildungsberuf auch bei anderen Tierernährungsberatern? Macht man Praktika?

Mandy: Die Berufsbezeichnung ist leider nicht geschützt, es gibt keine anerkannte Ausbildung. Somit kann sich jeder, egal wie viel Wissen vorhanden ist, Tierernährungsberater nennen. Lediglich als Tierarzt kann man eine Zusatzausbildung in diesem Bereich belegen, die anerkannt ist. Ich selbst habe eine mehrmonatige Onlineausbildung in Form von Webinaren zur Ernährungsberatung besucht mit einer Abschlussprüfung und eine Hausarbeit abgegeben. Das Ganze fand bei Swanie Simon statt, einer Tierheilpraktikerin mit Schwerpunkt Ernährung (unter anderem). Gleichzeitig lief die Tierheilpraktikerausbildung, auch mit Praktika.

Hinzu kommen diverse Fortbildungen, Seminare und Webinare, wiederholend oder ergänzend zu meinem Kernpunkt der Ernährungsberatung (Kräuterheilkunde und Heilpilztherapie). Der Bereich ist eigentlich zum lebenslangen Lernen geeignet.

Neben meinen tierspezifischen Ausbildungen kann ich auch auf 10 Jahre Erfahrung in der Humanmedizin zurückgreifen, was mir durchaus sehr hilft, denn Hunde und Katzen sind zwar etwas anders als Menschen, in vielerlei Hinsicht läuft aber doch einiges gleich oder sehr ähnlich ab.

Katze futtert BARF

© Mandy Kneeland / THP&BARF 4Paws

Hexe: Arbeiten Tierernährungsberater auch mit Tierärzten oder Angehörigen anderer tierischer Berufsgruppen, z. B. Tierheilpraktikern, zusammen? Wie ist das denn bei dir z. B.?

Mandy: Ja, wenn sich die Gelegenheit gibt und es gewünscht ist, arbeite ich durchaus mit anderen Berufsgruppen zusammen. Beispielsweise schicke ich Kunden zum Tierarzt für benötigte Diagnostik und Kontrollen, seien es Blutabnahmen oder bildgebende Diagnostik, oder überweise Kunden zu Tierphysiotherapeuten. Ich selbst bin auch Tierheilpraktikerin, aber so wie ich an Kollegen verweise, wenn es beispielsweise um Homöopathie geht, erstelle ich Ernährungspläne, wenn von anderen Tierheilpraktikern an mich verwiesen wurde.

Ich würde mich freuen, wenn ein noch viel gemeinschaftlicheres Arbeiten mit anderen Berufsgruppen möglich wäre. Leider stößt man da aber noch oft auf taube Ohren. Gerade mit Tierärzten hier ist es leider oft noch sehr schwierig, ich habe bei keiner Praxis, bei der ich mich zu Beginn vorgestellt habe, gute Erfahrungen gemacht.

Hexe: Wir futtern ja schon BARF, aber angenommen wir wären voll die Trockenfutterjunkies und unser Personal würde uns auf eine gesunde Ernährung umstellen wollen. Oder eine von uns wäre krank und müsste eine besondere Diät bekommen. Worauf sollten wir denn bei der Auswahl des Ernährungsberaters deiner Meinung nach achten?

Mandy: Wichtig sind immer der eigene Eindruck und das Bauchgefühl, das finde ich immer ganz entscheidend. Ihr solltet darauf achten, dass man einsehen kann wo derjenige seine Ausbildung gemacht hat, welchen Stundenumfang diese betragen hat und inwieweit er sich nach der Ausbildung noch Fort- und Weiterbildung widmen wird und ob sich auch mit der Tierart ausgekannt wird (manche Tierernährungsberater betreuen zum Beispiel keine Katzen und nur Hunde).

Dann ist, egal ob vor Ort oder eine Online-Beratung, eine ausführliche Anamnese unabdingbar. Ein Ernährungsberater kann keinen Plan erstellen, wenn er das Tier und die Befunde nicht kennt.

Und zu guter Letzt: Fragen ob jemand im Bekannten-/Verwandten-/Freundeskreis schon Erfahrungen mit Ernährungsberatern gemacht hat und hier auf Empfehlungen setzen.

Hexe: Angenommen wir haben jetzt einen Tierernährungsberater gefunden, der uns geeignet erscheint, wie müssen wir uns dann den weiteren Ablauf vorstellen? Jetzt bei dir z. B. wir schreiben dir eine Mail oder rufen dich an und wie geht es dann weiter?

Mandy: Es kommt bei mir darauf an, ob ihr in meiner Nähe wohnt oder nicht und ob es sich zum Beispiel um ein schwerkrankes Tier handelt. Bei gesunden Tieren reicht es in der Regel durchaus ohne direkte Sicht, bei kranken oder gar schwerkranken Tieren, wo es über die reine Ernährungsberatung hinausgeht, ist ein Hausbesuch oft sinnvoll, allerdings aufgrund fehlender lokaler Ernährungsberater nicht immer möglich.

Hierbei ist die Anamnese natürlich immer etwas schwieriger und gut ist hierbei, wenn andere Tiertherapeuten, zum Beispiel Tierärzte oder Tierheilpraktiker mit im Boot sind und somit unklare Punkte mit abklopfen können.

Katze mit Eintagsküken

© Mandy Kneeland / THP&BARF 4Paws

Bei einem Hausbesuch komme ich euch besuchen und mache die Anamnese und Untersuchung vor Ort und bespreche erste Dinge persönlich. Ich spreche hierbei immer erst eine ganze Weile mit den Haltern, damit sich die Tiere an mich gewöhnen können. Erst nachdem die Anamnese gemacht ist, untersuche ich das Tier. Da sich das aber keiner alles merken kann, was man in dieser Zeit bespricht, gibt es zum Ernährungsplan eine Auflistung aller im Gespräch erwähnten Punkte dazu. Den Plan gibt es in etwa 1 Woche später per E-Mail, wobei ich komplexe Fälle, die dringliche Hilfe benötigen, durchaus vorziehe und weniger dringliche Fälle nach hinten schiebe. Ich informiere dann immer die Halter, die etwas länger warten müssen und habe hier bisher immer das Glück gehabt, dass alle sehr verständlich reagiert haben und einfach nur froh waren, dass es nicht ihr Tier betrifft, das einen dringlichen Plan benötigt.

Je nach Fall gibt es eine Betreuungszeit im Anschluss, in der ich bei Fragen, Unsicherheiten oder Problemen erreichbar bin und auch danach bin ich natürlich nie aus der Welt.

Hexe: Und die Kosten? Macht da jeder Tierernährungsberater seine eigenen Preise oder gibt es da auch eine Gebührenordnung wie bei den Tierärzten?

Mandy: Es gibt keine Gebührenordnung, jeder Berater kann seine Preise selbst festlegen. Der durchschnittliche Preis ist sicherlich im ähnlichen Bereich, es gibt aber auch Ausreißer nach unten und nach oben. Hierbei sei zu sagen, dass teurere Berater weder viel besser noch schlechter sind als günstige. Da kommt es wieder auf das Gesamtpaket an.

Hexe: Das war’s dann auch schon mit unseren neugierigen Fragen. Wir wünschen dir und deinen Lieben auch weiterhin alles Gute und hoffen, dass du noch vielen Miezen dabei helfen kannst, mit artgerechter Ernährung gesund zu bleiben, zu werden oder zumindest ein bestmögliches Leben führen zu können.

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Über Mandy Kneeland

Tierernährungsberaterin Mandy Kneeland

© Mandy Kneeland / THP&BARF 4Paws

Mandy Kneeland arbeitet seit 2017 als Tierheilpraktikerin und Ernährungsberaterin mit Schwerpunkt BARF für Hunde und Katzen. Lokal mit mobiler Praxis im Raum Darmstadt und dem Rhein-Main-Gebiet und online mit Kunden auch aus Österreich und Italien. Neben der Ernährungsberatung liegen ihre Schwerpunkte auf Heilpilzen (Mykotherapie), Kräuterheilkunde (Phytotherapie), Darmsanierung und Bachblüten.Immer unterstützt bei ihrer Arbeit wird sie daheim von ihren 3 Katzen. Ihr findet Mandy im Internet unter THP4Paws oder auch auf Facebook. [/dark_box]

Interview: Was macht eigentlich eine Tierheilpraktikerin?

Im zweiten Teil unserer Interviewreihe steht uns Franzisca Flattenhutter von der Tierheilpraxis Augsburg Rede und Antwort. Sie erzählt uns ein wenig über den Beruf der Tierheilpraktikerin.

Die Schwerpunkte von Franzisca liegen in der klassischen Homöopathie, der ganzheitlichen Ernährungsberatung und der Horvi-Enzymtherapie.

Tierheilpraktikerin Francisca Flattenhutter

© Franzisca Flattenhutter / Tierheilpraxis Augsburg

Hexe: Hallo Franzisca, herzlichen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, uns einige Fragen zu deinem Beruf zu beantworten. Stellst du uns kurz deinen Beruf Tierheilpraktikerin vor?

Franzisca: Vielen Dank für dein Interesse! Als Tierheilpraktikerin ist man Ansprechpartnerin für sämtliche Fragen rund um die natürliche Tiergesundheit und die artgerechte Ernährung. Unser Arbeitsspektrum ist sehr vielschichtig – so kommen beispielsweise Familien mit Welpen und Junghunden zu mir, die „alles richtig“ machen wollen und sich über individuelle Lösungen bezüglich der Fütterung und bezüglich bestimmter Prophylaxe-Maßnahmen informieren wollen. Manche Leute haben die Naturheilkunde für sich selbst entdeckt und möchten ihr Tier ganzheitlich behandeln lassen.

Die meisten Leute, die zum ersten Mal Kontakt aufnehmen, sind jedoch verzweifelt: Sie haben mit ihrem schwerkranken Tier meist eine regelrechte Tierarzt-Odyssee hinter sich gebracht und wurden entweder mit einem ganzen Koffer voller Medikamente oder als „austherapiert“, sprich als unheilbar entlassen. Für diese Patienten ist man die „letzte Instanz“ und ein großer Hoffnungsträger.

Ein Tierheilpraktiker arbeitet ganzheitlich, individuell und ursachenspezifisch: Sprich wir verlassen die gewohnten Wege, fragen und hinterfragen viel und versuchen uns dem Auslöser der Erkrankung zu nähern und das Übel an der Wurzel zu packen. Gerade bei Allergiepatienten und Tieren mit gravierenden Futtermittelunverträglichkeiten genügt es nämlich nicht, nur die äußerlich sichtbaren Symptome zu entfernen, sprich zu unterdrücken – der Kern der Erkrankung muss gefunden werden: Was lässt das Immunsystem dieser Tiere so überreagieren? Wir fragen nicht: Wie ist das Tier krank, sprich welche Symptome muss ich behandeln, sondern: Warum ist das Tier krank. Wenn wir den Auslöser fest machen können, gelingt es uns, eine umfassende und nachhaltige Therapie auf die Beine zu stellen.

Kommt ein derart schwer kranker Patient in die Praxis, ist die Erwartungshaltung natürlich hoch:

Die Therapie soll schnell greifen. Konnten wir dem Tier Linderung verschaffen und schöpft der Tierbesitzer aus dem Therapieverlauf Kraft und Hoffnung, erlangen wir als ganzheitliche Therapeuten einen völlig anderen Stellenwert: Dann sind wir nicht mehr nur „letzte Instanz“, sondern werden zum Vertrauten – und folglich zur ersten Anlaufstelle bei gesundheitlichen Problemen jeder Art. Ich behandle deshalb nicht nur die schweren chronischen Erkrankungen, sondern auch viele akute Erkrankungen wie Infekte oder aber auch ein vertretenes Beinchen.

© Franzisca Flattenhutter / Tierheilpraxis Augsburg

Spannend und komplex wird es, wenn es nicht mehr nur um die körperlichen Belange der Patienten geht, sondern wenn man auch die Seele eines Tieres behandeln soll: Dies kann erforderlich sein, wenn ein Tier beispielsweise im Verlaufe einer Erkrankung eine deutliche Wesensänderung durchgemacht hat – aber auch, wenn Tiere mit manifesten psychischen Problemen wie Aggression oder alten Traumata vorstellig werden. Für mich als klassische Homöopathin ist das ein sehr herausforderndes Thema, da ich mit den Patienten ja nicht in den Dialog treten kann, sondern mich mit den Wahrnehmungen der Tierhalter auseinandersetzen muss. Wertvolle Hilfe leistet mir hier eine liebe Kollegin, die sich auf Tierkommunikation spezialisiert hat und hinter die Kulissen schauen kann. Bei verhaltensauffälligen Hunden ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen mir als Therapeutin und einem Hundetrainer erforderlich, der sowohl den Hund wieder in den Alltag zurückholt, als auch den Tierbesitzer an die Hand nimmt und ihn durch den Entwicklungsprozess führt.

Hexe: Wir müssen wir uns denn „einen Tag im Leben einer Tierheilpraktikerin“ vorstellen?

Franzisca: Jeder Tag ist anders, jeder Tag bringt neue Herausforderungen – das ist es auch, was diesen Beruf so reizvoll macht. Ich beginne den Tag natürlich zunächst mit meinem Mann und meinem vierjährigen Sohn und kümmere mich dann um meine eigenen Tiere. Wir haben ein kleines privates „Katzenhospiz“ mit acht Tierchen, von denen die meisten schwer krank oder sehr alt sind und bei uns einen glücklichen Lebensabend verbringen dürfen.

Spätestens ab 8 Uhr klingelt dann mein Telefon. Ich beginne die Termine mit den Patienten meist zwischen 9.30 und 10 Uhr und beantworte vorher zahlreiche Anfragen via E-Mail und Telefon. An manchen Tagen muss ich noch Notfälle einschieben, sei es von Stammpatienten oder auch neuen Kunden, die schnelle und dringende Hilfe für ihr Tier benötigen.

© Franzisca Flattenhutter / Tierheilpraxis Augsburg

Die konkrete Tagesgestaltung ist abhängig von der Terminlage: An manchen Tagen bin ich von früh bis spät auf Achse und mache Hausbesuche im Großraum Augsburg, an anderen Tagen empfange ich meine Patienten in meiner kleinen Praxis in Langweid am Lech und nutze die Zeit zwischen den Terminen für Telefonate, E-Mails und die gewöhnliche Büroarbeit, die bei jeder Selbständigkeit anfällt.

Die ruhigen Abendstunden nutze ich häufig für die anfallenden „Background“-Arbeiten wie die Erstellung von Therapiekonzepten, die Berechnung von Futterplänen und die klassisch homöopathische Repertorisation. Dies sind die Arbeiten, die nach der Konsultation stattfinden, und die viel Zeit in Anspruch nehmen.

Hexe: Wie wird man denn Tierheilpraktikerin? Kann sich jeder einfach als Tierheilpraktikerin ausgeben? Gibt es da eine anerkannte Ausbildung? Drückt man die Schulbank? Oder lernt man vielleicht wie in einem „normalen“ Ausbildungsberuf auch bei anderen Tierheilpraktikern? Macht man Praktika?

Franzisca: Leider gibt es noch keine staatliche Regelung für die Ausbildung eines Tierheilpraktikers und keine staatliche Anerkennung des Berufes. Seriös arbeitende Tierheilpraktiker haben eine mehrjährige Ausbildung an einer renommierten Akademie besucht und bilden sich auch nach dem Abschluss laufend fort. Während der Ausbildung erlernt man die Grundlagen unter anderem der Anatomie und Pathologie und lernt verschiedene Behandlungsformen kennen. Im Laufe der Ausbildung setzt man dann Schwerpunkte, je nachdem ob man Hunde und Katzen, Pferde, Klein- oder Nutztiere behandeln möchte. Meistens erkennt man bereits während dieser Zeit, in welche Richtung man sich therapeutisch orientieren möchte: Mich hat die Homöopathie von Anfang an fasziniert, und dieser Schwerpunkt setzt sich bis heute durch.

Das Lernen endet jedoch nicht mit der Zeugnisvergabe: Als seriöser Therapeut sollte man sich stets weiterbilden, seinen Horizont erweitern, neue Behandlungsmethoden kennen lernen und eine Essenz für die eigenen Patienten daraus bilden können. In den letzten drei Jahren habe ich zahlreiche Fortbildungen besucht und jährlich mehrere Tausend Euro in Seminare und Fachliteratur, sprich in Wissen investiert. Seit Juni 2017 studiere ich an der Akademie für Homöopathie in Gauting, einem der ältesten und renommiertesten Ausbildungsinstitute im deutschsprachigen Raum, und lasse mich dort zur klassischen Homöopathin (human) ausbilden – nicht etwa, weil ich neuerdings auch Menschen behandeln möchte, sondern weil ich mir noch mehr Erkenntnisse für meine tierischen Patienten erarbeiten möchte. Die Homöopathie ist für mich mehr als nur ein Therapieangebot, sie ist für mich eine Passion geworden.

© Franzisca Flattenhutter / Tierheilpraxis Augsburg

Hexe: Arbeiten Tierheilpraktiker auch mit Tierärzten oder Angehörigen anderer tierischer Berufsgruppen, z. B. Tierphysiotherapeuten, zusammen? Wie ist das denn bei dir z. B.?

Franzisca: Ein respektvolles und vertrauensvolles Miteinander der behandelnden Therapeuten ist im Sinne des Patienten außerordentlich wichtig – denn schließlich geht es darum, das Tier auf seinem Genesungsweg so umfassend wie möglich zu unterstützen und seine Lebensqualität so hoch wie möglich zu halten.

Über die Jahre hinweg konnte ich mir ein sehr stabiles, kompetentes Netzwerk aus Hundetrainern, Hunde-Nannys, Ernährungsberatern und Physiotherapeuten (u.a. mit der Zusatzqualifikation Akupunktur) aufbauen. Darüber hinaus arbeite ich mit einer wunderbaren Kollegin aus München zusammen, die sich auf Tierkommunikation und Bioresonanztestungen spezialisiert hat. Die Zusammenarbeit mit den Tierärzten im Landkreis Augsburg musste sich entwickeln – mittlerweile klappt aber auch das hervorragend.

Den Behandlungsverlauf und die zusätzlich notwendigen Therapieschritte manage ich, überweise die Patienten entsprechend zu den Kollegen oder veranlasse weiterführende diagnostische Maßnahmen. Das Hand-in-Hand funktioniert sehr reibungslos und stets verlässlich, denn nur so kann der ganzheitliche Behandlungsansatz auch greifen.

Hexe: Sagen wir mal, eine von uns ist krank und unser Personal möchte uns nicht nur schulmedizinisch behandeln lassen, sondern uns auch alternativ unterstützen. Worauf sollten wir deiner Meinung nach bei der Auswahl des Tierheilpraktikers/der Tierheilpraktikerin achten?

Franzisca: Höre dich um, ob jemand deiner Freunde oder Verwandten bereits gute Erfahrungen mit einem Tierheilpraktiker gemacht hat und jemanden empfehlen kann. Mundpropaganda ist in unserem Beruf alles – das Zwischenmenschliche muss ebenso stimmen wie die Fachkompetenz. Obwohl ich einen professionellen Webautritt habe und einen Praxisblog auf Facebook pflege, kommen die meisten neuen Patienten mittlerweile über persönliche Empfehlungen.

Auf der Website des Therapeuten sind stets auch seine Ausbildung und seine Weiterbildungen aufgeführt. Achtet darauf, dass der Tierheilpraktiker eine mehrjährige Ausbildung erfolgreich absolviert hat und sich laufend weiterbildet und engagiert. Lieber wendet ihr euch an denjenigen, der einige wenige Therapien anbietet und diese vollständig beherrscht, als an jemanden, dessen Therapieangebot zu breit gefächert ist und der sich dadurch nicht fokussieren kann.

Zuletzt entscheidet natürlich auch immer die Sympathie: Als ganzheitlicher Therapeut arbeitet man über einen langen Zeitraum eng am Patienten, ist im regelmäßigen Kontakt und Austausch. Da sollte das Zwischenmenschliche stimmen. Einfühlsamkeit, Respekt und Wertschätzung ist ein ganz wichtiger Punkt unserer Arbeit.

© Franzisca Flattenhutter / Tierheilpraxis Augsburg

Hexe: Angenommen wir haben jetzt einen Tierheilpraktiker gefunden, der uns geeignet erscheint, wie müssen wir uns dann den weiteren Ablauf vorstellen? Jetzt bei dir z. B. wir schreiben dir eine Mail oder rufen dich an und wie geht es dann weiter?

Franzisca: Meine Terminvereinbarung erfolgt ausschließlich am Telefon – der Tierhalter meldet sich mit seinem Anliegen, gibt ein paar Stichpunkte zum Tier und zum Krankheitsverlauf. Ich kann bereits zu diesem Zeitpunkt sehr konkret nachfragen, wie der aktuelle Gesundheitszustand des Patienten ist, welche Diagnostik bereits veranlasst wurde etc. Dann bitte ich den Patientenbesitzer, für den ersten Termin einige Informationen bereit zu legen wie beispielsweise die erhobenen Befunde, die Blutbilder, Kotbefunde, Röntgenbilder, den Impfpass, das aktuelle Futter usw.

Die Erstanamnese, sprich der erste Kennenlerntermin, erfolgt bei mir in der Praxis oder beim Patienten daheim. Für viele Patientenbesitzer ist es ungewohnt, dass ich nicht gleich ans Tier gehe, sondern erst einmal mit ihnen in den Dialog trete. Ich frage viel und lasse viel erzählen – das ist meiner homöopathischen Ausrichtung geschuldet. Im Gespräch klären wir nicht nur den Krankheitsverlauf und die bisherige Medikation, sondern sehen uns auch das Drumherum an: Ist die Erkrankung bestimmten Fütterungsfehlern geschuldet? Welche Vorbelastung gibt es durch Impfungen, Wurmkuren und Anti-Parasitenmittel? Liegt die Erkrankung bereits in der Zuchtlinie? Oder ist ein ganz konkreter Auslöser festzustellen?

Erst nach diesem ausführlichen Gespräch untersuche ich das Tier. Ich sehe mir Blutbilder, Röntgenaufnahmen etc. an und veranlasse bei Bedarf weitere diagnostische Schritte. Am Ende der Erstanamnese entwickle ich einen therapeutischen „Fahrplan“. Die Patientenbesitzer bekommen dann schon eine Erstverordnung an die Hand – gerade bei schwerkranken Tieren ist es jedoch erforderlich, ein individuelles Therapiekonzept, häufig mit dem zugehörigen Futterplan, auszuarbeiten. Diese Arbeit beginnt, wenn der Patient die Praxis verlassen hat, und kann je nach Schwere und Komplexität des Falls mehrere Stunden in Anspruch nehmen.

Für mich ist es von äußerster Wichtigkeit, über den Verlauf der Therapie Bescheid zu wissen – nur so kann ich einschätzen, ob alles noch nach Plan läuft oder ob ein Eingreifen meinerseits erforderlich ist. Ich bitte meine Kunden deshalb, regelmäßig mit mir in Kontakt zu bleiben und mich über den Behandlungsverlauf zu informieren.

Hexe: Und die Kosten? Macht da jeder Tierheilpraktiker seine eigenen Preise oder gibt es da auch eine Gebührenordnung wie bei den Tierärzten?

Franzisca: Ein Tierheilpraktiker ist in seiner Preisgestaltung frei. Zwar gibt es von den Verbänden Gebührenordnungen, die aber regional abweichend sein können. Ich habe einen festen Stundensatz und rechne nach dem individuellen Zeitaufwand ab.

Hexe: Das war’s dann auch schon mit unseren neugierigen Fragen. Ganz herzlichen Dank für deine interessanten und ausführlichen Antworten. Sicher können sich unsere Leser jetzt mehr darunter vorstellen können, was so eine Tierheilpraktikerin den ganzen Tag macht. Wir wünschen dir und deinen Lieben auch weiterhin alles Gute und dir weiterhin viele zufriedene Kunden. 

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Über Franzisca Flattenhutter

Franzisca Flattenhutter ist seit 2014 als selbständige Tierheilpraktikerin tätig – zunächst nur mit mobiler Praxis, seit Frühjahr 2016 aber auch mit Praxisräumen in ihrer Wahlheimat Langweid am Lech (Kreis Augsburg). Ihre therapeutischen Schwerpunkte liegen auf der klassischen Homöopathie und der ganzheitlichen Ernährungsberatung für Hund und Katze sowie auf der Horvi-Enzymtherapie, die unter anderem bei schweren chronischen und degenerativen Erkrankungen eingesetzt werden kann. Ihr findet Franzisca Flattenhutter im Internet unter Tierheilpraxis Augsburg oder auch auf Facebook.

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Interview: Was macht eigentlich eine Tierphysiotherapeutin?

Im tierischen Bereich gibt es mittlerweile viele Berufsbilder und es werden stetig mehr. Bei manchen davon weiß man schon durch den Namen, womit man es zu tun hat, andere sind eher unbekannt. In unserer neuen Interviewreihe „Was macht eigentlich…“ stellen wir euch verschiedene tierisch Tätige und ihre Berufe im Interview vor.

Den Anfang macht heute Tierphysiotherapeutin Kathrin Schurig von VitaliTier.

Hexe: Hallo Kathrin, herzlichen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, uns einige Fragen zu deinem Beruf zu beantworten. Stellst du uns kurz deinen Beruf Tierphysiotherapeutin vor?

Kathrin: Physiotherapie kennt fast jeder. Nach einem Unfall, einer Operation oder bei körperlichen Beschwerden wie Knie-, Hüft- oder Schulterschmerzen schicken Ärzte ihre Patienten gerne zur Physiotherapie. Ich arbeite als Physiotherapeutin für Hunde, Katzen und Pferde. Dabei verwende ich ähnliche Therapiearten und Geräte wie aus der Humanphysiotherapie bekannt. Ich helfe den Tieren wieder schneller zu genesen oder verringere gezielt chronische Schmerzen wie z.B. bei Arthrosen.

Neben Therapiearten wie der klassischen Massage, setze ich auch physikalische Geräte wie Elektro- und Lasertherapie ein. Auch manuelle Therapien wie passives Dehnen oder Triggerpunktbehandlung sowie aktive Übungen mit dem Tier machen einen großen Teil meiner täglichen Arbeit aus.

© Kathrin Schurig / VitaliTier

Zu mir kommen Tiere mit Erkrankungen wie Hüftdysplasie und Ellbogendysplasie. Andere Kunden haben Tiere mit Bandscheibenvorfällen, Arthrosen, Verspannungen und anderen Problemen. Manchmal schicken auch Hundetrainer Hunde mit Angst- oder Aggressionsproblematiken in meine Praxis, da diese Hunde meistens auch mit Verspannungen und Blockaden zu kämpfen haben.

Gerne mache ich auch die sog. Check-Ups als Prophylaxe, weil ich hier schon bei kleineren Problemen eingreifen kann bevor größere Baustellen entstehen. Besonders spannend sind dabei die Welpenbesuche oder die Betreuung von Sporthunden vor Turnieren.

Hexe: Wie müssen wir uns denn „einen Tag im Leben einer Tierphysiotherapeutin“ vorstellen?

Kathrin: Ganz ehrlich: manchmal ist es schon anstrengend, gerade bei Pferden ist es durchaus körperlich schwere Arbeit. Aber wenn ich sehe, dass ich einem Tier helfen kann, dann ist das jede Mühe wert. Ich kann mir kaum eine spannendere und erfüllendere Arbeit vorstellen. Ich liebe meinen Job.

© Kathrin Schurig / VitaliTier

Zum normalen Arbeitsalltag gehört neben dem Herrichten der Praxis zu Arbeitsbeginn natürlich die Vorbereitung auf die kommenden Patienten. Spätestens direkt vor dem jeweiligen Termin schaue ich in die Patientenakte um mir den letzten Termin in Erinnerung zu rufen: wie ging es dem Tier, was habe ich gemacht, was für „Hausaufgaben“ wurden dem Besitzer mitgegeben. Dann folgen die Termine. Tatsächlich freue ich mich zu 99 % meiner Zeit auf meine Patienten. Aber es gibt auch mal unschöne Termine, bei denen traurige Themen angesprochen werden müssen. Solche Termine nehmen mich dann schon mit, da ich im Laufe einer Therapie eine Bindung zu meinem Patienten aufbaue.

Manchmal stehen auch Begleitbesuche bei Tierärzten oder Tierkliniken an. Ansonsten gibt es selbstverständlich noch den „Papierkram“ wie Rechnungen schreiben, Überweisungen versenden, Seminare vorbereiten.

Für die Pferde-Patienten fahre ich natürlich zu den Ställen und arbeite, teilweise auch mit Geräten, dort an passender Stelle. Hin und wieder habe ich auch Hausbesuchstermine für Hunde und Katzen. Nach Arbeitsende wird die Praxis aufgeräumt und geputzt bzw. das Auto wieder ausgeräumt.

Es gibt auch Kollegen/innen in der Kleintierphysiotherapie die eine sog. Fahrpraxis haben, d.h. die kommen zu all ihren Patienten nach Hause. Mobil kommen somit die Fahrzeiten zwischen den Patienten hinzu.

Hexe: Wie wird man denn Tierphysiotherapeutin? Gibt es da eine anerkannte Ausbildung? Drückt man die Schulbank? Oder lernt man vielleicht wie in einem „normalen“ Ausbildungsberuf auch bei anderen Tierphysiotherapeuten? Macht man Praktika?

Kathrin: Leider gibt es nach wie vor keine staatlich anerkannte Ausbildung, noch gibt es einheitliche Ausbildungsinhalte. Somit ist es eine privat finanzierte Ausbildung bei einem der inzwischen vielen Institute, Akademien etc. Hier unterscheiden sich durchaus Länge und Intensität der Ausbildung. Man muss also erstmal viel Geld investieren. Meistens kann man diese Ausbildungen aber nebenberuflich machen. Entscheidend finde ich einen möglichst hohen Praxisanteil. Dieser kann natürlich auch in Form von Praktika selbstständig erworben werden. Außerdem besuche ich z.B. auch regelmäßig Fortbildungen.

Hexe: Arbeitet der Tierphysiotherapeut auch mit dem Tierarzt/Tierheilpraktiker zusammen? Wie ist das denn bei dir z. B.?

Kathrin: Ja, natürlich. Zum einen überweisen Tierärzte nach Operationen an uns. Oder auch mal, wenn sie bei Lahmheiten oder Schmerzen Verspannungen oder Blockade vermuten. Wenn ich mir was wünschen dürfte, dann wäre es ein noch besseres Verständnis der Ärzte, was wir Physios eigentlich machen. Umgekehrt schicken wir aber auch zu Tierärzten oder in Tierkliniken für weitere Diagnostik. Gerade Röntgenbilder oder auch mal ein CT/MRT sind wichtig für eine zielgerichtete Therapie.

Ich selber arbeite diesbezüglich mit einer ortsansässigen Tierklinik zusammen. Ich habe auch schon eine Tierheilpraktikerin hinzugezogen. Momentan arbeite ich viel mit einer Tierakupunkteurin zusammen.

Ich glaube, dass wir das beste Ergebnis für unsere Patienten erreichen, wenn alle Fachbereiche zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen.

Hexe:Sagen wir mal, eine von uns sollte z. B. nach einer Verletzung Physiotherapie bekommen. Worauf sollten wir deiner Meinung nach bei der Auswahl der Therapeutin/des Therapeuten achten?

Kathrin:
Zum einen finde ich den Umgang des Therapeuten mit dem Tier ganz wichtig. Ich mag keine Grobheiten, sondern versuche dem Tier Zeit zu geben sich an mich zu gewöhnen. Ich hatte auch schon Patienten, die das erste Mal skeptisch waren. Beim zweiten Besuch war ich dann schon nicht mehr ganz so aufregend und inzwischen dauert es keine 5 min bis sie vor Entspannung halb einschlafen.

© Kathrin Schurig / VitaliTier

Zum anderen sind natürlich auch die Fachkenntnisse wichtig. Hier ist es schon schwieriger einen echten Überblick zu erhalten. Empfehlungen von anderen Tierbesitzern/innen sind sicherlich eine Möglichkeit einen Therapeuten zu finden. Ansonsten schadet ein Besuch auf der Therapeuten-Webseite sicherlich nicht. Ich würde mir dabei anschauen wie lange der Therapeut/die Therapeutin schon in diesem Beruf arbeitet und ob sie/er Erfahrungen mit meiner Tierart hat. Meiner Erfahrung nach, sollte man einfach den/die Therapeuten/in kontaktieren und bei einem ersten Gespräch auf das Bauchgefühl achten.

Und ich denke, letztlich ist dann entscheidend, dass es dem Tier durch die Behandlungen des Therapeuten besser geht.

Hexe: Angenommen wir haben jetzt einen Physiotherapeuten gefunden, der uns geeignet erscheint, wie müssen wir uns dann den weiteren Ablauf vorstellen? Jetzt bei dir z. B. wir schreiben dir eine Mail oder rufen dich an und wie geht es dann weiter?

Kathrin: Wenn ich eine Anfrage bekomme, bespreche ich mit dem Besitzer erstmal die allgemeinen Fragen zum Patienten. Besonders wichtig ist auch zu erfahren, welche Untersuchungen schon gemacht wurden. Gibt es bereits Röntgenbilder oder einen Überweisungsbericht vom Tierarzt möchte ich diese gerne sehen. Sind Besitzer und Tier dann bei mir oder ich bei ihnen, ist mir vor allem wichtig einen positiven Kontakt zum Tier herzustellen. Ein Gespräch mit dem Patientenbesitzer zur Anamnese findet natürlich ebenfalls statt.

Danach erfolgt eine physiotherapeutische Grunduntersuchung mit Ganganalyse. Auch wenn es eine klare Diagnose gibt, schaue ich mir das Tier im Gesamten an bzw. taste alle Körperbereiche ab, denn oft sind bereits Folgeproblematiken entstanden. Beispiel: Wenn der Hund an den Hinterbeinen ein Problem hat, das schon länger besteht, sind oft die Schultern bereits verspannt. Kümmere ich mich auch darum, kann ich dem Tier noch besser helfen. In der Regel ist dann auch bereits eine Therapieeinheit möglich. Ich achte darauf, dass das Tier einen positiven Abschluss empfindet, denn mein Patient soll ja gerne wiederkommen. Am Ende steht wieder ein Gespräch mit dem Patientenbesitzer an: Therapieziel, Therapieweg, Aufgaben für den Besitzer, weitere Termine etc werden besprochen.

Die Folgetermine sind in der Regel kürzere Einheiten. Im Laufe der Therapie kontrolliere ich den Therapieverlauf und passte den Plan ggf. an.

Hexe: Und die Kosten? Macht da jeder Tierphysiotherapeut seine eigenen Preise oder gibt es da auch eine Gebührenordnung wie bei den Tierärzten?

Kathrin: Nein, es gibt keine Gebührenverordnung wie bei den Tierärzten. Folglich kann jeder Therapeut seine eigenen Preise gestalten. In der Regel haben wir Therapeuten in unserer Region aber ähnliches Preise.

Und noch ein Tipp: es lohnt sich eine Anfrage bei der eigenen Tierkrankenversicherung, (falls man eine abgeschlossen hat). Denn teilweise werden die Kosten für die physiotherapeutischen Behandlungen sogar übernommen.

Hexe: Damit sind wir auch schon durch mit unseren neugierigen Fragen. Herzlichen Dank für deine ausführlichen und spannenden Antworten. Wir sind sicher, dass sich unsere Leser jetzt ein wenig mehr unter deinem tierischen Beruf vorstellen können. Wir wünschen dir und deinen Lieben alles Gute und dir weiterhin viele zufriedene Kunden.

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Über Kathrin Schurig

Kathrin Schurig arbeitet seit 2013 als Physiotherapeutin für Hunde, Katzen und Pferde in München. Ihr Therapieangebot umfasst neben der klassischen Physiotherapie auch Osteopathie, Dorntherapie, Hundesportbegleitung und mehr. Sie arbeitet in ihrer Praxis sowohl mit manuellen Methoden als auch mit verschiedenen Gerätetherapien wie mittels Elektro- und Lasergeräten. Aktuell findet man sie zudem an zwei Tagen in der Woche in der physiotherapeutischen Abteilung der Tierklinik Ismaning, wo sie sich insbesondere um frisch operierte orthopädische und neurologische Patienten kümmert. Ihr Ziel ist es, die Lebensqualität ihrer vierbeinigen Patienten zu verbessern und zur schnelleren Genesung nach Operationen beizutragen. Ihr findet Kathrin Schurig im Internet unter VitaliTier oder auch auf Facebook.
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