Happy Birthday, Hexe!

Die Zeit läuft und läuft und bis man sich versieht, sind schon zehn Jahre vorbei.

10 Jahre, in denen so viel Gutes und auch manches Trauige passiert ist. In denen ich wahnsinnig viel lernen durfte und nach denen mein Leben ohne meine kleine Diva, mit der alles angefangen hat, vielleicht ganz anders aussehen würde.

Danke Hexe, dass es dich gibt und auf die nächsten 10 Jahre!

Emma erklärt: Von Kindern und Katzen…

Nachdem wir im August ja ein wenig gefaulenzt haben und ihr auf eine neue Ausgabe von „Emma erklärt“ verzichten musstet, habe ich mir für den September wieder ein Thema herausgepickt, das insbesondere unserem Personal sehr am Herzen liegt, weil es eigentlich ein sehr schönes Thema ist, aber auch eines, das für uns immer noch viel zu oft den Verlust unseres Zuhauses und/oder unnötigen Stress bedeutet. Es handelt sich dabei um das Thema Kinder und Katzen.

Baby

© Norm_Bosworth / pixabay.com

Ihr Menschen seid ja wie wir Katzen auch, oft nicht gern allein und freut euch, ebenso wie wir, wenn ihr ein Männchen oder ein Weibchen gefunden habt, mit dem ihr künftig eure Tellerchen, euer Bett und eure Couch teilen wollt. Manchmal ziehen wir erst bei euch ein, nachdem ihr euch schon gefunden habt, manchmal haben wir schon einige Zeit bei einem von euch gelebt und müssen uns dann an den neuen Menschen in eurem Leben gewöhnen. Und wir werden euch mitteilen, ob ihr Geschmack habt oder nicht, das ist sicher. ;-)

Und wo Liebe ist, da werden dann manchmal aus zwei Menschen mysteriöserweise drei (oder vier oder fünf), was wohl irgendwas mit Bienchen und Blümchen zu tun hat und vermutlich der Grund dafür ist, dass man nicht in Bienen beißen darf … egal … und dann heißt es plötzlich „Wir bekommen ein Baby!“ und alle sind glücklich. Es kommen Tonnen von Kartons (KARTONS, Leute!) ins Haus, das Personal muss sich ganz oft ausruhen und die Füße hochlegen und freut sich dabei über Katzengesellschaft, man kann wunderbar auf dem Dosibauch schlafen, zumindest bis der plötzlich zu treten anfängt, auch so eine mysteriöse Sache…, alle freuen sich und wir Katzen als Familienmitglieder dürfen natürlich an der Freude teilhaben. Eine schöne Vorstellung, oder? Wir hatten dieses Glück, wenn ich mir jedoch so ansehe, wie es doch vielen meiner Katzenkumpel ergeht, wenn es „Wir bekommen ein Baby“ heißt, dann ist das sehr traurig.

Da fallen dann Sätze wie die folgenden:

„Ich wurde negativ auf Toxoplasmose getestet und mein Frauenarzt sagt, ich muss mich sofort von den Katzen trennen. Wenn sich nicht schnell jemand findet, müssen sie ins Tierheim!“

„Wenn das Kind erst da ist, habe ich keine Zeit mehr, mich um die Katzen zu kümmern, daher sind sie umständehalber abzugeben.“

„Ich habe gehört, dass Katzen kleine Kinder im Schlaf ersticken würden, das ist viel zu gefährlich!“

„Katzenhaare können in die Lunge eines Babys gelangen und es ersticken. Das kann ich nicht verantworten! Immerhin geht es um mein Kind!“

„Also eigentlich habe ich meine Katze ja voll lieb, aber diese ganzen Keime und Bakterien, wenn sich mein Kind da was holt oder vielleicht Würmer bekommt. Also nein, das geht nun wirklich nicht!“

Und plötzlich sollen viele von uns – oft nach vielen, vielen gemeinsamen Jahren – das Feld räumen. Jahren, in denen sie immer bei euch waren, euch getröstet haben, Partner kamen und Partner gingen, in denen sie euch zum Lachen gebracht haben und vielleicht auch einmal dazu die Augen zu verdrehen, da sind sie plötzlich nichts mehr wert… und es ist oftmals sogar schon zu viel verlangt, dass ihr das was ihr da so gehört habt, noch einmal kritisch hinterfragt.

Dann würdet ihr nämlich schnell sehen, dass es auch bei negativem Toxoplasmosetest (mit der ein oder anderen Vorsichtsmaßnahme) nicht notwendig ist, sich von uns fernzuhalten, dass Kinder davon profitieren mit Tieren aufzuwachsen und der Umgang mit uns sogar das Allergierisiko sinken lässt und dass vieles, was erzählt wird, einfach nur Schauergeschichten sind…

Von „Wir bekommen ein Baby“ zu „Wir haben jetzt ein Baby“

Ihr habt die Hürde mit den Schauermärchen und „Alleswissern“ gemeistert und den Schritt von „Wir bekommen ein Baby“ zu „Wir haben jetzt ein Baby und Katzen“ geschafft? Prima. Dann erlebt ihr jetzt eine spannende und einzigartige Zeit, in der erstmal alles auf den Kopf gestellt wird und ihr euren Alltag erstmal wieder ganz neu finden müsst. Da ihr durch uns Katzen meist schon quasi sturmerprobt seid, seid ihr bestimmt viel, viel entspannter als Menschen, die nicht durch die Katzenschule gegangen sind. ;-)

Aber bitte denkt in dem ganzen Trubel, in dem ganzen Entdecken, Fühlen, Staunen und Erleben auch daran, dass sich auch für uns alles geändert hat und auch wir uns erst einmal an die neue Situation und an den kleinen Menschen gewöhnen müssen, der oft laut ist, der uns sobald er ein wenig größer ist, auf die Pelle rückt, der manchmal komisch riecht und der dafür sorgt, dass wir plötzlich nicht mehr allein das Sagen im Haus haben.

Als ihr euch für uns entschieden habt, habt ihr für uns ebenso Verantwortung übernommen, wie für euer Kind. Die gilt auch weiterhin und beinhaltet auch, dass ihr nicht darauf vertraut, dass wir eurem Kind schon beibringen werden, wie es sich uns gegenüber zu verhalten hat. Das ist zum einen für uns mit Stress verbunden und zum anderen mitunter auch gefährlich für euren Nachwuchs, wenn uns kein Ausweg mehr bleibt, als kräftig zuzubeißen oder die Krallen auszufahren.

Lasst uns teilhaben, wenn wir möchten (z. B. beim Stillen oder beim Kuscheln auf dem Sofa), aber schafft uns auch Rückzugsorte (gerne in der Höhe), an denen wir entspannt schlafen können, ohne dass uns euer Nachwuchs erreichen kann. Bemüht euch um Zeit, die nur uns gehört und dass für uns so viel beim Alten bleibt wie möglich (unsere Fütterungszeiten z. B.) und sorgt von Vornherein dafür, dass wir gar nicht in eine Situation kommen, in der wir uns vielleicht wehren müssen.

Dann steht einer wunderbaren Zeit mit Kind(ern) und Katze(n) nichts mehr im Weg.

Sonst noch in der Reihe „Emma erklärt erschienen:

Happy Birthday, Betsy!

Unsere kleine große, verrückte Nudel wird heute schon ein Jahr alt.

Ich habe selten eine Katze erlebt, die ein so zielsicheres Gespür dafür hat, wie welcher Katzenkumpel zu nehmen ist. Davon ab ist sie dem Emmchen in zahlreichen Belangen sehr sehr ähnlich.

Liebe Betsy, wir freuen uns, dass wir uns gefunden haben (Mauri natürlich besonders ;-) ) und freuen uns noch auf viele, viele gemeinsame Jahre!

Emma erklärt: Von Deckelchen und Töpfchen

Habt ihr euch schon einmal gefragt, warum es Mädchen- und Jungsspielzeug gibt und warum für Mädchen eigentlich immer alles rosa oder pink sein muss? Irgendwie komisch, ne? Jetzt stellt euch mal vor, man sagt euch, dass ab sofort nur noch Mädchen mit Mädchen und Jungs mit Jungs spielen dürfen, weil Mädchen ja ganz anders spielen als Jungs und es ansonsten nur Stress geben würde. Würdet ihr das wohlwollend abnicken oder eher widersprechen und sagen, dass es ja auch auf den Charakter ankommt und man Kinder nicht in Schubladen pressen kann, nur weil sie Junge oder Mädchen sind? Wahrscheinlich eher letzteres und damit sind wir auch beim Thema dieser neuen Ausgabe von „Emma erklärt“.

Wir Katzen sind an sich von Haus aus recht soziale Gesellen und freuen uns in der Regel, wenn wir in unserem Zuhause mindestens einen Artgenossen haben, mit dem wir auf „kätzisch“ kommunizieren, abhängen und gerne auch einmal die Bude rocken können. Ihr seid echt nett und so – immerhin könnt ihr Dosen öffnen und Öhrchen kraulen – aber einen Katzenkumpel könnt ihr uns nicht ersetzen. Das ist bei den meisten von euch auch schon angekommen, was auch richtig prima ist.

Wenn es dann aber darum geht, mit wem wir unser Katzenleben künftig teilen sollen… oh weh. Da wird oft nach Optik ausgesucht, nach Farbe, nach dem Mitleids- und dem Oh-wie-süß-Faktor etc. pp., aber nach dem, was wir wollen, danach nicht. Jetzt stellt euch mal vor, eure Mama steht plötzlich mit so ner Type vor euch, die sie total toll findet, die aber so wirklich gar nicht auf eurer Wellenlänge liegt, und eröffnet euch, das sei jetzt euer neuer Freund, mit dem ihr euer Leben teilen sollt. Wärt ihr begeistert ne? Zwar kann man sich manchmal lieben oder zumindest akzeptieren lernen, so dass das mit dem Zusammenleben doch noch ganz gut klappt, aber erfolgsversprechender ist es doch, gleich einen Partner zu wählen, der zu einem passt, oder?

Bitte denkt daran, dass ihr in erster Linie für uns einen Kumpel bzw. eine Kumpeline sucht und dass wir miteinander auskommen müssen. Bedenkt, dass wir Individuen, eigenständige Persönlichkeiten mit unserem ganz eigenen Charakter sind und dass man uns nicht einfach pauschal in Schubladen pressen kann. So liest man z. B. immer wieder mal, dass nur Kater + Kater bzw. Kätzin + Kätzin als Kombination ginge, aber niemals Kater + Kätzin, weil das Spielverhalten ganz unterschiedlich sei.

Katzen

Es ist auch in vielen Fällen so, dass gleichgeschlechtliche Kombinationen gut funktionieren. Aber es kommt immer auf die Persönlichkeit des einzelnen an. So wie es Mädchen gibt, die gerne mit Autos spielen und Jungs, die Puppen lieben, so gibt es auch Kätzinnen, die sich leidenschaftlich gerne kloppen und denen es gar nicht wild genug sein kann (die Betsy und mich zum Beispiel) und sanftere Kater, die mit einem Raufbold als Kumpel absolut überfordert wären.

Es gibt Katzen, die von Haus aus absolut unkompliziert sind und mit allem und jedem können, aber auch solche, bei denen es wirklich ganz genau passen muss. Und hin und wieder (meist leider „menschengemacht“) auch solche, die mit anderen so gar nicht können und wirklich am liebsten Alleinherrscher sind. Und davon ab gehören zu Sympathie oder Abneigung ja auch noch ein paar andere Faktoren, jenseits vom Spielverhalten. Bitte reduziert uns daher nicht auf unser Geschlecht, sondern seht euch an, wie wir ticken und versucht dann einen passenden Freund/eine passende Freundin für uns zu finden.


Und denkt daran, auch wenn man im Grunde gut zusammenpasst, muss man sich erstmal kennenlernen, sich beschnuppern und gegebenenfalls Grenzen setzen. Das dauert seine Zeit, auch schon mal ein paar Tage oder Wochen und es kann durchaus mal sein, dass es in der Zeit mal das ein oder andere Mal rappelt im Karton. Wenn man euch plötzlich ungefragt einen Untermieter ins Haus oder die Wohnung setzen würde, bräuchtet ihr ja auch erstmal Zeit, um miteinander klar zu kommen, auch wenn ihr den im Grunde eigentlich ganz nett findet.
Gebt uns die bitte, gebt uns die Chance uns langsam Schritt für Schritt kennenzulernen und stempelt uns nicht gleich als unsozial und undankbar ab, nur weil wir nicht sofort in Begeisterungsstürme ausbrechen, wenn ihr uns eine andere Katze vor die Nase setzt.

Schnurrigsten Dank!

PS: Wusstet ihr übrigens, dass schon im Mutterleib erste Weichen gestellt werden, ob aus uns eher Raufbold oder Prinzessin wird? Da kommt es zum Beispiel darauf an, ob ein Kater nur männliche Geschwister hat oder unter lauter Mädels im Katzenmutterbauch ist. Und es macht auch einen Unterschied, ob sich in der Gebärmutter Jungs oder Mädels in direkter Nachbarschaft befinden. Spannend, ne?

PPS: Wir wissen, dass das Leben oft seltsame Wege geht und einen manchmal Katzen finden, die man so nicht auf dem Zettel hatte (von uns vier hier, war niemand geplant). Dass das hier bei uns so unverschämt gut funktioniert, liegt daran, dass wir total tolle Katzen sind (echt jetzt!) und bisschen Glück, Schicksal, „sollte halt so sein“ oder wie immer man das auch nennen mag, war sicherlich auch dabei. Und ganz vielleicht hat auch das Personal einen klitzekleinen Anteil daran, das ist aber nicht von Belang. Wichtig ist eigentlich nur, dass wir total tolle Katzen sind. :-)

PPPS: Wir verstehen auch, dass manche Menschen eben zum Beispiel schwarze Katzen lieben oder sich in eine bestimmte Rasse verguckt haben. Auch das ist vollkommen in Ordnung, man muss nur mitunter ein wenig länger suchen, bis man das Deckelchen zum Töpfchen gefunden hat, das nicht nur Mensch optisch ansprechend findet, sondern auch charakterlich passt.

Sonst noch in der Reihe „Emma erklärt erschienen:

Happy Birthday Emma!

Und schon wieder ist ein Jahr vorüber. Und das einst so winzige Emmchen schon ganze 6 Jahre alt. Nicht mehr ganz so wild wie früher, erwachsen geworden, aber in vielerlei Hinsicht dann doch immer noch Kitten. :-)

Liebe Emma, wir wünschen dir alles liebe zu dem Burzeltag und hoffen, dass wir noch ganz ganz viele miteinander feiern dürfen!

Emma erklärt: „Whisker Stress“ bei der Katze

Heute möchte ich euch etwas über ein Phänomen erzählen, das im Englischen als „Whisker Stress“ bekannt ist und häufig dazu führt, dass wir Pelzträger zu Unrecht als Mäkler verschrien sind. So eine richtig deutsche Entsprechung gibt es dafür nicht. „Schnurrhaarstress“ klingt auch irgendwie doof und so mehr nach Bad Hair Day.

Whisker Stress

Unsere Schnurrhaare – ich habe sehr schöne übrigens – sind für uns Katzen eigentlich unentbehrlich und helfen uns dabei, unsere Umgebung aufs Genaueste wahrzunehmen. Denn unsere Vibrissen oder auch Sinnes- oder Tasthaare enden tief verwurzelt in gut durchblutetem Gewebe, das über zahlreiche Muskeln und Nerven verfügt. Das macht sie wahnsinnig empfindlich. Schon allerkleinste Ablenkungen unserer Schnurrhaare von der Normalstellung (1/2000 die Breite eines menschlichen Haares!) sorgen dafür, dass Erregungsdaten über so genannte Propriozeptoren am Ende der Schnurrhaare ans Gehirn weitergeleitet und die Reize dann dort ausgewertet werden. Somit können wir über unsere Sinnes- und Tasthaare sogar kleinste Luftbewegungen erfassen.

In freier Wildbahn nutzen wir unsere Schnurrhaare zum Beispiel auch, um den Haar- oder Federstrich unserer Beutetiere festzustellen. Wenn man die gegen den Strich frisst, stopft sich das nämlich immer so. Und wir können sie hernehmen, um mit euch und mit unseren Artgenossen zu kommunizieren und euch verraten, wie wir gerade so drauf sind.

Was ist aber jetzt „Whisker Stress“? Stellt euch vor, ihr habt solche hochempfindlichen Antennen im Gesicht, die auf wirklich kleinste Berührungen reagieren und habt einen engen tiefen Napf, an dessen Seiten ihr beim Fressen jedes Mal anstoßt. Das ist richtig unangenehm. Ihr könnt euch das ungefähr so vorstellen, als wenn euch jemand ständig leicht mit dem Fingernagel über den Mundwinkel fährt (unser Personal hasst das wie die Pest übrigens). Kennt ihr? Doof ne?

Finden wir auch und wenn ihr genau hinseht und uns beobachtet, zeigen euch viele von uns das auch. Manche von uns holen sich die Futterbrocken mit dem Maul erst einmal aus dem Napf oder angeln sie mit der Pfote raus und futtern sie dann vor oder neben dem Schüsselchen. Andere futtern nur die oberste Futterschicht weg und kommen dann wieder zu euch und betteln, dass ihr Futter nachfüllt oder verschmähen das Futter ganz, weil es ihnen so unangenehm ist, den Kopf in den Napf zu stecken.

Und dann heißt es wieder „Typisch Katze“. Tzz… Dabei möchten wir doch nur ungestört futtern können. Also bitte sucht nicht die Schuld bei uns, sondern kommt uns entgegen und gebt uns unser Futter in flachen Schalen und gebt uns auch die Möglichkeit zu trinken, ohne dass wir mit unseren Schnurrhaaren irgendwo anstoßen. Das ist für uns viel, viel angenehmer. Schnurrigsten Dank!

Sonst noch in der Reihe „Emma erklärt erschienen:

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